Heinrich August Ottokar Reichard: 12 neue Lieder, 1776
Inhaltsverzeichnis
Heinrich August Ottokar Reichard: 9 neue Lieder, 1776
Ausarbeitung von Roland Müller
Die Liedersammlung, die 1772 in Eutin herausgekommen sein soll – unter dem Titel „Freimaurer-Lieder“ (Georg Kloss, 1844, Nr. 1524) resp. „Freymäurer-Lieder“ (August Wolfstieg, 2. Bd. 1912, Nr. 39723) - beruht auf einer falschen Konjektur. Auch die Zuschreibung an Johann Friedrich Reichardt ist unrichtig.
Es ist Heinrich August Ottokar Reichard, der 1776 die Sammlung von 49 „Freymäurer-Liedern“ herausgegeben hat. Eine weitere Auflage im Jahre 1780 trägt auf dem Titelblatt die Bemerkung „Dritte Auflage“. Weder Herausgeber noch Ort und Verlag sind angegeben.
Beide Ausgaben sind einer von Reichard herausgegebenen „Sammlung für die Freyen und angenommenen Maurer in Deutschland“ angehängt.
49 Freymäurer-Lieder
ohne Noten und ohne Angabe des Texters, manche auch ohne Titel, nur mit Buchstaben gekennzeichnet;
darunter
6 + 4 von 13 Gesängen von Ludwig Friedrich Lenz
4 von 9 kleinen Oden von Johann August von Starck, 1770
2 von 7 Liedern von Johann Philipp Schönfeld, 1771
5 Lieder von Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen, 1771 und 1772
6 Lieder von Theodor Gottlieb von Hippel, 1772
3 Lieder aus „Oden und Lieder“, Hamburg 1772
5 Lieder aus „Zum Singen für Brüder“, Hamburg 1774
alle 7 Lieder aus der Sammlung „Freymaurer-Lieder“, Kursachsen, 1775
5 sind neu.
Die neuen Lieder
Auf das Fest des heil. Johannis.
A.
O heil’ges Band der Freundschaft treuer Brüder!
(Lenz, 1746,
unter dem Titel: Lobgesang auf die feyerliche Johannis-Loge)
B.
Der Tag, der unsre Lust vermehret,
(Scheibe, 1749,
unter dem Titel: Auf die feyerliche Johannisloge)
C.
Heil uns, die wir dich, schönster Tag, erblicken!
siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770
D.
Ihr, die ihr in Einsamkeit
(Hippel, 1772)
E.
Sey uns willkommen, holdes Fest
(von Hymmen, 1771,
unter dem Titel: Auf das Johannisfest, den 5. Julius 1771)
Einladung.
Mit Ehrfurcht tretet, liebste Brüder
siehe: Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775
Zur Eröfnung der Loge.
Hinweg! Wer von Gewalt und Raube
(Lenz, 1746)
Lobgesang.
Preis dir, erhabner edler Orden
siehe: Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775
Loblied.
Auch in:
Freymaurer-Lieder mit Melodien, zum Gebrauch der, von der Großen Landes-Loge der Freymaurer in Deutschland ,constituirten Logen. Erste Sammlung. Hamburg 1778, 22-23 (ohne die 3. und 7. Strophe)
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 88-89,
unter dem Titel: Loblied
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodien, in Zwey Büchern.
Zweyter Band. Kopenhagen, Verlegts Christian Gottlob Proft, 1785, 22-23 (ohne die 3. und 7. Strophe),
gekennzeichnet mit G [= Freymaurer Lieder mit Melodien. Hamburg 1778]
Freymaurer-Lieder: zum Gebrauch für die Mitglieder der gerechten und gesetzmäßigen Loge Charlotte zu den drey Sternen.1786, 31.32,
unter dem Titel: Loblied
Laut jubilirend schall mein Lied!
Laut schall’s der Maurerey!
Der besten Kunst, die je geblüht,
Der Kunst durch dreymahl drey!
