Legenda Sanctorum: Unterschied zwischen den Versionen

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Viel ausführlicher zu der „Legende von den vier Gekrönten“ äusserte sich bereits Georg Kloss: Die Freimaurerei in ihrer wahren Bedeutung. Leipzig: Klemm 1846, 257-265 [http://reader.digitale-sammlungen.de/en/fs1/object/display/bsb10435342_00003.html].
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Viel ausführlicher zu der „Legende von den vier Gekrönten“ äusserte sich bereits Georg Kloss: Die Freimaurerei in ihrer wahren Bedeutung. Leipzig: Klemm 1846, 257-265 [ http://reader.digitale-sammlungen.de/en/fs1/object/display/bsb10435342_00003.html ].
  
 
=== Aus dem [[Regius-Poem]] ===
 
=== Aus dem [[Regius-Poem]] ===

Version vom 28. April 2015, 14:39 Uhr

Legenda Sanctorum

Bearbeitung: Roland Müller

Quatuor Coronati

Aus der Legenda Sanctorum

Am 8. November wird aus dem Römischen Brevier gelesen:

„ … Lectio IX. Pro SS. Quatuor Coronatis.

  • Severus,
  • Severianus,
  • Carpophorus und
  • Victorinus, Brüder,

gaben in der Verfolgung Diocletians, den Götzencult freimüthig verabscheuend, mit Bleiknoten geschlagen, unter den Streichen ihr Leben für Christi Namen dahin. Ihre Körper wurden den Hunden vorgeworfen, als sie aber lange von diesen unberührt geblieben waren, von Christen weggenommen, an der via Lavicana, beim dritten Meilensteine, in der Arenaria begraben, bei dem Grabe der heil. Martyrer

  • Claudius,
  • Nikostratus,
  • Symphorianus,
  • Castorius und
  • Simplicius,

welche unter dem nämlichen Kaiser gelitten hatten, weil sie, ausgezeichnete Bildhauer, auf keine Weise dahin gebracht werden konnten, Statuen von Götzen zu machen, und vor das Bild des Sol geführt, um selbes zu verehren, erklärten„ niemals begehen zu wollen, Gebilde von Menschenhand anzubeten: Da sie desshalb in den Kerker geworfen, in ihrem Vorsatze ausharrten, wurden sie zuerst mit Scorpionen gezüchtigt, dann lebendig in bleierne Särge eingeschlossen in einen Fluss geworfen.

Es besteht in Rom eine Kirche unter dem Namen der Quatuor Coronatorum, deren lange unbekannt gebliebene Namen später auf wunderbare Weise kundgemacht wurden; dort sind nicht bloss die Leiber jener vier, sondern auch dieser fünf Martyrer mit allen Ehren begraben worden; ihr Fest wird VI. Idus Novembris begangen."

(aus Ferdinand Janner: Die Bauhütten des deutschen Mittelalters. 1876, S. 201.)

Viel ausführlicher zu der „Legende von den vier Gekrönten“ äusserte sich bereits Georg Kloss: Die Freimaurerei in ihrer wahren Bedeutung. Leipzig: Klemm 1846, 257-265 [ http://reader.digitale-sammlungen.de/en/fs1/object/display/bsb10435342_00003.html ].

Aus dem Regius-Poem

(1390)

Ars Quatuor Coronatorum

„Bitten wir nun zu Gott dem Allmächtigen

Und zur Mutter Maria, der süssen und prächtigen,

Dass wir diese Artikel halten

Und diese Punkte in allen Gestalten,

Wie vordem die heiligen Martyrer vier,

Die der Kunst gedient zu grosser Zier,

Gute Maurer, wie sie nur jemals erlesen,

Steinschneider, Bildhauer sind sie auch gewesen,

Werkleute waren sie, best ausgerüstet,

Drum auch dem Kaiser nach ihnen gelüstet.


Er begehrte, sie sollten ein Götzenbild fertigen

Und als Gott es verehren, den Allgegenwärtigen;

Solche Götzenbilder hatte er in jenen Zeiten,

Um dem Volk das Christusgesetz zu verleiden.

Doch standhaft hielten sie fest ihr Streben

Und ihre Kunst, ohne nachzugeben;

Sie liebten Gott wohl und seine Lehr'

Und blieben seine Diener immer mehr.


Sie waren Männer, treue und feste

Und lebten in Gottes Gesetz aufs beste.

Sie wollten nicht Götzenbilder fertigen

Für alles Gut, was daraus zu gewärtigen;

Zu glauben, diese Götzenbilder seien Gott,

Das wollten sie nicht, trotz Zorn und Spott.

Sie mochten nicht ihren wahren Glauben verlassen

Und sich einem falschen Gott anpassen.


Der Kaiser ergriff nun von ihnen einige

Und setzte sie in Kerker, tiefe und steinige.

Doch je mehr er so bestrafte sie,

Desto mehr erfreute Gottes Gnade sie.

Und als er sah, nichts könne sie rühren,

So liess er sie zum Tode führen;


Will Jemand mehr von ihnen hören,

Den wird am besten das Buch belehren,

In der Legende der Sanctorum

Die Namen der quatuor coronatorum,

Ihr Fest ist, ohne dass man widerstreiten mag,

Nach Allerheiligen den achten Tag."


(Übersetzung von Hermann Marggraff, 1842; nach Ferdinand Janner: Die Bauhütten des deutschen Mittelalters. 1876, S. 198-199.)


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