Ulli Pallor: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Daher also unter anderem das Wort „frei“ im Namen. Das gefiel mir. Nein, das gefällt mir jeden Tag besser. Besser sollen ja auch wir Freimaurer werden, jeden Tag ein bisschen besser als am Tag vorher. Unser Ziel sollte es sein, in der Welt schöne, positive Spuren zu hinterlassen, die auch dann noch bestehen, wenn wir längst zu Staub zerfallen sind. | ||
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+ | Im Januar 2014 bemerkte meine Frau, dass mit ihr etwas nicht in Ordnung war. Schreckliche Gewissheit bekamen wir im März: Krebs. Im September hatte sie es überstanden. Ich war mit meiner damals 13-jährigen Tochter allein. Die Bestatterin meinte, sie habe in ihrer beruflichen Laufbahn noch nie jemanden getroffen, der so „gefasst“ gewesen sei, wie ich. Sie konnte ja nicht wissen, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon über ein Jahr im III. Grad war, und ich übertreibe nicht, wenn ich behaupte, dass genau dies der Grund für meinen Umgang mit dem Tod ist. Und dass die Weltbruderkette der Grund dafür ist, dass ich nicht in eine Depression abgeglitten bin, was meine Hausärztin anerkennend, wenn auch verwundert, wie sie mir brühwarm sagte, zur Kenntnis nahm. | ||
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+ | Anfang 2015 habe ich Wolfgang Haas, der kein Bruder ist, aber der „Sache“ wohlwollend und interessiert begegnet, näher kennen gelernt. Dabei habe ich erfahren, dass Wolfgang „Bilder mit dem PC basteln“ kann. Er ist Grafik-Designer aus Passau. | ||
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+ | Das traf sich wunderbar, denn ich bin jemand, der zwar viele Ideen hat, diese aber nicht selbst umsetzen kann. Zwei linke Hände und so... Dazu durfte ich im Herbst 2015 beim 120. Stiftungsfest unserer Mutterloge „Anschar zum Friedenshafen“ in Cuxhaven endlich Jens Rusch persönlich kennen lernen, der ja bekanntlich auch ziemlich viel zum Thema Krebs sagen kann... Bruder Jens und seine wahrlich königliche Kunst inspirieren mich tagtäglich. | ||
+ | Seit dem Tod meiner Frau denke ich sehr viel über die Themen Vergänglichkeit, Tod, Leid, Leben, Freude und Hoffnung nach: freimaurerisch geprägt, aber eben auch menschlich/alltäglich/profan. | ||
+ | Ich baute buchstäblich (m)ein Bild im Kopf zusammen. Und Wolfgang hat es visualisiert: | ||
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+ | Vanitas trifft auf fröhliche, hoffnungsvolle Symbolik. Ein heller Lichtstrahl fällt durch das Schlüsselloch in die tiefe Dunkelheit einer riesigen Krypta und durchquert diese vom Westen (rechts) aus Richtung Osten (links). Ein wunderschöner Schmetterling flattert in den Sonnenaufgang, wo ein herrlicher Wasserfall in die Tiefe donnert und die Kerze noch nicht abgebrannt ist. „Unsere“ drei Rosen sind nach wie vor frisch und farbenfroh. | ||
+ | Ich gab dem fertigen Werk den Namen „SPERARE AUDE!“, das lateinisch für „Wage zu hoffen!“ steht. „SAPERE AUDE!“, „Wage zu wissen“ ist ja einer unserer maurerischen Sprüche. Ich spiele auch gerne mit Worten und Bedeutungen. | ||
== Leben == | == Leben == |
Version vom 11. März 2017, 19:34 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Ulli Pallor
Spuren hinterlassen...?!
Als ich im Januar 2012 den Entschluss fasste, mit einer der beiden Passauer Logen in Kontakt zu treten und anzufragen, ob die Brüder einverstanden wären, mich in ihren Kreis aufzunehmen, ahnte ich noch nicht, was die Freimaurerei letztenendes für mich bedeuten würde. Wie sollte ich auch?
