Tochterloge

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Tochterloge

Der Begriff wird auf unterschiedliche Art und Weise gebraucht:

Großlogen gründen Logen

Jede einer Großloge zugehörige Loge kann als „Tochter(loge)“ der Großloge (somit Mutterloge) angesehen werden. Somit gründen Großlogen durch Erteilung des Patentes (Tochter-)Logen.

Bespiele:

  • Zitiert aus den „Statuten des Bundes der Freimaurer des Grossen National-Mutterloge der Preussischen Staaten genannt Zu den drei Weltkugeln“ (1841), Zweites Capitel „Von dem Verhältnis der Sanct-Johannis-Tochter-Logen zur Großen National-Mutter-Loge“:
Die ‘‘‘Tochterlogen‘‘‘ sind verpflichtet, den Statuten und allen vom Directorium bestätigten Beschlüssen der Großen National-Mutterloge pünktlich nachzukommen und dieselben unverbrüchlich zu befolgen.
„Gründung als ‘‘‘Tochterloge‘‘‘ des Grand Orient des Paris.“
Unter Schewe wird die Loge die größte ‘‘‘Tochterloge‘‘‘ der Großen National Mutterloge und bleibt es 125 Jahre (über 600 Mitglieder) bis zum Machtantritt der Nationalsozialisten.
Sehr weise – fast prophetisch voraussehend – beschloss der Großmeister der 1930 in Hamburg gegründeten ”Symbolischen Großloge von Deutschland” Br. (Dr.) Leo Müffelmann bereits 1931 – also 2 Jahre vor Hitler’s Machtergreifung - einen Arm seiner Großloge nach dem damaligen Palästina – nach Jerusalem auszustrecken, um dort eine deutschsprachige ‘‘‘Tochterloge‘‘‘ persönlich zu installieren.

Provinziallogen gründen Logen

Beispiele:

In Frankfurt am Main bestand seit 1742 die Loge Zur Einig¬keit. 1766 hatte sie von der Engli¬schen Gro߬loge ein Patent als Provincial¬loge erhalten und ‘‘‘Tochter¬logen‘‘‘ gestiftet.
  • Zitiert aus der Webseite der Loge „Zum hellleuchtenden Stern“ Nr. 242 in Celle:
Um 1745 herum bestand in Celle anscheinend für kurze Zeit eine Loge Aurora als 9. ‘‘‘Tochterloge‘‘‘ der Provinzialloge von Hamburg und Niedersachsen.

Logen gründen Logen

In früheren Zeiten war es darüber hinaus durchaus üblich, dass sich bei Erreichen einer großen Anzahl von Logenmitgliedern aus ihnen heraus eine neue, weitere Loge gegründet hat. Letztere wäre als „Tochter“ der ursprünglichen „Mutterloge“ anzusehen.

Beispiele:

  • Zitiert aus der Webseite der Loge „Urania zur Unsterblichkeit“ Nr. 183 in Berlin:
Im Jahre 1798 wurde die Loge "Royal York de L'Amitié", die damals mehr als 800 Mitglieder zählte, in vier ‘‘‘Tochterlogen‘‘‘ geteilt. Die Teile nannten sich "Urania zur Unsterblichkeit", "Friedrich Wilhelm zur gekrönten Gerechtigkeit", "Pythagoras zum flammenden Stern" und "Zur siegenden Wahrheit".
Ende des Jahres 1760 stellen neun Magdeburger Bürger bei der Berliner Loge "La Concorde" (Die Eintracht) den Antrag eine Tochterloge gründen zu dürfen. Diesem Antrag wird zugestimmt und so erhält die Magdeburger Loge am 23.02.1761 das Konstitutionspatent und den Namen "De la Felicité" (Zur Glückseligkeit).