Laut schall mein Lied im Jubelton,
Zu Preußens Friedrich hin!
[1785: Zu unserm Herrscher hin!
[1790: Zu Braunschweigs Ferd’nand hin!]
Die Vorsicht schütze Seinen Thron,
[1790: Der Weisheit ihren ächten Sohn,]
Sie segne dreyfach Ihn!
[1778: als Alternative:
Laut schall mein Lied dem Edlen Rath!
Der unsre Arbeit schützt,
Weil sie in dieser guten Stadt
Der Welt im Dunkeln nützt,]
Laut schall mein Lied nach Albion!
Laut schall’s nach Schweden hin!
Laut schall es zu des Meisters Thron,
Im prächtigen Berlin!
Laut schall mein Lied im vollen [1785: in vollem] Chor,
Dank unserm Meister hier!
Der Loge ungekränkten Flor,
Sein Werk erheben wir!
Laut schall mein Lied, laut müsse Preis
Den würdgen Brüdern seyn,
Die rastlos durch Beamten-Fleis
Sich unsrer Loge weihn:
Laut schall mein Lied dem, welchen [1778: welchem] nie
Der Muth zur Kunst entfiel!
Ihn lohnt nach überstandner Müh‘
Die Weisheit nah‘ am Ziel
Laut schall mein Lied, nach altem Brauch,
Wenn sich die Loge schließt,
Der liebenswürdgen Schwester auch,
Die uns die Zeit versüßt!
Laut jubilirend schall mein Lied,
Laut schall’s der Maurerey,
Durch die Kraft, Weisheit, Schönheit blüht!
Der Kunst durch dreymahl drey.
Eine veränderte Version in:
Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 198-199,
Auch in:
Friedrich Wilhelm von Schütz: Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 6-7
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 171-172 (ohne die 2.Strophe)
Lob der Maurerey
Laut jubilirend schall mein Lied,
Laut schall’s der Maurerey,
Der besten Kunst, die je geblüht
Der Kunst durch drey mal drey.
Laut schall mein Lied im Jubelton
Zum Landesvater hin,
Die Weisheit schmücke seinen Thron,
Die Vorsicht segne ihn.
[1790: Laut schall mein Lied im Jubelton,
Zu Braunschweigs Ferd’nand hin!
Der Weisheit ihren ächten Sohn,
Sie segne dreyfach Ihn!]
[1790 eine zusätzliche Strophe:
Laut schall mein Lied hin nach den Ort,
Zu Karl, dem Menschenfreund!
Sein Nam‘ sei unser Losungswort,
Mit ihm sind wir vereint.]
Laut schall mein Lied in vollem [1801: im vollen] Chor
Dank unserm [1790: unsern] Meister hier,
Der Loge ungekränkten Flor,
[1790, 1801: ihm danken wir der Loge Flor,]
Sein Werk erheben wir!
Laut schall mein Lied, laut müsse Preis
Den Aemterträgern seyn,
Die Brudereifer, Treu und Fleiß
Dem Wohl der Loge weih‘n:
[1790, 1801: Den würdgen Brüdern seyn,
Die rastlos durch Beamten-Fleiß
sich unsrer Loge weihn!]
Laut schall mein Lied, dem, welchem nie
Der Muth zur Kunst entfiel,
Ihn lohn nach überstandner Müh
Der Tugend Selbstgefühl.
Laut schall mein Lied, nach altem Brauch
Den Schwestern insgesammt,
Die unsrer Tugend Beyspiel auch
Gleich gut zu seyn entflammt.
Laut jubilierend schall mein Lied
Der Kunst durch drey mal drey,
Denn, Weisheit, Kraft und Schönheit blüht!
Im Reich der Maurerey.
[1790: Laut schalls der Maurerei!
Durch die Kraft, Weisheit, Schönheit blüht,
Der Kunst durch dreimal drei!]
