Feste Burg im Osten

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Feste Burg im Osten

Quelle: Zeitschrift "Am Rauhen Stein" Jahrgänge 1923-1935. Heft 10/1925

Aus der Großloge und den Tochterlogen:

"Den Hauptpunkt der Tagesordnung bildete die Genehmigung der Großlogenversammlung zur Aufnahme der Loge "Wilhelm zu den drei Säulen" in Wolfenbüttel in den Verband unserer Tochterlogen, und zur Stiftung einer neuen Loge unserer Lehrart in Danzig unter dem Namen "Feste Burg im Osten". Beide Gesuche wurden gemäß dem Vorschlage des Großbeamtenrates genehmigt" (S. 201)

Danzig:" Durch Teilung unserer gel. Loge "Zur Einigkeit" hat sich im Orient Danzig eine zweite Loge unserer Lehrart gebildet, die den Namen "Feste Burg im Osten" angenommen hat. Zum Meister v. St. wurde Br. Willi Völkner (Studienrat) in Aussicht genommen. Die Lichteinbringungsfeier findet am 10. Oktober statt." (S. 204)

Lichteinbringung

Bericht über die Lichteinbringung in der Loge "Feste Burg im Osten"

Die "Feste Burg im Osten" ging durch Teilung der fast 300 Mitglieder zählenden Danziger Loge "Zur Einigkeit" hervor. Die leitenden Beamten der Loge "Zur Einigkeit" hielten bei der Lichteinbringung Ansprachen, in denen sie Glückwünsche überbrachten. Der Mstr. v. St. der Loge "Zur Einigkeit", Br. Giese, versah das Amt des 1. Großaufsehers beim Akte der Lichteinbringung, die vom Großmeister, Br. Zimmer, vorgenommen wurde. Der zug. Mstr. v. St. der Loge "Zur Einigkeit", Br. Medem, überbrachte die Glückwünsche des "Vereins Deutscher Freimaurer", der Ehrenmeister der Loge "Zur Einigkeit", Br. Schusterus, übergab die U-Bootsflagge an die junge Loge, die einstmals der jetzige zug. Mstr. v, St. der Loge "Feste Burg im Osten" der Loge "Zur Einigkeit" geschenkt hatte.

Glückwünsche überbrachten auch die anderen Danziger Logen sowie die Logen in Ostpreußen aus Marienburg und Königsberg. Ebenso überbrachten Logen aus den jetzt zu Polen gehörenden Gebieten Grüße, die bekundeten, dass sie zwar der polnischen Obrigkeit gegenüber loyal seien, aber sie weiterhin unverbrüchliche Treue zum deutschen Volkstum und zur deutschen Freimaurerei verbände.

Der Mstr. v. St., Br. Völkner, der "Festen Burg im Osten" erklärte die Namensgebung mit einem Verweis auf Martin Luther, den er als treuen deutschen Helden bezeichnete. Nach der Melodie von dessen Trutzlied wurde ein Lied gesungen, das ein junger Bruder der neuen Loge gedichtet hatte.

Am nächsten Tag hielt auf Einladung der Loge "Zur Einigkeit" Br. August Horneffer in Anwesenheit von Schwestern im Logensaale einen Vortrag über "Freimaurerei, Christentum, Volkstum". (Am rauhen Stein, 1925/11, S. 233/234)

Die Deputationsloge "Feste Burg im Osten" in Lüneburg

Von Arnold Grunwald

Der Krieg hatte zahlreiche Freimaurer durch ihre Flucht aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten nach dem Westen verschlagen. Hier hatten sie die Möglichkeit, bei einer Loge an ihrem neuen Wohnort um Annahme zu ersuchen. Die VGL hatte 1952 empfohlen, an einigen Orten "Deputationslogen" für die Ostvertriebenen einzurichten. Später wurde für diese Logen auch der Begriff "Traditionsloge" verwandt. In Lüneburg wurde am 18.09.1953 die Deputationsloge "Feste Burg im Osten" eingerichtet.