Das erste, was ich lernte, war, dass es „die“ Freimaurerei gar nicht gibt. Ich hörte von „Obödienzen“, „Lehrarten“, „FO“, „AFAM“, „3WK“... Und ich bekam, als ich drei meiner Brüder fragte, was für sie „die FM“ denn nun bedeutete, fünf verschiedene Antworten. Aber sehr schnell fand ich heraus, dass alle diese Antworten richtig waren!
Denn – auch das lernte ich – es gibt in der FM kein Dogma, außer, dass es kein Dogma gibt.
Daher also unter anderem das Wort „frei“ im Namen. Das gefiel mir. Nein, das gefällt mir jeden Tag besser. Besser sollen ja auch wir Freimaurer werden, jeden Tag ein bisschen besser als am Tag vorher. Unser Ziel sollte es sein, in der Welt schöne, positive Spuren zu hinterlassen, die auch dann noch bestehen, wenn wir längst zu Staub zerfallen sind.
Im Januar 2014 bemerkte meine Frau, dass mit ihr etwas nicht in Ordnung war. Schreckliche Gewissheit bekamen wir im März: Krebs. Im September hatte sie es überstanden. Ich war mit meiner damals 13-jährigen Tochter allein. Die Bestatterin meinte, sie habe in ihrer beruflichen Laufbahn noch nie jemanden getroffen, der so „gefasst“ gewesen sei, wie ich. Sie konnte ja nicht wissen, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon über ein Jahr im III. Grad war, und ich übertreibe nicht, wenn ich behaupte, dass genau dies der Grund für meinen Umgang mit dem Tod ist. Und dass die Weltbruderkette der Grund dafür ist, dass ich nicht in eine Depression abgeglitten bin, was meine Hausärztin anerkennend, wenn auch verwundert, wie sie mir brühwarm sagte, zur Kenntnis nahm.
Anfang 2015 habe ich Wolfgang Haas, der kein Bruder ist, aber der „Sache“ wohlwollend und interessiert begegnet, näher kennen gelernt. Dabei habe ich erfahren, dass Wolfgang „Bilder mit dem PC basteln“ kann. Er ist Grafik-Designer aus Passau.
Das traf sich wunderbar, denn ich bin jemand, der zwar viele Ideen hat, diese aber nicht selbst umsetzen kann. Zwei linke Hände und so... Dazu durfte ich im Herbst 2015 beim 120. Stiftungsfest unserer Mutterloge „Anschar zum Friedenshafen“ in Cuxhaven endlich Jens Rusch persönlich kennen lernen, der ja bekanntlich auch ziemlich viel zum Thema Krebs sagen kann... Bruder Jens und seine wahrlich königliche Kunst inspirieren mich tagtäglich. Seit dem Tod meiner Frau denke ich sehr viel über die Themen Vergänglichkeit, Tod, Leid, Leben, Freude und Hoffnung nach: freimaurerisch geprägt, aber eben auch menschlich/alltäglich/profan. Ich baute buchstäblich (m)ein Bild im Kopf zusammen. Und Wolfgang hat es visualisiert:
Vanitas trifft auf fröhliche, hoffnungsvolle Symbolik. Ein heller Lichtstrahl fällt durch das Schlüsselloch in die tiefe Dunkelheit einer riesigen Krypta und durchquert diese vom Westen (rechts) aus Richtung Osten (links). Ein wunderschöner Schmetterling flattert in den Sonnenaufgang, wo ein herrlicher Wasserfall in die Tiefe donnert und die Kerze noch nicht abgebrannt ist. „Unsere“ drei Rosen sind nach wie vor frisch und farbenfroh. Ich gab dem fertigen Werk den Namen „SPERARE AUDE!“, das lateinisch für „Wage zu hoffen!“ steht. „SAPERE AUDE!“, „Wage zu wissen“ ist ja einer unserer maurerischen Sprüche. Ich spiele auch gerne mit Worten und Bedeutungen.