Bücherliste für Freimaurer

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Als Freimaurer ist man auf der Suche nach Anregungen. Bücher sind viele geschrieben worden, nur welche Bücher empfehlen sich, um mit möglichst wenig Aufwand, viel Wissen zu erfahren? welche sind verständlich geschrieben? Welche besonders gut? Ich habe hier eine Reihe von Büchern zusammengestellt, die besonders dem jungen Freimaurer eine erste Orientierung geben mögen. Die Kriterien sind natürlich subjektiv. Mit Sicherheit kann ich behaupten, dass mir diese Bücher weiter geholfen haben.

Inhalt Einführung Informative Bücher, Nachschlagewerke, Leitfäden, Erklärungen Freimaurerei und Spiritualität Kritik und Auseinandersetzungen Thematisch verwandt

Einführung Das Buch, dass mich auf den Weg gebracht hat, mich mit den Weisheitslehren der Geschichte und den Geheim- und Initiationsbünden zu beschäftigen war das „Foacoultsche Pendel“ von Umberto Eco. Auch wenn er im Buch zu dem Schluss kommt, dass die Geheimnisse der von ihm beschriebenen Bruderschaften eher der Einbildung und den multiplen Verschwörungstheorien entsprangen, so hat es mich doch inspiriert, über Freimaurer, Templer, Katharer, Rosenkreuzer und Illuminaten nachzuforschen. Daraus ist eine tiefe gnostische Überzeugung geworden, die mich in der Gewissheit leben lässt, dass alles gut ist und die Welt in ihrer Gesamtheit gerecht und ausgewogen ist. Ich habe für mich eine Ahnung vom Sinn des Daseins bekommen. Nach dem Lesen von etwas über hundert Büchern habe ich festgestellt, dass es im Kern bei allen Autoren um das gleiche geht. „Erkenne Dich selbst“ und überwinde die Triebe, um ein besserer Mensch zu werden und einem höheren Ziel entgegen zu streben. Mir ist auch bewusst geworden, dass niemand wirklich weiß wie die Dinge zusammenhängen und bei aller Tiefe und Komplexität neben vielen Irrwegen und Vermutungen vor allem immer wieder neue Türen aufgetan werden. Mit der Erkenntnis, die ganze Komplexität als Mensch sowieso nicht begreifen zu können, ist in mir die Überzeugung gewachsen, dass wahre Erkenntnis nur über das Erleben und das Schauen kommen kann. So wurde die Freimaurerei mit ihrem Ritual und der Verbindung von Esoterik und Exoterik mein Weg zu mir selbst.  

Informative Bücher, Nachschlagewerke, Leitfäden, Erklärungen

1. Das wunderbare Wissen vom Wesen der Welt - Alfried Lehner Ein gut verständliches Buch, dass hier und da etwas abschweift aber im wesentlichen die Ritualbestandteile und ihre Bedeutung sehr gut erklärt.

2. Instruktionen für Lehrlinge, Instruktionen für Gesellen, Instruktionen für den Meister – Hans Fischer Wunderbar geeignet als Geschenk zum jweiligen Grad. Historische, praktische und symbolische Hinweise und Erklärungen, sowie ein guter Leitfaden, über den Umgang in der Loge und mit den Brüdern. Ein Nachschlagewerk kurz, knapp und gut.

3. Die Freimaurerei ihren Anhängern verständlich gemacht (Lehrling, Geselle, Meister) – Oswald Wirth Aus französischer Sicht geschrieben und daher nicht in allem passend aber im wesentlichen erklärt das Buch das Ritual im Detail und die Symbolik. Man versteht, warum die Dinge passieren.

4. Freimaurer in 60 Minuten – Philip Militz Das beste Buch für Suchende

5. Das Freimaurerlexikon - Lennhoff / Posner Ein umfassendes Nachschlagewerk dass aber einen starken Hang zur rein humanitären Freimaurerei hat, jund daher nicht immer objektiv ist.


Freimaurerei und Spiritualität

1. Albert Pike - Morals & Dogma Echt schwere Kost. Eher beschreibend als erklärend und tief in den alten Mysterien verwurzelt beschreibt Albert Pike hier die 33 Grade des ASSR in all ihren Facetten und esoterischen Bedeutungen. Auf englisch und sehr klein geschrieben. Sehr bereichernd aber auch eine echte Herausforderung.

2. Die Esoterik der Freimaurer – Alfried Lehner Ein gutes Buch, dass auf die esoterischen und philosophischen Aspekte der Freimaurerei eingeht und diese gut verständlich beschreibt.

3. Der Sinn der Freimaurerei – Foster Bailey Dieses Buch beschreibt die Ursprünge und Bedeutung der Freimaurerei, ihrer Rituale und Symbole. Es ist auch für frische Meister gut verständlich geschrieben.


