Marbach
Marbach, 0swald
Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)
deutscher Schriftsteller und Gelehrter, * 1810, t 1890, Polyhistor von staunenswerter Schaffenskraft, Professor der Philosophie und Technologie in Leipzig, leitender Direktor der von ihm gegründeten Lebensversicherungsanstalt "Teutonia", Verfasser zahlreicher wissenschaftlicher Werke auf den verschiedensten Gebieten (u. a. ein fünfbändiges "Populares physikalisches Lexikon", "Lehrbuch der Geschichte der Philosophie", "Über moderne Literatur", drei Sammelbände), Lyriker, Dramatiker, Bearbeiter klassischer und altdeutscher Dichtungen (Sophokles, Aristophanes, Aschylos, Shakespeare, Nibelungenlied usw.), fortschrittlicher Schriftleiter der Vierteljahrsschrift "Jahreszeiten" (1839/40), dann der "Leipziger Zeitung" (1848—1852).
Marbach war in hervorragendster Weise — als wahrer "Praeceptor Latomiae" — auf freimaurerischem Gebiete tätig. Mitglied der Leipziger Loge "Balduin zur Linde", von 1844—1862 und von 1867 bis 1885 deren Stuhlmeister, mehr als ein Jahrzehnt Herausgeber der maurerischen Zeitschrift "Am Reißbrette", schrieb er eine Große Anzahl vortrefflicher maurerischer Bücher.
Vorbildlich, das Wesen der Freimaurerei und ihre Rituale und Symbole zutiefst erfassend, sind die als Lehrbücher im besten Sinne des Wortes anzusprechenden "Agenda" für die drei Symbolischen Grade, aber auch die "Katechismusreden" mit ihren Symbolerläuterungen, "Arbeiten am rohen Stein" und zahlreiche Samnlungen sind bis auf den heutigen Tag überaus wertvoll. (Vergl. Wolfstiegsche "Biographie".)