Schloss Gottesgabe
Schloß Gottesgabe
Quelle: Wikipedia
Das Mecklenburgische Urkundenbuch enthält die Ersterwähnung des Ortes Davermoor vom 27. April 1282 in der es heißt:
„Helmold, Graf von Schwerin, verleiht dem Dome zu Schwerin das Eigentum von 3 Hufen zu Davermoor (Gottesgabe), mit denen der Ritter Ludolf Maltzan eine Vicarei gestiftet hat.“(MUB 1627)
Später erscheint aber auch die Schreibweise Davermüre oder Davermur. Von diesem mittelalterlichen Dorf übernahm das benachbarte Moor seinen Namen Dabelmoor. Dübels-Moor und Teufelsmoor sind Bezeichnungen aus dem Volksmund. Davermor, der ursprüngliche slawische Ortsname in mittelniederdeutsch, bedeutet so viel wie Daver = Baumrinde oder Birkenrinde, und mor = Moor. Der spätere deutsche Ortsname Gottesgabe, kann als religiös motivierter Wunschname bezeichnet werden. Das Gut gehörte den Maltzans, anschließend lebte eine Linie der Familie Preen auf Davermoor und hatte hier ihren Rittersitz. Im Anfang des 15. Jahrhunderts befand sich das Gut in anderen Händen, denn weder der Name der Preens noch der Rittersitz auf Davermoor erscheint irgendwo. Im Jahre 1497 existierte das Gut Davermoor laut dem Steuerregister dann nicht mehr. Das Kirchenspiel Groten Brüsewitz (Groß Brütz) umfasste damals nur die Dörfer Groß Brütz, Brüsewitz, Grambow und Rosenhagen. So gab es Davermoor nicht mehr und Gottesgabe noch nicht, die Feldmark gehörte jedoch der Familie von Halberstadt, die damals auf Groß Brütz saß.
1614 wurde auf der Flur von Davermoor das Gut Gottesgabe errichtet, dieses war bis 1674 im Besitz der Familie von Halberstadt. Berend von Pleesen, dessen Familie 1211 aus der Gegend von Göttingen nach Mecklenburg kam, besaß Gottesgabe in den Jahren von 1699 bis 1716. Danach gehörte es wieder den von Halberstadts. Neue Handelswege entstanden für Transporte von Lüneburg nach Wismar über Boizenburg, so mag zum Beispiel der Boizenburger Weg seinen Namen erhalten haben. Vermutlich gab es damals auch Handelsverkehr durch jüdische Händler. An der Kreuzung des Weges von Wodenhof (früher Wendischhof) nach Gottesgabe und des Boizenburger Weges könnte es damals zu räuberischen Auseinandersetzungen gekommen sein, denn in mündlichen Überlieferungen wird ein Judenfriedhof auf der Feldmark Gottesgabe im Großen Holz erwähnt.
Das Gottesgaber Herrenhaus weist eine Eigenart unter den mecklenburgischen Landsitzen auf. Es wurde aus drei Flügeln errichtet, die im Dreieck zueinander standen. Der dreieckige Innenhof war gepflastert und nach oben offen. Er wurde erst später, etwa Mitte des 19. Jahrhunderts, überdacht und die Fassade neu gestaltet. Die mittelalterlichen Fundamente der ehemaligen Wasserburg wurden verwendet und im Kellerverlies des Schlosses Gottesgabe soll dereinst Klaus Störtebeker eingesessen haben. Ende des 14. Jahrhunderts gehörte das Schloss der Familie eines seiner Vitalienbrüder.
In Gottesgabe verbrachte der Freiheitsdichter Theodor Körner die letzte Nacht vor seinem Tode am 26. August 1813 im Forst Rosenow beim Kampf gegen die Truppen Napoleons.
Boden- & Baudenkmale
Es gibt in näherer Entfernung zum Ort einen gut erhaltenen Turmhügel von 3 Meter Höhe und einer Plattform mit 8 Metern Durchmesser (urkundliche Erwähnung 1336), welcher auch heute noch leicht zugänglich ist und besichtigt werden kann. Die zur Niederung Dabelmoor offenen Umfassungsgräben vom Turmhügel und vom Hof wurden wohl von der vorbeifließenden Wurzelbeck gewässert. Des Weiteren gibt es Reste einer mittelalterlichen Wasserburg inmitten der Ortslage (urkundliche Erwähnung 1357). Es handelt sich dabei um eine trapezförmige Anlage, umschlossen von zehn bis 18 Meter breiten Gräben und Teichen, welche aber nur noch zu erahnen ist. Sehenswert ist auch das alte Gutshaus mit Rundhalle sowie die ehemalige Schule, die sich in privatem Besitz befinden.
Geschichte und Fiktion
Das Schloß Gottesgabe wurde in einem Hörbuch der Serie "Offenbarung 23" von Jan Gaspard in eine freimaurereische Relation versetzt.