Kritik und Auseinandersetzungen

Zwischen Aufklärung und Esoterik – Hans-Hermann Höhmann Das Ritual in der Humanistischen Freimaurerei – Hans-Hermann Höhmann Beide Bücher geben gut argumentiert und geschrieben das Bild einer Freimaurerei ohne transzendentale oder spirituelle Aspekte wieder. Die Darelgugnen sind durchaus durchdacht und Wert gelesen zu werden. Ich persönlich finde nicht alle Argumente schlüssig und teile die Position des Autoren überhaupt nicht. Trotzdem sollte man sich damit auseinandersetzen, da diese Sichtweise von einer großen Zahl von Freimaurern so getragen wird. Ich glaube dass dem Autor ein grundsätzliches Mißvertständnis in Bezug auf den Begriff der Aufklärung unterlaufen ist und ich meine hier und da bemühte oder zwanghafte Negierungen von aus meiner Sicht offensichtlichen Bezügen der FM zu alten Weisheitslehren auszumachen. Auch verstehe ich nicht, warum man einen Aspekt der Freimaurerei so vehement aus dem freimaurerischen Kontext verdrängen möchte. Selbst wenn die gnostischen Aspekte nicht allen Brüdern etwas bedeuten so kann ich nicht nachvollziehen warum man die Freimaurerei unbedingt reduzieren will. Denn der humanitäre Aspekt fügt der Freimaurerei ja nichts hinzu sondern ist implizit auch bei Gnostikern vorhanden. Aber wie gesagt, man sollte es lesen, um sich ein eigenes Urteil dazu zu bilden.

Thematisch verwandt

1. Das Corpus Hermeticum - Hermes Trismegistos Die Schriften von Hermes Trismegistos und nach Übersetzung durch die Medici die Grundlage der Mystik in der Renaissance. Die Basis für das Rosenkreuzertum und die Theosophie.

2. Das innere Leben Band 1 und 2 – Charles W. Leadbetter Ein theosophisches Standardwerk, dass die unsichtbaren Welten beschreibt, die Gedankenformen, Daseinsformen und Spähren. Gut verständlich und aus meiner Sicht sehr essentiell. Für offene Geister, die davon ünberzeugt sind, dass es mehr gibt als das was man mit eigenen Augen sehen und anfassen kann.

3. Elemen are Philosophie des modernen Rosenkreuzes – Jan van Rijckenborg Eines der ersten Werke, dass ich gelesen habe. Eine gute Zusammenfassung gnostischen Denkens vom Gründer des Lectorium Rosicruzianum

4. Der wahre und unsichtbare Orden vom Rosenkreuz – Paul Foster Case Eine gute Einführung in die Philosophie der Rosenkreuzer

5. Der Eingeweihte – Pseudonym Ein Roman, der in seiner Geschichte ganz viel von esoterischem Bewußtsein und dem Weg zum Adepten vermittelt.

6. Drehbuch des Lebens – Peter Orban / Ingrid Zinnel Ein astrologisches Buch, dass mit unglaublicher Treffsicherheit und Tiefe psychologische Eigenschaften von Sternkonstellationen aufzeigt.

7. Die Geheimlehre - Helena Petrovna Blavatsky Ein Standardwerk der Theosphie. Sehr komplex und basierend auf asiatischen, orientalischen und christlichen Quellen und Mythen. Die Schöpfungsgeschichte und die Beschreibung der Welt und des Kosmos, also Gottes Schöpfung mit allen Ebenen und Hierarchien. Ich weiß nicht, wo die Frau das alles herhat aber ausdenken kann man sich so etwas nicht. Auch wenn man nicht alles versteht so bekommt man eine Ahnung von den tiefen Wahrheiten, die in diesem Buch beschrieben sind. Manche Themen und Begriffe wie die Beschreibung der unterschiedlichen Zeitalter mit den dazugehörigen Rassen der Menschheitsgeschichte (z.B. Arier) sind anfangs des 20. Jahrhundert fehlgedeutet und im Dritten Reich pervertiert worden. Das hat den Theosophen von einigen uninformierten Seiten den Vorwurf der Menschenfeindlichkeit eingebracht, was aber kompletter Unfug ist.

8. Theosophie und Anthroposophie im Licht der Hermetik – Dieter Rüggeberg Sekundärliteratur von einem größtenteils zu Unrecht als Verschwörungstheoretiker und Antisemit verurteilten Autoren. Es gibt einige gute Erkenntnisse über die unterschiedlichen Denkrichtungen und Philosophien, die im Grunde eine identische Basis haben.