Der Begriff "Deputationsloge" kann unterschiedliche Bedeutungen haben. Zum einen kann es möglich sein, dass eine Loge eine Anzahl von Brr. für einen bestimmten Zweck an einen anderen Ort als "Deputation" entsendet. So wurde etwa im Jahre 1738 der Kronprinz Friedrich - später Friedrich der Große - durch eine Deputationsloge aus Hamburg in Braunschweig in den Freimaurerbund aufgenommen. Im anderen Falle spricht man von Deputationsloge, wenn eine Loge eine Zweigloge an einem Ort mit wenigen Mitgliedern unterhält. Man nennt diese Loge dann nicht "Tochterloge", weil damit früher alle Einzellogen einer Großloge benannt wurden. Die VGLvD verwendet die Bezeichnung Tochterloge nicht mehr. Sie spricht nur noch von "Mitgliedslogen".

Die Deputationsloge arbeitete im Logenhaus Lüneburg, da sie keine eigenen Räume besaß. Sie ist gegründet worden, weil man damals noch glaubte, die Tradition der Logen in den Ostgebieten wachhalten zu müssen, da man eine Wiedervereinigung Deutschlands für möglich hielt, und zwar mit der Rückgliederung der nach dem 2. Weltkrieg polnischen Gebiete von Danzig, Schlesien und Westpreußen. Der Meister v. Stuhl der Loge ,Br. Junghärtchen, sprach das in einem Bericht aus und erhoffte das zum Segen der deutschen Nation.

Bewusst wurde der Name "Feste Burg im Osten" gewählt, da er einen symbolischen Charakter hatte. In Danzig hatte es vor dem Kriege mehrere Logen gegeben. Auch eine Loge mit dem Namen "Feste Burg im Osten". Nur wenige Mitglieder der Deputationsloge "Feste Burg im Osten" waren in Danzig Mitglied dieser Loge gewesen.

Es lässt sich nur für den Br. Unger nachweisen, der in Danzig Mstr. v. Stuhl der "Festen Burg im Osten" gewesen war. Die Brr. Arthur Wendt und Wilhelm Johannes waren Danziger. Br. Wendt ist am 10.05.1919, Br. Johannes am 12.03.1920 in der Loge "Eugynia zum gekrönten Löwen" in Danzig aufgenommen worden.

Die Loge "Feste Burg im Osten" wird in vielen Schriftstücken als "Tochterloge der Selene zu den 3 Türmen" bezeichnet. Das ist unrichtig. Sie war eine Loge, deren Mitglieder nur zum geringeren Teil in Lüneburg und Umgebung wohnhaft waren. Dieser Loge schlossen sich Brr. an, die auch aus entfernten Orten stammten. Der erste Mstr. v. Stuhl der Loge "Feste Burg im Osten" war Br. Paul Ehmke aus Hannover. Zur Gründung dieser Deputationsloge schrieb Br. Junghärtchen zum Johannisfest 1954:

Am 18. September 1953 bei der Lichteinbringung in unserer Tochterloge "Feste

Burg im Osten" fühlten wir uns von guter Hoffnung genesen und empfanden mit Stolz die würdigen Auspizien, unter denen dieses Kind aus der Taufe gehoben wurde: in Anwesenheit des ehrwürdigsten Großmeisters der VGL, Br. Theodor Vogel, des zugeordneten Großmeisters, Br. Ehmke, im Beisein mehrerer Großbeamten der VGL und ausländischer hoher Brr. Freimaurer erlebten wir die Begründung der Traditionsloge.

Deren vornehmliches Ziel ist die Zusammenführung einer Bruderschaft, die ein unglückliches Geschick aus angestammter Heimat in Danzig und Westpreußen vertrieben hat, und die Sammlung und Bewahrung aller Erinnerungen an die Heimatloge. Möge diese Handlung ein Beitrag sein in dem großen Bemühen endlicher Wiedervereinigung unseres Vaterlandes zum Segen unserer Nation.

Br. Junghärtchen verwendet hier die falsche Bezeichnung Tochterloge anstelle der Bezeichnung Deputationsloge oder Traditionsloge. Die Loge "Feste Burg im Osten" war keineswegs eine Tochterloge der Lüneburger Loge, sondern eine selbständige Loge. Br. Arthur Wendt aus Lüneburg, der als Schriftführer die wesentliche Arbeit für die Loge "Feste Burg im Osten" leistete, war von 1953-1958 2. Aufseher und später zugeordneter Meister der Selene zu den drey Thürmen. Zudem traten der "Festen Burg im Osten" auch Brr. der Selene als Doppelmitglieder bei, die schon als Flüchtlinge Mitglieder der Selene waren, wie etwa der spätere Mstr. v. Stuhl der Loge, Br. Ernst Nitsche.

