Afrikanische Bauherren

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Afrikanische Bauherren

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder (Vor Korrektur)

freimaurerisches System aus den siebziger Jahren des 18. Jahrhunderts- Geistiges Haupt, mutmaßlicher Gründer und zugleich letzter Großmeister war Kriegsrat Carl Friedrich Köppen (s.d.), ein scharfer Gegner der Strikten Observanz. Das System stützte sich vor allem auf die Berliner Loge "Zu den drei Hämmern", die dann nach dem inneren Zerfall der Lehrart zur Großen Landesloge überging.

Man nannte sie die "Koppensche, sogenannte afrikanische Loge". Das System basierte auf einer phantastischen legende. Das "Crata Repoa" genannte Konstitutionsbuch nannte den biblischen Ham als ersten Großmeister der Afrikanischen Bauherren; er sei nach Ägypten ausgewandert, habe dort den Namen Menes, daß heißt König erhalten und eine Gesetzesommission, "Crata Repoa", geschaffen.

Die jüdischen Essener und Therapeuten (?) hatten sich dann der Lehre der Afrikanischen Bauherren zugewandt, nach ihrer Bekehrung zum Christentum seien sie die eigentlichen Träger und Erhalter der "Crata Repoa" geworden; italienische Freimaurer zur Zeit Pius X. häatten dann den Orden erneuert und ihm die Gestalt einer Akademie der Wissenschaft gegeben.

Symbolik

In Wirklichkeit dürfte der Orden kaum lange vor 1763, in welchem Jahre er sum erstenmal in Deutschland auftauchte, gegründet worden sein- Das Konstitutionsbuch "Crata Repoa" wurde 1770 erstmalig gedruckt. Die Afrikanischen Bauherren erklärten die gefügelte Eiche (den Weltbaums der schwebend gedacht wurde) mit dem Mantel als Symbol des Menschen, der die Hülle der fleischlichen Begierde (Mantel) abstreifen muß, um dann erst durch die Regungen der Seele (Flügel) zur Vollkommenheit in einem höheren Leben zu gelangen.

Initiation

Nach der Legende des Systems wurde der Kandidat für die ursprüngliche Gesellschaft der "Crata Repoa" beschnitten und mußte sich gewisser Speisen und des Weines enthalten, einige Monate in einer unterirdischen Höhle zubringen und seine Gedanken aufschreiben. Nachden er eine Reihe von Sinnsprüchen auswendig gelernt hatte, führte ihn ein Thesmosphoris mit verbundenen Augen und gefesselten Händen durch das Tor der Menschen.

Grade

"Pastophoros"

Der erste Grad hieß "Pastophoros" oder Lehrling, der den Eingang zu dem Tor der Menschen zu bewachen hat. War der Kandidat durch dieses Tor gelangt, wurde er, nach einer Prüfung unter Blitz und Donner, herumgeführt- Dann mußte er sich durch einen Eid der Verfassung unterwerfen und Verschwiegenheit geloben. Zwischen swei Säulen vor einer siebensprossigen Leiter erteilte man ihm eine Belehrung über naturwissenschaften, Anatomie, Arzneikunde und Hieroglyphen.

Neocorus

Zweiter Grad: "Neocorus".



Nach langem Fasten wurde der Anwärter in einer schwarzen Kammer von schönen Frauen, die üppige Speisen kredenzten, auf die Probe gestellt, dann zur Erprobung seines Mutes unter Schlangen gebracht. Der Unterricht in diesem Grad galt der Geometrie und der Baukunst.


Melanophoros

Dritter Grad: "Melanophoros" oder Tor der Toten. Um ihn zu erwerben wurde der Kandidat in ein mit einbalsamierten Leichnamen und Särgen, darunter den des 0siris, angefülltes "Vorzimmer des Todes" geführt, hierauf in einem Kahn von Charon zu den unterirdischen Richtern gebracht und gelehrt, niemals nach Blut zu dürsten, allen Mitgliedern in der Gefahr beizuspringen, keinen Toten unbegraben zu lassen, die Auferstehung vom Tode und das darauf folgende Gericht abzuwarten. Unterricht in der Erdbeschreibung und Sternenkunde sowie in der Beredsamkeit schlossen sich an.


Chistophoros

Vierter Grad: "Chistophoros" oder Schlacht der Schatten. Man reichte dem Kandidaten einen bitteren Trank, dann mußte er in einer Höhle eine Figur, die zu leben schien, angeblich die Gorgo, köpfen; man sagte ihm, er musse auch in Hinkunft stets ein Rächer des Bösen sein.

Balahate

Fünfter Grad: "Balahate", zeigte ein Schauspiel, den Kampf gegen den hundertköpfigen Typhon. Sechster Grad: "Astronomus", vor dem Tor der Götter Siebenter Grad: "Propheta" oder "Saphenath Pancah" entschleierte die angeblich letzten Geheimnisse.


Köppensches System

Diese Gradlegende bildete auch die Grundlage zum Aufbau des siebengradigen Köppenschen Systems. Im ersten Grad sollte durch eine Hieroglyphe bewiesen werden, wieviel von der wahren Religion durch die ägyptischen Geheimnisse entdeckt worden sei. Der zweite Grad zeigte, daß Moses dem jüdischen Volk hauptsächlich aus der Erkenntnis der Natur und der Welt die Lehren der Religion habe beibringen wollen. Im dritten Grad wurde nach den Regeln der Weltweisheit die Notwendigkeit der Selbsterkenntnis dargetan. Der vierte Grad war eine Darstellung der Verbindung des Menschen mit der Welt. Christus schien darin als Eckstein der Religion auf. Es folgten noch drei weitere Grade: Novize, Bauherr und Tribunalist, wobei erklärt wurde, daß in der Köppenschen Lehrart die Geheimnisse aller freimaurerischen Systeme enthüllt wurden. 1773 gab es in Berlin vier Logen, auch in der Schweiz, in Südwestfrankreich usw. existierten Bauhütten. Zusammenstöße mit Anhängern der Strikten Observanz ließen Köppen in Melancholie verfallen. Er verbrannte einen Teil seiner Akten.