Jean Sibelius
Jean Sibelius (* 8. Dezember 1865 in Hämeenlinna; † 20. September 1957 in Järvenpää bei Helsinki; eigentlich Johan Julius Christian, genannt Janne Sibelius) war ein finnischer Komponist am Übergang von Spätromantik zur Moderne.
Biographie
Quelle: Wikipedia
Jean Sibelius wurde 1865 in Hämeenlinna als Sohn von Christian Gustaf Sibelius und dessen Frau Maria Charlotta in eine schwedischsprachige Familie geboren. Sibelius studierte u. a. bei dem deutschstämmigen Musikprofessor, Komponisten und Sammler finnischer Volkslieder Richard Faltin und vor allem bei dem in Deutschland ausgebildeten Martin Wegelius, der 1882 das Musikinstitut in Helsinki gegründet hatte. Von 1889 bis 1891 studierte Sibelius in Berlin bei Albert Becker und in Wien bei Karl Goldmark und Robert Fuchs; zeitlebens wichtig blieb die Bruckner-Rezeption der Wiener Jahre. Jean Sibelius, 1913
1891 kehrte er von seinen Studienaufenthalten zurück und arbeitete zunächst in Helsinki als Musiklehrer an der Universität. Die Etablierung als freischaffender Komponist erfolgte erst Jahre später, nachdem er durch eine Staatsrente finanzielle Unabhängigkeit erlangt hatte. 1892 heiratete er Aino, die Schwester der Künstler Arvid, Armas und Eero Järnefelt. 1904 bezog die Familie ihr Heim Ainola am Ufer des Tuusulanjärvi.
Er komponierte u. a. Sinfonische Dichtungen, Orchestersuiten, sieben Sinfonien, ein Violinkonzert, Kammermusik, Chorwerke und eine Oper.
Sibelius gilt als einer der bedeutendsten Komponisten Finnlands und ist einer der wenigen, die über die Grenzen ihrer Heimat hinaus berühmt wurden. Im deutschsprachigen Raum ist er vor allem durch sein Violinkonzert d-Moll op. 47 sowie seine Sinfonischen Dichtungen bekannt, in denen er Themen aus der finnischen Sagenwelt und Mythologie verarbeitet, wie z. B. aus dem Nationalepos Kalevala. Von großer Bedeutung sind aber auch seine Sinfonien, in denen er, anfänglich noch von Spätromantik und finnischer Volksmusik beeinflusst, zu seinem eigenen orchestralen Stil findet. Dieser Stil zeichnet sich aus durch vorherrschende Transparenz trotz hoher musikalischer Dichte, herbe Schroffheit, eigenwillige Rhythmik und melodisches Pathos. Bereits Ende der 1920er Jahre beendete Sibelius sein kompositorisches Schaffen, über 30 Jahre vor seinem Tod.
Freimaurerische Ritualmusik
Seine letzten Werke (op. 113 und op. 114, komponiert um 1929) sind eine freimaurerische Ritualmusik für die Loge in Helsinki, der er seit 1922 angehörte, sowie Cinq Esquisses für Klavier.
Nach ihm ist die Sibelius-Akademie in Helsinki benannt.
Sibelius zu Ehren stiftete die finnische Wihuri Foundation for International Prizes 1953 den Wihuri Sibelius Prize, den sie ihm auch als erstem Preisträger verlieh.
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