Die Mitglieder der "Festen Burg im Osten" kamen aus Danzig, Westpreußen und Oberschlesien. Br. Gerhard Garbe wurde am 31.10.1921 in der Loge "Wilhelm zur Wahrheit und Tugend" in Glogau aufgenommen. Schon am 17.12.1948 wurde er in der Loge Selene zu den drey Thürmen aufgenommen und trat dann als Doppelmitglied der "Festen Burg im Osten" bei. Ähnlich verhielt es sich bei den meisten Mitgliedern der "Festen Burg im Osten".

Nach dem Kriege waren sie Mitglied einer Loge an ihrem Wohnort. Sie schlossen sich der Traditionsloge "Feste Burg im Osten" 1953 aus Verbundenheit an, ohne ihre Mitgliedschaft in ihrer örtlichen Loge aufzugeben. Zum 20.03.1954 lud die Loge Selene zu einer gemeinsamen Arbeit mit der Deputationsloge "Feste Burg im Osten" ein. Es nahmen 39 Brr. der Selene und 10 Brr. der Loge "Feste Burg im Osten" teil. Aufgenommen wurde Br. Ferdinand Bünger, der Mitglied der Loge "Kette an der Weichsel" in Danzig gewesen war. Br. Unger wurde als ehemaliger Mstr. v. Stuhl der Loge "Feste Burg im Osten" feierlich eingeführt. Die Zeichnung legte Br. Röhl auf, Mitglied derselben Loge in Danzig. Der Titel der Zeichnung war: "Freimaurerei: Eine feste Burg". In den nächsten Jahren hat die Selene zu besonderen Veranstaltungen - Stiftungsfest, Johannisfest, Schwesternfest - immer eine besondere Einladung an die Loge "Feste Burg im Osten" verschickt.

Als im Jahre 1959 die Großloge von der Loge Selene zur Berechnung des Großlogenbeitrags eine genaue Statistik der Vollmitglieder und Teilmitglieder anforderte, schickte der Schriftführer, Br. Hesberg, am 31.01.1959 eine Mitgliederstatistik der Loge "Feste Burg im Osten" an die Großloge. Im Archiv liegt diese Schreibmaschinenseite vor, die in einem schlechten Zustand ist. Daraus ist zu ersehen, welcher Loge die Mitglieder zu diesem Zeitpunkt als Doppelmitglied angehörten.

In der folgenden Liste wird die in der genannten Anlage gebrauchte Nummerierung und in Klammern die Mitgliedsnummer für die "Feste Burg im Osten" wiedergegeben:

Bei der Loge "Selene zu den drey Thürmen" in Lüneburg <poem> 1. Erich Albrecht, Lüneburg (22) 2. Johannes Falk, Lüneburg (23) 3. Gerhard Garbe, Hamburg (28) 4. Wilhelm Johannes, Lüneburg (2) Mitgliederliste der Loge "Feste Burg im Osten" (Schreibmaschinendurchschlag) 5. Robert Kattern, Lüneburg, (29) 6. Karl Mortag, Lüneburg (24) 7. Ernst Nitsche, Lüneburg (5) 8. Fritz Nowrath, Lüneburg (31) 9. Rudolf Passarge, Winsen (25) 10. Georg Siewert, Lüneburg (26) 11. Arved Thorp, Lüneburg (27) 12. Arthur Wendt, Lüneburg (4) Bei der Loge "Friedrich zum weißen Pferde" in Hannover 13. Paul Ehmke, Hannover (1) 14. Kurt Talleur, Hannover (3) Bei der Loge "Augusta zum helleuchtenden Stern" in Celle 15. Emil Albin, Celle (18) 16. Heinrich Borowski, Celle (17) 17. Friedrich Wilhelm Hust, Burg b. Celle (21) 18. Oskar Kluge, Celle (16) 19. Walter Münchau, Celle (20) 20. Adolf Schreyer, Celle (19) Bei der Loge "Friederike zur Unsterblichkeit" in Stade 21. E. v. Bötticher, Warstade (14) 22. Hansulrich Röhl, Stade (7) 23. Johann Wiegel, Stade (9) Bei der Loge "Wilhelm zum silbernen Anker" in Wilhelmshaven 24. Friedrich Klawuhn, Wilhelmshaven (30) Bei der Loge "Leuchte im Norden" in Flensburg 25. Kurt Neuber, Flensburg (15) Bei der Loge "Blücher" in Jever 26. Martin Steinbecher, Wittmund (11) <poem>

