Wildensteiner Ritter auf blauer Erde: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 14. September 2012, 14:53 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Wildensteiner Ritter auf blauer Erde
Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)
Ein feucht fröhlicher Ritterorden auf Schloß Seebenstein im Pittental in Niederösterreich, der von dem aus Odenburg stammenden Anton David Steiger, Edlen am Stein, einem gewesenen Freimaurer, um 1790 begründet wurde.
Zweck des Ordens
Zweck des Ordens war Pflege des ritterlichen Geistes, der Freundschaft und der Geselligkeit. Zu diesem Zwecke richtete Steiger die Burg Seebenstein ritterlich her und veranstaltete ein frohes Ritterspiel in den zwei Graden des Knappen und Ritters, wobei die Ritter Kostüme und sich selbst mittelalterlich trugen.
Hierarchie und Argwohn
An der Spitze stand im Jahre 1813 als Großmeister der Bruder des Kaisers, der spätere Reichsverweser Erzherzog Johann.
Ehrenritter waren u. a. der Herzog Karl August von Weimar, Prinz Wilhelm späterer König von Preußen, Leopold von Sachsen-Coburg-Gotha, späterer König von Belgien u. v. a.
Die blaue Farbe des Kostüms, der Hammer des Vorsitzenden und die Festgelage am Johannistage lenkten die Aufmerksamkeit des immer argwöhnischen Kaisers Franz II. auf diese harmlose Gesellschaft, die schließlich mit sehr viel Aufwand von Polizeischikanen und Aktenpapier im direkten Auftrag des Kaisers verboten wurde.
Akten und Siegelsammlung
In den Archiven der Loge "Verschwiegenheit" in Preßburg fanden sich Akten dieses Ritterordens sowie eine Siegelsammlung.
Verfolgung auch in Böhmen
Auch in Böhmen sind in den Tagen des Vormärz Mitglieder dieser Gesellschaft noch polizeilich verfolgt worden. Ein Zusammenhang mit der Freimaurerei besteht insoweit, als Steiger einzelne freimaurerische Gebräuche übernahm.