Joseph Ignace Guillotin
Guillotin, Joseph Ignace
Quelle: Lennhoff, Posner, Binder
Arzt, Lehrer am Jesuitenkollegium in Bordeaux, dann Professor an der medizinischen Fakultät der Universität Paris, * 1738, † 1814, Gründer der Gesellschaft, die zur Académie de médecine wurde, 1789 Abgeordneter des dritten Standes von Paris zur Konstituante. Guillotin ist als Anreger des nach ihm benannten Hinrichtungswerkzeuges in die Geschichte eingegangen, woran er bis an sein Lebensende schwer litt. Er war Mitstifter des Grand Orient de France, Stuhlmeister der Loge "La Concorde Fraternelle", Mitglied der "Neuf Soeurs". Auf einem erhaltenen Meisterbriefe erscheint sein Name neben dem des Enzyklopädisten Lalande.
Leben
Quelle: Wikipedia
Joseph-Ignace Guillotin wurde als neuntes von 13 Kindern des Advokaten Joseph-Alexandre Guillotin und dessen Gattin Catherine-Agathe Martin in Saintes geboren. Nach sieben Jahren theologischer Studien bei den Jesuiten in Bordeaux, wo er sich als vorzüglicher Schüler erwies, trat er aus dem Orden aus, um ab 1763 in Reims Medizin zu studieren. An der Sorbonne in Paris setzte er 1768 seine Studien fort und erlangte dort 1770 auch seinen Doktorgrad.
Zwischen 1778 und 1783 lehrte er an der medizinischen Fakultät der Pariser Universität Anatomie, Physiologie und Pathologie. Nebenbei suchte er in seiner freien Zeit Freimaurerlogen auf, deren liberales Gedankengut ihn faszinierte, und wurde sogar Gründungsmitglied des Grand Orient de France. Ebenfalls bekleidete Guillotin das Amt des Logenmeisters der Freimaurerloge La Concorde Fraternelle und war Mitglied einer der berühmtesten Logen der Aufklärung Neuf Sœurs.
Zu seinen prominenten Bekannten zählten die Aufklärer Voltaire, Condorcet und die Naturwissenschaftler Buffon und Lacépède.