Johann Coustos

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Coustos, Johann

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

Diamantenschleifer und Steinschneider bernischer Herkunft, englischer Bürger, der in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts aus England nach Lissabon kam, sich dort niederließ und eine Freimaurerloge gründete. Nach der Bulle Clemens XII. (s. d.) ging die portugiesische Inquisition mit besonderer Schärfe gegen die damals noch sehr dünn gesäten Freimaurer vor. Coustos wurde mit zwei französischen Brüdern, den Juwelieren Jacques Mouton und Thomas Braslé, von der Frau eines Konkurrenten der Inquisition denunziert und 1743 überfallen, blutiggeschlagen und in den Inquisitionskerker verschleppt. Neunmal wurden die drei Männer der Folter unterzogen, aber sie verrieten nicht einen der Namen, die man von ihnen zu hören hoffte.

Braslé starb an den Folgen der Torturen. Coustos wurde schließlich als Protestant bei einem Autodafé in Lissabon in der Kirche des hl. Dominikus zu vierjähriger Kerkerstrafe verurteilt. Coustos gelang es mit Hilfe der englischen Freimaurerei zu bewirken, daß der englische Gesandte auf Geheiß seiner Regierung seine Freilassung verlangte und durchsetzte. Coustos kehrte im Dezember 1744 nach London zurück und lebte dort, wie sich aus seinem seinerzeit vielgelesenen Buche "Unparalleled Sufferings of John Coustos", London 1746, ergibt, auch weiterhin im Anschluß an die englischen Logen. Das genannte Werk, als Kulturdokument schon wegen der bildlich dargestellten Folterszenen von hohem Werte, zeigt Coustos als Meister einer englischen Loge (s. Portugal).

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