Stadtmuseum Aschersleben

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Der Logentempel im Stadtmuseum

Nicht nur Freimaurermuseen und temporäre Ausstellungen informieren über den Bund, sondern da und dort auch nichtmasonische Institutionen. Ein sehr gelungenes Beispiel ist das Stadtmuseum in Aschersleben, einer 30.000-Einwohner-Stadt am Nordostrand des Harzes in Sachsen-Anhalt. Von Rudi Rabe.

Eine Symbiose zwischen
kommunaler Kultur und Freimaurertum

Seit 1993 Logenhaus und Museum in einem.
Wir danken dem Stadtmuseum Aschersleben für die Genehmigung, dieses und das Foto mit dem Tempel hier wiedergeben zu dürfen.
Hinweis beim Hauseingang
Beim Museumsrundgang kann von den Besuchern auch der Logentempel besichtigt werden.
Bei Voranmeldung sind Führungen möglich.

Die Attraktion dieses Angebots ist eine doppelte. Zum ersten eine ideelle: Das Museum ist im historischen Logenhaus der Ascherslebener Loge ’Zu den drei Kleeblättern’ untergebracht. Nachdem die Nazis die deutsche Freimaurerei 1935 zerschlagen hatten, wurde das Haus enteignet und anderweitig genutzt: in DDR-Zeiten als Stadtmuseum. Und zum zweiten: Im Museum kann nicht nur Interessantes über Aschersleben erfahren und besichtigt werden, sondern als besondere Attraktion auch der Logentempel der 1993 wiedergegründeten ’Zu den drei Kleeblättern’.

Diese Zusammenarbeit wurde möglich, weil sich die Freimaurer nach ihrer erfolgreichen Restituierungsforderung Anfang der 1990er Jahre damit einverstanden erklärte, dass das Museum im Haus bleibt. Und so dient das alte Ackerbürgerhaus auf dem Gelände eines ehemaligen Franziskaner-Klosters nun der Stadt als Museum und der Loge als Logenheim. Formaler Eigentümer ist die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland.

Dass von den Museumsbesuchern auch ein Logentempel besichtigt werden kann, gilt als besondere Attraktion. Jedes Jahr kommen Tausende in den Genuss dieser seltenen Möglichkeit. Darüber hinaus gibt es auch eine kleine Ausstellung über die Ascherslebener Loge und die Freimaurerei im allgemeinen. Bei vorheriger Anmeldung sind fachkundige Führungen möglich.

Auf seinem Werbefolder bewirbt das Museum dieses besondere Angebot mit den folgenden Sätzen:

"Logentempel - geheimnisvoll"

„’Zu den drei Kleeblättern' heißt die Freimaurerloge in Aschersleben. Ihr Wahrzeichen ist ein dreiblättriges Kleeblatt. Gegründet 1777 in Magdeburg, wurde sie schon ein gutes Jahr später nach Aschersleben verlegt.

Mit seiner symmetrischen Gestaltung, den dunklen Vorhängen und den Säulen im Innenraum, strahlt der Logentempel Ruhe und Feierlichkeit aus. Feierlich und geheimnisvoll stellt man sich die Zusammenkünfte der Freimaurer vor – doch was wissen wir wirklich darüber?

Die Freimaurer sind ein Bruderbund mit weltweit etwa sechs Millionen Mitgliedern, die in sogenannten Logen zusammenarbeiten. Sie haben ihre Tradition in den mittelalterlichen Steinmetzbruderschaften der Dombauhütten. Viele Grundsätze der Freimaurer gehen auf die Zeit des Mittelalters zurück, in der die großen Dome gebaut wurden und die Handwerker Rituale schufen, die ihr Verhalten in den Bauhütten regelten. Nachdem im 17. Jahrhundert die große Dombauzeit vorbei war, wandelten sich die Steinmetzbruderschaften von der aktiven Maurerei zu geistig-symbolisch bauenden Gemeinschaften. Im Jahr 1717 schlossen sich vier Freimaurerlogen zur ersten Großloge zusammen – der Beginn der modernen Freimaurerei.

Von 1798 bis 1935 war das Gebäude, in dem sich das Museum heute befindet, Logenhaus der Ascherslebener Freimaurer. Diese Tradition findet seit 1993 mit der Reaktivierung der Johannisloge ’Zu den drei Kleeblättern’ ihre Fortsetzung. Der Tempel kann im Rahmen des Museumsrundgangs besichtigt werden. Eine kleine Ausstellung gibt Auskunft zur Geschichte der Freimaurerei und der Ascherslebener Loge.“  

Siehe auch

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