Theodor Gottlieb von Hippel: 23 neue Lieder, 1772: Unterschied zwischen den Versionen

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==Theodor Gottlieb von Hippel: 23 neue Lieder, 1772==
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==Theodor Gottlieb von Hippel: 25 neue Lieder, 1772 und 1775==
 
Ausarbeitung von [[Roland Müller]]
 
Ausarbeitung von [[Roland Müller]]
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===1. Auflage, 1772: 27 Lieder===
 
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Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg.
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Lieder für Frey-Mäurer. Philadelphia im Jahr, 3881. Königsberg, bey Johann Jakob Kanter, 1772
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http://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht/?PPN=PPN782523196&LOGID=LOG_0005
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http://vd18.de/de-sbbpk-vd18/content/titleinfo/53153164
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Der Band enthält auf 104 Seiten 27 Lieder.
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===2. Auflage, 1775: 8 Lieder weggelassen===
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1775 erschien eine stark veränderte Ausgabe in Marienwerder bei Kanter.
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Dabei wurden aus der 1. Aufl. fünf Lieder weggelassen, die schon anderswo erschienen waren:
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11. Wo seyd ihr hin beglückte Zeiten
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siehe: Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge
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14. Freunde schmecket mit Entzücken
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siehe: Acht neue Freimaurerlieder aus Regensburg, 1772
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15. Hier in der Freiheit sichrem Schooße
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siehe: Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge
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16. Kommt der Tugend wahre Freunde
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siehe: Acht neue Freimaurerlieder aus Regensburg, 1772
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21. Auf, auf genießt der Tage
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siehe: Johann Adolf Scheibe: Freimaurerlob, 1749
 +
Der Genuß des Lebens,
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mit der Eingangszeile: Ja, Brüder! ja, genießt der Tage
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Ferner wurden drei Lieder weggelassen, die 1772 zum ersten Mal erschienen waren:
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23. Nur im Herzen wo der Wahrheit
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siehe: „Nur im Herzen …“
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25. An einen jungen Bruder.
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siehe unten
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27. Ihr, die wir Schwestern nennen
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siehe: 11 frühe Schwesternlieder
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Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg. Lieder für Frey-Mäurer. Philadelphia im Jahr, 3281 [= Marienwerder: Kanter 1772, erneut 1775]
 
  
Von den 29 hier angegebenen Lieder erschienen 20 auch in:
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===2. Auflage, 1775: 10 neue Lieder angehängt===
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Dafür wurden 1775 gegen Ende 10 neue Lieder angehängt,
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und zwar alle ohne Titel:
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O heiligs Band der Freundschaft treuer Brüder
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Heil dir, du Tag, voll Glück und Ruhm
 +
Welche Zeiten, edle Brüder!
 +
Wir bauen mit am großen Weltgebäude
 +
Tag, den wir dem Orden weihen,
 +
Die Sonne steigt im Ost aus Purpurwellen
 +
Der Tag, der unsre Lust vermehret
 +
Laßt, Brüder, wie's die Pflicht vergönnt
 +
Auf, Brüder, stimmt zum Lobgesang
 +
Er kommt, umtanzt von Freuden kommt er wieder
 +
 
 +
 
 +
Von den insgesamt  37 Liedern erschienen auch:
 +
10 in:
 +
Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772
 +
14 in:
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, 1776
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, 1776
15 in:
+
14 in:
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784
 
18 in:
 
18 in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801.
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801.
  
Eine „Zwote Sammlung“ erschien zu Philadelphia im Jahr 3886, d. h. im Jahre 1780 im selben Verlag. Sie enthielt die Lieder No. 29-63.
+
 
 +
Eine „Zwote Sammlung“ erschien zu Philadelphia im Jahr 3886 - d. h. laut Wolfstiegs Bibliographie, II, 1912, Nr. 3972, im Jahre 1780 - im selben Verlag. Sie enthielt die Lieder No. 29-63.
 
