Feigenbruderschaft: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine Mannsperson zahlt bei der Aufnahme tausend Thaler; damit ist aber die Aufnahme seiner Freundin, die er vorschlägt, schon verstanden. Der vermeintliche Orden leistet meistens Jenen vortreffliche Dienste, die lange über die Unbezwingbarkeit ihrer Dame umsonst geseufzet haben.   
 
Eine Mannsperson zahlt bei der Aufnahme tausend Thaler; damit ist aber die Aufnahme seiner Freundin, die er vorschlägt, schon verstanden. Der vermeintliche Orden leistet meistens Jenen vortreffliche Dienste, die lange über die Unbezwingbarkeit ihrer Dame umsonst geseufzet haben.   
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Die Frau von Winkelmann hält bessere Spionen in ihrem Solde, als die Polizei in Wien, denen man's meistens schon im Gesichte ansieht, das sie Spionen der Polizei sind, - kundschaftet Alles rein aus, legt ihre Plane mit einer unerreichbaren Klugheit an, und dringt in kurzer Zeit die Dame Quasestionis sicher in die Gesellschaft. Das erste Mal wird sie dem, der das Aufnahmgeld für sie bezahlt hat, zur Beute. Kömmt sie öfter, so betrachtet sie die Gesellschaft als ein gemeinschaftliches Gut.
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Version vom 30. Juli 2014, 02:04 Uhr

Feigenbruderschaft oder Orden der weißen Lilie

Zusammenstellung H. Thorandt

Feigenbruderschaft

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

eine um die Mitte des 18. Jahrhunderts in Nachahmung der Freimaurerei in Wien entstandene Rotte von grobschlächtigen Epikureern beiderlei Geschlechtes die 1751 in Nußdorf bei Wien von der Keuschheitskommission ausgehoben wurde.

Darunter befanden sich auch die beiden Söhne des Bürgermeisters Rutenberg aus Danzig, die zur Prangerstrafe verurteilt wurden. Um sich an den Österreichern zu rächen, lieferte der Danziger Magistrat den damals österreichischen Rittmeister Baron Friedrich v. d. Trenck an Friedrich den Großen aus, der ihn dann 10 Jahre in Magdeburg gefangen hielt.


Über den Orden der weißen Lilie

Quelle: Das Schleifermädchen aus Schwaben, Band 2 von Franz Kratter

[Obwohl es sich hier scheinbar um eine Diffamierung dieses Ordens handelt, ist dieses Kapitel aus dem Buch "Das Schleifermädchen aus Schwaben" interessant und gibt einen Einblick in dessen Gebräuche.]

Gründer des Ordens

Eigentlich war die Gesellschaft der weißen Lilie, sonst auch Feigenbruderschaft genannt, nichts anders, als eine mit tiefer Spekulation ausstudirte Geldprellerei der Frau von Winkelmann, und eines irrenden, auf Abentheuer ausgehenden Ritters, des Herrn von Kagliani, der den scheinbaren Vorsteher des Ordens, und zu gleich den erklärten Liebhaber der Frau von Winkelmann spielte.

Über die Gesellschaft

Die Gesellschaft währt schon einige Jahre. Es verschwinden Mitglieder und kommen wieder andere. Die Unternehmer sind bis daher durch die Klugheit ihrer Maßregeln so glücklich gewesen, diesen so ergiebigen Schleichhandel der Wollust noch immer ungestört im Finstern forttreiben zu können.

Aufnahme in den Orden

Eine Mannsperson zahlt bei der Aufnahme tausend Thaler; damit ist aber die Aufnahme seiner Freundin, die er vorschlägt, schon verstanden. Der vermeintliche Orden leistet meistens Jenen vortreffliche Dienste, die lange über die Unbezwingbarkeit ihrer Dame umsonst geseufzet haben.

Ausforschung der Damen

Die Frau von Winkelmann hält bessere Spionen in ihrem Solde, als die Polizei in Wien, denen man's meistens schon im Gesichte ansieht, das sie Spionen der Polizei sind, - kundschaftet Alles rein aus, legt ihre Plane mit einer unerreichbaren Klugheit an, und dringt in kurzer Zeit die Dame Quasestionis sicher in die Gesellschaft. Das erste Mal wird sie dem, der das Aufnahmgeld für sie bezahlt hat, zur Beute. Kömmt sie öfter, so betrachtet sie die Gesellschaft als ein gemeinschaftliches Gut.