Mopsorden
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Mopsorden
Quelle: Lennhoff, Posner, Binder
Im Jahre 1745 erschien in Amsterdam eine sogenannte Verräterschrift: "L'ordre des Francs-Macons trahi et le Secret des Mopses révéle", durch die Einiges Genaueres über den Mopsorden bekannt geworden ist. Es handelte sich um einen gemischten, androgynen Orden, der angeblich nach der Bulle "In eminenti apostolatus specula" (1738) von Katholiken begründet wurde.
Der eigentliche Gründer soll 1740 Clemens August, Herzog von Bayern, Kurfürst von Köln (Bruder des Kaisers Karl VII.), gewesen sein. Der Orden fand an den kleinen Höfen Deutschlands und Universitäten Verbreitung, so gab es eine "Mopsloge" in Bayreuth, in der die Markgräfin als "Großmeisterin" den Vorsitz führte. 1748 wurde er in Göttingen verboten.
Auch zu den "Antimassonischen Societaten" bestanden Beziehungen. In der oben erwähnten Schrift ist auch das reichlich läppische Ritual des Ordens wiedergegeben, nebst zwei Bildbeilagen, von denen die eine den Plan der Loge (in der Mitte der Mops, das Sinnbild der Treue im Orden), die zweite den Augenblick der Aufnahme einer Neophytin darstellt.
Das Gebrauchtum war von einer gewissen galanten Laszivität, wie sie dem Geschmacke des Rokoko entsprach. Der Zirkel einer jeden Mopsloge sollte, wie das Ritual besagt, die Mitglieder folgendes lehren: "Gleich, wie alle Durchschnitte des Kreises durch eben denselben Mittelpunkt gehen, also müssen alle Handlungen eines Mopses aus einer Quelle gehen, nämlich der Liebe."
Während der Orden selbst wieder spurlos einging, sind kleine Erinnerungsstücke von ihm geblieben, die als Seltenheiten in den Museen aufbewahrt werden. So die mit Mopsdarstellungen versehenen Porzellanfiguren Kaendlers (s. d.), ferner ein Porzellanmops im Londoner Großlogenmuseum und ein Mopsabzeichen in den Kölner Logensammlungen. Bekannt ist auch eine Rede, die 1748 ,,in einer feyerlichen Versammlung des ehr.M(ops) Capituls" in Nürnberg gehalten wurde
Freimaurerische Prägung?
Definition Wikipedia:
Der Mops-Orden war eine Gesellschaft freimaurerischer Prägung, die von römischen Katholiken gegründet wurde. Angeblich soll der Gründer 1740 Clemens August (Herzog von Bayern) gewesen sein, welcher damit die Bannbulle In eminenti apostolatus specula (1738) von Papst Clemens XII. unterlaufen wollte. Diese verbot bei Strafe der Exkommunikation die Zugehörigkeit zur Freimaurerei.
Die innere Verfassung des Mops-Orden ließ auch Frauen zu, sofern sie katholisch waren. Der Mops galt in diesen Kreisen als Symbol von Treue, Zuverlässigkeit und Standfestigkeit.
- Die Angehörigen dieser Logen nannten sich Möpse und Novizen wurden an Halsbändern eingeführt. Sie mussten an der Tür kratzen, um Einlass zu finden. Dann wurden sie mit verbundenen Augen neunfach um einen Teppich mit Symbolen geführt, wobei die Möpse und Möpsinnen des Ordens lärmten und bellten, um die Standfestigkeit der Neuen zu prüfen. Bei der Aufnahmezeremonie mussten sie dann dem Mops (aus Porzellan) unter den Schwanz küssen, was Ausdruck der völligen Hingabe sein sollte.
Die Mitglieder des Ordens trugen einen silbernen Mops als Medaillon.
In Amsterdam wurde 1745 eine so genannte „Verräterschrift“ L'ordre des Franc-Maçons trahi et le Secret des Mopses révélé veröffentlicht. Darin werden das Ritual des Ordens und zwei Grafiken wiedergegeben.
In Göttingen wurde der Orden 1748 verboten.
Literatur
- Bärbel Raschke: Androgyne Arkangesellschaften und Freimaurerei. Entwicklungs- und Beziehungsprobleme aus der Perspektive hochadliger Frauen, in: Joachim Berger / Klaus-Jürgen Grün (Hrsg.), Geheime Gesellschaft. Weimar und die deutsche Freimaurerei. Hanser, München 2002, S. 153–159. ISBN 3-446-20255-2
- Abbé Larudan: Die zerschmetterten Freymäurer, Oder Fortsetzung des verrathenen Ordens der Freymäurer. Edition Cagliostro, Rotterdam 1984 (Repr. d. Ausg. Frankfurt/M. 1746)
- Gabriel L. Pérau: Der verrathene Orden der Freymäurer und offenbarte Geheimnis der Mopsgesellschaft. George, Habichtswald 2000, ISBN 3-934752-00-4 (Repr. d. Ausg. Leipzig, 1745)
- Zirkel, Jahrgang 56, Nr. 4 zu Wilhelmine von Bayreuth, der Schwester Friedrichs des Großen
- Michael Kuper (Hrsg.): Großmops Clemens August und ein Geheimnis von Schloss Clemensweth. edition extra, Meppen 2007, Limitierte Vorzugsausgabe
Links
- Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern: Georg Christian Friedrich Lisch: Ueber den Mopsorden in Meklenburg. Schwerin, 1874
- Mopsorden auf der dem Mops gewidmeten Homepage