Forschungsloge Irland

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Geschichte

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder

Die Vorgeschichte der irischen Freimaurerei ist ebenso in Dunkel gehüllt wie die der englischen. Die ersten Nachrichten verdanken wir einem sehr merkwürdigen Dokument. Gelegentlich einer akademischen Feier in Dublin wurde an der dortigen Universität ein sogenannter Tripos, ein Studentenulk, aufgeführt (1688), in dem der Sprecher die Freimaurer und ihre Loge in einer derben Weise verspottete. Der akademische Hochmut der Jugend kommt dabei zum Ausdruck, denn der Student verhöhnt die Freimaurer weil sie einfache Leute, Spießbürger zu Mitgliedern haben, er wirft ihnen besondere Schäbigkeit bei einer Armensammlung vor und spottet über die gewaltigen "Nichtgeheimnisse", die sie durch einen Eid zu bewahren verpflichtet seien.

Aus diesem Dokument geht hervor, daß es 1688 in Dublin im Bereiche der Universität bereits Freimaurer gegeben hat, daß man von ihnen wußte und sogar einige ihrer besonderen Eigentümlichkeiten gekannt haben muß (Crawley). Da alle freimaurerischen Aufzeichnungen vor 1760 und alle Protokollbücher vor 1780 fehlen ist es schwer, ein klares Bild von der Anfangszeit der irischen Freimaurerei zu erhalten. Logen müssen schon gegen 1723 in Dublin in einem Verband zusammengeschlossen gewesen sein, denn ein dortiges Wochenjournal berichtet am 26. Juni 1725 von einer feierlichen Ausfahrt der Großloge, die wegen des schlechten Wetters in Kutschen unternommen werden mußte. 1725 gilt heute als offizielles Gründungsjahr der Großloge von I. Der Earl of Rosse ist der erste bekanntgewordene irische Großmeister. Sein Erster Aufseher war ein Baronet, Sir Thomas Prendergast, von dem bekannt ist, daß er Mitglied einer englischen Loge gewesen war. Da im Jahre 1725 ein Nachdruck von Andersons Constitutions für Irland veranlaßt wurde, scheint die Zahl der Brr. immerhin schon ansehnlich gewesen zu sein.

In den nächsten sechs Jahren fehlen alle Nachrichten. Dagegen hören wir von einer Grand Lodge of the Province of Munster, die am 27. Dezember 1726 in Cork zusammentrat. Diese Provinzial-Großloge übte durch mehr als dreiviertel Jahrhundert Rechte aus , die einer Großloge zukommen. Rege Beziehungen bestanden zu England. So war Springett Penn, der Deputierte Großmeister von Munster 1728, vorher Mitglied einer Londoner Loge. Ebensowohl James O'Bryan, Großmeister von Munster 1726.

Die ersten Jahre

Ein noch innigeres Band zwischen beiden Ländern wird sichtbar in der Person von James, vierter Lord Kingston, der 1728 Großmeister von England gewesen war und im Juli 1731 dieselbe Würde in Irland erlangte. Einen Monat später wurde er auch Großmeister von Munster, was offiziell die Eingliederung der Provinzial-Großloge in die Nationale Großloge bedeutete, wenn auch einzelne nicht damit einverstanden sein mochten. Die irischen Freimaurer sind besonders stolz darauf, daß ihre Großloge von gelegentlichen, als Episoden zu wertenden Absplitterungen abgesehen seither (also länger als irgendeine andere Loge der Welt) ihre Monopolstellung bis auf den heutigen Tag bewahrt hat, trotzdem die heftigen politischen, rassischen, religiösen und nationalen Kämpfe, die zu Aufstand und Bürgerkrieg führenden Leidenschaften gerade in Irland dem freimaurerischen Gedanken ein ganz besonders schweres Gebiet zur Bearbeitung gaben.

Der Umstand, daß nacheinander drei Iren Großmeister von England gewesen waren, Earl of Inehiquin (1726), Lord Coleraine (1727) und Lord Kingston (1728), hielt das Interesse an der Freimaurerei besonders lebendig. Wiederholt waren schon sehr früh irische Abordnungen bei den Londoner Großlogenversammlungen anwesend. Unter Kingston nahm die Großloge, die "Most Ancient and Honourable Society of the Free and Accepted Masonry", einen besonderen Aufschwung. Die führenden Mitglieder der irischen Aristokratie schlossen sich ihr an. So der Earl of Middlesex, Sohn des Herzogs von Dorset, des Lordleutnants von Irland , der dann 1733 in Florenz eine Loge gründete. (Diese ließ auf ihn unter seinem Adelstitel Lord Sackville eine Medaille schlagen: "Carolus Sackville, Magister Florentinus".)

