Spekulative Freimaurerei

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Spekulative Freimaurerei

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder

Vom englischen Speculative Masonry, im Gegensatz zur Operative Masonry (Werkmaurerei) nennt man die aus den Steinmetzenbruderschaften entwickelte Form der geistigen Bauhütten, die durch den Eintritt von Nichtsteinmetzen gegen Ende des 16. Jahrhunderts in England entstand. Das im Deutschen nur schwer übersetzbare Wort Speculative will den Unterschied festlegen zwischen der in den Bauhütten der Steinmetzenbruderschaften geleisteten Werkarbeit und der in den Logen der Freimaurer üblichen geistigen oder Symbolarbeit.

Im Sprachgebrauch der freimaurerischen Geschichtsschreiber bedeutet daher :operativ die Werkloge, spekulativ dagegen die geistige Freimaurerloge

Die englischen Freimaurerlogen nach 1717 haben sich niemals selbst als spekulative bezeichnet. Dagegen bringt Preston in seinen "Illustrations of Freemasonry" (zitiert nach der New Edition von 1787) im Abschnitt 4 die folgende Doppelbedeutung für spekulativ und operativ, die deswegen interessant ist, weil er damit auch für die Symbolloge das Prädikat "operativ" in Anspruch nimmt: "Freimaurerei geht und wird verstanden unter zweierlei Bezeichnung: sie ist operativ und spekulativ. Bei der ersteren Bezeichnung spielen wir auf die Regeln der Architektur an, durch welche ein Bauwerk Ansehen, Kraft und Schönheit bekommt und durch welche ein richtiges Verhältnis und richtige Übereinstimmung erzielt wird. Durch die letztere lernen wir unsere Leidenschaften zügeln, winkelrecht handeln, unsere Zunge im Zaum halten, Geheimnisse bewahren und Menschenliebe üben."