Vitriol

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Vitriol.jpg
Emblem zum Vitriol aus Daniel Stolzens von Stolzenberg: Chymisches Lustgärtlein: Mit schönen in Kupffer geschnittenen Figuren gezieret/ auch mit Poetischen Gemälden illustrirt und erleutert ; Also daß es nicht allein Augen und Gemüt erquicket/ sondern zugleich [...]. Franckfurt 1624. XCV. Fig.

Vitriol

Quelle: Wikipedia

Vitriol ist der Trivialname für die kristallwasserhaltigen Sulfate (Salze der Schwefelsäure) von zweiwertigen Metallen, zum Beispiel den Zink- oder weißen Vitriol (Zinksulfat, ZnSO4 · 7 H2O, das Mineral Goslarit), den Eisen- oder grünen Vitriol (Eisen(II)-sulfat, FeSO4 · 7 H2O, das Mineral Melanterit) und den Kupfer- oder blauen Vitriol (Kupfersulfat, CuSO4 · 5 H2O, das Mineral Chalkanthit). Ein Gemisch aus Kupfervitriol und Eisenvitriol wird auch als Adlervitriol bezeichnet.

Vorkommen, Gewinnung

Vitriole kommen als Oxidationsprodukte in sulfidischen Buntmetall-Erzlagerstätten vor. Sie werden durch Auffangen der vitriolhaltigen Sickerwässer und durch Auslaugen von verwittertem, oxidiertem Buntmetallerz gewonnen. Dieses Verfahren beschrieb zuerst Georgius Agricola in seinem 1556 erschienenen Werk De re metallica. Eisenvitriol wird auch aus der Restlösung gewonnen, die nach Abscheiden von Kupfer aus kupfersulfathaltigen Wässern durch Zementation mit metallischem Eisen anfallen.

In der Alchimie

Quelle: Wikipedia

Vitriol war in der hermetischen Alchemie ein beliebter Stoff; er fand beispielsweise Verwendung in der Waffensalbe oder im Pasilalinisch-sympathetischen Kompass.

Vitriolum ergibt sich als Akronym aus den Anfangsbuchstaben eines Mottos der Alchemie, das erstmals in der dem Alchemisten Basilius Valentinus zugeschriebenen Schrift L’Azoth des philosophes erscheint:


Visita interiora terrae, rectificando invenies occultum lapidem, veram medicinam, „Suche das Innere der Erde auf; indem du dich läuterst, wirst du den verborgenen Stein finden (das wahre Heilmittel).“


Dieser Satz spielt auf die Gewinnung des Kupfervitriols an; unter vera medicina ist der Ehrenpreis zu verstehen, und zwar als Chiffre für das Chalkanthit: einerseits, weil die Blüte des Ehrenpreises die Farbe von Kupfervitriol hat, anderseits, weil dieses Mineral ehemals auch flos cupri – ‚Kupferblüte‘ (wörtlich auch als ‚Kupferblume‘ zu übersetzen) genannt wurde.

Im Dunstkreise der Rosenkreuzer und der Freimaurerei wurde dieser Merksatz – unter Auslassung von veram medicinam – zu einem Satz der mystischen Kontemplation und der Vitriol als Chiffre für den Stein der Weisen umgedeutet; Das Akronym VITRIOL findet sich auch an der Wand der freimaurerischen Dunklen Kammer.

Vorkommen, Gewinnung

Vitriole kommen als Oxidationsprodukte in sulfidischen Buntmetall-Erzlagerstätten vor. Sie werden durch Auffangen der vitriolhaltigen Sickerwässer und durch Auslaugen von verwittertem, oxidiertem Buntmetallerz gewonnen. Dieses Verfahren beschrieb zuerst Georgius Agricola in seinem 1556 erschienenen Werk De re metallica. Eisenvitriol wird auch aus der Restlösung gewonnen, die nach Abscheiden von Kupfer aus kupfersulfathaltigen Wässern durch Zementation mit metallischem Eisen anfallen.

Verwendung

Vitriole wurden und werden für verschiedene Zwecke verwendet:

  • Eisenvitriol in der Stofffärberei (Eisenbeizen, Indigoküpe), zur Herstellung verschiedener Farbstoffe (z. B. Berliner Blau zur Schwarzfärbung von Leder), zur Herstellung von Tinte (Eisengallustinte) und zur Desinfektion;
  • Kupfervitriol zur Desinfektion, zur Holzimprägnierung, zur Konservierung von Tierhäuten als Balgen bis zur Verarbeitung zu Leder und in der Taxidermie, zur Beizung von Getreidesaat, zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten (Bordelaiser Brühe im Weinbau), zur Unkrautbekämpfung, zur Herstellung von Mineralfarben und organischen Farbstoffen und als Brechmittel;
  • Zinkvitriol in der Kattundruckerei.

Herkunft der Bezeichnung

Bis zum Anfang der Neuzeit nannte man die Vitriole auf Latein allgemein atramentum sutorium ‚Schusterschwärze‘, weil sie hauptsächlich zur Lederschwärzung genutzt wurden, oder mit dem griechischen Wort chalcanthum (von griech. τὸ χάλκανθον oder ὁ/ἡ χάλκανθος ‚Erz- oder Kupferblume oder -blüte‘). Die Bezeichnung Vitriol (von lateinisch vitreolus, vitriolus ‚gar fein gläsern‘, zu vitrum ‚Glas‘) taucht zuerst im VIII. Jahrhundert in einer lateinischen Übersetzung der Compositiones ad tingenda und dann wieder in dem Werk Mineralia des Albertus Magnus als atramentum viride quod a quibusdam vitreolum vocatur – ‚die grüne Lederschwärze, die von einigen die gläserne genannt wird,‘ auf; der Name erklärt sich daher, daß die Kristalle grünem Glase ähneln. Noch Georgius Agricola benutzte im Jahre 1546 in De natura fossilium die Bezeichnung atramentum mit dem Vermerk, daß sich vitriolum zu verbreiten beginne.

Von Vitriol leitet sich auch Vitriolöl als Bezeichnung für Schwefelsäure ab, die früher aus Eisenvitriol hergestellt wurde.

In der Freimaurerei

Der Begriff ist für die Freimaurerei nicht konstitutiv. Wenn ihn ein Freimaurer aber verwendet, was gelegentlich vorkommt, ist er eher als Abkürzung zu verstehen:
V.I.T.R.I.O.L. - Visita interiora terrae, rectificando invenies occultum lapidem.
Frei übersetzt: Siehe (suche) ins Innere der Erde und du wirst den geheimnisvollen Stein finden.
Damit ist man dem Auftrag "Schau in dich und erkenne dich selbst" recht nahe.
Und im übertragenen Sinn wohl auch so etwas wie: Entdecke den wahren Kern einer Sache, einer Legende ...

Übereinstimmungen mit Inhalten

…bung der „Prüfungen“ und der Lichtmetaphysik. Dafür kommt der Spruch VITRIOL insgesamt mindestens dreimal vor (116, 130).

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