Traktat: Die Konstruktion der Arbeitstafeln

Aus Freimaurer-Wiki
Version vom 28. März 2018, 07:27 Uhr von Kai Stührenberg (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „In den freimaurerischen Logen findet man viele unterschiedliche Arbeitstafeln bzw. Teppiche. Je nach Lehrart unterscheiden sie sich sehr und auch innerhalb der…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

In den freimaurerischen Logen findet man viele unterschiedliche Arbeitstafeln bzw. Teppiche. Je nach Lehrart unterscheiden sie sich sehr und auch innerhalb der Rituale findet sich eine große Bandbreite von künstlerisch ausgeschmückt, bis zu reduzierten Tafeln, auf denen nur Winkelmaß und Zirkel zu finden sind.

Die meisten aber sind nach einem ähnlichen Schema aufgebaut. Grundsätzlich folgt der Aufbau dem Prinzip von der profanen Welt über die maurerischen Werkzeuge hin zur Transzendenz.

Was man auch bei vielen Tafeln erkennen kann, ist dass sie einem geometrischen Muster folgen. Allerdings ist dieses offenbar recht komplex, so dass es bei dem Versuch, das Prinzip zu erkennen, zu unterschiedlichen Ergebnissen kommt. Natürlich muss man aufpassen, dass man hier nichts hinein interpretiert. Die Unterschiedlichkeit der Teppiche und der Erklärungsversuche, könnten hierfür sprechen. Es ist aber davon auszugehen, dass im Laufe der Jahre, insbesondere bei Neuauflagen, die geometrischen Grundlagen unberücksichtigt blieben, da sie schlicht nicht mehr bekannt waren oder aber auch künstlerische Freiheiten eine Rolle gespielt haben.


Sicher ist, dass die Beschäftigung mit der Konstruktion er Arbeitstafeln ein Quell großer Erkenntnis ist. Letztendlich kann mann den Bauplan der Schöpfung in den Tafeln ablesen oder aber auch den Weg zu eigenen Erkenntnis. Es sind viele Deutungen möglich und man wird auf jeden Fall erkennen, dass die freimaurerische Symbolik von einer atemberaubende Tiefe ist. In ihr findet sich letztendlich dann doch das freimaurerische Geheimnis, auch wenn es für jeden Maurer anders aussieht.

Die Ursprünge der Kabbala sind eng mit dem Neuplatonismus verwoben, eine Schlüsselfigur ist der Neuplatoniker Proklos: https://de.wikipedia.org/wiki/Proklos.Das Kernelement der proklischen Philosophie ist die Theorie der Emanation, des stufenweisen Hervorgehens der Vielheit aus einer umfassenden, undifferenzierten Einheit, die als der Ursprung von allem gilt. Auf diesen ewig andauernden Entfaltungsprozess wird die Existenz einer hierarchisch aufgebauten, nach den Emanationsstufen gegliederten Weltordnung zurückgeführt. Da zwischen den unterschiedlichen Ebenen des so strukturierten Weltsystems vermittelnde Instanzen benötigt werden, die den Zusammenhalt der Welt ermöglichen, erhält das Ganze einen sehr komplexen Charakter. Als Gegenbewegung zur Emanation wird ein Zurückstreben des Hervorgegangenen zum Ausgangszustand angenommen. Daraus ergibt sich im proklischen Modell eine triadische (dreischrittige) Struktur des Weltprozesses: Bleiben in der Ursache, Hervortreten aus ihr und Rückwendung zu ihr."

Diese Sichtweise entspricht auch der Philosophie des kabbalistischen Baumes, das sich Entfalten von Kether nach Malchuth und das sich Zurückziehen in die umgekehrte Richtung, die "Rückreise zu Gott".

Die vier Welten werden von Proklos so beschrieben: 1. Das Eine 2. Das Geistige 3. Das Seelische 4. Das Materielle Das entspricht wieder der vertikalen Schichtung des Baumes gemäß den vier Elementen.

".....Das Eine ist die oberste, ursprüngliche Realität. Unter ihm sind die einzelnen Wirklichkeitsebenen angeordnet, wobei jede aus der ihr unmittelbar übergeordneten hervorgeht. Das Allgemeinere ist immer das Höherrangige und Hervorbringende, das Speziellere das Niedrigere und Erzeugte. Das Hervorgehen wird in der philosophischen Terminologie als Emanation (Ausfließen, Ausströmen) bezeichnet; die Ebenen werden in der neuplatonischen Fachsprache „Hypostasen“ genannt. So entsteht eine hierarchische Stufenleiter, die bis zur Materie hinabreicht, wo die unterste Existenzweise anzutreffen ist. Die Ursächlichkeit ist nicht so zu verstehen, dass eine Stufe nur von der nächsthöheren hervorgebracht wird; vielmehr wird jede Stufe indirekt durch alle ihr vorangehenden produziert und unmittelbar durch die nächsthöhere. Generell gilt der Grundsatz: Je allgemeiner und damit dem Einen näher eine Ebene ist, desto mächtiger macht sich ihr Einfluss auf alles ihr Nachgeordnete geltend.[40]

Hier mein Versuch Freimaurersymbolik sinnvoll dem Baum zuzuweisen. Statt Winkelmaß und Zirkel könnte bei Tiphereth auch ein Hexagramm stehen. Aber ich wollte unterhalb vom 24-zölligen Maßstab Alias Abyssos reine "Bauhütensymbole" verwenden. Zum Pentagramm auf dem Abyssos = Abgrund oder auch auf der Stirn des Baphomet finde ich Elipas Levis allgemeine Beschreibung zum Pentagramm ziemlich gut:

Das Pentagramm

Das Pentagramm, dass man in den gnostischen Schulen den flammenden Stern nennt, ist das Zeichen der Allmacht und der geistigen Selbstherrschaft. Es ist der Stern der Magier, das Zeichen des fleischgwordenen Wortes, und je nach der Richtung seiner Strahlen stellt dieses Symbol das Gute oder das Böse, die Ordnung oder die Unordnung, das heilige Lamm des Ornuts und des hl. Johannes oder den teuflischen Bock von Mendes dar.

Das ist ein ergreifendes Bild für die Materialisation des Dogmas, die den Fanatismus und die Bitterkeit des Glaubensstreits hervorbringt. Auch an das Christentum kann man jene Worte des Isaias richten: Wie bist du vom Himmel gefallen, glänzender Stern, der du so leuchtend warst an deinem Morgen?

Aber das vom Menschen entweihte Pentagramm strahlt immer schattenlos in der rechten Hand des Wortes und der Wahrheit, und die eingeweihte Stimme verspricht dem Sieger, es wieder an die Stelle des Morgensterns zu setzen, die dem Stern des Luzifer feierlich versprochene Wiedereinsetzung.

Wie man sieht, werden alle Mysterien der Magie, alle Symbole der Gnosis, alle Figuren des Okkultismus, alle kabbalistischen Schlüssel der Weissagung in dem Zeichen des Pentagramms zusammengefasst, das Paracelsus das größte und mächtigste Zeichen nennt. Muss man sich da noch über das Vertrauen der Magier und den durch dieses Zeichen auf die Geister aller Hierarchien geübten, wirklichen Einfluss wundern? Die das Zeichen des Kreuzes nicht kennen, erzittern beim Anblick des Sterns des Mikrokosmos....

Es ist Einweihung und Gotteslästerung, ist Luzifer oder Vesper, Morgen- oder Abendstern. Ist Maria oder Lilith, ist Sieg oder Untergang, Licht oder Nacht....

und weiter:.... In der Apokalypse sieht der hl. Johannes denselben Stern vom Himmel zur Erde fallen. Er wird dann Absinth oder Bitterkeit genannt, und alle Gewässer werden bitter. achdem ich nun 2 Tage mit Fieber auf dem Sofa vor dem Jens Rusch-schen Teppisch gelegen habe und mich dieser Frage gewidmet habe, hier einige Fragen. Ich würde Jesod/Unterbewusstsein dem auf dem Teppich liegenden rauen/kubischen Stein zuordnen. Denn wir arbeiten ja nicht direkt an der Materie und auch nicht am Bewusstsein. Sondern an unserem Verhalten und Weltanschauung. Und das beeinflusst ja direkt das Unterbewusstsein!? Daher wie bei Kai Stührenberg angedeutet, stehen wir selbst als Malkuth auf dem musivischen Pflaster des Tempels und schauen auf den Arbeitsteppich mit dem Stein (Jesod). Dann wären Winkelmaß und Zirkel (Hexagramm) Tiferet. Das Hexagram ist ja auch noch klar dem Makrokosmos zugeordnet. Der flammende Stern (Kether), nicht das klassische Pentagramm, abgegrenzt vom Abyssus (24zöllige Maßstab), was ich mal als Zeit/Vergänglichkeit interpretiere, ist das kosmische Bewusstsein, dass nur durch die Verknüpfung mittels dem absoluten Bewusstseins (Daath) zugänglich wird. Dieses (Selbst-Verstehen und Selbst-Wissen) entsteht nur durch Wissen/Wissenschaft, für die auch der 24zöllige Maßstab steht... h habe nun nicht alle Texte gelesen, vielleicht ist es auch schon erwähnt worden. Ursprünglich steht für Kether der Punkt als bloße Ausdrucksform der Existenz (die Linie für Chokmah als treibende Kraft und das Dreieck für Binah als Vollendung der Trinität und Gefäß). Das Hexagramm bei Tiphareth macht in sofern sinn, als das dort "above" und "below" zusammentreffen. Tiphareth steht auch für die Sonne als höchste kosmische Entität (darüber hinaus erkennen wir nur noch "Prinzipien") und Jesus Christus als Mensch und gleichzeitig Sohn Gottes. Es spiegelt sich sowohl das Höhere, als auch "Tiefere" in Tiphareth und findet darin absolute Balance.

a, das Symbol von Tiphareth ist u.A. das Hexagramm. Beim Pentagramm wird es etwas komplexer. Die 4 Sephira unterhalb von Tiphareth werden ja den 4 Elementen zugeordnet. Malkuth = Erde Yesod = Luft Hod = Wasser Netzach = Feuer Tiphareth = Geist und somit haben wir dadurch das Pentagramm gebildet...mit Tiphareth als Geist und natürlich auch als Makrokosmos bzw Hexagramm.

so habe ich das noch gar nicht gesehen. Gibt es Quellen, die das stützen? Die vier Elemente sind eigentlich nicht einzelne Sefirot, sondern den vier Welten zugeordnet, also Aziluth, Bria, Yezira und Assija.

Drei Dreiecke von Feuer, Luft, und Wasser, und das sich daraus Manifestierende, die Welt der Erscheinungen, also Erde = Assija.

Der 24zöllige Maßstab sollte auf dem Abyss liegen und Daath (nicht im Bild vorhanden) kreuzen ist meine bescheidene Meinung. Daath könnte Schädel (ausgelöschtes Wissen) oder Flamme (Reinigung) sein, wenn man typisch maurerische Symbole verwenden will... Nur so als Idee...Pentagramm als Daath finde ich aus dem Bauch raus nicht optimal, obwohl es häufig so dargestellt wird.