Warren Gamaliel Harding

Aus Freimaurer-Wiki

Harding, Warren G.

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder

Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika, Republikaner, *1865, †1923, Einberufer der Washingtoner Abrüstungskonferenz, wurde in der Marionlodge Nr. 70 in Marion (Ohio) in den Freimaurerbund aufgenommen, erhielt im ersten Jahre seiner Präsidentschaft den XXXII. Grad des A. u. A. Schottischen Ritus, war bereits für den XXXIII. Grad gekugelt und auch Knight Templar. Das maurerische Bekenntnis Hardings lautete:

"Kein Mann hat je mit größerer Gewissenhaftigkeit und nach gründlicherer Erwägung Eide geleistet und Verpflichtungen unterschrieben, als ich es beim Empfang der verschiedenen Grade der Freimaurerei getan habe, und ich sage nach reiflicher Überlegung: Nie bin ich in der Freimaurerei auf eine Lehre gestoßen und niemals habe ich eine Verpflichtung aussprechen gehört, die nicht offen der Welt kundgetan werden könnte. Mehr noch: Wenn die verkündeten Lehren beachtet, die übernommenen Verpflichtungen und das geforderte Verhalten auch wirklich von allen Menschen befolgt würden, dann wären die Beziehungen der Menschen untereinander unendlich bessere."

Noch am letzten Tag seines Lebens - H. starb in San Franzisko auf einer Dienstreise - erließ er eine freimaurerische Botschaft, die ein Appell zur Brüderlichkeit war, an die Tempelritter von Hollywood. In den Sockel seines Grabdenkmals wurden seine maurerischen Insignien eingemauert.


"Nie bin ich in der Freimaurerei auf eine Lehre gestoßen, und niemals habe ich eine Verpflichtung aussprechen gehört, die nicht offen in der Welt kundgetan werden könnte. Mehr noch: Wenn die verkündeten Lehren beachtet, die übernommenen Verpflichtungen und das geforderte Verhalten auch wirklich von allen Menschen befolgt würden, dann wären die Beziehungen der Menschen untereinander unendlich besser."



Leben

Quelle: Wikipedia


Warren Gamaliel Harding (* 2. November 1865 bei Corsica, Morrow County, Ohio; † 2. August 1923 in San Francisco, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Politiker und der 29. Präsident der Vereinigten Staaten. Der Republikaner gewann die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1920 – die erste, bei der Frauen wählen durften – mit dem größten prozentualen Vorsprung aller Zeiten, 60,3% zu 34,1%. Harding verstarb nach nur gut zwei Jahren Amtszeit im August 1923.

Harding war ein einflussreicher Zeitungsverleger mit einer Begabung für öffentliche Auftritte. Seine politische Laufbahn begann 1899 im Senat von Ohio. Infolge zahlreicher Skandale, in die Mitglieder seiner Regierung verwickelt waren, wurde ihm der Ruf zuteil, einer der am wenigsten erfolgreichen Präsidenten der Vereinigten Staaten gewesen zu sein.


Präsidentschaft

Unter Harding wurde eine Politik der Nichteinmischung in den Bereichen Wirtschaft und Soziales betrieben. Die wirtschaftliche Entwicklung der Nation sollte nicht durch staatliche Überwachung behindert werden. Harding war ein Verfechter der klaren Trennung der staatlichen Gewalten.

Dem obersten Gerichtshof (Supreme Court) räumte er einen hohen Stellenwert ein und bestellte den ehemaligen Präsidenten William Howard Taft zum obersten Richter. Während Hardings Amtszeit wurde ein Friedensvertrag mit dem Deutschen Reich, Österreich und Ungarn unterzeichnet, womit der Erste Weltkrieg für die USA formal beendet wurde. Kolumbien wurde für den Verlust von Panama entschädigt und die Washingtoner Flottenkonferenz ins Leben gerufen. Harding ließ das Bureau of Veterans Affairs einrichten, das sich um die Bedürfnisse der Weltkriegsveteranen kümmerte und damit Vorläufer des heutigen Kriegsveteranenministeriums war.

Mit dem Budget and Accounting Act von 1921 wurde das Bureau of the Budget geschaffen, dessen Nachfolgebehörde das heutige Office of Management and Budget ist. Dieses Gesetz sah außerdem vor, dass der Präsident dem Kongress jährlich einen Haushaltsplan vorlegen muss. Des Weiteren wurde mit dem Government Accountability Office ein Rechnungshof zur Prüfung der Staatsausgaben in Dienst gestellt, der dem Kongress unterstellt ist.

Der Präsident hielt eine Vielzahl von Reden in der Öffentlichkeit. Im Oktober 1921 sprach er in Birmingham, Alabama, die vorherrschende Rassenproblematik an, wobei er ausführte, dass die Nation das wirtschaftliche Wachstum nicht eher genießen dürfe, bis die Gleichheit der Rassen hergestellt sei.

Hardings Reden enthielten oft Versprecher oder Sinnfehler. Er beharrte jedoch darauf, seine Reden selbst zu schreiben. Anfangs erledigte er einen Großteil der Korrespondenz selbst, darunter auch Beschwerden von Bürgern, die an den Präsidenten gerichtet waren. Kritiker warfen ihm ein grauenhaftes Englisch vor, das vor Fehlern strotzte. Als sich 1923 sein Gesundheitszustand verschlechterte, ließ er die Korrespondenz von einem Stab von Assistenten erledigen.


Skandale, Affären, Gerüchte

Nach der Amtseinführung verhalf Harding vielen seiner politischen Freunde zu lukrativen Ämtern. Eine Gruppe, die als „Ohio Gang“ bekannt wurde, nutzte ihre Position, um Regierungsgelder zu hinterziehen. Inwieweit Harding von diesen Machenschaften gewusst hat, ist nicht bekannt.

