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+ | Ulrich Fleischhauer (* 14. Juli 1876 in Thamsbrück, heute Bad Langensalza; † 20. Oktober 1960 in Hürben; Pseudonyme Ulrich Bodung, Israel Fryman) war ein antisemitischer Publizist und Verleger. | ||
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+ | Nach dem Krieg wurde er Mitglied der Deutschnationalen Volkspartei und Vertreter ihrer völkischen Gruppe. Ferner war er Vorsitzender des Nationalverbandes Deutscher Offiziere. | ||
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+ | 1919 gründete er in Perleberg den U. Bodung-Verlag. Theodor Fritsch und Dietrich Eckart (1920) überzeugten ihn, eine antisemitische Organisation zu gründen. Als selbsternannter Experte für Judenfragen gab er antisemitische Artikel und Bücher heraus. 1924/25 verlegte er den Firmensitz nach Erfurt. Während der Weimarer Republik trat er beim Stahlhelm und dem Alldeutschen Verband als Redner auf. | ||
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+ | In den Jahren 1929 bis 1931 gab er eine von Heinrich Kraeger erweiterte Neuauflage des Semi-Kürschner unter dem Titel Sigilla Veri heraus, eines antisemitischen Lexikons, das der völkische Publizist ''Philipp Stauff'' 1913 erstmals herausgegeben hatte. Als Gegenreaktion gab Siegmund Kaznelson sein ''Juden im deutschen Kulturbereich'' heraus. Ab Herbst 1933 arbeitete der ehemalige k.u.k. Konsul in Moskau, Georg de Pottere (* 1. Juni 1865 im Banat), für Fleischhauer und schrieb unter dem Pseudonym Farmer Artikel gegen Juden und Freimaurer. | ||
+ | Er war danach weiter als Verleger antisemitischer Schriften tätig und gab über den U. '''Bodung-Verlag''' bis 1944 antisemitische Schriften heraus. | ||
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+ | Fleischhauer wurde am 1. April 1942 in die NSDAP (Mitgliedsnummer 9.089.287) aufgenommen.[11] | ||
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+ | Nach Ende des Zweiten Weltkrieges verließ Fleischhauer im Mai 1945 Erfurt. Vom 1. Dezember 1945 bis zum 20. November 1946 befand er sich in amerikanischer Internierung. Danach zog er nach Hürben. Sein in Erfurt befindliches Eigentum wurde Mitte Juli 1947 beschlagnahmt. In diesem Zusammenhang erhob Fleischhauer Einspruch und stellte sich als Friedensaktivist und Befürworter einer unblutigen „Lösung der Judenfrage“ dar. Seinen Lebensunterhalt bestritt er bis Ende 1948 durch eine Offizierspension und beantragte danach Wohlfahrtsunterstützung. Er lebte schließlich nach eigenen Aussagen von Tätigkeiten für Zeitungen und dem Verkauf von Heilkräutern sowie wirtschaftlicher Unterstützung von Freunden und Verwandten. | ||
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+ | Quelle: [https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Fleischhauer Wikipedia] | ||
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Version vom 14. Januar 2020, 13:10 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Sigilla Veri
Philipp Stauff
Philipp Stauff (* 27. Januar 1876 in Moosbach in Franken; † 17. Juli 1923 in Berlin) war ein deutscher Journalist, Publizist und völkischer Schriftsteller.
Quelle: Wikipedia
Stauff gab seinen Beruf als Volksschullehrer auf, um sich in Berlin als politischer Journalist und Schriftsteller zu betätigen. 1907–1910 lebte er in Enzisweiler bei Lindau, gab die Zeitungskorrespondenz Wegweiser und Wegwarte heraus und schrieb für völkische Blätter. Im Frühjahr 1910 zog er ins oberfränkische Kulmbach.
1911–1914 wurde er eine organisatorische Schlüsselfigur in mehreren völkischen Verbänden. Mit Adolf Bartels gründete er 1910 den Deutschvölkischen Schriftstellerverband. Er war ein enger Freund von Guido von List und ein Gründungsmitglied der Guido-von-List-Gesellschaft, der er um 1910 beitrat. Er war auch aktiv im antisemitischen Reichshammerbund und dem 1912 von Theodor Fritsch gegründeten Germanenorden. 1913 erlangte er mit seinem Werk Runenhäuser Aufsehen, in dem er nachzuweisen versuchte, dass die Führung des Fachwerks alter Häuser als Runen gelesen werden könnten.
