Spinoza: Unterschied zwischen den Versionen

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»Der menschliche Geist kann mit dem Körper nicht absolut zerstört werden, sondern es bleibt von ihm etwas übrig, das ewig ist.«
 
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*Ethik, nach geometrischer Methode dargestellt, 1677
 
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Version vom 27. Februar 2015, 15:16 Uhr

Das Bijou der Loge Spinoza der Symbolischen Großloge, gegründet im Januar 1933. Mit hoher Wahrscheinichkeit die letzte Logengründung vor der dunklen Zeit.

Baruch de Spinoza

Spinoza

Baruch de Spinoza (* 1632 Amsterdam, †1677 Den Haag) war ein niederländischer Philosoph mit sephardischen (spanisch-jüdischen) Vorfahren, die vor der Inquisition in das tolerante Königreich der Niederlande geflohen waren. Er wurde bereits im Alter von 23 Jahren auf Grund mündlicher Äußerungen wegen Ketzerei auf Lebenszeit aus der jüdischen Gemeinde ausgeschlossen und starb früh an einer Lungenentzündung.

Am Anfang seiner Philosophie steht: Gott = Natur. Sein Werk "Ethik" ist in geometrischer Methode dargestellt und daher nicht leicht verständlich. Dichter wie Goethe, Wordsworth und Shelley liessen sich von Spinoza inspirieren. Goethe hat sich ausdrücklich zu ihm und seiner Philosophie bekannt.

Goethe: »Die alles ausgleichende Ruhe Spinozas kontrastierte mit meinem alles aufregenden Streben [..] und [..] machte mich zu seinem leidenschaftlichen Schüler, zu seinem entschiedensten Verehrer.«

Spinoza setzt die Vernunft als leitende Instanz des Menschen, der allerdings auch zu oft von Leidenschaften getrieben ist. Und da die Vernunft nach Erkenntnis strebe, sei Einsicht die erste und einzige Grundlage der Tugend. Er meinte, wir könnten nicht nur sämtliche Geheimnisse der Natur klären, sondern auch Gott erkennen: „Die menschliche Seele hat eine adäquate Erkenntnis der ewigen und unendlichen Wesenheit Gottes."

Spinoza war ein Befürworter von Demokratie. Als Freidenker, dem zu seiner Zeit das Recht auf Gedanken- und Redefreiheit verwehrt blieb, hielt er diese Freiheit sogar als notwendige Voraussetzung für das Gedeihen einer der Vernunft gehorchenden Gemeinschaft, die sich freiwillig einer Macht (dem Gesetz des Staates) unterstellt.

Heinrich Heine schrieb: „Wenn man den Spinoza einst aus seiner starren, altcartesianischen, mathematischen Form erlöst und ihn dem großen Publikum zugänglicher macht, dann wird sich vielleicht zeigen, daß er mehr als jeder andere über Ideendiebstahl klagen dürfte. Alle unsere heutigen Philosophen, vielleicht oft ohne es zu wissen, sehen sie durch die Brillen, die Baruch Spinoza geschliffen hat.“

Den Theologisch-politischen Traktat gab er 1670 anonym heraus, da er von religiöser Seite verdammt wurde (Judentum, Katholiken, Protestanten) während sein Hauptwerk Ethik erst kurz nach seinem Tod erschien.

Einige seiner philosophischen Standpunkte werden heute skeptisch betrachtet. Der Mensch wird als Vernunftwesen angesehen, das Gefühl kommt zu kurz. Als Rationalist sieht Spinoza zwar, dass es das gibt, wertet es aber ab.

Zitate:

»Demut ist keine Tugend, das heißt, sie entspringt nicht der Vernunft.«

»Die wahre Tugend ist das Leben unter der Leitung der Vernunft.«

»Das höchste Gut des Geistes ist die Erkenntnis Gottes, und die höchste Tugend des Geistes ist, Gott zu erkennen.«

»Der menschliche Geist kann mit dem Körper nicht absolut zerstört werden, sondern es bleibt von ihm etwas übrig, das ewig ist.«



Siehe auch:

Werke:

  • Theologisch-Politisches Traktat, 1665/70
  • Ethik, nach geometrischer Methode dargestellt, 1677

Links: