Carl und Charlotte zur Treue

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Carl und Charlotte zur Treue

im Orient Offenbach am Main, Matrikel-Nummer 250


Geschichte der Loge

Am 5. September 1812 beschließen elf Männer die Logengründung in Offenbach, unter Ihnen der Geheime Hofrat Dr. Marschall der Ältere, Hofarzt des regierenden Fürsten Carl zu Isenburg-Birstein. „Im steten dankbaren Gedächtnis“ an den regierenden Fürsten und seine Gemahlin Charlotte, geborene Gräfin von Erbach-Erbach, erhält die Bruderschaft den Namen „Carl und Charlotte zur Treue“. Am 14. September 1812 wird der Beitritt Seiner Hochfürstlichen Durchlaucht protokolliert Sechs Tage später findet die erste Beamtenwahl statt. Fürst Carl wird Meister vom Stuhl.

In ihrem damaligen Domizil im „Merz´schen Haus“ erleben am 21. Dezember 1812 27 in Offenbach lebende und 11 besuchende Freimaurer bei einem feierlichen Stiftungsfest die Einbringung des Lichts. Am 3. Februar 1813 beschließt die Loge einen Wohltätigkeitsfonds, der den Beginn der Sozialarbeit in Offenbach markiert .

Nachdem die Bruderschaft innerhalb Offenbachs mehrmals ihr Heim gewechselt hatte, beschließen die Offenbacher Brüder den Erwerb eines eigenen Hauses. Im Februar 1856 beziehen sie ihr Heim in der Luisenstraße.

Wohltätigkeitsfonds

Im November 1877 entsteht ein neuer Wohltätigkeitsfonds.

1883 wirft eine von der Loge veranstaltete Lotterie zugunsten der Geschädigten einer großen Überschwemmung im Rhein- und Maingebiet 11.500 Mark ab. 1900 erhalten Opfer größerer Unglücksfälle namhafte Beträge von den Offenbacher Freimaurern. Die höheren Schulen in der Stadt bekommen Gelder für erholungsbedürftige Schüler. Arbeiterinnen, die Erholung brauchen, ermöglicht die Loge Landaufenthalte.

Neubau

Nachdem sich eine Außenwand des Logengebäudes gesenkt hat, entscheiden sich die Brüder für einen Neubau.

Der neue prächtige Tempel in der Luisenstraße vereint 1912 96 Mitglieder unter seinem Dach. Die finanzielle Situation der Loge ist außerordentlich gut. Aber es stehen drei schwere Jahrzehnte bevor. 1923 macht die Inflation viele Brüder mittellos. Doch Not schweißt zusammen. Die Zahl der Mitglieder in Offenbach wächst nach der Inflation auf 113.Noch im Juli 1933 riskieren die Offenbacher Brüder trotz fast täglicher Auseinandersetzungen mit der Polizei und Behörden eine Einladung zum Johannisfest. 1934 wird das Logenvermögen aufgrund des „Gesetzes über die Einziehung volks- und staatsfeindlichen Vermögens“ beschlagnahmt. Bis 1948 bleibt der Tempel dunkel.

Am 11. Februar 1948 gestattet die amerikanische Landesmilitärregierung der Offenbacher Loge die Weiterarbeit. Am 7. März 1948 ruft der Meister vom Stuhl zur ersten Tempelarbeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Zahl der Logenmitglieder ist auf 21 geschrumpft, die Loge ist ihrer finanziellen Mittel beraubt, aber der Geist der Freimaurerei ist in Offenbach lebendig geblieben.

1949 wird Offenbach zur Symbolstadt der deutschen Freimaurerei nach dem Krieg. Im Spiegelsaal der Bauhütte an der Luisenstraße beschließen am 18. Juni 1949 die Vertreter von neun der elf Großlogen ihren Zusammenschluß zur „Vereinigten Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland“.

Die Zahl der Mitglieder ist 1962 in Offenbach auf mehr als 80 angestiegen. Zahlreiche karitative Vereinigungen erhalten regelmäßige Zuwendungen.

Ende 1969 verkauft die Bruderschaft Haus und Grundstück an der Luisenstraße. Die Unterhaltung ist zu teuer geworden. Von dem Erlös erwirbt Carl und Charlotte“ von der Stadt ein Grundstück an der Domstraße. Es steht einem Bauherrn mit der Auflage zur Verfügung, im Erdgeschoß Räume an die Loge zu vermieten.

Die neuen Räume in der Domstraße werden am 3. März 1979 eingeweiht.

Wohltätigkeitsverein

Am 19. Dezember 1978 ist der „Freimaurerische Wohltätigkeitsverein Carl und Charlotte zur Treue e.V.“ gegründet worden.

Im Jahr des 175jährigen Jubiläums gehören der Loge 74 Mitglieder an. Sie finden sich vorwiegend dienstags zu Tempelarbeiten, Konferenzlogen, Veranstaltungsabenden und brüderlichen Gespräch zusammen Insgesamt fließen im Jubiläumsjahr 37.500 Mark Spendenmittel der Bruderschaft an karitative, kulturelle und Selbsthilfe-Vereinigungen in Stadt und Kreis Offenbach. Seit 1979 hat der Wohltätigkeitsverein 145.000 Mark gespendet.

Derzeit unterstützt der Wohltätigkeitsverein der Loge permanent soziale und kulturelle Projekte. Vorträge zu aktuellen Themen zählen zum Offenbacher Veranstaltungsprogramm. 1997 ermöglichte die Offenbacher Freimaurerloge einem schwer herzkranken ungarischen Jungen, der in seinem Land als inoperabel galt, die lebensrettende Operation in Deutschland.

Partnerschaft

Seit 1988 besteht eine enge und rege Partnerschaft mit der Pariser Loge „La Candeur“.