Wilhelm Adolf Domsch

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Wilhelm Adolf Domsch

Quelle: Freimaurerzeitung Nr. 20


Sparkassendirektor,

Kindheit, Jugend und Arbeitsleben

Er wurde in Bautzen am 29. Mai 1804 im alten Gewandhause geboren. In den Tagen seiner Kindheit erlebte er die schreckliche Zeit des Krieges, sahe in großer Zahl die verstümmelten Opfer der blutigen Schlacht bei Bautzen und die Massenbestattungen der Toten in den Gruben hinter dem Taucherkirchhofe, wo man später das Schlachtendenkmal errichtete. Es war ihm aber auch vergönnt, die historisch großen Personen jener Zeit, welche damals in Bautzen vorübergehend ihren Aufenthaltsort nahmen, mit eigenen Augen zu sehen. Nur kurze Zeit die Elementarschule besuchend, trat er bald ins Gymnasium ein, durchlief rasch die einzelnen Klassen bis zu seinem Abgange und ward sodann Adjunkt, später Amtsnachfolger seines Vater und endlich Sparkassendirektor von der Zeit an, als die Anstalt von der Stadt in eigene Verwaltung übernommen worden war.


Auszeichnung für gute Arbeit

In dieser Stellung wirkte er in unverbrüchlicher Treue, sah von Jahr zu Jahr das Institut sich erweitern, und verstand es trefflich, für die Anstalt tüchtige Hilfskräfte zu finden, die dann vom Rate der Stadt in den ihnen zugedachten Stellungen bestätigt wurden,bis er nach fÜnfzigjähriger Amtswirksamkeit, ehrenvoll vom Könige ausgezeichnet, in den Ruhestand trat.


Familienmensch

Er war ein liebevoller, sorgsamer Gatte und Vater, wurde in der weitverzweigten Familie, bei der gesamten Bürgerschaft und dem engeren Kreise seiner alten Freunde stets hoch verehrt.


Logenarbeit

Frühzeitig in die Loge eingetreten (4. Mai 1825), zeigte er sich als ein treuer Br. und beteiligte sich, insoweit es seine Amtstätigkeit gestattete, bei besonders humanitären Unternehmungen, die am Orte fortgeführt, oder neu unternommen wurden, in dankenswerter Weise. Domsch war allen Brr. die ihn kannten ein hellleuchtendes Vorbild maurerischer Tugenden. Über 60 Jahre eifriger Beamter der Loge, erhielt er schon vor Jahren als Zeichen der Anerkennung die Ehrenmitgliedschaft sowohl der Nationalen Mutterloge zu den 3 Weltkugeln in Berlin, als auch der Loge Friedrich August zu den 3 Zirkeln in Zittau.


Humanitäres Wirken

Wir finden ihn:

  • für den Verein christlöblicher Fürsorge für Witwen und Waisen und zur Grabesteuer als Vorstandsmitglied,
  • beim Verein für Rath und That als Mitglied,
  • beim Gewerbeverein als Förderer,
  • bei den Vorarbeiten für die Errichtung der sächsisch-schlesischen Eisenbahn als Finanzordner

und

  • bei der Einweihung des neuen Gymnasiums und der Feier des dreihundertundvierzigjährigen Bestehens der Anstalt, sowie bei der Gründung des "Stipendium discipulorum quondam Budissinorum" als thätiges Mitglied verzeichnet.
  • Auch als Pfleger edler Musika und Geselligkeit hat er sich eifrig gezeigt Musterhaft verhielt er sich als StaatsbÜrger und Bürger der Stadt Bautzen,

in welcher Eigenschaft er der National- und später der Kommunalgarde hervorragend angehörte, und war ein aufrichter Christ, der dem Bekenntnisse seines Glaubens stets treu blieb.