[1801: laut schall’s der Maurerei,
denn Stärke, Weisheit, Schönheit blüht!
Heil ihr durch dreimal drei.]
Ueber den Ursprung des Ordens.
Kommt der Tugend wahre Freunde!
siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770
Aufmunterung zu den Pflichten.
Maurer! ächter Weisheit Kinder,
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772
X. Maurer! ächte Weisheits-Kinder
Bey einer Grundlegung.
Auf, Brüder, auf zum Lobgesang
siehe: Bei einer Grundlegung
Version I (von Hippel 1772)
Die Kette.
Auf, Brüder! faßt der Freundschaft Band
siehe: Kettenlied, 1771
die zweite, leicht abgewandelte Version
Das goldne Weltalter.
Als Unschuld noch der Menschen Schritte führte,
siehe: Sieben Lieder von Johann Philipp Schönfeld, 1771
Das güldne Alter
Lob der Treue.
Auch in:
Christian Heinrich Wolke: Zweihundert Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit, 1782, 225-226,
unter dem Titel: Lob der Treue
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 49
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, mit ganz neuen Melodien. 1788, 46-48
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 87.
Maurerische und gesellschaftliche Lieder zur Gebrauch der Großen Landes-Loge von Deutschland in Berlin und ihrer Töchter-Logen. Berlin: W. Dieterici 1817, 161
Liederbuch des Logenbundes im Königreiche Hannover. 1835, 101 (nur die ersten 3 Strophen)
Edle Treu! Du hast den ersten Bund
Unter Sterblichen [ab 1788: Menschen segenvoll (1817: seegensvoll)] errichtet,
Und zur ersten Liebe hat dein Mund
Eine Schäferin verpflichtet;
[1801, 1817, 1835: Und zum ernsten Schwure hat dein Mund
Edle Menschen einst verpflichtet;]
Sanfte Sitten und Geselligkeit
Sind durch dich entstanden,
Und das Ideal der goldnen Zeit
Ist in dir vorhanden.
Aber ach! mit jener goldnen Zeit
Bist auch du, o Treu [ab 1788: o edle Treu], verschwunden;
Kehre wieder, sanfte Zärtlichkeit,
Die einst Pylades empfunden,
Als Orest an seinem Busen lag,
Nach erstandnen Leiden,
[1778, 1801, 1817, 1835: an dem Ziel der Leiden!
O da schenkt ihm jeder junge Tag
Mehr als Götterfreuden.
Komm herab aus deiner bessern Welt,
Senke [1788: Senke gerne; 1801, 1817, 1835: senke willig] dich auf [1817: zu] uns hernieder,
Bundesgöttin, die uns treu erhält,
O, begeistre unsre Brüder,
Daß sie muthig nach dem Ziele gehn,
Ueber [1782: Ueberm] Dornenpfade,
Welches Wissenschaft und Kunst erhöhn
In dem letzten Grade.
[1801, 1817, 1835: ungeschreckt durch Wüsten
um des Urlichts reinen Glanz zu sehn,
den die Edlen (1835: Meister) grüßten.]
Lehren.
Brüder, fühlt die süsse Pflicht,
(von Hymmen 1772)
Lob der Maurerey.
Den Weg des Lichts getrost zu wandeln
siehe: „Den Weg des Lichts getrost zu wandeln“, 1776
erste Version (von Johann Adolf Scheibe, 1776)
Ueber die Grösse des Ordens.
Der Tugend Kenner, ächte Mäurer!
siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770
Virtus recludens
Die ihr der Tugend Tempel baut,
siehe: Johann August von Starck: neun kleine Oden, 1770
Die Entschließung.
Die Zeiten, Brüder, sind nicht mehr,
(von Hymmen 1772)
timor et minae
Genießt der Freuden dieses Lebens!
(Hippel 1772)
Nous suivons aujourd’hui
Hier in der Freyheit sicherm Schoose,
(Lenz 1746)
Rapiamus amici
Hier, wo uns kein Neider höret,
siehe: Die erste grosse Verräterschrift.