Die Mitglieder der Loge "Feste Burg im Osten" gehörten als Doppelmitglieder sieben verschiedenen Logen an. Weniger als die Hälfte der Brr. wohnte in Lüneburg. Da die höchste Matrikelnummer 31 ist, kann man annehmen, dass der Loge höchstens 31 Brr. zugehört haben. In der Liste werden nur 26 Brr. aufgezählt, da fünf Brr. nur der "Festen Burg im Osten" und keiner anderen Loge angehörten. Diese fünf Brr. wurden von den Mutterlogen nicht als Mitglieder anerkannt. Diese Formulierung erfolgte lt. Absprache mit Br. Wendt am 31.1. 59. Es kann damit nur gemeint sein, dass diese fünf Brr. zwar an Veranstaltungen der Loge "Feste Burg im Osten" teilnahmen, aber sonst nirgendwo geführt wurden und somit auch keine Beiträge bezahlten. Aufnahmen, Beförderungen und Erhebungen von Brr. der "Festen Burg im Osten" wurden in Lüneburg durchgeführt. So steht im Jahresbericht der Loge Selene für das Maurerjahr 1961/62: Zu erwähnen ist noch die Erhebung von Br. Martin Steinbrecher v d. Loge "Blücher" i. O. Jever durch den zugeordn. Mstr. v. Stuhl, Br. Wendt, in seiner Eigenschaft als Mstr. v. Stuhl der Dep.-Loge "Feste Burg im Osten", deren Mitglied Br. Steinbrecher ist. Zu dieser Erhebung, die mit Genehmigung der genannten Loge i. O. Jever vorgenommen wurde, waren verschiedene Brr. aus Jever zu uns gekommen.

Die Loge "Feste Burg im Osten" hatte kein eigenes Bijou. Am 02.07.1968 schrieb die GL AFuAM die Lüneburger Loge an und teilte mit, dass die Loge "Hercynia zum flammenden Stern" in Goslar eine Bijou-Sammlung unterhalte, und bat um folgendes: Mir wäre deshalb daran gelegen, wenn Sie die Möglichkeit hätten, ein Bijou der Loge "Feste Burg im Osten" an den M. v. Stuhl der Goslaer Loge, Br. H. Wippert, 338 Goslar, Wallgasse 2, zu senden. Der Mstr. v. Stuhl der Loge Selene, Br. Körner, antwortete am 08.07.1968: In Erwiderung Ihres Briefes vom 2.7. teile ich Ihnen mit, dass die Deputationsloge "Feste Burg im Osten" kein eigenes Bijou besitzt. Dagegen hatte sie Siegel der Loge "Feste Burg im Osten" Ernennungsurkunde für Paul Ehmke zum Mstr. v. Stuhl der Loge "Feste Burg im Osten" einen Stempel.

Im Kreisrund steht die Schrift "Feste Burg im Osten i. Or. Lüneburg", im Inneren ein Ordenskreuz. Es gibt nur ein Blatt im Archiv, auf dem dieser Stempel mit blassgrüner Stempelfarbe von Arthur Wendt benutzt worden ist, der nach Paul Ehmke der zweite Mstr. v. Stuhl der "Festen Burg im Osten" war.

