Freimaurerei und Friedensbewegung: Unterschied zwischen den Versionen

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Traktate

Freimaurerei und Friedensbewegung

Die Freimaurer haben sich immer für den Frieden eingesetzt. 10 Träger des Friedensnobelpreises sind Freimaurer.

Die Gründerin des amerikanischen Roten Kreuzes (1877), Clara Barton, war Mitglied des freimaurerischen „Order of the Eastern Star“.

Die Gründerin des Internationalen Vereins der Freundinnen junger Mädchen (1877) war die Frau des Schweizer Grossmeisters Aimé Humbert-Droz.

Der Vorkämpfer des portugiesischen Liberalismus, Sebastiao Magalhaes de Lima war ständig auf Friedenskongressen und einer der Gründer der A. M. I.

Der österreichische Schriftsteller Alfred Hermann Fried, gehörte seit 1891 zu den engsten Mitarbeitern der Pazifistin Berta von Suttner. Er gründete 1892 mit dieser die Revue „Die Waffen nieder“ und im gleichen Jahr in Berlin die Deutsche Friedensgesellschaft. 1911 erhielt er den Friedensnobelpreis.

Der Grossmeister der Schweizerischen Grossloge Alpina, Eduard Quartier-la-Tente wollte um 1900 nicht nur die Bande zwischen den Freimaurern in aller Welt wieder stärker knüpfen, sondern auch den Krieg zwischen den Völkern abschaffen. Dabei sollten die Freimaurer in Europa eine führende Rolle übernehmen. Er gründete 1903 dafür das „Bureau International des Relations Maçonniques“. Die Nachfolgeorganisation hiess „Association Maçonnique International“ (A. M. I.) und wirkte bis 1950.

Der amerikanische Präsident (und Freimaurer) Theodor Roosevelt erhielt 1906 den Friedensnobelpreis in Anerkennung seiner Vermittlung im Russisch-Japanischen Krieg von 1904/5.

Der französische Staatsmann Léon Victor Auguste Bourgeois war Bevollmächtigter Frankreichs bei den Haager Friedenskonferenzen 1899 und 1907, ferner ständiges Mitglied des Haager Schiedsgerichtshofes und 1919 erster Vorsitzender des Völkerbundrates. Er erhielt 1920 den Friedensnobelpreis.

Bourgeois verfocht schon 1909 den Völkerbundgedanken („Pour la Société des Nations“). Doch erst an einem internationalen Grosslogenkongress der Freimaurer, der im Juni 1917 in Paris stattfand, wurde die Idee einer Liga der Nationen vom französischen Schriftsteller André Lebey konkretisiert. Sein Plan wurde vom Kongress einstimmig gutgeheissen.

Freilich: Mit dem später von Präsident Wilson (der nicht Freimaurer war) entworfenen Völkerbund (1919) und auch seinem Aufbau haben die Freimaurer nichts zu tun.

Mitten im Ersten Weltkrieg (1915) hat der geistige Führer der englischen Freimaurer, der Schriftsteller Sir Alfred Robbins, in einem Artikel die Aufgaben der Freimaurerei beschrieben, „über die Abgründe des Hasses eine Brücke maurerischer Grundsätze zu bauen, zum Frieden zu führen“.

„Als der Krieg in Europa tobte, charterte Henry Ford auf eigene Kosten ein Schiff und fuhr 1915 mit Brüdern nach Europa, um Friedensbemühungen zu versuchen, leider vergebens“ (Jürgen Holtorf 1983, 175).

Elie Ducommun, Redaktor und Kanzler des Staates Genf, war schon 1862 in Genf dem Friedensverein beigetreten und seither für Friedensorganisation und an Kongressen aktiv. Er wirkte von 1890-1895 als Grossmeister der „Schweizerischen Grossloge Alpina“. Er war 1891 in Rom Mitbegründer des „Internationalen Friedensbüros“ und leitete es von 1892-1906 in Bern. Er erhielt den Friedensnobelpreis 1902, das Büro 1910.

Henri Lafontaine, der belgische Jurist und Vizepräsident des Senats, war seit 1902 Vorsitzender des Berner Internationalen Friedenbüros. Er erhielt den Friedensnobelpreis 1913.

Nach dem Ersten Weltkrieg beteiligte sich die Schweizerische Grossloge Alpina „aktiv am Kampf für den Beitritt der Schweiz zum Völkerbund“ (Handbuch des Freimaurers 209).

Die 1891 gegründete Grossloge von Österreich war betont pazifistisch. Auf Hermann Frieds Impulsen aufbauend entwickelte hier Richard Coudenhove-Kalergi 1923 die Paneuropa-Bewegung mit dem Ziel eines europäischen Staatenbundes. 1926 waren die Freimaurer Wiens an der Gründung der Liga für Menschenrechte wesentlich beteiligt.

Die Deutsche Liga für den Völkerbund, welche nach dem Ersten Weltkrieg gegründet wurde, bildete einen „Bluntschli-Ausschuss“ „im Aufblicke zu jenem grossen deutschen Staatsrechtler [er war ein Zürcher!] Johann Kaspar Bluntschli, der die von Immanuel Kant einst in wahrhaft prophetischem Geist der Menschheit verkündete Wahrheit von der unbedingten Notwenigkeit einer Verkörperung der Solidarität des Menschengeschlechtes in einer Arbeitsgemeinschaft der Menschheit ins praktische Rechtsleben überzuführen unternahm“.

Der deutsche Staatsmann Gustav Stresemann begründete die Locarno-Politik („Locarno-Pakt“ von 1925 zur friedlichen Regelung aller europäischen Streitfragen) und setzte die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund durch. Er erhielt den Friedensnobelpreis 1926, zusammen mit dem französischen Politiker Aristide Briand.

Der amerikanische Aussenminister Frank H. Kellog begründete mit Briand den Briand-Kellog-Pakt (1927-29) zur Ächtung des Kriegs und erhielt den Friedensnobelpreis 1929.

Eduard Benesch, Begründer und Aussenminister der Tschechoslowakischen Republik, war Vertreter seines Landes im Völkerbund.

Der deutsche Schriftsteller Carl von Ossietzky wurde nach dem Ersten Weltkrieg Pazifist und bald Sekretär der Deutschen Friedensgesellschaft. 1933 in KZ verfrachtet. Er erhielt 1936 den Friedensnobelpreis.

Kurt Tucholsky führte von 1913-1931 in Deutschland „einen erbitterten journalistischen Kampf gegen Militarismus, Nationalismus und jegliche Form von reaktionärer Politik“ (Selbstzeugnis).

Schweizer Freimaurer, die sich für den Frieden einsetzten waren weiter Aimé Humbert (Neuenburger Staatsrat), Louis Ruchonnet (Waadtländer Bundesrat), Hermann Häberlin (Zürcher Arzt), Jacques Oettli (Chemiker), Isaac Reverchon (Pädagoge) und Kurt von Sury (Arzt, Psychologe).

Der Basler Arzt und Pharmakologe Fritz Uhlmann war der erste Präsident der „Universellen Freimaurerliga“ nach ihrer Rekonstruktion 1923. Unter den Mitgliedern waren auch Eugen Lennhoff und Franz Carl Endress, Kurt Tucholsky und Carl von Ossietzky sowie Henri Lafontaine.

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