Amicistenorden

Aus Freimaurer-Wiki

Amicisten- oder Mosellanerorden

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

1771 gegründeter, bis 1811 nachweisbarer Studentenorden in Jena, Gießen, Marburg, Göttinggen, Mainz, Erlangen, Erfurt, Tübingen, Leipzig, Würzburg, Wien und Halle. Anfangs Elitekonventikel innerhalb der Jenaenser Landsmannschaft der Mosellaner. Später bildete sich innerhalb des Ordens eine sogenannte "gelehrte" Loge als Pflanzschule und zur Bekämpfung des Rauf und Saufwesens.

Die Rezeptionslogen waren freimaurerischem Gebrauchtum der damaligen Zeit nachgebildet. Nach dreimaligem Klopfen wurde der Kandidat, ohne Rock und Weste, mit verbundenen Augen, vor einen Altar geführt, auf dem unter Leuchtern zwischen Sanduhren, Schädel, Armknochen, gekreuzte Schläger und das Gesetzbuch lagen. Hinter dem Altar saß der Logenmeister, die im Halbkreis aufgestellten Brüder setzten dem Kandidaten während der Vereidigung die Degen auf die Brust. Der Neuaufgenommene wurde später in zwei Grade befördert. (Vergl. Georg Schuster: "Geheime Gesellschaften", ferner W. Christian Laukhard: "Der Mosellaner- oder Amicistenorden" Halle 1799.)

Amicistenorden

Quelle: Wikipedia, Artikel dort: „Amicistenorden“

Der Amicistenorden wurde 1771 in Jena von elsässischen und badischen Mitgliedern der Mosellaner Landsmannschaft gegründet und ist als Studentenorden bis 1811 in den Universitätsstädten Gießen, Marburg, Göttingen, Mainz, Erlangen, Erfurt, Tübingen, Leipzig, Würzburg und Halle nachweisbar. Der Orden bestand zunächst innerhalb der Landsmannschaft der Mosellaner in Jena und lehnte sich in seinem Brauchtum an die Freimaurerlogen der Zeit an. Innerhalb der Amicistenorden entstand später die sogenannte gelehrte Loge, die das Raufen und Saufen bekämpfte. 1793 ging der studentische Charakter nach mehreren Verboten verloren und der Orden wurde zur Loge.

Die Bezeichnung Amicistenorden lässt sich herleiten aus dem Lateinischen amicus (Freund).

Sein Leitspruch lautete, „Vivat vera amicitia, vivat amicitia fructus honoris“, im Monogramm als aufeinanderliegendes V und A zum Ausdruck gebracht. Zudem zwei dicht nebeneinander gesetzte XX und je zwei Punkte oberhalb und unterhalb eines Striches.

Literatur

  • Friedrich Christian Laukhard: Der Mosellaner- oder Amicistenorden, Halle 1799
  • Walter Richter: Zur Frühgeschichte des Amicistenordens. In: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung 22 (1977), S. 19 ff.
  • Maria Josef Bopp: Die elsässischen Studenten im Amicistenorden zu Jena. In: Elsaß-Lothr Jb 21, 1943, S. 245-290
  • Ingo Bach (Hrsg.): Das Stammbuch Friedrich von Hardenbergs von August 1791 bis Mai 1793