Rezension: Eisner und Rusch - Das große Notzeichen

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Seite im Aufbau. Rezension folgt.


»Für mich ist jeder Versuch die Verbrechen des Nationalsozialismus aus der geschichtlichen Erinnerung auszublenden, letztlich nur eine besondere Form intellektueller Feigheit.«  (Roman Herzog (1934-2017), deutscher Jurist und CDU-Politiker. Er war zwischen 1994 und 1999 der siebte Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland.)

»Man darf die Beurteilung der Geschichte nicht jenen überlassen, die jede Pfütze gern unter Denkmalsschutz stellen möchten, weil sie möglicherweise von der Sintflut herrühren könnte.« (Jens Rusch (*1950), Autor).


Vorwort

Seitdem laut Bill Ramsay im Jahre 1962 die Mimi ohne Krimi nie ins Bett geht, sind viele Tausende von Krimis in Buchform oder als Filme verbreitet worden. Und nun liegt hiermit ein weiterer vor, der offenbar aus dem allgemeinen Rahmen fällt. Denn man erfährt sofort, dass es sich um einen Freimaurer-Krimi handelt. Auch ist der Titel ungewöhnlich und das Titelbild mit einem Freimaurer mit ausnahmsweise vier Armen, die ein umgekehrtes Hakenkreuz darstellen und offenbar das Gegenteil zum Faschismus, nämlich Menschlichkeit, symbolisieren sollen. Laut der beiden Autoren kann dieser Krimi kurz als ›Restitutions-Krimi‹ bezeichnet werden, so dass es darin irgendwie um Wiedergutmachung oder Rückgabe gehen muss.

Aber was kann dies mit Verbrechen oder gar mit Morden zu tun haben? Das macht neugierig. Bisher waren es in anderen Freimaurer-Krimis (unlogischerweise) die freimaurerischen Illuminaten, die Böses im Schilde führten. In diesem Krimi sind es nun erstmals jüdische Freimaurer, die zur Verzweiflung getrieben den Verbrechen von Nichtfreimaurern zum Opfer fallen.

Es könnte sein, dass manche Leserin oder mancher Leser durch einige besonders brutal beschriebene Details etwas schockiert sein könnte, doch soll dies wohl den grausamen Umgang mit den Juden im Nationalsozialismus – und nicht zuletzt das nach dem Zweiten Weltkrieg oft an ihnen begangene Unrecht der fehlenden materiellen Wiedergutmachung besonders unterstreichen. Die hier beschriebene fiktive schicksalhafte Geschichte zweier jüdischer Freimaurer vor dem realen historischen Hintergrund der Judenverfolgung dient vor allem dazu, das an ihnen begangene Unrecht zu demonstrieren. Selbst manche Freimaurer blieben leider nicht von der ›braunen‹ Einflussnahme verschont und leugneten dies mitunter später. Beide Autoren haben dankenswerterweise für die Profanen, also für die NichtfreimaurerInnen, entsprechende geschichtliche Zusammenhänge und Erklärungen eingeflochten.

Guntram B. Seidler

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Literaturhinweise

Salier Verlag 978-3-943539-62-2 (ISBN)