Schaffgotsch

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Schaffgotsch, Philipp Gotthard

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

Graf v., Fürstbischof von Breslau, * 1716, t 1796, war noch als Abt und Domkanonikus Mitglied der Loge "Zu den drei Totengerippen" in Breslau und Stifter der in seinem Auftrag von den Grafen Hoditz und Grossa installierten Loge "Zu den drei Kanonen" in Wien, der Kaiser Franz I. angehörte.

Schaffgotsch wurde Stuhlmeister der Breslauer Loge und bekannte sich trotz der päpstlichen Bulle öffentlich als Freimaurer. Seine Domherren erklärten ihn daraufhin als der Exkommunikation verfallen. Es bedurfte des Eingreifens des Fürstbischofs von Zinzendorf, um den Papst zur Zurücknahme der Kirchlichen Strafe zu veranlassen.


Schaffgotsch

Quelle: Wikipedia

Schaffgotsch entstammte der gleichnamigen schlesisch-böhmischen Adelsfamilie, die im Riesen- und im Isergebirge ansässig war. Seine Mutter war Anna Theresia Kolowrat-Nowohradsky. Er studierte bei den Jesuiten am Collegium Romanum in Rom und wurde 1738 in Wien zum Priester geweiht. 1740 wurde er Domherr in Olmütz und in Halberstadt und Kustos an der Breslauer Kathedrale sowie Propst an der dortigen Kreuzkirche.

Schaffgotsch war Freimaurer und vom Gedankengut der Aufklärung sehr angetan. Wohl deshalb begrüßte er als einziger Breslauer Domkapitular die Eroberung Schlesiens durch den preußischen König Friedrich II.

Die Entstehung der Freimaurerei in Österreich geht auf Schaffgotsch zurück. Auf seinen Wunsch hin wurde 1742 in Wien die erste Loge gegründet, obwohl Papst Klemens XII. die Freimaurerei bereits 1738 in der Bulle In eminenti verdammt hatte.

1743 wurde Schaffgotsch zum Abt des Sandstiftes zu Breslau berufen. König Friedrich II. erhob ihn 1744 in den Fürstenstand und ernannte ihn - gegen den Widerstand des Breslauer Domkapitels - zum Koadjutor des Bischofs Philipp Ludwig von Sinzendorf und nach dessen Tod 1747 zum Fürstbischof. Trotz schwerer Bedenken der römischen Kurie wegen seiner Mitgliedschaft bei den Freimaurern, erhielt Schaffgotsch von Papst Benedikt XIV. am 5. März 1748 die Wahlbestätigung und wurde am 1. Mai des Jahres konsekriert. 1756 ernannte er seinen Bruder Ceslaus Gotthard von Schaffgotsch zum Generalvikar.

Nachdem Schaffgotsch zu Beginn des Siebenjährigen Krieges Breslau nach der Wiedereinnahme durch die Preußen im Jahre 1757 auf Weisung der Landesherrin Maria Theresia verließ und seinen Sitz nach Jauernig im habsburgischen Teil seines Bistums verlegte, fiel er beim König in Ungnade. Friedrich wertete den Weggang als Flucht und Landesverrat und stellte den preußischen Teil des Bistums Breslau unter Zwangsverwaltung, die auch nach Beendigung des Krieges beibehalten wurde.

Nach Kriegsende 1763 durfte Schaffgotsch in den preußischen Teil seiner Diözese zurückkehren, musste allerdings in Oppeln residieren. Die Wiedereinsetzung wurde ihm von Friedrich II. verweigert, stattdessen musste er den Weihbischof Johann Moritz von Strachwitz und ab 1781 den Weihbischof Anton Ferdinand von Rothkirch und Panthen zur Leitung des Bistums bevollmächtigen.

1766 floh Schaffgotsch aus Oppeln wieder auf sein Schloss Johannesberg, das bis zu seinem Tode seine Residenz bleiben sollte. Von dort aus leitete er den österreichisch-schlesischen Teil seines Bistums. Nach Breslau kehrte er nicht mehr zurück, und auch auf das Geschehen im preußischen Teil seines Bistums hatte er keinerlei Einfluss.

Während seiner Herrschaft wurde Schloss Johannesberg eine Begegnungsstätte für Künstler aus dem ganzen Kaiserreich. Das Schlossorchester unter der Leitung von Carl Ditters von Dittersdorf genoss einen erstklassigen Ruf, verlor jedoch nach Ditters' Weggang an Bedeutung und wurde nach dem Tode des Bischofs aufgelöst.

Philipp Gotthard Fürst Schaffgotsch starb auf Schloss Johannesberg. Sein Leichnam durfte in der Familiengrabstätte in Warmbrunn, das zum preußischen Teil seines früheren Bistums gehörte, beigesetzt werden.