Graf von Clermont
Clermont, Louis de Bourbon-Condé
Quelle: Lennhoff, Posner, Binder
Graf von, *1709, †1771, als Nachfolger des Herzogs von Antin (1743) der zweite dem französischen Hochadel entstammende Großmeister der Großloge von Frankreich, stand im Siebenjährigen Krieg lange als Feldherr in Deutschland, Flandern, Hannover, und bekümmerte sich in dieser Zeit sehr wenig um die damals teilweise sehr reformbedürftigen Logen. Er war eigentlich geistlichen Standes. Sein kriegerisches Handwerk konnte er nur infolge päpstlicher Dispensation ausüben. Anfangs war er sehr eifrig. In einem von Albert Lantoine in der Bibliothek Carnavalet aufgestöberten Rapport des Polizeileutnants Fey de aude Marville an den Minister des Königlichen Hauses wird von dem Grafen gesagt: "Er projektiert für den Freimaurerorden neue Verfassungen... Er will alle entfernen, die nicht dem Adel angehören oder nicht gute Bürger sind."
Aber bald überließ er die Leitung der Großloge Generalsubstituten, erst dem Financier Bauve, dann La Corne (s.d.), schließlich Chaillon de Jonville (s. d.). Vor seinem Tode bestimmte er den Herzog von Chartres (später Philipp von Orléans) zu seinem Nachfolger (s. Frankreich).