Léon Gambetta

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Gambetta, Léon

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

französischer Staatsmann *1838, † 1882, als glänzender forensischer Redner in politischen und anderen Prozessen („Souscription Baudin“) berühmt geworden, wirkte er unter dem zweiten Kaiserreich in den Reihen der republikanischen Linken, stellte sich zuerst gegen den Krieg von 1870, wenn er auch dann der Bewilligung der Kredite zustimmte. Mitglied der Regierung der Nationalverteidigung, mit Hilfe eines Ballons aus dem belagerten Paris entkommen, riß er eine unumschränkte Diktatur an sich und verstand es, den französischen Widerstand in der Provinz neu zu beleben. Selbst nach dem Fall von Paris wollte er den Krieg à outrance weiterführen. Nach dem Sturz der Kommune trat er wieder in die Nationalversammlung ein und gründete eine Zeitung „La République francaise“. Als Haupt der republikanischen Partei wurde er 1879 Kammerpräsident, 1881 Ministerpräsident. Er bahnte die französische Bündnispolitik an, indem er Beziehungen zu Rußland suchte. Sein glänzendes Begräbnis erfolgte auf Staatskosten. Gambetta war seit 1869 Mitglied der Loge "La Réforme" in Marseille, dann auch der "Clémente Amitié" in Paris.