Rezension: Hubert Kopp: Alle Menschen werden Schwestern und Brüder
Aus „Alpina“ 11/2005, 287
Im Zeichen des Logos
Hubert Kopp, 1927 in Berlin geboren, schaut auf sein Leben zurück. Als Verleger überlegt er sich, ob er seine Memoiren der interessierten Öffentlichkeit vorlegen soll.
Als Freimaurer möchte er gleichzeitig die wichtigsten Erkenntnisse der Freimaurerei in einer zeitgenössischen Form veröffentlichen. Zwei Ziele, die sich nicht in einem Buch verwirklichen lassen. Und so gibt Hubert Kopp gleich zwei Bücher miteinander heraus. Das erste befasst sich mit der Freimaurerei: «Alle Menschen werden Schwestern und Brüder» nennt der Autor dieses Buch über Geschichte und Wesen der humanitären Freimaurerei. Er stellt darin die sieben Stufen der freimaurerischen Initiation vor. Und er erklärt auch gleich, dass er damit kein Geheimnis verrate. Vielmehr ist dies ein erstrebenswertes Ziel für interessierte Menschen, die nach Werten und Inhalten suchen. Endlich ein Buch, das nichts verschweigt, konzentriert und allgemein verständlich über die Geschichte und das Wesen der humanitären Freimaurerei berichtet.
Hubert Kopp ist für dieses Buch ausgewiesen, wie kein zweiter. Seit 1959 ist er Mitglied einer humanitären Freimaurerloge in Hannover und war auch Distriktmeister von Niedersachsen. Er engagiert sich für eine gegenwartsnahe und zukunftsorientierte Freimaurerei. Er ist der Gründer und war der erste Verleger der «Humanität», des deutschen Freimaurer- Magazins, der ersten Freimaurer-Zeitschrift, die frei über den Zeitschriftenhandel verkauft wurde und auch profilierten Nichtfreimaurern als Autoren das Wort zu Beiträgen aus humanitärer Geisteshaltung erteilte. Als Inhaber einer renommierten Werbeagentur und eines Verlages hatte er das Know-how, um der geschätzten Zeitschrift einen guten Start zu ermöglichen.
1987 war er Initiant und Mitbegründer einer «Reformloge» in Hannover, um der Freimaurerei neue Impulse zu geben. 1968 wurde er Mitglied der weiterführenden Grade des Alten und Angenommenen Schottischen Ritus AASR. 1980 bis 1989 war er Vorsitzender des «Konsistoriums» für Nordwest-Deutschland und 1997 bis 2002 war er Vorsitzender des «Obersten Rates» des AASR für Deutschland. Hubert Kopp zeichnet sich auch durch eine rege Reisetätigkeit in Europa und Übersee aus.
Ausführlich schildert er sein eigenes Leben. «Das Glück fiel nicht vom Himmel» nennt sich das Buch. Die erste Hälfte dieses Jahrhunderts war durch zwei Weltkriege, zwei Inflationen und die Hitlerdiktatur markiert. Der Autor versteht es durch eine Rückblende auf seine Eltern und seine eigenen Erlebnisse diesen Zeitabschnitt sehr lebendig werden zu lassen. Ein höchst ungewöhnliches Leben, das er durch stets hautnah am Zeitgeschehen orientierte Episoden die Naziherrschaft aus eigenem Erleben schildert. Dazu gehört ein Berufsverbot für seine Eltern, das Verbot der Rudolf-Steiner-Schule, Evakuierung der 10 bis 14jährigen Kinder zwangsweise mit Dienstverpflichtungen während des Krieges und schliesslich Arbeitsdienst und Wehrmacht bis zum bitteren Ende. Kopp schildert dann die Nachkriegszeit, wo es um das nackte Überleben ging. Hubert Kopp war ein eigentliches Wirtschaftswunder-Kind, der diese Zeit rund 50 Jahre lang als Werbeberater und Verleger miterlebte. Das Buch ist interessant geschrieben und gibt einen Spiegel dieser Nachkriegszeit.
Hubert Kopp: «Alle Menschen werden Schwestern und Brüder» und Hubert Kopp: «Das Glück fiel nicht vom Himmel». Beide Bücher sind im Hubert Kopp Verlag PF 510209 in 30632 Hannover erschienen. Sie können auch über den Buchhandel oder wo nicht direkt beim Verlag gegen Vorauszahlung bestellt werden. Bestellung: SCHOPF