Der verrathene Orden der Freymäurer, 1745 (frz. 1745; übersetzt von Johann Elias Schlegel),
unter dem Titel: Ein Lied für die Freymäurer
mit der Eingangszeile: Hier, wo uns kein Spötter höret
Daret quae precamur
Richter freygeschafner Geister,
((siehe:
50 frühe freimaurerische Gebete
beim Jahr 1772, von Hippel)
An einen neuen Bruder.
Unsrer Baukunst erste Lehren
siehe: Aufnahmelied, 1772
Version II (die erste Version stammt von Hippel)
Das Glück des Weisen.
Wie selig lebt, wer Ruh und Frieden
(von Hymmen, 1771)
Lob der Maurerey.
Wir baun der Tugend hier Altäre,
siehe: Sieben Lieder von Johann Philipp Schönfeld, 1771
Die Redlichkeit.
Wo seyd ihr hin, beglückte Zeiten!
(Lenz, 1772)
VI. Der Adel der Freymäurer
Eine stark veränderte Version
Der weise Genuß der Zeit.
Auch in:
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 71-72
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 143.
Ja, Brüder! ja, genießt der Stunden,
Die euch die holde [1782: milde] Vorsicht schenkt.
Wir haben vieles überwunden,
Das Schwache drückt und Thoren kränkt.
Der wird nie unsern Nektar schmecken,
Den Furcht und Hoffnung unterdrückt,
Den unerschaffne Schatten schrecken,
Dem Heuchelei den Nacken bückt.
Auf! lasset uns nicht länger säumen,
Die Laufbahn muthig durchzugehn;
Erwachet von den süßen Traumen,
Die aus erregter Lust entstehn!
Durch Mäßigung beherrscht die Triebe;
Prüft alles mit gelassnem Sinn;
Liebt Wahrheit, Recht, übt Menschenliebe,
Lenkt Freund und Feind zum Guten hin.
Erforschet die Natur der Dinge;
Macht euch von Vorurtheilen frey;
Sucht, was euch wahren Vortheil bringe,
Was zeitlich und was ewig sey.
Dann wird die Finsterniß verschwinden,
Dann leuchtet Euch ein Licht aus Gott!
Dann werdet Ihr die Wahrheit finden,
Und in der Wahrheit unsern Gott.
Singt unserm Vater Freudenlieder,
Nennt ihn, in stiller Einsamkeit!
Baut den zerstörten Tempel wieder,
Und wißt, daß ihr der Tempel seyd!
In Christian Heinrich Wolke:
Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 139-140 (mit einer zusätzlichen 2. und 5. Strophe, dafür ohne die letzte Strophe)
unter dem Titel: Pflichten beim Freudengenus, und mit der Eingangszeile:
Ja, Brüder! ja, genist der Stunden
Die euch die milde Vorsicht schenkt.
Auch in:
Auswahl der brauchbarsten maurerischen Gesänge herausgegeben von der Loge zum Morgenstern in Hof. 5801 [= 1801], 13-14 (leicht abgewandelt)
Lieder für Freymaurer. Hannover 1809, 35-36 (leicht abgewandelt)
2.
Die Freude stärket unser Leben;
Kan auch ein Weiser mürrisch sein?
Das Gut, wornach wir alle streben,
Kert in zufridne Herzen ein.
5.
Genist des Lebens, edle Brüder!
In weiser Lust, in froher Ruh,
Und raubt der Tod die matten Glider,
So schlist die Augen freudig zu.
Eine weitere Abwandlung in:
Gesangbuch für Freymäurer. Königsberg 1787, 11-12,
unter dem Titel: Gebrauch der Maurerey
Auf, Brüder, auf genüßt der Stunden,
Die euch die weite Vorsicht schenkt:
Des Lebens. Aufschluß ist gefunden,
Wenn maun's im Ganzen überdenkt.
