Victoria zur Morgenröthe

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Logengeschichte

Die Loge wurde 1857 von Persönlichkeiten der der Stadt unter Mithilfe von Logenbrüdern aus Iserlohn und Schwelm gegründet. Der erste Vorsitzende Logenmeister, Peter Adolf Reincke, war Gründer und Chefarzt des Allgemeinen Krankenhauses in Hagen.

Ihre Konstitution erhielt die Loge durch die Großloge Berlin am 14. September 1857. Inspiriert durch die gerade stattgefundene Verlobung der englischen Prinzessin Victoria mit Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen, dem späteren Kaiser Friedrich III., gab man der Loge den Namen „Victoria zur Morgenröthe“.


Zunächst trafen sich die Logenbrüder in einem Gasthof, aber bereits 1872 konnte in der Elberfelder Straße ein Wohnhaus mit Grundstück erworben werden. Dieses erwies sich aber schon zum 25-jährigen Stiftungsfest als zu klein. Weitere Umbauten in den folgenden Jahren waren durch die schnell steigende Mitgliederzahl ebenfalls ungenügend. 1898 wurde das alte Logenhaus abgerissen und durch einen Neubau zu ersetzt, der außer den Logenräumen auch einen großen Festsaal, Gesellschaftsräume, Kegelbahn, Weinkeller etc. enthielt.

Ein Jahr später wurde das Haus eingeweiht. Es war ein Treffpunkt für ernster Arbeit und kultureller Veranstaltungen. Am 19. Januar 1908 wurde das 50. Stiftungsfest begangen. Der erste Weltkrieg jedoch forderte seine Opfer in der Bruderschaft und unterbrach die bis dahin stetige Aufwärtsentwicklung Wegen des Ersten Weltkriegskamen weniger neue Mitglieder zur Loge. Nach Kriegsende setzte der bisher stärkste Mitgliederzuwachs ein.

Die völkische Bewegung nach dem verlorenen 1. Weltkrieg bildete Basis für Angriffe auf die Freimaurerei. Am 4. Juli 1934 wurde das Hagener Logenhaus von der SS besetzt und ausgeplündert. Durch diesen Überfall ist unter anderem das Archiv mit allen historisch relevanten Unterlagen abhanden gekommen. 1935 erfolgte die generelle Auflösung aller deutschen Logen. Entschädigungslos übernahm die Stadt Hagen das Logenhaus und benutzte es als Dienststelle der Luftschutzbehörde, bis es am 15. März 1945 bei einem Luftangriff zerstört wurde.

Während der Verbotszeit hatte eine kleine Schar den Zusammenhalt aufrechterhalten. Nach Ende des Krieges versuchte man, die verstreuten Mitglieder wieder zu sammeln. Aber erst nachdem die englische Militärregierung Anfang 1947 die Genehmigung zur Wiedererrichtung der Loge gegeben hatte, war ein Neubeginn möglich. Die Mitglieder wollten wieder ein Logenhaus. Nach jahrelangen Verhandlungen führten die Wiedergutmachungsverhandlungen zu einem Vergleich. So konnte an der Ecke Bergstraße/Konkordiastraße ein Neubau entstehen, der anlässlich der 100-Jahrfeier im Januar 1958 eingeweiht wurde.

Heute hat die Loge etwa 40 Mitglieder und tritt mit kulturellen Veranstaltungen im Logenhaus Bergstr. 96 regelmäßig in die Öffentlichkeit.

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