Die herausragende Persönlichkeit der Loge "Feste Burg im Osten" war Br. Paul Ehmke, der häufig Gast in Lüneburg und Ehrenmitglied der "Selene zu den drey Thürmen" war. In Lüneburg wurde nach seinem Tode am 14.07.1973 in der Trauerloge am 21.11.1973 seiner gedacht. Br. Ernst Nitsche, ein guter Freund Paul Ehmkes, hielt den Nekrolog, aus dem folgendes ersichtlich wird: Paul Ehmke wurde am 02.03.1893 in Danzig geboren. Er studierte Medizin und unterhielt in Danzig eine chirurgische Privatklinik. 1920 trat er dem Freimaurerbund bei. Nach dem Kriege verschlug es ihn nach Hannover. Er übernahm eine Medizineranstellung bei der Post und betätigte sich gleichzeitig als praktischer Arzt. Er schloss sich dort der Loge "Friedrich zum weißen Pferde" an und wurde bald zum Redner gewählt. Nach Gründung der "Festen Burg im Osten" wurde er ihr erster Mstr. v. Stuhl. Als 1948 Landesgroßlogen eingerichtet wurden, wurde er zum Großmeister der Landesloge Niedersachsen gewählt, später wurde er Großmeister der VGL. Er hielt eine Zusammenarbeit mit dem Altgroßmeister Theodor Vogel für nicht möglich und trat von seinem Amte zurück.

Paul Ehmke war auch Mitglied des AASR und Redner des Deutschen Obersten Rates (DOR), also Inhaber des 33. Grades. Er ist Mitbegründer der Freimaurer- Akademie. Er hat die Akademie 15 Jahre lang geleitet und war danach ihr Ehrenpräsident. Er plante die Errichtung eines Europa-Gymnasiums in Dransfeld bei Göttingen. Dafür fand er aber nicht genug Förderer. Auch die Großloge verweigerte ihm die Unterstützung. Sein Sohn, Prof. Dr. Horst Ehmke, ist als Bundesminister bekannt geworden. Paul Ehmke war Ehrenmitglied bei vierzehn niedersächsischen Logen. In seinen letzten Lebensjahren wurde er von Schicksalsschlägen heimgesucht. Nach einem Beinbruch musste ihm der Unterschenkel amputiert wurden. Er lebte zuletzt im Eilenriede-Stift in Hannover. Am Nachmittag des 14. Juli 1973 entschlief er im Sessel sitzend friedvoll.

Die Brr. der "Festen Burg im Osten" waren nicht mehr jung, denn sie waren ja schon in der Vorkriegszeit in Logen aus dem östlichen Raum Deutschlands aufgenommen worden. Die "Feste Burg im Osten" konnte sich auch nicht durch Neuaufnahmen regenerieren. Nachdem die Mehrzahl der Brr. verstorben war, löste sie sich Anfang der 70iger Jahre auf. Wahrscheinlich geschah das nach dem Tode ihres zweiten und letzten Mstr. v. Stuhl, Arthur Wendt, aus Lüneburg. Die Archivunterlagen dieser Loge sind verschollen und bisher nicht auffindbar.

Zur Loge "Feste Burg im Osten" in Danzig Über die Loge "Feste Burg im Osten" in Danzig ist wenig bekannt. In der Zeitschrift "Am rauhen Stein" der GL "Große Loge von Preußen, genannt zur Freundschaft" wird sie im Jahre 1925/26 unter der Rubrik "Aus den Großlogen und den Tochterlogen" mehrfach erwähnt. Es sollen im folgenden diese Stellen zitiert werden. Aus der Großloge und den Tochterlogen "Den Hauptpunkt der Tagesordnung bildete die Genehmigung der Großlogenversammlung zur Aufnahme der Loge "Wilhelm zu den drei Säulen" in Wolfenbüttel in den Verband unserer Tochterlogen, und zur Stiftung einer neuen Loge unserer Lehrart in Danzig unter dem Namen "Feste Burg im Osten". Beide Gesuche wurden gemäß dem Vorschlage des Großbeamtenrates genehmigt" (Heft 1925/10, S. 201) Danzig: "Durch Teilung unserer gel. Loge "Zur Einigkeit" hat sich im Orient Danzig eine zweite Loge unserer Lehrart gebildet, die den Namen "Feste Burg im Osten" angenommen hat. Zum Meister v. St. wurde Br. Willi Völkner (Studienrat) in Aussicht genommen. Die Lichteinbringungsfeier findet am 10. Oktober statt." (Heft 1925/10, S. 204)