2. Der wird des Lebens Glück nie schmecken,
Der Furcht und Hoffnung unterdrückt,
Und der vor selbsterschaffnen Schrecken
Den Nacken abergläubisch bückt.
3. Auf auf, laßt uns nicht länger säumen,
Hebt muthig euren Glücksbau an,
Der Thor mag Theorieen träumen,
Die er nicht wachend üben kann.
4. Durch Mäßigung beherrscht die Triebe,
Prüft alles mit gelaßnem Sinn,
Liebt Wahrheit, Recht, übt Menschenliebe
Lenkt Freund und Feind zum Guten hin.
5. Erhebt euch über Vorurtheile,
Macht Wahrheitslust in allen reg‘
Und auf der Bahn zum Guten weile
Eur Schritt nie furchtsam oder träg'.
6. Dann wird die Finsterniß verschwinden
Und in euch seyn ein Licht aus Gott,
Dann werdet ihr die Wahrheit finden
Und in der Wahrheit unsern Gott.
7. Und dann preißt herrlich den Gefundnen
Und wenn ihr seiner recht euch freut
So denkt mit Brüderlichverbundnen,
Daß ihr selbst seine Tempel seyd.
Getroster Muth.
Laßt der Maurerey zu Ehren,
siehe: Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775
O, noctes, coenaeque!
Aus dämmernder, westlicher Ferne
siehe: Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775
Glück der Maurer.
A.
Die ihr mit Stärk‘ und Licht vertrau
siehe: Weitere Hamburger Logenlieder, 1774
B.
Die ihr im sichern Heiligthum
siehe: Weitere Hamburger Logenlieder, 1774
Ermahnungen an die Brüder.
A.
Edle Maurer, schmeckt das Glück
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772
mit der Eingangszeile: Weise Maurer schmeckt das Glück
B.
Fühlt, Maurer, des Lebens erhabnen Werth
siehe: Weitere Hamburger Logenlieder, 1774
C.
Auf, die im Kreis‘ erwählter Freunde
siehe: Ermahnungen an die Brüder, 1774
Version I
D.
Laßt uns, ihr Brüder Weisheit erhöhn
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772
An einen Freymäurer-Bruder bey seiner Aufnahme.
Mit Beben, wie die Freude bebet
(Christian Graf zu Stolberg, 1775;
unter dem Titel: Lied an einen Freimaurer bei seiner Aufnahme)
Lebens-Regeln.
Was alte Weisen uns gelehrt,
(von Hymmen 1772)
An einem Stiftungstage.
Zum Tempel, wo der Friede thronet,
(Hippel 1772;
unter dem Titel: Der Hierophant)
Gebeth.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht
siehe: Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775
Feyerabend.
Die Sonn‘ im Westen zeigt uns schon
siehe: Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775
Trinklieder.
A.
In unsern Bechern wohnt die Freude,
(Lenz, 1746,
unter dem Titel: Trinklied)
B.
Vergnügt zu seyn, ist wohl erlaubt,
(Lenz, 1746,
unter dem Titel: Trinklied)
C.
Hinweg von hier, profane Zecher
siehe: Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775
(hier mit einer zusätzlichen 4. Strophe)
D.
Vater Noah, Weinerfinder!
siehe: Das Lied von Noah, 1745,
Version VI
(Heinrich August Ottokar Reichard, 1776)
Glück der Maurer.
A.
Auch in:
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 98-100
ohne Titel
Lieder für Frey-Mäurer. Zwote Sammlung. 1780, 25-28
ohne Titel
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 36-38
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 69-71.
Die Ihr mit Stärk' und Licht vertraut,
Um Thoren unbekümmert,
Der Wahrheit eine Veste baut,
Die keine Zeit zertrümmert:
Bestätigt, was in aller Welt
Der Ruf von euch verbreitet,
Daß Eintracht Euren Bund erhält,
Und [1777, 1780 und 1801: Daß] Euch die Weisheit leitet.
