Orient

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Sitz einer Loge (also die Ortsangabe).

Osten, Orient

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder

Osten, Orient, aus dem der Überlieferung zufolge alles Licht kommt, spielt auch in der Freimaurerei eine ähnliche Rolle. Im Osten, über dem in den Maurertempeln sehr oft eine strahlende Sonne leuchtet, leitet der Meister vom Stuhl die Loge, von hier aus empfängt der Suchende das "maurerische Licht". Im Osten haben auch die höchsten Würdenträger ihren Sitz. Orient bedeutet aber vielfach auch die Loge selbst (davon abgeleitet Großosten, Großorient, wie viele Großlogen heißen). Allgemein ist es üblich, den Ort, der Sitz einer Loge ist, Orient zu nennen.

Wortherkunft

Quelle: Wikipedia, Artikel dort: „Orientierung“

Das Wort Orientierung (früher auch nur Orient) ist in der Bedeutung „Ausrichtung, Kenntnis von Weg und Gelände, geistige Einstellung“ im Deutschen seit dem 19. Jahrhundert belegt.

Das zugrunde liegende Verb orientieren wurde bereits im 18. Jahrhundert aus dem französischen orienter entlehnt und geht auf das lat. oriens (Sonnenaufgang, siehe Orient) zurück, also die (Aus-)Richtung nach Osten.[1] Bis spät ins Mittelalter hinein wurden die Karten der Seefahrer nach Osten, nach dem Orient, ausgerichtet, und in der Sakralarchitekur Gebäude in Ost–West-Richtung ausgelegt (fachlich Ostung).

Der Begriff Orientierung wird heute im Sinne einer „Ortsbestimmung“[2] in unterschiedlichen Sachzusammenhängen verwendet. Den Begriff Orient im Sinne einer Ortsangabe verwenden heute nur noch die Freimaurer. Die Ortsangabe ihres Logensitzes erfolgt im Allgemeinen mit der Abkürzung i. O. (= im Orient).

1 nach Duden «Etymologie» – Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache, 2. Auflage, Dudenverlag, 1989

Schauberg

Quelle: Google Books

XXVII.

Der Osten.

Die Lichtgläubigen und Lichtsuchenden mussten nothwendig und vor Allem den Blick nach Osten richten, denn aus Osten kam ja nach der dunkelsten Nacht mit jedem Morgen herrlich strahlend, allerleuchtend und allbeglückend, von allen Leiden und allen Sorgen erlösend und befreiend (scheinbar) das Licht. Der Osten wurde daher von selbst zur Wohnung des irdischen Lichtes und zum Symbole des himmlischen und göttlichen Lichtes; wer das Licht suchte, wer nach Gott verlangte und zu Gott betete, wandte sich suchend und flehend nach Osten, und wer endlich das Licht gefunden, in den Himmel und zu Gott eingegangen war, war in den ewigen Osten eingegangen.

Der niemals ausbleibende schönere Wiederaufgang der am Abend untergegangenen Sonne war den Menschen die Bürgschaft und das Symbol der eigenen Wiederauferstehung aus dem Grabe, des geistigen Wiederauferstehungsmorgens, der Unsterblichkeit des göttlichen Lichtes und Geistes. Die ganze Lehre der Parsen von der Wiederauferstehung der Todten, welche Lehre von den Parsen auch die Juden und durch sie die Christen angenommen haben, ist blos eine Vergeistigung des scheinbaren Wiederaufganges der Sonne, die Uebertragung des Wiederaufganges der irdischen Sonne von der Erde auf den Himmel, die Gleichstellung des irdischen und des göttlichen Lichtes.

Noch eine weit grössere Bedeutung gewann der Osten, die schöne Morgenröthe, sobald die Sonne bei einzelnen Völkern nicht blos das Auge und das Symbol der Gottheit war, sondern als die Gottheit selbst gedacht und geglaubt wurde; nunmehr wurden die ersten Sonnenstrahlen des kommenden Morgens und noch mehr die Morgenröthe selbst zu göttlichen Personen, zu Gottheiten gestaltet.

So ist z. B. die lateinische oder vielmehr die sabinische Aurora nichts Anderes als die aufgehende Sonne, Sol oriens, der Osten, ein auf die sabinische Wurzel aus, sanskt. ush., lat. uro, welche zugleich brennen und leuchten bedeutet, zurückweisendes Wort, das bei den Sabinern ausel lautete, daher der Geschlechtsname der Auseli, bei den Etruskern der Lichtgott Usil, und in den alten Saliarischen Liedern zu Rom die Anrufung Ozeul adosiose d. i. • Sol venerande.')


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