Seine Briefbögen zierte er mit einem Hakenkreuz, was auch Adolf Hitler aufgefallen war.
Nach seinem Selbstmord führte seine Witwe Berta Stauff die Verlagsarbeiten fort.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in der Sowjetischen Besatzungszone seine Schrift Von deutscher Kunst und Literatur. (Semi-Kürschner, das Jahrhundertbuch.) (Reichskammerbund, Hamburg 1913) auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.
Neubearbeitung in der DDR
In der Deutschen Demokratischen Republik folgen auf diese Liste noch die im Selbstverlag veröffentlichte Fassung Semi-Kürschner oder Literarisches Lexikon der Schriftsteller, Dichter, Bankiers … jüdischer Rasse und Versippung, die von 1813 bis 1913 in Deutschland tätig oder bekannt waren (Berlin 1913) und die postum von Heinrich Kraeger unter dem Pseudonym Erich Ekkehard herausgegebene Neubearbeitung Sigilla Veri. Lexikon der Juden. -Genossen und -Gegner aller Zeiten und Zonen, insbesondere Deutschlands (Bodung-Verlag, Erfurt 1931–32)
Siehe auch
- Traktat: Alles hat seine Stunde
- Rechtslage: Restitution
- Ludwig Rosenmeyer
- Herbst 2016: München restituiert Freimaurerbücher nach Wien
- Juden und Freimaurer in Nürnberg
- Leibl Rosenberg
Ulrich Fleischhauer
Ulrich Fleischhauer (* 14. Juli 1876 in Thamsbrück, heute Bad Langensalza; † 20. Oktober 1960 in Hürben; Pseudonyme Ulrich Bodung, Israel Fryman) war ein antisemitischer Publizist und Verleger.
Nach dem Krieg wurde er Mitglied der Deutschnationalen Volkspartei und Vertreter ihrer völkischen Gruppe. Ferner war er Vorsitzender des Nationalverbandes Deutscher Offiziere.
1919 gründete er in Perleberg den U. Bodung-Verlag. Theodor Fritsch und Dietrich Eckart (1920) überzeugten ihn, eine antisemitische Organisation zu gründen. Als selbsternannter Experte für Judenfragen gab er antisemitische Artikel und Bücher heraus. 1924/25 verlegte er den Firmensitz nach Erfurt. Während der Weimarer Republik trat er beim Stahlhelm und dem Alldeutschen Verband als Redner auf.
In den Jahren 1929 bis 1931 gab er eine von Heinrich Kraeger erweiterte Neuauflage des Semi-Kürschner unter dem Titel Sigilla Veri heraus, eines antisemitischen Lexikons, das der völkische Publizist Philipp Stauff 1913 erstmals herausgegeben hatte. Als Gegenreaktion gab Siegmund Kaznelson sein Juden im deutschen Kulturbereich heraus. Ab Herbst 1933 arbeitete der ehemalige k.u.k. Konsul in Moskau, Georg de Pottere (* 1. Juni 1865 im Banat), für Fleischhauer und schrieb unter dem Pseudonym Farmer Artikel gegen Juden und Freimaurer. Er war danach weiter als Verleger antisemitischer Schriften tätig und gab über den U. Bodung-Verlag bis 1944 antisemitische Schriften heraus.
Fleischhauer wurde am 1. April 1942 in die NSDAP (Mitgliedsnummer 9.089.287) aufgenommen.[11]
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges verließ Fleischhauer im Mai 1945 Erfurt. Vom 1. Dezember 1945 bis zum 20. November 1946 befand er sich in amerikanischer Internierung. Danach zog er nach Hürben. Sein in Erfurt befindliches Eigentum wurde Mitte Juli 1947 beschlagnahmt. In diesem Zusammenhang erhob Fleischhauer Einspruch und stellte sich als Friedensaktivist und Befürworter einer unblutigen „Lösung der Judenfrage“ dar. Seinen Lebensunterhalt bestritt er bis Ende 1948 durch eine Offizierspension und beantragte danach Wohlfahrtsunterstützung. Er lebte schließlich nach eigenen Aussagen von Tätigkeiten für Zeitungen und dem Verkauf von Heilkräutern sowie wirtschaftlicher Unterstützung von Freunden und Verwandten.
Quelle: Wikipedia