Ludwig Bechstein

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Bechstein, Ludwig

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder

deutscher Dichter und Schriftsteller, * 1801, † 1860, vor allem durch seine Märchen berühmt, trat 1842 der Loge "Charlotte zu den drei Nelken" in Meiningen bei und beteiligte sich eifrig an ihren Arbeiten. Er gab mit Ludw. Wilh. Müller 9 Jahrgänge des Taschenbuchs "Asträa" (s. d.) heraus, außerdem Maurerlieder und Gelegenheitsgedichte.


Bechstein (Ludw.)

Quelle: Allgemeines Handbuch der Freimaurerei, Band 1


Geb. 24. November 1801 in Weimar, von seinem Oheim, dem berühmten Naturforscher Joh. Matth. Bechstein in Dreissigacker bei Meiningen an Kindesstatt angenommen, widmete sich von Michaelis 1818 der Apothekerkunst in Arnstadt, wo sich seine dichterische Begabung entwickelte.

Von 1824 bis 28 war er Provisor in den Apotheken zu Meiningen und Salzungen. Der Herzog Bernhard von Meiningen ließ ihn 1828 bis 30 in Leipzig und München Geschichte und Philosophie studiren und ernannte ihn am 10. Nov 1831 zu seinem Cabinetsbibliothekar.

Im Jahr 1833 wurde er Bibliothekar der öffentlichen Bibliothek, 1840 Hofrath.

Als Dichter zeichnete sich Bechstein besonders auf dem Gebiet der Lyrik und Epik aus, nicht minder auf dem Gebiet des Romans und der Novelle.

Er gründete den "Hennebergischen alterthumsforschenden Verein", dessen Leiter er 26 Jahre war. Berühmt sind unter seinen grössern Gedichten Todtentanz Faustus und Luther. Das Thüringer Lied ein deutsches Nationalepos wird als nachgelassenes Werk erscheinen.

In den Bund der Freimaurer wurde er am 6. Oct. 1842 aufgenommen und 1844 in den 2. und 3. Grad befördert. Die Loge "Charlotte zu den drei Nelken" in Meiningen verdankt seiner begeisterten Mitwirkung ein neues reges Leben.

Von 1844 bis 50 war er Secretär und Protokollführer der Loge, 1850 wurde er zweiter, 1855 erster Aufseher und 1856 deputirter Meister vom Stuhl, als welcher er namentlich 1857 während eines längern Unwohlseins des Meisters vom Stuhl A. W. Müller, die Loge mit grosser Umsicht leitete.

Hauptsächlich verdient um die Maurerei im ganzen machte er sich durch die Herausgabe der freimaurerischen Zeitschrift Asträa seit 1846, in welcher er nebst seinem Mitherausgeber Müller treffliche Arbeiten veröffentlichte.

In dem Aufsatze "Kern und Schale", Asträa 1846 S. 34 bis 41 sprach er seine Grundanschauungen über Freimaurerei aus. Die Form der Maurerei erscheint ihm so notwendig wie die Schale der Kernfrucht nöthig ist. Die Form der Maurerei ist der Tempel, welcher das Wesen der Gottheit umschliesst. Das Wesen der Maurerei betrachtet er von drei Gesichtspunkten: dem geschichtlichen, dem gesellschaftlichen und dem sittlichen. Diese drei Gesichtspunkte vergleicht er mit den Linien des gleichwinkeligen Dreiecks.

In der Geschichte des Bundes ruht die Stärke desselben, in der gesellschaftlichen Verbindung seine Weisheit und in der Sittlichkeit seine Schönheit. Das sittliche Element hat dem Bunde Achtung über den ganzen Erdkreis verschafft. Wer nun mit Gefühlswärme und Gemüthsinnigkeit diese drei Gesichtspunkte festhält der wird Kern und Schale der Maurerei unterscheiden, aber auch hochachten. Im vierten Bande der Zeitschrift "Die Wissenschaften im 19. Jahrhundert" erschien von ihm ein Aufsatz "Geschichte, Geist und staatliche Ausbreitung der Freimaurerei".

Freimaurerlieder sind von ihm in grosser Menge vorhanden, ebenso lieferte er auch mehrere wertvolle Gelegenheitsfestgedichte.

Er starb in der Nacht 14. zum 15. Mai 1860. Am 6. März 1861 feierte seine Loge in einer Trauerloge sein Andenken, wobei ein von ihm verfasstes Gedicht "Psyche" melodramatisch vorgetragen wurde. Vgl. Asträa 1861 S. 271, 336 ebendas. befindet sich auch B´ s Bildniss Freimaurerzeitung 1861 Nr. 25

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