Frölich und frey,
Und dem Gelübde treu,
Das ist der Preis der Maurerey.
Erwägt und schätzt ihn lebenslang,
Und singt dem großen Meister Dank.
Glückliche Maurer! Glückliche Maurer!
Die Tugend, der wir uns geweiht,
Schützt [1777: Schätzt] unsrer Brüder Frieden;
Durch sie allein sind Bettlerkleid
Und Purpur unterschieden.
Zum Kleinen [1777, 1780 und 1801: Niedern] läßt der große Mann
Sich in der Loge nieder;
Mit unsern Schürzen angethan,
Sind wir nichts mehr, als Brüder.
Frölich und frey etc.
Der Leidenschaft, die ihn belebt,
Darf nicht der Mensch sich schämen;
Nur, daß sie nicht sich stolz erhebt,
Lernt sie der Maurer zähmen.
Ihm hilft die Weisheit, daß sie nie
Zu übermüthig werde,
Und durch die Herrschaft über sie
Wird er ein Herr der Erde.
Frölich und frey etc.
In froher Mannigfaltigkeit
Des Wahren und des Schönen,
Führt freundliche Gefälligkeit
Uns durch des Lebens Scenen;
So reizt die Lust den Schlemmer nicht
Zum Taumel [1780: Tempel] seines Festes,
Als uns zur Uebung unsrer Pflicht
Der Erd' und Menschheit Bestes.
Frölich und frey etc.
So schreiten wir ermuntert fort
Im angewiesnen Gleise;
Hinan! bleibt unser Losungswort,
Nach unsrer Väter Weise:
Bis einst der Eifer mit der Zeit
Des Baues Schluß beschleunigt,
Dann siehet die Ungläubigkeit,
Wozu wir uns vereinigt.
Frölich und frey etc.
Und wenn nach Arbeit jetzt der Saft
Der Reben uns erheitert,
Werd' unser Herz durch seine Kraft
Zur Menschlichkeit erweitert;
Dann werde, der sich hungrig grämt,
Wenn wir in Freuden essen,
Der Dürft'ge, der sich seiner schämt,
Ihr Brüder, nicht vergessen.
Frölich und frey etc.
Mit einer andern 2. und einer 4 Strophe, welche 4-6 ersetzt, in:
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,79-81,
unter dem Titel: Preis der Maurerey.
2.
Ihr schwurt der Weisheit Bahn zu gehn.
Den Tugendpfad zu wandeln:
Laßt frey vom Vorurtheil uns sehn
Und groß und gut uns handeln!
Denn frey von falscher Größe Glanz
Und von der Knechtschaft Bürde,
Fühlt nur der wahre Maurer ganz
Der Menschheit hohe Würde.
4.
Die Weisheit spinnt zur Blumenschnur
Uns unsers Lebens Faden:
Giebt rinsum Reize der Natur,
Giebt Rosen Dornenpfaden;
Bis einst der frohe Tag erwacht,
Den uns ihr Stral verkündet,
Und wir das große Werk vollbracht
Das sie durch uns gegründet.
Dazu andere Mittelstücke:
Einer.
Seyd Brüder, eurem Bunde treu,
Im Stillen gut, und froh und frey!
Chor.
Im Stillen gut, und froh und frey,
Das ist der Preis der Maurerey.
Eine kombinierte Kurzversion findet sich in:
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch der Loge Ferdinand zum Felsen in Hamburg.1790, 35-36
Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurerlieder zum Gebrauch deutscher Logen. 2. Aufl. Altona 1800, 35-36
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 67
Die ihr als Brüder Iebt vertraut
Um Thoren unbekümmert,
Der Wahrheit eine Festung baut,
Die keine Zeit zertrümmert,
Denkt, dass nur einzig auf der Welt
Die Eintracht euren Bund erhält.