Anfang des Jahres 1923 wurde eine großangelegte Korruptionsaffäre um Hardings engsten Beraterstab aufgedeckt. Thomas W. Miller, Chef des Amtes für ausländische Besitztümer, wurde beschuldigt, Schmiergelder angenommen zu haben. Jess Smith, Assistent des Justizministers, hatte Unterlagen vernichtet und dann Selbstmord begangen. Justizminister Harry M. Daugherty selbst musste später wegen der Annahme von Bestechungsgeldern und des Daugherty-Burns-Skandals zurücktreten. Charles R. Forbes, Direktor des Bureau of Veterans Affairs, unterschlug Gewinne, strich große Summen an Bestechungsgeldern ein und organisierte den illegalen Vertrieb von Alkohol und Drogen.

Am bekanntesten wurde der Teapot-Dome-Skandal, in den der Innenminister Albert B. Fall verwickelt war. Nach Zahlung von Schmiergeldern wurden wertvolle Ölfelder an zwei Firmen vergeben. 1931 wurde Fall − als erstes Mitglied eines amerikanischen Kabinetts − zu einer Haftstrafe verurteilt.

Harding war zwar selbst nicht in diese Affären verstrickt, spielte allerdings keine glückliche Rolle bei der Aufdeckung und Aufarbeitung der Skandale. Überliefert ist folgender Ausspruch Hardings: “My God, this is a hell of a job! I have no trouble with my enemies, but my damn friends, my God-damned friends… they're the ones that keep me walking the floor nights!” („Mein Gott, dieser Job ist die Hölle! Ich habe keinen Ärger mit meinen Feinden, aber meine verdammten Freunde, meine gottverdammten Freunde… sie sind es, die mir schlaflose Nächte bereiten!“)

Harding hatte mehrere außereheliche Beziehungen, darunter eine langjährige zu der zehn Jahre jüngeren Carrie Fulton Phillips, der Ehefrau eines alten Freundes. Um einem Skandal im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen vorzubeugen, erhielt die Familie Philips von der Republikanischen Partei einen Betrag von 50.000 US-Dollar und bekam eine mehrwöchige Reise nach Japan finanziert. Mrs. Philips erhielt darüber hinaus über mehrere Jahre hinweg ein monatliches „Gehalt“ von den Republikanern.

Mit Nan Britton, der Tochter eines Freundes, hatte Harding eine uneheliche Tochter, die 1919 zur Welt kam. Harding hat seine Tochter Elizabeth Ann Blaesing nie gesehen; er zahlte jedoch große Summen an den Unterhalt.

Hardings Gegner, darunter sein Schwiegervater Amos Kling, setzten in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts das Gerücht in die Welt, dass seine Vorfahren Afroamerikaner seien und „schwarzes Blut“ in seinen Adern fließe. Spätere Nachforschung ergaben jedoch keine Hinweise auf afrikanische Vorfahren. In einer Zeit, die von rassistischen Vorurteilen geprägt war, wurde somit eine Rufmordkampagne betrieben.


Tod im Amt

1923 unternahm Harding eine ausgedehnte Reise durch das Alaska-Territorium und den Westen der Vereinigten Staaten, wo er unter anderem der Eröffnung der Alaska Railroad beiwohnte. Insbesondere den einfachen Menschen wollte er auf dieser “Voyage of Understanding” („Reise der Verständigung“) die Ziele seiner Politik näher bringen. Zu dieser Zeit begann die Korruptionsaffäre um seine Kabinettsmitglieder bekannt zu werden. In Alaska erreichte ihn eine Mitteilung, in der illegale Aktivitäten detailliert geschildert wurden, worüber Harding sichtlich schockiert war.

Auf dem Weg durch British Columbia entwickelte er Symptome, die auf einen schweren Fall von Lebensmittelvergiftung schließen ließen. Als er das Palace Hotel in San Francisco erreichte, zeigten sich Zeichen einer Lungenentzündung. Am Abend des 2. August 1923 starb er infolge eines Herzinfarktes oder eines Schlaganfalles. Harding war der sechste US-Präsident, der während der laufenden Amtszeit verstarb. Sein Nachfolger wurde Vizepräsident Calvin Coolidge. Da Hardings Witwe eine Autopsie verweigerte, kamen bald Gerüchte auf, er sei das Opfer einer Verschwörung geworden.

Der Leichnam wurde nach Washington D.C. überführt und im östlichen Raum des Weißen Hauses aufgebahrt. Nach einem Staatsakt beim Kapitol erfolgte die Beerdigung auf dem Friedhof von Marion. Seit 1931 ruhen Harding und seine 1924[4] verstorbene Frau in dem von Präsident Herbert Hoover gestifteten Harding Memorial in Marion.

In zahlreichen von Historikern durchgeführten Umfragen wurde Harding als einer der schlechtesten Präsidenten der USA aufgeführt. Heutige Autoren zeichnen jedoch ein günstigeres Bild. Der Biograf John Dean legte 2004 dar, dass „Harding kein Beispiel für eine gescheiterte Präsidentschaft sei“.


Einzelnachweise

  • Eugen Lennhoff, Oskar Posner, Dieter A. Binder: Internationales Freimaurerlexikon. Herbig Verlag, 5. Auflage 2006, ISBN 978-3-7766-2478-6.
  • William R. Denslow, Harry S. Truman: 10,000 Famous Freemasons from A to J, Part One. Kessinger Publishing, ISBN 1-4179-7578-4.