Rezension: Die Verschwörung der Freimaurer von Bielefeld - Ostwestfalenkrimi

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Rezension: Die Verschwörung der Freimaurer von Bielefeld - Ostwestfalenkrimi

Rezensionen zum Buch "Die Verschwörung der Freimaurer von Bielefeld" von Eva-Maria Reckenberger

Rezension Jens Rusch

In der Ankündigung der Autorin schreibt sie: Um die Hintergründe in Bezug auf Robert besser zu verstehen, empfiehlt es sich, den ersten Band der Reihe, "Der Bibelmörder von Rheda-Wiedenbrück", auch zu lesen. Man muss es aber nicht unbedingt.

Damit hat sie unumstößlich Recht und eigentlich kann man das auch vom zweiten Band sagen. Man muss ihn wirklich nicht unbedingt lesen.

Vorurteile und ein spürbarer religiöser Fundamentalismus der Autorin wird auch in ihren hysterischen Reaktionen auf die bei Amazon veröffentlichten Rezensionen spürbar.

Auf meinen eigenen Beitrag hin kopierte sie einige meiner Bilder ohne Erlaubnis von meiner website und versah sie auf ihrer Facebook-Seite mit schmähenden Prädikaten, wie "ekelhaft" und "inhuman".

Dieses war/ist meine Rezension bei Amazon:

Eine abstruse Aneinanderreihung von Klischees, üblen Unterstellungen und Vorurteilen finden in Deutschland immer ein Publikum, völlig gleich, wie dumm sie daherkommen. Polarisierung - das ist die unausweichliche Folge, erschafft dennoch eine kalkulierbare Aufmerksamkeit. Daraus scheint sich die Autorin, völlig ungetrübt durch klare Gedanken, die Aufwertung eines schwindsüchtigen Geschichtleins zu erhoffen. Völlig ohne Recherchen begibt sie sich in ein Klischee, das vor 1945 das Zeug zum Megaseller hergegeben hätte. Eine einzige Google-Suche unter dem Suchwort "Frauenlogen" hätte sie in unser Jahrhundert katapultiert, ein nüchterner Blick in das Freimaurer-Wiki hätte ihr genügend Material für zwei oder gar drei fundierte Krimis geliefert. Ein ganz naheliegender Pool wäre die Themenseite "Freimaurerhetze heute" für sie gewesen.

Rezension Ruprecht Frieling

Als gebürtiger Bielefelder und Autor eines kurzen Essays über die Geschichte der Freimaurer in Deutschland (in: Wie die Germanen den Tanga erfanden: Historische Reportagen) hat mich der Titel doppelt angesprochen.

Eine bereits im ersten Kapitel des Romans dahinscheidende Dame, die sich selbst für schön und klug hält, träumt davon, »die größte Historikerin aller Zeiten« werden zu wollen. Ob es das Alter Ego der Autorin ist? Die hat nämlich außer Phantasien wenig historische Sachkenntnis im Kopf.

Reckenberger breitet in ihrer Geschichte nämlich die uralte These aus, dass Freimaurer jeden, der ihre »Geheimnisse« verrät, ermorden. Nun, ich habe derartiges mit meiner Veröffentlichung selbst schon getan und erfreue mich wie viele andere Publizisten, die sich dem Thema gewidmet haben, bester Gesundheit. Ich bin nicht einmal dafür angezählt worden, und mir ist auch kein einziger Fall in der Geschichte bekannt, wo dies tatsächlich geschehen sein soll.

Für die Autorin sind Freimaurer gleichwohl eine mächtige Verbrecherinstitution, »die sogar vor Mord nicht zurückschreckt«. So spinnt sie ein intrigantes Mordkomplott, in das natürlich auch der Gerichtsmediziner verwickelt ist, der die Leichen seziert und auf Anweisung verschlagener Großmeister Obduktionsberichte fälscht. Die Herren, ein Ministerpräsident ist mit von der Partie, wollen die politische Herrschaft im Staat ursupieren und dabei jeden, der dem Endziel im Wege steht, wegzuräumen.

Abgesehen von diesem historischen Schwachsinn und Zitaten, die von der Autorin samt und sonders von der Homepage der Bielefelder Freimaurerloge kopiert wurden, ärgert mich an diesem Roman besonders der fehlende Bielefeld-Bezug. Denn es wird – von der öffentlich zugänglichen Adresse der Loge abgesehen – überhaupt kein Lokalkolorit geschildert. Die Geschichte könnte ebenso im sächsischen Kötschenbroda oder in Buxtehude stattfinden, wo der berühmte Hund mit dem Schwanz wedelt. Selbst das Innere des Logenhauses in der Lessingstraße ist der Verfasserin unbekannt, dabei wäre ihr ein Besuch nach Anmeldung wohl kaum verwehrt worden.

Das Opus ist insofern interessant für diejenigen, die sich an Verschwörungstheorien delektieren und leichtgläubig jedem Unsinn folgen. Und von dieser Spezies soll es eine ganze Menge geben …


Rezension Enno Dittmar

Wenn man von irgend etwas keine Ahnung hat, ist das a priori keine Schande. Abhilfe schafft Faktenstudium und Aufklärung.

Wenn man gegen irgend etwas eine Abneigung hegt, ist auch das ein selbstverständliches Grundrecht - allerdings muß man sich auf gegenteilige Auffassungen einstellen. Dagegen wappnet eine fundierte, faktenbasierte Argumentation.

Diese Grundsätze eines seriösen Buchautors (oder eines jeden, der für eine kontroverse Sache Stellung bezieht) hat die Verfasserin dieses Werkes offensichtlich nie gekannt oder bewußt mißachtet.

Eine jüdisch unterwanderte Freimaurerverschwörung ist so ziemlich der älteste (und braunste) Hut, den man in Deutschland seit Rosenberg und Goebbels hervorzaubern kann.

Es drängt sich der gute alte Ratschlag auf: Man hätte ja mal jemanden fragen können, der sich mit so etwas auskennt. Zum Beispiel hier:[...]. Hier findet sich interessanterweise auch eine Frauenloge, zu der die Autorin womöglich mehr Zugang gefunden hätte als zu einer Loge der VGLvD.

Daß die Freimaurerei durchaus als Sujet für gute Romane taugt, auch aus dem profanen Blickwinkel, ist nicht erst seit Dan Brown bekannt. Sie aber als vorgeblich "aufgrund eigener Recherchen" als Zerrbild der Werte darzustellen, für die sie einsteht (man lese dazu auch die Facebook-Seite, die die Autorin für Ihr Machwerk betreibt), ist so schlecht, daß selbst ein Stern noch zu viel und die 0,00 Euro für die Kindle-Edition sich wie hinausgeworfenes Geld anfühlen.

Immerhin macht man dann noch eine kostenlose Fingerübung auf dem Reader: "Löschen bestätigen".