Johann Christoph von Wöllner

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Johann Christoph von Wöllner

oder auch Woellner

preußischer Staatsminister und Chef des Departments der geistlichen Angelegenheiten, *1732,† 1800, erster Geistlicher, dann aus Gesundheitsrücksichten Landwirt; als solcher schriftstellerisch tätig. Von König Friedrich Wilhelm II. geadelt und zum Geheimen Oberfinanzrat und Intendanten des Königlichen Bauwesens, 1788 zum Justizminister usw. ernannt. Ein ehrgeiziger Mann, von zelotischer Gesinnung, erließ er, kaum Minister geworden, sein berüchtigtes Religionsedikt; durch diese und andere Maßnahmen, die sein Einfluss auf den König durchsetzte, wusste er fast alles wieder zu zerstören, was unter Friedrich dem Großen an Aufklärung und tolerantem Geist ins Land gekommen war. Mit Recht hat man ihn einen der Totengräber des alten Preußen genannt. Auch der Freimaurerei fügte er erheblichen Schaden zu. 1766 wurde er Mitglied der Berliner Loge "Zur Eintracht", spielte dann in der Strikten Observanz als Präfekt der Präfektur Templin (Berlin) und wurde hierauf Altschottischer Obermeister und 1791 Zugeordneter Großmeister der National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln".