Kotzebue: Unterschied zwischen den Versionen

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Auf den Mord am Dichter August von Kotzebue 1819 reagierte eine Ministerkonferenz auf Veranlassung Metternichs mit den Karlsbader Beschlüssen. Zusammen mit der altdeutschen Tracht wurden die Burschenschaften verboten, die Patrioten als Demagogen verfolgt, die Presse zensiert und die Universitäten durch Spitzel überwacht. Von Stein, Gneisenau und Friedrich Schleiermacher, die zuvor durch ihre Reformen während der Napoleonischen Kriege dem preußischen Herrscher den Thron gerettet hatten, wurden verdächtigt. 1834 verschärfte die Wiener Ministerialkonferenz die Demagogenverfolgung, worauf hin Freigeister, wie Heinrich Heine Deutschland verließen und nach Frankreich und in die Schweiz emigrierten. Quelle: Wikipedia
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== Johann Karl August Musäus ==
 
== Johann Karl August Musäus ==

Version vom 22. Februar 2010, 19:38 Uhr

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Mord an Kotzebue

Auf den Mord am Dichter August von Kotzebue 1819 reagierte eine Ministerkonferenz auf Veranlassung Metternichs mit den Karlsbader Beschlüssen. Zusammen mit der altdeutschen Tracht wurden die Burschenschaften verboten, die Patrioten als Demagogen verfolgt, die Presse zensiert und die Universitäten durch Spitzel überwacht. Von Stein, Gneisenau und Friedrich Schleiermacher, die zuvor durch ihre Reformen während der Napoleonischen Kriege dem preußischen Herrscher den Thron gerettet hatten, wurden verdächtigt. 1834 verschärfte die Wiener Ministerialkonferenz die Demagogenverfolgung, worauf hin Freigeister, wie Heinrich Heine Deutschland verließen und nach Frankreich und in die Schweiz emigrierten. Quelle: Wikipedia


Johann Karl August Musäus

Quelle: Wikipedia

Johann Karl August Musäus wurde am 29. März 1735 als einziger Sohn des Amtskommisarius und Landrichters Johann Christoph Musäus in Jena geboren. Als Neunjähriger kam er zu seinem Onkel in Allstedt, der ihn streng nach christlichen Werten erzog. Beide zogen nach einigen Jahren nach Eisenach, weil Musäus Vater dort eine Stelle als Justiz- und Oberamtmann bekam. An der Universität von Jena studierte er zunächst von 1754 bis 1758 Theologie, wendete sich jedoch danach der klassischen Philologie zu, da er aufgrund gewisser unkirchlicher Verfehlungen die ihm angebotene Pfarrstelle in Farnroda bei Eisenach nicht annehmen durfte.

1763 erhielt Musäus eine Stelle als Pagenhofmeister in Weimar und nahm drei Jahre später eine literaturkritische Tätigkeit als Mitarbeiter der von Friedrich Nicolai herausgegebenen "Allgemeinen deutschen Bibliothek" auf. Dort rezensierte er etwa 350 zeitgenössische Romane nach den Maßstäben einer aufklärerischen, an der antiken Redekunst orientierten Kunsttheorie. 1769 wurde er von Anna Amalie, der Herzogin Sachsen-Weimar-Eisenachs, zum Professor der klassischen Sprache und Geschichte des dortigen Gymnasiums ernannt. An dieser Schule unterrichtete er auch seinen Neffen August von Kotzebue, der später ebenfalls als Schriftsteller Berühmtheit erlangte.

Im darauffolgenden Jahr heiratete er Juliane Krüger, die ihm später zwei Söhne, Karl und August, schenkte. Seinen Lebensunterhalt hatte er durch die Professorenstelle und Autorentätigkeit gesichert. Fortan führte Musäus ein behagliches Leben abseits des Hofes und des Zentrums der Weimarer Klassik mit ihren Hauptdarstellern. Er war ein Kritiker des Geniekults und der Empfindsamkeit.

Seit 1776 war er Freimaurer als Mitglied der Loge 'Amalia' in Weimar. Viel Zeit verbrachte er in seinem Sommerhäuschen mit Garten, über seine dortigen Aufenthalte führte er in den letzten Lebensjahren Buch. Dort empfing und pflegte er freundschaftliche Beziehungen mit den Geistesgrößen seiner Zeit, darunter Herzog Karl August, Bertuch, Bürger, Herder, Lavater, Nicolai, Schröter und nicht zuletzt Wieland, auf dessen Anregung seine berühmte Volksmärchensammlung entstand, die ein großer Erfolg wurde und viele Auflagen sowie Übersetzungen erlebte.

1783 wurde er in den Illuminatenorden als sogenannter 'Presbyter' unter dem Namen 'Dante Alighieri/Priscillan' aufgenommen.