Aus der Großloge und den Tochterlogen

Danzig: "Am Sonnabend, dem 10. Oktober, versammelte sich in den stattlichen Räumen unserer Loge "Zur Einigkeit" in Danzig einen große und erwartungsvolle Bruderschar, um der Lichteinbringung in die neue Bauhütte "Feste Burg im Osten" beizuwohnen, die durch Teilung aus der alten, fast 300 Mitglieder zählenden Loge "Zur Einigkeit" hervorgegangen ist. In schöner und rührender Weise brachten die leitenden Beamten der alten Loge in ihren Ansprachen die mütterliche Liebe und Fürsorge für die junge Schöpfung, deren Gründer es nach Selbständigkeit und nach maurerischem Wirken im engen, vertrauten Kreise verlangt hatte, zum Ausdruck. Der verehrte Meister v. Stuhl, Br. Giese, versah auch das Amt des 1. Großaufsehers bei dem Akte der Lichteinbringung, die vom Ehrwsten. Großmeister Br. Zimmer persönlich vorgenommen wurde. Der zug. Meister v. Stuhl der alten Loge, Br. Medem, überbrachte zugleich auch die Glückwünsche des Vereins Deutscher Freimaurer, und der Ehrenmeister Br. Schusterus schenkte die U-Bootsflagge, die Br. Ziemer, der zug. Meister v. Stuhl der jungen Loge, vor zwei Jahren der Loge "Zur Einigkeit" als Symbol vaterländischer Treue gewidmet hatte, mit zu Herzen gehenden Worten der jungen Bruderschaft weiter. Herzliche Glückwünsche brachten auch die Meister und Abgeordneten der anderen Danziger Logen sowie der Logen in Ostpreußen (Marienburg, Königsberg usw.) und in den an Polen abgetretenen Gebieten dar. Die aus Polen gekommenen Brüder bekundeten, dass sie mit dem schuldigen loyalen Gehorsam gegen die polnische Obrigkeit die unverbrüchliche Treue zum deutschen Volkstum und zur deutschen Maurerei verbänden. Durch alle Ansprachen zog sich wie ein roter Faden ein warmes und festes Zusammengehörigkeitsgefühl hindurch, das auf die aus Berlin gekommenen Brüder tiefen Eindruck machte, Der Meister v. Stuhl der jungen Loge, Br. Völkner, erläuterte den Namen: "Feste Bug im Osten", indem er auf den treuen deutschen Helden Dr. Martin Luther hinwies. Nach der Melodie von dessen Trutzlied wurde ein gemeinsames Lied gesungen, das ein Bruder der jungen Loge gedichtet hatte. An die schöne Feier schloss sich ein Tafelloge an, die dem reichen und dankbaren Kranz der Brüder noch manches gute Wort und manche künstlerische Gabe schenkte. Am nächsten Tage hielt noch auf Einladung der Loge "Zur Einigkeit" Br. Horneffer in Anwesenheit der Schwestern im Logensaale einen Vortrag über "Freimaurertum, Christentum, Volkstum". (Heft 1925/11, S. 233-234)

Aus der Großloge und den Tochterlogen

Lauban: "Zu der Veröffentlichung des alten Trauerrituals in Heft 10 und 11 des "Rauhen Stein" (unter der Rubrik "Aus freimaurerischer Vergangenheit") teilt der M. v. St. der gel. Loge "Isis" in Lauban, Br. Limpricht, mit, dass die Loge "Isis" seit alten Zeiten die Trauerloge in ähnlichen Formen, wie sie dort geschildert werden, abhält. Während der Tempelfeier wird das Lied "Wir werden alle Platz und Raum" gesungen oder gesprochen. Bei der letzten Strophe: "Wohlauf und schenkt die Becher voll!" wird der "fröhliche Wein herumgereicht. Dabei gibt jeder Bruder seinem Nachbar die Hand und klingt die Becher zusammen. Auch wird in unserer Laubaner Loge noch jetzt ein Brudermahl nach der Trauerloge gehalten, jedoch ohne Gesang und Ansprachen.

Die Sitte des "Totenmahls" (Silicernium) haben einige Logen neuerdings wieder aufleben lassen, so die Loge "Feste Burg im Osten" in Danzig und die Loge "Die Heimat" in Berlin-Lichterfelde." (1926/1, S. 13)

Siehe auch

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