9. Esoterisches Christentum – Annie Besant In diesem Buch wird deutlich wie esoterisch das Christentum in seinem Ursprung einmal war und wie die Kiche diese Ansätze nach und nach bewußt oder durch Mißverständniss getilgt hat. Eine Gefahr, der auch die Freimaurerei unterliegt.

10. Die Kaballah – Erich Bischoff Eine gute Zusammenstellung der wichtigsten kabbalistischen Bücher. Heruafordernd und nur verstehbar, wenn man sich lange Jahre mit den Zusammenhängen befasst. Alleine ein umfassendes über reine Theorie hinausgehendes Verständnis der Sephiroth im kabbalistischen Lebensbaum hat mich 10 Jahre gekostet. Aber vielleicht bin ich da auch nicht begabt genug. An die numerologischen Interpretationen habe ich mich nur rudimentär ran gewagt, denn das übersteigt mein geistiges Vermögen doch um einiges.

  11. Das Gesetz der Freiheit – Aleister Crowley Das Rollenmodell des Satanismus und die wohl kontroverseste und polarisierendste Persönlichkeit im Kontext. War er mit Sicherheit ein Egomane und Perversling, so war ihm auch ein großes Charisma gegeben und hier und da echte Weisheit. Ob nun von ausgedacht oder wie von ihm behauptet offenbart ist das „Liber Al Legis“ ein spannendes Werk. Wer verstanden hat, dass „Tu was Du willst soll sein das ganze Gesetz - Liebe ist das Gesetz – Liebe unter Willen“ kein Aufruf zum Hedonismus, sondern ein Aufruf zur Vergöttlichung des Selbst und zum Einklang mit Gottes Willen ist, der erkennt die Bezüge zur Freimaurerei und hat einen ersten Schlüssel zur Weisheit in der Hand.

12. The Middle Pillar – Israel Regardie Eine gute Einführung in das Wissen des Ordens des Golden Dawn. Die Meditationsanleitungen sind sehr gut nachvollziehbar und erlernbar.

13. Wie erlangt man Kenntnis der höheren Welten – Rudolf Steiner Sehr ähnlich den Büchern von Franz Bardon. Etwas theoretischer aber im Grunde ebenfalls eine Charakter und Konzentrationschulung.

14. Transzendentale Magie – Eliphas Levy Alleine schon wegen seinem Bild des Baphomet, der das Klischee und die Vorstellung vom Teufel wie kein anderes geprägt hat ein Klassiker. Das Buch ist Lückenhaft und kryptisch, gibt aber ein erstes Verständnis von dem Begriff der Magie und dem Umgang mit geistigen Kräften.

15. Der Weg zum wahren Adepten – Franz Bardon Eine praktische Schulung zur Selbsteinweihung. Anhand von physischen und psychischen Übungen zur Steigerung der Konzentration und der Gedankenkontrolle erlernt der eifrige Schüler/Lehrling Methoden zur Erkenntnisgewinnung und zur Beeinflussung höherer Kräfte. Ob es funktioniert kann ich nicht sagen, denn man braucht schon viel Zeit, Geduld und Kraft um diese Übungen durchzuführen. Man findet ähnliche Methoden bei Rudolf Steiner und auch Karl Liebscher Pracht. Man erahnt beim Lesen, was so möglich sein muss für den menschlichen Geist. Man weiß ja aus dem täglichen Erleben, was Menschen mit starker Persönlichkeit aus- und anrichten können und auch was man mit Hingabe und Energie bewegen kann. Diese für jeden sichtbaren Phänomene durch jahrelanges Üben gestärkt, wie weit ist das weg von so etwas wie Magie?

16. Praxis der Magischen Evokation – Franz Bardon Hier wird es dann schon ein wenig spooky. Wer also praktische Magie erlernen möchte, in Kontakt treten will mit dämonischen Kräften und sich die Kraft von Sygillen, Nummern und Buchstaben erschließen will, der kann sich an dieses Werk wagen. Stark kabbalistisch orientiert mit Bezügen zu alten Grimoires quasi ein „Zauberbuch“. Für manch einen aufgeklärten Geist sicher reiner Spinnerkram. Ich empfehle mal rein zu schauen aber nach Möglichkeit, keine der dort beschrieben Operationen durchzuführen. Wie sagte schon Goethe? „Die Geister, die ich rief, ach ich werd´ sie nicht mehr los…“

17. Schlüsselworte zum Tarot – Hajo Banzhaf Für mich die vernünftigste und umfassendste Interpretation und Erklärung des Tarots als Buch der Weisheit. Mit Anleitungen zum praktischen Gebrauch, die aber über die übliche Allerwelts-Esoterik hinausgehen. Es ist erstaunlich wieviel an freimaurersicher Symbolik wir im Tarot wiederfinden und wie die Bilder uns auf unserem Weg begleiten können. Und das ganz ohne wahrsagerische Aspekte.