Kanonen und Gläser: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 1. Oktober 2009, 16:55 Uhr

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Die Trinkgefäße werden in der Freimaurerei auch Kanonen genannt, weil mit ihnen symbolisch ein Salutschuss abgefeuert wird. Kanonen sind in der Regel mit Symbolen aus der Freimaurerei verziert und durch Widmungen oder Namenszeichen personifiziert. Der Glasboden ist verstärkt, um Glasbruch zu vermeiden.


Das gemeinsame Mahl mit Familienmitgliedern, aber auch mit Freunden gehört wohl zu den ältesten menschlichen Bräuchen. Diese Verbundenheit, wie sie im antiken Liebesmahl, dem Agape, dem Minnetrinken oder dem Bescheidtrinken der mittelalterlichen Zünfte zum Ausdruck kommt, war natürlich vom Anbeginn im Jahr 1717 in London auch der Freimaurerei eigen.

Wie schon bei den operativen Maurern, also den Handwerkern, gab es auch bei den spekulativen Freimaurern ab deren Gründung bestimmte Sittengesetze, um die Ziele der "Königlichen Kunst", Brüderlichkeit und mildtätige Nächstenliebe, anzustreben. Nie ist diese "Arbeit am rauhen Stein" schöner ausgedrückt worden, als in der Rede eines Freimaurers namens Michael de Ramsays im Jahr 1737: "Unsere Festmahle ähneln jenen tugendhaften Symposien des Horaz, bei denen man sich über all das unterhielt, was den Geist erleuchten, das Herz zügeln und den Sinn für das Wahre, das Gute und das Schöne einflößen konnte".

Flachfusskanone, Sachsen 1740 Zu diesen Festmahlen gehörten von Anbeginn auch Trinksprüche, die schon in der ersten veröffentlichten Konstitution aus dem Jahr 1723, in der das Leben der Freimaurer nach außen und nach innen geregelt wird, aufgezählt werden. Dieses "Gesundheitstrinken" ist erstmals im 17. Jahrhundert in Deutschland aufgekommen und hat sich rasch in ganz Europa verbreitet. Die Freimaurer, in deren Ritual die uralte heilige Zahl drei eine große Rolle spielt, trinken drei Mal zu und bewegen dabei das Glas ebenfalls in Dreiecksform (Kreuzschlagen über einen Pokal?). Die Freimaurer haben viele alte Tisch- und Trinksitten übernommen, aber sie verändert und beispielsweise die Bräuche der Studentenverbindungen stark beeinflußt. Eine Besonderheit haben die Freimaurer mit den sogenannten "Kanonen" entwickelt: Es sind dies Gläser mit einem außerordentlich starken Fuß, um einem speziellen Ritual zu entsprechen. Nach dem Trinkspruch muß das Glas nämlich fest aufgesetzt werden. Dieser Brauch lehnt sich offensichtlich an die Gewohnheit in Fürstenhöfen an, einen Glückwunsch durch Böllerschüsse zu bekräftigen.Die Studenten machten daraus später das Salamanderreiben.

Logenglas, Dänemark 1960 Die Kanonen hießen ursprünglich in England "Feuergläser", weil die Toasts abgefeuert wurden. Nach einem absolut militärisch klingenden Befehl des Meisters vom Stuhl. Dabei weist das Wort Feuer nicht zwingend auf militärischen Ursprung hin. Man denke nur an "anfeuern" oder das sprichwörtliche "Feuer und Flamme". Quelle: Freimaurermuseum / Rosenau