Nach den Erfahrungen, die Lord Kingston in London gesammelt hatte, wurde nunmehr die Großloge eingerichtet. 1731 wurden allen sich unterstellenden Logen Freibriefe ausgestellt. Die Logen in Ulster und einige andere hielten sich fern, sie nannten sich "Logen seit undenklichen Zeiten" ("time immemorial Lodges") und glaubten, auf Patente verzichten zu können. Erst 1748 unterstellte sich auch Belfast der Großloge von Dublin. Die anfangs sehr herzlichen Beziehungen zur Londoner Großloge erfuhren eine gewisse Abschwächung durch nationale Momente. Dieren wählten besonders populäre Adelige zu Großmeistern, die Englander traten in immer engere Verbindung mit den Schotten, die ihnen eine Anzahl von Großmeistern stellten, dar unter solche, die vorher Großmeister der Großloge von Schottland gewesen waren.

Sir Alfred Robbins, dessen Darstellung hier im wesentlichen gefolgt wird, meint, daß es besonders Desaguliers gewesen sei, der aus Sympathie zu Schottland, wo er zahlreiche wissenschaftliche Beziehungen unterhielt, dem schottischen Einfluß deutlich den Vorzug gab. Auch spielten hier nationale Veranlagungen eine gewisse Rolle. Die Engländer neigten in ihrer Großloge mehr dem aristokratischen und sogar autokratischen Prinzip zu, die Iren waren für Demokratie und Autonomie. In Fragen des Rituals waren wieder die Iren wesentlich konservativer. So ist es auch zu verstehen, daß der Ire Laurence Dermott in London einen so maßgebenden Einfluß auf die Entwicklung der Großloge der "Ancients" nehmen konnte. Die Großloge von Irland erklärte 1758, in England nur noch diese als die wirklich gesetzmäßige Großloge anerkennen zu wollen, ein Zustand, der erst 1813 ein Ende fand.

Das irische System fand besondere Ausbreitung durch die zuerst von der Großloge von Irland betätigte Einsetzung von Militärlogen mittels "Ambulatory Warrants" an Regimenter der britischen Armee. Dadurch wurde das irische Ritual über die ganze englische Kolonialwelt verbreitet, es entstanden amerikanische Provinzial-Großlogen und im weiteren Verlaufe Großlogen, deren Ritual noch heute die besonderen irische Züge aufweist. Die Ancients in England folgten diesem Beispiel mit derartiger Schnelligkeit, daß sie 1789 bereits ebenfalls 49 Militärlogen zählten. Wie stark diese Militarlogen wirkten, beweist z. B. der Umstand, daß, während New York vor dem Unabhängigkeitskriege die Domäne der "Moderns", also der Großloge von England, gewesen war, nach der Besetzung der Stadt durch das britische Militär eine Provinzial - Großloge gegründet werden konnte, die aus sieben "Ancients"-Logen, einer irischen und einer schottischen bestand, von denen wieder sechs Militärlogen waren.

Auch die australische Maurerei entstand durch Militärlogen; die erste ständige Loge mit irischem Patent in Irland selbst erhielt die Provinzial-Großloge von Munster, zahlreiche Schwestern in anderen Provinzial-Großlogen, die die Großlogenverwaltung entlasteten.

Forschungsbereiche

Publikationen

United Irishmen

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder

von Rechtsanwalt Thomas Wolfe Tone, Thomas Russel u. a. 1791 gegründeter patriotischer Bund, der, mit allen Mitteln dem Nationalideal Irlands dienend, die irische Unabhängigkeit erkämpfen wollte,.Gleichstellung von Katholiken und Protestanten, Beseitigung der fremden Landlords usw. forderte.

Nachdem die englische Regierung die United Irishmen 1794 verboten hatte, verwandelten sich diese in einen republikanischen Geheimbund. Eine Zeitlang trachteten die zahlreichen nordirischen Mitglieder der United Irishmen, die auch Freimaurerlogen angehörten, diese zu Zentren der Bewegung zu machen und ihre Zusammenkünfte unter deren Deckmantel abzuhalten. (Vergl. Francis C. Crossle, "Historical Fragments of Irish Freemasonry", 1891 ) Am intensivsten in dieser Richtung war Dr. James Reynolds. Stuhlmeister der Loge Nr. 768, in Corkstown Tätig, der 1792 nach Dungan noch eine Tagung von 30 Vertretern verschiedener Logen seiner Grafschaft einberief. Bei dieser wurde erklärt, daß man, nachdem die Logen nach wie vor politischer Betätigung verschlossen bleiben müßten als "Versammlung von Bürger-Freimaurern" tagen wolle, um zu dem Problem der Irischen Freiwilligenbewegung Stellung zu nehmen.

Ähnliche Versammlungen fanden auch in anderen Distrikten statt. Die Großloge machte dann 1792 in einem Rundschreiben energisch darauf aufmerksam daß diese Art freimaurerischer Betätigang in striktem Gegensatz zur freimaurerischen Verfassung stehe. 1799 wurden an die Großloge von verschiedenen Seiten Anträge gestellt, alle jene Brr- auszuschliesen, die sich als solche in Politik gemengt hatten. Andere vertraten den Standpunkt, es sei nicht Sache der Großloge, sich um die öffentliche politische Betätigung ihrer Mitglieder zu kümmern. Der Großmeister Earl of Donoughmore bewirkte eine Kompromißlösung

Links

Kontakt

  • The Lodge of Research No. CC;
Freemason's Hall;
17, Molesworth Street;
Dublin 2, Ireland;