Das verlorene Wort

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Wort, Das verlorene

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

(engl. the Lost word, frz. la parole perdue). Nach der Kunstsage besaß Hiram ein bestimmtes Wort, das nicht anders als ein Zauberwort aufgefaßt werden kann, das ihm seine Mörder abringen wollten und das dank seiner Beharrlichkeit mit seinem Tod verlorenging. Salomo ersetzte es durch ein anderes, bleibendes Wort (substitute word). In den Hochgraden des A.u.A. Schottischen Ritus, aber auch im amerikanischen Ritus (s. d.) wird der Suche nach diesem Worte und seiner neuerlichen Auffindung eine Reihe von dramatischen Szenen gewidmet, wobei u. a. auch die Enochlegende eine große Rolle spielt.

In der heutigen Bausagenüberlieferung ist die Wurzel dieses geheimnisvollen verlorenen Wortes bereits ziemlich überdeckt. Sicherlich spielen hier alte kabbalistische Überlieferungen mit, die auf das von Henoch vor der Sintflut verborgene unaussprechliche Wort, den geheimnisvollen Gottesnamen, anspielen. Die Suche hat natürlich auch damit zu tun, daß nach der freimaurerischen Lehre nicht nur der Kandidat ein Suchender ist, sondern der Freimaurer immer ein solcher bleibt, immer um Licht, um Wahrheit ringt. Dieses stete Suchen findet auch in den immer wiederkehrenden Wanderungen, "mystischen Reisen", seinen Ausdruck.

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