</poem>
 
</poem>
  
  
  
===Auf das Fest des Heiligen Johannes===
+
===Die neuen Lieder von 1772===
 +
 
 +
 
 +
====Auf das Fest des Heiligen Johannes====
 
<poem>
 
<poem>
  
 
Auch in:
 
Auch in:
 +
Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. 1772, 13-14,
 +
unter dem Titel: Am Feste des heiligen Johannis
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. VI;
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. VI;
mit dem Titel: '''Auf das Johannisfest''' (ohne Kürzel)
+
mit dem Titel: Auf das Johannisfest (ohne Kürzel)
 +
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 56-58 (mit Chor)
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 61
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 61
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 122-123
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 122-123
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Heil uns, die wir dich, schönster Tag, erblicken!
 
Heil uns, die wir dich, schönster Tag, erblicken!
 
Du sollst uns heilig, dreymal heilig seyn!
 
Du sollst uns heilig, dreymal heilig seyn!
Gebt Kränze her, um den Altar zu schmücken:
+
Gebt Kränze her, um den Altar zu schmücken:!
 
Gebt Blumen, sie im Tempel hinzustreun.
 
Gebt Blumen, sie im Tempel hinzustreun.
  
Noch hat uns nicht sein Donner ganz erschlagen --
+
[1777: Chor – jedesmal wiederholt.
Sprach einst ein Held, als er dem Sturm entflog,
+
Singt der Gottheit frohe Lieder,
Und wenig Edle, künftig beßren Tagen
+
Aechte Maurer, edle Brüder!
Der Zukunft weihend, der Gefahr entzog.
+
Ihr, die ihr der Tugend treu.
 +
Treu dem Orden, den wir ehren,
 +
Wünschet in vereinten Chören,
 +
Daß sein Bau beständig sey!]
 +
 
  
Faßt, Brüder, faßt, wie wahre Helden pflegen,
+
Noch hat uns nicht sein Donner ganz erschlagen! {1772: zerschlagen,]
 +
Sprach einst ein Held [1772: Mann], als er dem Sturm entflog,
 +
Und wenig Edle, künftig beßren Tagen,
 +
Der Zukunft weihend [1777: weichend], der Gefahr entzog.
 +
 
 +
Faßt, Brüder, faßt wie wahre Helden pflegen,
 
Im größern Unglück einen größern Muth:
 
Im größern Unglück einen größern Muth:
 
Geht ihm mit kühner Zuversicht entgegen,
 
Geht ihm mit kühner Zuversicht entgegen,
Zeigt daß auf euch der Geist der Helden ruht.
+
Zeigt, daß auf euch der Geist der Helden ruht.
  
 
Die Thränen weg, die von den Wangen fließen,
 
Die Thränen weg, die von den Wangen fließen,
 
Noch schützt uns eine unerkannte Macht:
 
Noch schützt uns eine unerkannte Macht:
Drum deckt sie unsern Pfad mit Finsternissen,
+
Drum deckt sie unsern Pfad mit Finsternissen
 
Und unser Thun mit heilger Mitternacht.
 
Und unser Thun mit heilger Mitternacht.
  
Die Vorsicht schützt die Unschuld. Größre Thaten
+
Die Vorsicht schützt die Unschuld. Größre [1772: höhre; 1777: Große] Thaten
Zu wirken, zieht sie euch vom Nichts hervor:
+
Zu wirken zieht sie euch vom Nichts hervor:
 
Seyd ihrer würdig! Nur durch edle [1776 und 1784: ohne „edle“] Thaten
 
Seyd ihrer würdig! Nur durch edle [1776 und 1784: ohne „edle“] Thaten
 
Hebt ihr auch einst mit Ruhm das Haupt empor.
 
Hebt ihr auch einst mit Ruhm das Haupt empor.
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Erfüllt. — Aus Blut — und Dunkelheit kommt Licht. —
 
Erfüllt. — Aus Blut — und Dunkelheit kommt Licht. —
 
Wohin zu kühne Muse?— Solche Lieder
 
Wohin zu kühne Muse?— Solche Lieder
Gehören deiner schwachen Leyer nicht.
+
Gehören deiner schwachen Leyer nicht. --
  
 
Dich, großer Tag, dich segnen unsre Brüder,
 
Dich, großer Tag, dich segnen unsre Brüder,
 
Sey uns gesegnet heilge Dunkelheit!
 
Sey uns gesegnet heilge Dunkelheit!
 
Nur unter deinem ruhigen Gefieder
 
Nur unter deinem ruhigen Gefieder
Steht unser Bau, ein Werk der Ewigkeit.
+
Steht unser Bau, ein Werk [1772: und winkt] der Ewigkeit.
  
 
Brich bald gerüstet mit des Lichtes Pfeilen,
 
Brich bald gerüstet mit des Lichtes Pfeilen,
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Komm, sammle uns aus den zerstreuten Theilen,
 
Komm, sammle uns aus den zerstreuten Theilen,
 
Und hebe dein geweyhtes Volk empor!
 
Und hebe dein geweyhtes Volk empor!
S. A.
 
  
  
 +
Strophe.
 +
Kommt bereits bei Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen, 1771, vor,
 +
unter dem Titel: 17. Ermunterung.
 +
Pr.
  
'''Strophe'''
+
[1777: Chor.]
'''[= Schlußgesang des vorigen Liedes.]'''
+
Singt der Gottheit frohe Lieder,
 
+
Aechte Maurer, edle Brüder,
Singt der Gottheit frohe Lieder ….
+
Ihr, die ihr der Tugend treu.
Kommt bereits bei Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen, 1771, vor, unter dem Titel:
+
Treu dem Orden, den wir ehren,
„17. Ermunterung“.
+
Wünschet in vereinten Chören:
Pr.
+
Dass sein Bau beständig sey.
 +
[1777: Rufen wir in muntern Chören,
 +
Heil der edlen Maurerey!]
  
 +
Antistrophe:
 +
Treu dem Orden, den wir ehren,
 +
Rufen wir in muntren Chören:
 +
Heil! der edlen Mäurerey!
 +
S ***  A*.
  
  
''Stark veränderte Fassung des vorigen Liedes in:''
+
Stark veränderte Fassung in:
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782
+
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
Unter dem Titel: V. '''Am Johannisfeste'''
+
unter dem Titel: V. Am Johannisfeste
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 282-283
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 282-283
  
Zeile 152: Zeile 236:
 
</poem>
 
</poem>
  
===Die Erinnerung des Alterthums===
+
 
 +
 
 +
====Die Erinnerung des Alterthums====
 
<poem>
 
<poem>
  
 
Auch in:
 
Auch in:
 +
Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. 1772, 64-64,
 +
unter dem Titel: Freimäurer-Lied
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. XXVI;
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. XXVI;
mit dem Titel: '''Die Erinnerung des Alterthums''' (Pr.)
+
mit dem Titel: Die Erinnerung des Alterthums (Pr.)
 +
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 42-43,
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 87-88.
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 87-88.
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 169; auch 1810, 169
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 169; auch 1810, 169
Zeile 167: Zeile 256:
 
Doch, daß bey Silbertönen,
 
Doch, daß bey Silbertönen,
 
Wenn unser Lied das Alterthum erhebt,
 
Wenn unser Lied das Alterthum erhebt,
Bey unsern ächten Söhnen
+
Bey unsren {1772: Von unsern] ächten Söhnen
 
Ein Seufzer auf den Saiten schwebt.
 
Ein Seufzer auf den Saiten schwebt.
  
Zeile 173: Zeile 262:
 
Ein Werk für große Seelen,
 
Ein Werk für große Seelen,
 
Das war der Väter Ruhm,
 
Das war der Väter Ruhm,
Vorsichtig zu verhehlen.
+
Vorsichtig zu verheelen.
 
Dasselbe Licht, die Klarheit
 
Dasselbe Licht, die Klarheit
 
[1810: Des Lichtes hohe Klarheit]
 
[1810: Des Lichtes hohe Klarheit]
Blendt [1810: schreckt] Ungeweihte, die zu ihm sich nahn,
+
Blendt [1772: Blend; 1810: schreckt] Ungeweihte, die zu ihm sich nahn,
 
Wenn die verborgne Wahrheit
 
Wenn die verborgne Wahrheit
 
Ihr Priester frey bewundern kann.
 
Ihr Priester frey bewundern kann.
Zeile 195: Zeile 284:
 
Mit adlerscharfen [1776 und 1784: überscharfen; 1801 und 1810: Adler-scharfen] Blicken
 
Mit adlerscharfen [1776 und 1784: überscharfen; 1801 und 1810: Adler-scharfen] Blicken
 
Sehn wir durch Dunkelheit und Mitternacht,
 
Sehn wir durch Dunkelheit und Mitternacht,
Uns wahrhaft zu entzücken [1776 und 1784: beglücken],
+
Uns wahrhaft zu beglücken [1775: entzücken],
 
Ein Glück für uns bereit gemacht.
 
Ein Glück für uns bereit gemacht.
  
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Manch reizendes Exempel. —
 
Manch reizendes Exempel. —
 
Doch, wenn die Vorsicht wieder
 
Doch, wenn die Vorsicht wieder
Mit holden Blicken einst zurücke kehrt,
+
Mit holdern [1775: holden] Blicken einst zurücke kehrt,
 
Legt nie die Kelle nieder,
 
Legt nie die Kelle nieder,
Und werdet eurer Vàter werth!
+
Und werdet eurer Vàter wehrt. [1775: werth!]
E. B.
+
E ** B**.
  
  
  
 
+
Ohne Titel
'''Ohne Titel'''
 
 
Hinweg! wer von Gewalt und Raube …
 
Hinweg! wer von Gewalt und Raube …
 
siehe:
 
siehe:
Ludwig Friedrich Lenz: Freymäurer-Lieder 1746
+
Ludwig Friedrich Lenz: Freymäurer-Lieder 1746,
mit dem Titel: '''II. Zur Eröffnung der Loge.'''
+
mit dem Titel: II. Zur Eröffnung der Loge.
 
</poem>
 
</poem>
  
===Ohne Titel.===
+
 
 +
 
 +
====Auf das Fest des Heil. Johannes.====
 
<poem>
 
<poem>
 +
[1775: Ohne Titel]
  
 
Auch in:
 
Auch in:
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. VII;
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. VII;
mit dem Titel: '''Auf das Johannisfest''' (Pr.)
+
mit dem Titel: Auf das Johannisfest (Pr.)
 +
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 6-7;
 +
mit dem Titel: Auf das Johannisfest
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 21-22
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 21-22
 
mit dem Titel. Zum Johannisfeste
 
mit dem Titel. Zum Johannisfeste
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mit dem Titel. Am Johannestage
 
mit dem Titel. Am Johannestage
  
Brüder, weyhet diesem Fest,
+
Brüder, weihet diesem Fest,
 
Da die Gottheit wieder
 
Da die Gottheit wieder
Sich zu uns hernieder lässt,
+
Sich zu uns hernieder läßt,
 
Freudenvolle Lieder!
 
Freudenvolle Lieder!
  
Zeile 242: Zeile 335:
 
Friede legt sich um uns her;
 
Friede legt sich um uns her;
 
Auf verborgnen Wegen
 
Auf verborgnen Wegen
Kann uns kein Verfolger [1776: Verführer] mehr
+
Kann uns kein Verfolger [1776 und 1777: Verführer] mehr
 
Bange Furcht erregen.
 
Bange Furcht erregen.
  
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Nehmt die Maurerschürze um,
 
Nehmt die Maurerschürze um,
Tempel zu erbauen:
+
Tempel zu erbauen,
Und dann geht ins Heiligthum,
+
Und in Unserm Heiligthum
[1776: Und in unserm Heiligthum]
+
[1775: Und dann geht ins Heiligthum,]
 
Volles Licht zu schauen.
 
Volles Licht zu schauen.
  
Zeile 265: Zeile 358:
 
Unbemerkt erhebet schon
 
Unbemerkt erhebet schon
 
Aus der Zeit Ruinen
 
Aus der Zeit Ruinen
Sich ein neues Pantheon, --
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Sich ein neues Pantheon,
 
Weise, die ihm dienen.
 
Weise, die ihm dienen.
  
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Hoch von Sphär zu Sphäre!
 
Hoch von Sphär zu Sphäre!
  
Rosen, die an Schönheit reich,
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Rosen, die an Schönheit reich
 
In Cytherens Haaren,
 
In Cytherens Haaren,
 
Sey der Maurer Orden gleich
 
Sey der Maurer Orden gleich
In den fernsten [1776: In entfernten] Jahren!
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In entfernten |1775: den fernsten] Jahren!
  
 
Antistrophe.
 
Antistrophe.
Und wie junge Blumen [1776: Bäume] blühn,
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Und wie junge Blumen [1776 und 1777: Bäume] blühn
Unter Zephirs Füßen,
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Unter Zephyrs Füßen,
 
Muß der Maurery Bemühn
 
Muß der Maurery Bemühn
 
Lauter Glück genießen!
 
Lauter Glück genießen!
  
 
Windet Epheu um das Haupt,
 
Windet Epheu um das Haupt,
Weyhet euch der Freude!
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Weihet euch der Freude!
 
Freude, die die Zeit nicht raubt,
 
Freude, die die Zeit nicht raubt,
die der Thor beneide!
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Die der Thor beneide!
  
 
Antistrophe.
 
Antistrophe.
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Brüder, saget, ohne ihn,
 
Brüder, saget, ohne ihn,
 
Was kann unserm Leben,
 
Was kann unserm Leben,
Tagen, die so schnell entfliehn [1776: verfliehn],
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Tagen, die so schnell entfliehn [1776 und 1777: verfliehn],
 
Größre Freude geben?
 
Größre Freude geben?
  
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Die für ihn nicht schlüge?
 
Die für ihn nicht schlüge?
  
Dreyfach töne unser Lied,
+
Dreyfach töne unser Lied
 
Zu des Ordens Ehren!
 
Zu des Ordens Ehren!
 
Seinen Ruhm, der nie verblüht,
 
Seinen Ruhm, der nie verblüht,
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Aechter Maurer steter Ruhm
 
Aechter Maurer steter Ruhm
 
Töne dreyfach wieder!
 
Töne dreyfach wieder!
D. L.
+
D***  L*.
  
  
''Eine stark veränderte Version in:''
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Eine stark veränderte Version in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 28-29,
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 28-29,
 
u. d. T.: „Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 8.“
 
u. d. T.: „Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 8.“
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</poem>
 
</poem>
  
===Ohne Titel===
+
 
 +
 
 +
====Ohne Titel====
 
<poem>
 
<poem>
  
 
Auch in:
 
Auch in:
 +
Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. 1772, 74-75,
 +
unter dem Titel: Freimäurer Lied.
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. XXX;
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. XXX;
 
ohne Titel (ohne Kürzel)
 
ohne Titel (ohne Kürzel)
 +
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 40-41,
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 77-78,
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 77-78,
mit dem Titel:. '''Der Genuß des Lebens'''
+
mit dem Titel:. Der Genuß des Lebens.
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 151-152; auch 1810, 151-152
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 151-152; auch 1810, 151-152
  
Zeile 416: Zeile 514:
 
Ihr, die ihr die Menschheit zieret,
 
Ihr, die ihr die Menschheit zieret,
 
Brüder! preist der Vorsicht Schluß,
 
Brüder! preist der Vorsicht Schluß,
daß Sie [!] stets uns zum Genuß
+
Daß Sie [!] stets uns zum Genuß
Lauter reiner Freuden führet!
+
[1772 und 1777: Da (1777: Daß) sie uns zu dem Genuß]
 +
Lauter reiner Freuden [1772: Freundschaft] führet!
  
 
Und genießet mit Bedacht
 
Und genießet mit Bedacht
Des so kurze Zeit vergönnten Lebens,
+
Des so kurze Zeit [1772: Des so kurz] vergönnten Lebens,
Ehe uns [1776, 1784 und  1801: Eh uns dann] die letzte Nacht
+
Ehe uns [1772: Eh uns noch; 1776, 1784 und  1801: Eh uns dann] die letzte Nacht
Zum Empfinden fühllos macht.
+
Zum Empfinden [1772: Für die Erde] fühllos macht.
  
 
Preist der freien Maurer Orden!
 
Preist der freien Maurer Orden!
 
Denn durch sein erhabnes Licht,
 
Denn durch sein erhabnes Licht,
 
Das die Finsterniß durchbricht,
 
Das die Finsterniß durchbricht,
Sind wir wahre [1776 und 1784: beßre] Menschen worden [1801: besser schon geworden].
+
Sind wir wahre [1776 und 1784: beßre] Menschen [1772: Maurer] worden
 +
[1801: Sind wir besser schon geworden].
  
 
Und genießet, etc.
 
Und genießet, etc.
Zeile 433: Zeile 533:
 
Er lehrt uns die Triebe dämpfen,
 
Er lehrt uns die Triebe dämpfen,
 
Und durch Zirkel, Winkelmaaß,
 
Und durch Zirkel, Winkelmaaß,
Bleigewicht und Wasserpaß
+
Bleygewicht [1772: Blei, Gewicht] und Wasserpaß
 
Jedes Vorurtheil bekämpfen.
 
Jedes Vorurtheil bekämpfen.
  
Zeile 459: Zeile 559:
 
Heute sind wir noch auf Erden,
 
Heute sind wir noch auf Erden,
 
Heut empfinden wir die Lust:
 
Heut empfinden wir die Lust:
Ist uns aber wohl bewust,
+
Ist uns aber wohl [1772: nicht] bewußt,
Ob wir morgen bleiben [1776, 1784 und 1801: leben] werden?
+
Ob wir morgen leben [1775: bleiben] werden?
  
 
Chor.
 
Chor.
Drum [1776, 1784 und 1801: So; 1810: Drum] genießet, etc.
+
Und [1775 und 1810: Drum; 1776, 1784 und 1801: So] genießet, etc.
v. O.
+
v. O. ---
 
</poem>
 
</poem>
  
===Ohne Titel===
+
 
 +
 
 +
====Ohne Titel====
 
<poem>
 
<poem>
  
Zeile 473: Zeile 575:
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. XLIV;
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. XLIV;
 
ohne Titel (Pr.)
 
ohne Titel (Pr.)
 +
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 10-11;
 +
mit dem Titel: Virtus recludens immeritis mori
 +
Coelum, negata tentat iter via
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 35,
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 35,
mit dem Titel: '''Ueber die Größe des Ordens'''
+
mit dem Titel: Ueber die Größe des Ordens.
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 68
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 68
  
Zeile 485: Zeile 590:
 
Die Tugend winkt zum Glück, zum Ruhm.
 
Die Tugend winkt zum Glück, zum Ruhm.
 
Auf! Laßt ihr zu gefallen
 
Auf! Laßt ihr zu gefallen
Ein heilig [1776, 1784 und 1801: Auch euer] Lied erschallen!
+
Auch euer [1775: Ein heilig] Lied erschallen!
  
