Oriflamme

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Oriflamme

Quelle: Internationales Freimaurer-Lexikon von Eugen Lennhoff und Oskar Posner (1932)

  1. Seit Ludwig XI. Heerzeichen der französischen Könige, Fahne der Kreuzfahrer, steht in einzelnen Ritterhochgraden in Verwendung.
  2. Eine nur kurze Zeit bestandene maurerische Zeitschrift (1902) einer irregulären maurerischen Körperschaft in Deutschland führte eben falls den Namen Oriflamme (s. Reuß).

zu 1.

Oriflamme, besteht aus zwei keltischen Worten welche lateinisch "aurea flamma" und auf deutsch Goldflamme oder Goldfeuer bedeuten.

Auri flamma

Quelle: Neue Jahrbücher für Philologie und Paedagogik, Band 35, B.G. Teubner, 1842

Die Oriflamme (auri flamma), war ein kleines, viereckiges Stück rotes Seidenzeug, mit Goldtransen besetzt, eine Art Leichentuch, in welches die Gebeine des heiligen Deezs (Denis) gewickelt waren. Ursprünglich besaßen die Grafen von Vexin als Schirmvögte von St. Deezs (St. Denis) das Recht, die Oriflamme vom Altar zu nehmen, als aber 1082 Haus erlosch, traten die Könige in ihr Recht (m. s L´art de verifier les dates T. XI. p. 495) und vertrauten die Oriflamme einzelnen Edeln an zur Verteidigung des Reichs in schwerer Bedrängnis oder bei einem Zuge gegen die Ungläubigen. Einem solchen Ritter ward das Tuch um den Hals gehangen und entfaltete dann an dessen Brust. So trug es unter andern Galois de Montigny 1214 in der Schlacht bei Bovines. Dies geschah bis Jahre 1382, doch ging die Oriflamme nicht in der Schlacht Azincourt am 25. Okt 1415 an die Engländer verloren, sondern wird in zwei Inventarien der Schatzkammer von St. Deezs von Jahren 1534 und 1594 (wie aus deren Mitteilung in der Revue de Paris vom Jahr 1833 hervorgeht) ausdrücklich mit aufgeführt.

zu 2.

Der Schottische, Memphis- und Misraim-Ritus brachte die Oriflamme heraus.