Chor.
Wir wollen, wir wollen einig sein.
Der Maurer schreitet munter fort
Im angewiesnen Gleise,
Hinan! bleibt unser Losungswort,
Nach unsrer Väter Weise,
So sind wir thätig und vereint,
Bis einst des Baues Schluß erscheint.
Chor.
Wir wollen, wir wollen thätig sein.
Die [1801: Der] Leidenschaft die ihn belebt,
Darf nicht der Mensch sich schämen,
Nur dass sie nicht sich stolz erhebt,
Lernt sie der Maurer zähmen;
Durch Weisheit wird der Stolz verscheucht,
Das Laster dann der Tugend weicht.
Chor.
Wir wollen, wir wollen weise sein.
Wenn nach der Arbeit sich das Herz
Bei unsern [1800: unserm] Mahl erheitert,
Und bei des Nächsten seinen [1801: herbem] Schmerz
Zur Menschlichkeit erweitert,
So sind wir dem Gelübde treu,
So ist dies Pflicht der Maurerei.
Chor.
Wir wollen, wir wollen Maurer sein.
B.
Auch in:
Lieder für Frey-Mäurer. Zwote Sammlung. 1780, 22-24 (nur 5 Strophen und in veränderter Reihenfolge)
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 35-36
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer. Dritter Theil, 1788, 36-37
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 68-69.
Die ihr im sichern Heiligthum
Der Weisheit euch verbandet,
Und euer Glück und Euren Ruhm
In ihrem Tempel fandet;
Hier in der stillen Freuden Schoos
Bewahrt sie euch ihr köstlich Loos,
Und macht euch frei und groß.
Der Trieb, der euch hieher beschied,
War ein Geschenk des Himmels:
Ihr floht, von Ahnungen durchglüht,
Die Menge des Getümmels.
Ihr kamet ohne Falsch und schwurt,
Und saht, und hörtet, und erfuhrt;
Doch denkt auch, was ihr schwurt!
Der du zu Thoren dich gesellst,
Dich zu den Spöttern rottest,
Dein ungesundes Urtheil fällst,
Und unsers Bundes spottest;
O fühltest du, wie viel dir fehlt,
Du kämst voll Reu' und würd'st erwählt,
Und würd'st, wie wir, beseelt!
[1780:
Die ihr zu Thoren euch gesellt
Euch zu den Spöttern rottet,
Mit ihnen falsches Urtheil fällt
Und unsers Bundes spottet.
O fühltet ihr, wie viel euch fehlt,
Ihr kämt voll Reu' und würd't erwählt,
Und mit uns gleich beseelt.]
Dann fühlt‘st [1788: fühl'st] du, erst mit Wonn' erfüllt,
Das Glück des Maurerbandes,
Das neidenswerthe Ebenbild
Des goldnen Hirtenstandes.
Erwählte Brüder, unter Euch
Ist jeder Bruder groß und reich,
Sind alle Brüder gleich.
Die Ueberzeugung macht uns stark,
Das Wahre zu ergründen,
Und was sich uns bisher verbarg,
Lehrt uns die Weisheit finden.
So lange sich die Sphären drehn,
So lange Menschen Menschen. sehn,
Wird unser Werk bestehn.
Der Maurer ist kein Sonderling,
Die Pflicht macht ihn gesellig:
Und wer den Kuß von uns empfing,
Lebt in der Welt gefällig.
Trägt auch sein Flug ihn himmelwärts,
So bleibt ihm doch ein menschlich Herz,
Das fühlt der Menschen Schmerz.
Nur fern vom thörichten Gemisch
Der Zwangesvollen Zecher,
Deckt uns die Freyheit unsern Tisch,
Und füllt uns unsern Becher.
Hier in der Unschuld Gegenwart
Trinkt, Brüder, froh nach Maurerart:
Es lebe, der es ward! --
Ermahnungen an die Brüder.
A.
