Italien

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Freimaurerei in Italien

Toskana

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder Da Italien im 18. und bis zum dritten Viertel des 19. Jahrhunderts ein geographischer, nicht aber ein staatlich einheitlicher Begriff war, vollzog sich die Entwicklung der Freimaurerei in den einzelnen Landesteilen unter sehr verschiedenen Bedingungen. Die ersten Nachrichten über Freimaurerei auf der Apenninenhalbinsel stammen aus Florenz. Die Stadt am Arno war im 18. Jahrhundert berühmt durch ihre naturwissenschaftlichen Museen (Accademia del Cimento und Accademia Botanica) und wurde besonders von den Englandern viel besucht. Als Gründer wird Charles Sackville, Earl of Middlesex, Sohn des Earls of Dorset, bezeichnet, der 1733 eine Loge in Florenz gestiftet haben soll.

Da Sackville bei seiner Abreise von London erst 19 Jahre alt war, also unter dem englischen Aufnahmsalter stand, so scheint der Hergang vielmehr so gewesen zu sein, daß er in Florenz in eine bereits bestehende Loge aufgenommen surde. Jedenfalls aber war er Meister vom Stuhl der Loge, denn es wurde im gleichen Jahre von Natter eine Denkmünze modelliert, auf der er als Magister Florentinus bezeichnet wird Die Loge kam in Florenz in der Via Maggio im Gasthause des Paccio (Pascione) zusammen. Als erster Stuhlmeister wird auch ein "Monsiù Fox" genannt, nach Sbigoli Henry Fox, der spätere Lord Holland, Staatssekreter Georgs II und Vater des berühsten englischen Politikers Charles James Fox. Anscheinend haben zu dieser Zeit auch noch in anderen toskanischen Stadten Logen bestanden, denn der Großherzog Gaston Medici erließ 1737 ein Verbot der Freimaurerei. Nach seinem Tode ging Toskana an Franz Stephan von Lothringen Über, der selbst Freimaurer war. Von einer Beteiligung des späteren deutschen Kaisers Franz an Logenarbeiten ist nichts bekannt.

Die Freimaurerei blieb unbehelligt, bis die päpstliche Kurie auf eine Loge in Livorno aufmerksam wurde, die aus Katholiken, Protestanten und Juden zusammengesetzt war. Es wurden sogar Verhaftungen vorgenommen, da man in der Loge eine Zelle des Unglaubens vermutete, aber das Verfahren wurde eingestellt 1738 erließ Clemens XII. die bekante Bulle "In eminenti". Der Kardinal Firrao ergänzte sie durch Durchführungs bestimmungen besonders scharfer Art für den Kirchenstaat und ließ 1739 Freimaurerbücher durch den Henker öffentlich verbrennen. In Toskana hatte die Bulle keine weiteren Folgen, die Logen breiteten sich sogar aus und faßten in Livorno, Mailand, Verona, Venedig, auch im Königreiche NeapeI Fuß. Eine Ausnahme bildete in Florenz der Fall des Dichters Tommaso Crudelli (s. d.), der, 1739 der Inquisition denunziert, wegen Häresie verfolgt und, nachdem er im Gefängnis gefoltert worden war, auf Betreiben des Herzogs zwar freiging, aber an den Folgen der Haft, nur 43 Jahre alt, starb.

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