Glaube: Unterschied zwischen den Versionen
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− | [[Datei:Ohio.jpg|thumb| | + | [[Datei:Ohio.jpg|thumb|500px|Die Anordnung der wichtigsten Bücher der größten Weltreligionen auf dem Altar der '''Arts & Sciences Lodge 792 in Ohio''' veranschaulicht sehr gut den Pluralismus der Glaubensauffassung und der Toleranz in der Freimaurerei.<br> |
A pic of the altar at Arts & Sciences Lodge 792 in Ohio. | A pic of the altar at Arts & Sciences Lodge 792 in Ohio. | ||
Muslim, Christian, Jew, Shinto, Hindu and what ever you would call someone who uses the Jeffersonian bible. | Muslim, Christian, Jew, Shinto, Hindu and what ever you would call someone who uses the Jeffersonian bible. |
Version vom 10. Juni 2014, 07:04 Uhr
Glaube
Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)
Der Freimaurer glaubt an das Walten einer sittlich schöpferischen Kraft im Weltall, die er unter dem Namen des Allmächtigen Baumeisters aller Welten verehrt - In dieser Formel stimmen alle Großlogen überein.
Ihre besondere Deutung (vom unbedingten Gottesglauben bis zum Symbol) ist in den verschiedenen Obedienzen ganz außerordentlich verschieden. Völlig falsch ist jedenfalls die Behauptung von Gegnern der Freimaurerei diese oder nur ein Teil von ihr sei glaubensfeindlich. Einzelne namentlich die nordamerikanischen Großlogen legen den Glaube an die Unsterblichkeit der Seele fest.
Die Großloge von England vertritt diese Glaubensforderung in ihren letzten Grundregeln für die Anerkennung nicht mehr. Sehr weit gehen amerikanische Großlogen, die von ihren Mitgliedern den Glauben an die Wirksamkeit des Gebetes fordern. In den christlichen Systemen wird Christus in den Mittelpunkt der Lehre gestellt.
Der Grand Orient de France hat jede Glaubensformel aus seiner Verfassung gestrichen und sich dadurch besonders zur angelsächsischen Freimaurerei in einen unüberbrückbaren Gegensatz gebracht.
In keiner anderen Frage kommen die verschiedenen geistigen Temperamente und Veranlagungen der national getrennten Freimaurereien der verschiedenen Länder so stark zum Ausdruck wie gerade im Glaubensproblem. Der Begriff des A. B. a. W. ist geeignet, alle Weltanschauungen zu decken.
Der Glaube des Freimaurers kann nicht eine Religion der Gunstwerbung im Sinne Kants sein. Wesentlich in ihm sind lediglich die sittlichen Ableitungen aus dem persönlichen Glauben. Die immanente Sittlichkeit des großen Weltgeschehens gibt dem Freimaurer den Glauben zur Arbeit und die Hoffnung auf die Erfüllung seines Bauzweckes.
Selbstverständlich gibt es auch unter Freimaurern eine mitunter sehr bedauerliche Intoleranz in Glaubensfragen, zumal ja die Freimaurerei nicht eine Versammlung von Vollendeten, sondern eine Schule zur Vollendung sein will.
Weltanschauungsfragen haben daher die Freimaurerei in einzelnen ihrer Teile wiederholt intensiv beschäftigt. Hier den Richter spielen wollen und Recht und Unrecht verteilen, hieße die geistigen Veranlagungen der einzelnen Freimaurereien mißverstehen, Allgemein verbindend bleibt in all diesen Weltanschauungsfragen für die unterschiedlichen Freimaurereien lediglich die Vorstellung und der Glaube an den A. B. a. W.