Edle Maurer, schmeckt das Glück,
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772
mit der Eingangszeile: Weise Maurer schmeckt das Glück
B.
Auch in:
Christian Heinrich Wolke: Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 205-206 (ohne die 3. Strophe)
unter dem Titel: Freude und Unschuld
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 55-56;
unter dem Titel: Ermahnungen an die Brüder
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 119-111 (ohne die dritte Strophe)
Fühlt, Maurer, des Lebens erhabnen Werth,
So wie ihn die Weisheit euch fühlen lehrt!
In manchen seligen Stunden
Ward er von Brüdern empfunden,
Sie noch in der Asche der Enkel verehrt.
Wir lachen nicht spöttisch, wie Demokrit,
Und weinen nicht mürrisch, wie Heraklit;
Wir schmecken, ihnen zum Neide,
Der Erde süsseste Freude,
Die Freude, die Menschen zu Menschen erzieht.
Der grübelnden Neubegier unerkannt,
Verknüpft uns der Freundschaft geheimstes Band.
Laßt sie in Meynungen klauben!
Laßt sie an Irrthümer glauben!
Der Maurer ist glücklich, der suchte und fand!
Der Spötter mag unser Geheimnis schmähn,
Er ward nicht geboren, es zu verstehn.
Aus menschenfreundlichen Thaten
Laßt es den Edlen errathen;
Er wird es verehren, und kommen und sehn.
Des Lebens geniessen [1801: genießet], gebeut Natur,
Das Leben versüssen [1801: versüßet] des Maurers Schwur.
In aller Freuden Geleite
Bleibt uns die Unschuld zur Seite,
Der frölichen Weisheit geloben wir nur.
C.
Auf, die im Kreis‘ erwählter Freunde
siehe: Ermahnungen an die Brüder, 1776
Version I (von Heinrich August Ottokar Reichard)
D.
Laßt uns, ihr Brüder Weisheit erhöhn
siehe: Acht neue Hamburger Logenlieder, 1772
An einen Freymäurer-Bruder bey seiner Aufnahme.
Mit Beben, wie die Freude bebet
(Christian Graf zu Stolberg, 1775;
unter dem Titel: Lied an einen Freimaurer bei seiner Aufnahme)
Lebens-Regeln.
Was alte Weisen uns gelehrt,
(von Hymmen 1772)
An einem Stiftungstage.
Zum Tempel, wo der Friede thronet,
(Hippel 1772;
unter dem Titel: Der Hierophant)
Gebeth.
Der du mit Weisheit, Stärk und Pracht
siehe: Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775
Feyerabend.
Die Sonn‘ im Westen zeigt uns schon
siehe: Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775
Trinklieder.
A.
In unsern Bechern wohn die Freude,
(Lenz, 1746,
unter dem Titel: Trinklied)
B.
Vergnügt zu seyn, ist wohl erlaubt,
(Lenz, 1746,
unter dem Titel: Trinklied)
C.
Hinweg von hier, profane Zecher
siehe: Sieben Lieder aus Kursachsen, 1775
(hier mit einer zusätzlichen 4. Strophe)
D.
Vater Noah, Weinerfinder!
siehe: Das Lied von Noah, 1745,
Version VI
(Heinrich August Ottokar Reichard, 1776)
Schwester-Lieder.
Schwester-Lieder.
A.
Für euch, ihr Schönen,
siehe 11 frühe Schwesternlieder
(Heinrich August Ottokar Reichard, 1776)
B.
Brüder, lasset unsern Schönen,
siehe: An die Schwestern: Sieben verschiedene Versionen 1776-1832
Version I (Heinrich August Ottokar Reichard, 1776)
C.
Dem festen Bau von meinem Glücke
(siehe: Lied eines Maurers an seine Maurerin,
die ersten zwei Strophen,
in: Die erste grosse Verräterschrift: Der verrathene Orden der Freymäurer, 1745 (frz. 1745)
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