Nettelbladt

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Nettelbladt

Quelle: Lennhoff, Posner, Binder

1. Daniel, * 1719, t 1791, Rechtelehrer in Halle, Direktor der Friedrichs-Universität schloß sich 1744 dem Freimaurer-Bunde an und wurde Redner, später Großmeister der Loge "Zu den drei goldenen Schlüsseln" in Halle. Von ihm eine Rede: "Daß der Entschluß, ein Freymaurer zu werden, vernünftig und weise sein kann (1745). Der Zeitpunkt beweist, wie früh in der deutschen Freimaurerei "der spekulative deutsche Sinn in den Logenarbeiten einen höheren Flug nahm (Kneisner).

2. Christian Carl Friedrich Wilhelm, Freiherr von, * 1779, t 1843, Oberappellationenrat in Parchim, aufgenommen 1803 in der Loge "Tempel der Wahrheit" in Rostock. Er gründete in Parchim die Loge "Friderica Ludovica zur Treue" und erreichte rasch die höchsten Stufen der Berliner Großen Landesloge. Auf ihn geht die Errichtung eines Krankenhauses für Mittellose in Heiligendamm sowie die Stiftung von Sonntagsschulen für Handwerkslehrlinge und Gesellen zurück.

Als die vorpommerischen Gebietsteile von Schweden auf Preußen übergingen (1815), vermittelte er den Anschluß der Logen in Greifswald und Stralsund an die Große Landesloge. Er brachte auch die gestörten Beziehungen zwischen der Großen Landesloge und der Großen Landesloge von Schweden wieder in Ordnung und bearbeitete die Ergänzungen zu den Eckleffschen Akten sowie die Rituale der Hochgrade der Großen Landesloge, die heute noch in seiner Fassung im Gebrauche sind.

Sein reiches freimaurerisches Wissen ermöglichte es ihm, ein Sammelwerk über die Freimaurerei zu verfassen, das er selbst "Historische Instructionen" nannte, und das lange nach seinem Tode als "Geschichte der freimaurerischen Systeme in England, Frankreich und Deutschland" (1879) erschien. Zahlreiche andere Arbeiten aus seiner Feder sind erhalten und geben Beweis von seinem rastlosen Eifer und seiner kritischen, dabei immer zur Vermittlung neigenden Stellung.