Zum weißen Pferd
Reisende Loge "Zum weißen Pferd" - Hannover
Quelle :http://www.fzwp.org/logengeschichte.html
1781
Quelle: Geschichte der Freimaurerei von Ferdinand Runkel Band 3 - 2. Buch Teil II Feldlogen im 18. Jhd. Seite 109, 110
"In den hannoverschen Kurlanden bildete sich aus der Loge „Zum schwarzen Bär" in Hannover im Jahre 1781 eine Feldloge noch unter der Direktion der strikten Observanz. In einem Protokoll der Präfektur Calenberg vom 17.
Oktober 1781 heißt es: „Da man erfahren hatte, daß die Loge zum schwarzen Bär eine deputierte Loge für ihre mit dem fünfzehnten und sechszehnten Regimente nach Ostindien abgehenden Brüder konstituiert habe, so erscheint es billig, auch unsern Brüdern dasselbe zu verwilligen wozu a Pallio purpureo (Herzog Karl von Mecklenburg-Strelitz) seine Einwilligung gegeben. Es ward daher die Errichtung einer solchen unter dem Namen „Zum weißen Pferd" beliebt und solche konstituiert."
Die Konstitutionsurkunde lautet folgendermaßen:
„Wir von Gottes Gnaden Karl Herzog zu Mecldenburg-Strelitz, Beschützer und Altschottischer Obermeister der vereinigten Logen in den Kur-Hannoverschen, Herzoglich Mecklenburgischen Landen und in dem Westfälischen Kreise und Wir wirklicher Meister vom Stuhl, deputierter Meister vom Stuhl, Vorsteher und Sekretär der gerechten und vollkommenen Loge zum weißen Pferde zu Hannover, grüßen alle Unsere Sehr Ehrwürdigen und geliebten Brüder. Kund und zu wissen sei hiermit, nach demmalen denjenigen Unserer sehr Ehrwürdigen Brüder, welche mit dem fünfzehnten und sechs-ehnten Regiment der Königlich Großbritannischen und Kur-Hannoverschen Truppen nach Ostindien zu marschieren im Begriffe stehen, den sehnlichen Wunsch geäußert, unter dem Namen der hiesigen gerechten und vollkommenen Loge zum weißen Pferde, als reifende Loge ihre maurerischen Arbeiten fortsetzen zu dürfen, und Wir die Gewährung dieser Ehre Unseres dreimal großen Ordens abzweckenden Wunsches Ihrer Uns erprobten Rechtschaffenheit und rühmlichsten maurerischen Treue nicht versagen können, so geben Wir Ihnen hiermit Macht und Gewalt, sowohl bei dem fünfzehnten und sechszehnten Regiment vorbesagter Truppen unter Unserm Namen als eine reisende Loge in den drei Graden der Maurerei, Lehrling, Gesell und Meister, nach Vorschrift unserer allgemeinen und besonderen Ordens- und Logen-Gesetzen und Instruktionen, nach mitgeteilten vollständigen Ritualien zu arbeiten, aufzunehmen und zu rectifizieren, und zwar in dem Maße, daß, in dem Fall beide Regimenter in solchen Stand-Quartieren liegen, daß sie sich zu einer Loge versammeln können, sie zusammen in einer Loge arbeiten, widrigenfalls aber sie sich in zwei Logen zu verteilen die Macht und Befugnis haben, zu welchem Ende denn auch diese dermalige Konstitution in zwei gleichlautenden Exemplaren ausgefertigt und originalisiert worden ist; — übrigens werden Wir die von Ihnen konstitutionsmäßig aufgenommenen Brüder, jederzeit als wirkliche Mitglieder der hiesigen gerechten und vollkommenen Loge zum weißen Pferde erkennen und achten, auch als solche in Unsern Listen jederzeit aufführen. Gegeben Hannover, den l. November 1781 in den geheiligten Zellen der gerechten Loge zum weißen Pferde."
In den Akten, die Theodor Merzdorf eingehend durchgearbeitet und aus denen er die Ergebnisse in der Freimaurer-Zeitung (Leipzig 1877) veröffentlicht hat, findet sich auch ein Patent vom 25. Oktober 1781 für den Oberstleutnant und Kommandeur des fünfzehnten Regiments Karl Ludwig Reinbold: „Als wirklich Vorsitzender Meister der unter Unserm Namen in Ostindien arbeitenden Logen dergestalt und also, daß er dieses Amt solange er sich in England oder Ostindien aufhalten wird verwalte und mit Zuziehung deren von Uns zu ernennenden deputierten arbeitenden Meister deren beiden Logen, der Oberaufseher, Sekretäre, Schatzrneisrer, und übrigen Beamten dieser Loge erwähle und bestätige, dabei aber sich aller ihm, als wirklich Vorsitzender Meister vom Stuhl, nach denen ihm bekannten, allgemeinen und besonderen Ordens- und Logen-Gesetzen, Instruktionen und Ritualien, zustehenden Rechten bedienen möge."
Gleichlautende Urkunden erhielten die deputierten Meister: Für das fünfzehnte Regiment Major Varenius, für das sechzehnte Hauptmann von Hardenberg.
Daß die Loge in Ostindien sehr rege gearbeitet hat, beweist ihr Rechnungsbuch, das im Jahre 1783 abgeschlossen wurde. Die Mitglieder dieser Feldloge haben sich nach Heimkehr der Truppen ihren Mutterlogen wieder angeschlossen."
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Theodor Merzdorf Freimaurer Quelle: http://de.wikisource.org/wiki/ADB:Merzdorf,_Johann_Friedrich_Ludwig_Theodor "Abgesehen von seiner Betheiligung an den Zeitschriften Latomia und Serapeum und von Beiträgen zu den Blättern für litterarische Unterhaltung hat er verschiedene Schriften aus dem Mittelalter und der neueren Zeit (u. a. Briefe des Legationsrathes K. E. Oelsner an G. A. von Halem, von Paris aus geschrieben 1790–92) herausgegeben, die Münzen und Medaillen Oldenburgs und des Jeverlandes behandelt, die „Bibliographischen Unterhaltungen“ seines Vorgängers von Halem umgearbeitet und erweitert. („Bibliothekarische Untersuchungen“ 1844 und 1850), namentlich aber die Freimaurer und die Geschichte derselben zum Gegenstande vieler Schriften gemacht, u. a. auch Lessing’s Ernst und Falk historisch-kritisch erläutert (1855). – M. war als Bibliothekar „stets gefällig und in hohem Grade diensteifrig, wo ernstes Streben, rechte Wißbegier und wissenschaftliches Bedürfniß sich um Auskunft und Unterstützung an ihn wandten; er freute sich über jede in diesem Sinne gemachte Anfrage und suchte selbst vom Frager zu lernen. Dieselbe Achtung und Anerkennung, die er sich durch seine amtliche Thätigkeit erworben, wurde ihm im Kreise der Freunde und Bekannten wegen seines liebenswürdigen Charakters und anspruchslosen Wesens zu Theil“. (Laun.)"
Quelle: Johannisloge „Zum Goldenen Hirsch“ Oldenburg 1752 http://freimaurer-oldenburg.de/fm_5.htm
"Mitglied der Loge ist auch Theodor Merzdorf, u.a. Leiter der Bibliothek in Oldenburg in dieser Zeit."