Johann Christoph Friedrich von Schiller

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Schiller und die Freimaurerei - Wikipedia

Quelle: Wikipedia, aktuelle Version siehe Schiller, Unsichere Jahre 1783 - 1789

In einem Brief an Körner schrieb Schiller, dass Johann Christoph Bode ihn veranlassen wollte, der Freimaurerei beizutreten. Körner, der selbst Freimaurer war, riet ihm ab, da Bode ihn nur für den Illuminatenorden gewinnen wolle. Das Schillerhäuschen in Dresden-Loschwitz auf dem Körnerischen Weinberg – Hier wohnte Schiller vom 13. September 1785 bis zum Sommer 1787.

Im Sommer und Herbst 1785 entstand auf Körners Bitte im nahe gelegenen Dorf, dem heutigen Stadtteil Gohlis, und nach dem 13. September in Körners Weinberghaus in Dresden-Loschwitz die Ode an die Freude für die Tafel der Freimaurerloge Zu den drei Schwertern in Dresden. Während seines Aufenthaltes in Loschwitz lernte Schiller im gegenüber der Elbe gelegenen Dorf Blasewitz in einem Schankgut (heute Schillergarten) die Tochter des Gastwirts, Johanne Justine Segedin, kennen, die er später 1797 in Wallensteins Lager als „Gustel von Blasewitz“ (5. Auftritt, Ausruf des ersten Jägers) verewigte. 1786 erschien in der zweiten Ausgabe der Zeitschrift Thalia die Erzählung Verbrecher aus Infamie. Eine wahre Geschichte, die später unter dem Titel Der Verbrecher aus verlorener Ehre veröffentlicht wurde. In der Zeit vom 17. April bis 21. Mai 1787 weilte Schiller in Tharandt bei Dresden und vollendete dort im Gasthof zum Hirsch (heute: Schillereck) seinen „Don Karlos“.

Am 21. Juli 1787 reiste Schiller nach Weimar und machte dort die Bekanntschaft von Herder, Wieland und dem ersten Kantianer Carl Leonhard Reinhold, der Schiller davon überzeugte, sein Kant-Studium mit Kants Schriften aus der Berlinischen Monatsschrift zu beginnen. Während einer Reise durch Rudolstadt lernte er Charlotte von Lengefeld und deren Schwester Caroline kennen, die unter ihrem Ehenamen Caroline von Wolzogen bekannt wurde, nachdem sie zunächst anonym in Schillers Zeitschrift Die Horen den Roman Agnes von Lilien veröffentlicht hatte, der zeitweise sogar Schiller zugeschrieben wurde.

Das Drama Don Karlos wurde im selben Jahr gedruckt und sogleich aufgeführt. Nachdem Goethe 1788 von seiner Italienreise zurückgekehrt war, trafen sich beide am 7. September zum ersten Mal im Garten der Familie Lengefeld in Rudolstadt, ohne großes Interesse füreinander zu entwickeln. Don Karlos (damals noch als Dom Karlos), Titelblatt und Frontispiz des Erstdruckes, 1787

Schiller beendete die Arbeiten am ersten und einzigen Band der Geschichte des Abfalls der Vereinigten Niederlande von der spanischen Regierung und an den zwölf Briefen über „Don Karlos“.

Noch im zehnten Brief über Don Karlos schrieb Schiller 1787, dass er weder Illuminat noch Freimaurer sei. Schillers Urenkel Alexander von Gleichen-Rußwurm gab jedoch an, Wilhelm Heinrich Karl von Gleichen-Rußwurm habe den Schriftsteller der Rudolstädter Freimaurerloge Günther zum stehenden Löwen zugeführt. In ihr wurde übrigens auch Johann Gottlieb Fichte 1794 Mitglied. 1829 beklagten sich zwei Freimaurer aus Rudolstadt über die Auflösung der Loge, in der schließlich sogar Schiller aufgenommen worden sei. Urkunden zu Schillers Mitgliedschaft sind hingegen nicht gefunden worden.


