Theodor Heinrich Anton Schmalz
Schmalz, Theodor Heinrich Anton
Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)
Rechtslehrer und erster Rektor der Universität Berlin, * 1760, † 1831, trat 1779 der Loge "Zum goldenen Zirkel" in Göttingen bei, war lange Jahre Redner der Loge "Zu den drei Kronen" in Königsberg i. Pr., 1808 Meister vom Stuhl der Loge "Zum flammenden Stern" in Berlin und 1899 Mitglied des altschottischen Bundesdirektoriums. 1814 trat er zur Großen Landesloge von Deutschland über und war gleichzeitig Großredner und Meister vom Stuhl der Loge "Pegase" in Berlin.
Er war ein Schwager Scharnhorsts, verstand aber die Stimmen seiner Zeit so wenig, das er sich den fortschrittlichen Tendenzen entgegenzustemmen trachtete. Er griff in seiner Schrift "Über politische Vereine" den Tugendbund an und ergab sich in seinen letzten Lebensjahren dem strengen Absolutismus und der Pietisterei. Bezeichnend ist seine Behauptung, das preußische Volk habe sich 1813 nur aus Gehorsam gegen den König erhoben, gleichwie man bei einer Feuersbrunst aus einfachster Bürgerpflicht zum Löschen herbeieile. (Deutsche Geschichte von L. Stake.) Vergebens bemühten sich Gneisenau und Blücher beim Kanzler Hardenberg, dieser Tätigkeit des Schmalz entgegenzutreten.
Der König Friedrich Wilhelm III. hielt ihn nicht nur, er belohnte ihn auch mit einem hohen Orden. Beim Wartburgfest am 18. Oktober 1817, der großen studentischen Freiheitsfeier, wurden auch die Schriften von Schmalz mit einem Korporalstock, einem Zopf und mißliebigen Schriften anderer feierlichst verbrannt. Der Studentenführer Karl Follen sang: "Nun auf, Ihr Brüder, frei und schnell, Ihr Brüder, du und du: Noch bellt der Kamptz- und Schmalzgesell, der Bel- und Kotzebue." Auch in den Schriften des plattdeutschen Dichters Fritz Reuter ("Ut mine Festungstid") wird der Reaktionär und Studentenfeind Schmalz wiederholt genannt.