Schiller und die Freimaurerei - Internationales Freimaurerlexikon

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder

Schiller Friedrich v.

deutscher Dichter, *1759 †1805. Die Frage, ob Schiller Freimaurer war, ist oft gestellt worden, da in seinen Werken freimaurerische Anschauungen vielfach ihren Ausdruck finden. Lange Zeit wurde sie verneint. In neuester Zeit aber wurden zeitgenössische Belege zutage gefördert, die, ohne daß sie einstweilen positiv gewertet werden können, zu der früheren Auffassung im Widerspruch zu stehen scheinen. Stephan Kekule von Stradonitz veröffentlichte 1921 im "Herold" ein Gedicht des Freimaurers Anton Ritter v. Klein, eines Freundes S.B aus der Mannheimer Zeit, dessen Überschrift lautet: "Des Br. Schillers Verewigung".
In einem von Kekule und auch von Ludwig Keller angeführten Brief aus dem Jahre 1829, in welchem zwei Rudolstädter Freimaurer das Eingehen ihrer Loge "Günther zum stehenden Löwen" mitteilen, beklagen sie das Los der "durch die Aufnahme eines S. geehrten" Bauhütte. Keller, der diesem Schreiben nachging und beim Urenkel S.B, Alexander von Gleichen - Rußwurm, nachfragte, erhielt von diesem die Auskunft, daß er allerdings keine Urkunde in Händen habe, der volle Beweiskraft zukomme, daß aber die Mitteilung aus dem Jahre 1829 der Familientradition entspreche. Diese besage, daßWilhelm Heinrich Karl von Gleichen-Rußwurm es gewesen sei, der S. der Loge zugeführt habe. Aber die Angelegenheit sei mit dem Schleier des Geheimnisses umgeben.

Von S. selbst liegt kein Zeugnis vor. Mit vielen seiner engsten Freunde, die Freimaurer waren. z. B. Körner (s. d.), hat er über den Bund korrespondiert. 1787 gehörte er diesem jedenfalls noch nicht an, denn er schrieb im zehnten Brief über "Don Carlos": "Bin weder Illuminat noch Maurer, aber wenn die einander gemein haben, und wenn dieser Zweck für die menschliche Gesellschaft der wichtigste ist, so muß er mit denjenigen, den Marquis Posa sich vorsetzte mindestens sehr nahe verwandt sein. Was jene durch eine geheime Verbindung mehrerer durch die Welt zerstreuter tätiger Mitglieder zu erreichen suchen, will der letztere durch ein einziges Subjekt ausführen."
Neuestens wird vom Ehepaar Ludendorff und ihrem Kreis von einem "Freimaurermord" an S. gefabelt, an dem auch Goethe beteiligt gewesen sei. In der "Turnzeitung" des völkischen deutschen Turnverbandes (Sitz Teplitz-Schönau) wurde die "Ermordung" in folgender Weise geschildert "S. war Mitglied des Illuminatenordens, ebenso Joh. Heinrich Voß, Goethe, Königin Luise, Prinz Louis Ferdinand u. a. Durch die starke Betonung des germanischen Gedankens der persönlichen Freiheit machte S. sich bei dem Ordensoberen mißliebig. Besonderen Anstoß erregte der "Geisterseher" wegen Verrats der Ordensgeheimnisse. S. wurde ernsthaft verwarnt, schrieb aber den ebenso anstößigen "Wilhelm Tell".
Als nun der "Ordensspion" Voß erführ, daß der Dichter am "Demetrius" arbeite, beschloß der Orden, S. zu töten. Goethe wußte darum, durfte aber mit Rücksicht auf sein eigenes Leben den Freund nicht warnen. Er weinte eines Nachts lange vor des Freundes Hause, konnte ihn aber nicht retten. Die Ermordung geschah am 9. Mai. S. wurde in unwürdigster Form im Kassengewölbe beigesetzt, noch 1826 widersetzte sich der Orden der überführung in die Fürstengruft." Dieser starke Tobak ging sogar den Lesern der Turnzeitung auf die Nerven. Daher fand sich bereits in der nächsten Nummer ein berichtigender Artikel.

Schillers Lied an die Freude

S.s "Freude schöner Götterfunken" ist 1785 gedichtet. 1785 erschien in einem Liederbuche der Loge " Zu den drei Degen" in Halle ein Gedicht, in dem mancherlei Anklänge an S.s Verse vorkommen.

Oben, über'm Sternenheer,
Herrschet unser Meister
Um ihn rollen Welten her
Und ihm dienen Geister
Zurnen seines Angesichts
Wandelt beide in ein Nichts.

Ob S. dieses Gedicht gekannt hat, ist nicht nachzuweisen. Ähnliche Parallelen zu einem Gedicht von Hagedorn ("Freude, Königin der Weisen") und Uz ("Freude, Göttin aller Herzen") sind schon früher bekannt geworden.


Siehe auch