Der Pöbel, den [1801: Die Neugier, die] nur Vorwitz lenkt,
+
[1772:
 +
Die ihr das Licht des Ordens schaut,
 +
Verehrungswürdge Glieder:
 +
Die ihr der Tugend Tempel baut,
 +
Der Maurer ächte Brüder.
 +
Kommt, kommt zu jenem Heiligthum,
 +
Die Tugend winkt zum Glük und Ruhm!
 +
Auf! Laßt ihr zu Gefallen
 +
Auch euer Lied erschallen.]
 +
 
 +
Der Pöbel, den [1801: Die Neugier, die] nur Vorwitz [1772: Vortheil] lenkt,
 
Sucht, lauscht und hofft [1784 und 1801: lauschet, hoft] zu rathen.
 
Sucht, lauscht und hofft [1784 und 1801: lauschet, hoft] zu rathen.
 
Hier, wo man weit erhabner denkt,
 
Hier, wo man weit erhabner denkt,
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Verhüllte sie in Mitternacht,
 
Verhüllte sie in Mitternacht,
 
Und ließ zu euch, ihr Brüder,
 
Und ließ zu euch, ihr Brüder,
Nur dies Geheimniß nieder.
+
Nur dies [1772: solch] Geheimniß nieder.
  
 
Vereinigt euch, gebt Weihrauch her,
 
Vereinigt euch, gebt Weihrauch her,
 
Die Tugend zu verehren!
 
Die Tugend zu verehren!
 
Ihr Tempel steht, und seine Ehr,
 
Ihr Tempel steht, und seine Ehr,
Sein Lob muß [1784 und 1801: wird] ewig währen.
+
Sein Lob muß [1772: soll; 1777, 1784 und 1801: wird] ewig währen.
Faßt, Freunde, faßt euch Hand in Hand!
+
Faßt, Freunde, faßt euch Hand in Hand!
 
Dem edlen Trieb, der uns verband,
 
Dem edlen Trieb, der uns verband,
 
Ertönen unsre Lieder,
 
Ertönen unsre Lieder,
 
Und schallen dreyfach wieder.
 
Und schallen dreyfach wieder.
J. U.
+
J***. U*.
  
  
''Eine stark veränderte Version in'':
+
Eine stark veränderte Version in:
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782, 84
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782, 84
 
unter dem Titel: XXII. Stilles Streben nach Tugend.
 
unter dem Titel: XXII. Stilles Streben nach Tugend.
Zeile 539: Zeile 654:
 
</poem>
 
</poem>
  
===Auf das Fest des heiligen Johannes.===
+
 
 +
 
 +
====Auf das Fest des heiligen Johannes.====
 
<poem>
 
<poem>
  
 
Auch in:
 
Auch in:
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. VIII;
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. VIII;
mit dem Titel: '''Auf das Johannisfest''' (Pr.)
+
mit dem Titel: Auf das Johannisfest (Pr.)
 +
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 60-61,
 +
mit dem Titel: Auf das Fest des heil. Johannis
  
 
Auch – leicht verändert - in:
 
Auch – leicht verändert - in:
Zeile 570: Zeile 689:
 
Da zerstreute Brüder sich vereinen.
 
Da zerstreute Brüder sich vereinen.
 
Bey dem göttlichen Geschenk
 
Bey dem göttlichen Geschenk
Sind wir derer [1776, 1784 und 1801: deren] eingedenk,
+
Sind wir derer [1776, 1777, 1784 und 1801: deren] eingedenk,
 
Deren Asche brüderlich auch wir beweinen.
 
Deren Asche brüderlich auch wir beweinen.
  
Zeile 584: Zeile 703:
 
Auf Verräther müsse Rache blitzen!
 
Auf Verräther müsse Rache blitzen!
 
Unser innres Heiligthum
 
Unser innres Heiligthum
Müsse, so wie ihren Ruhm,
+
Müsse so, wie ihren Ruhm,
Unsrer Brüder heldenmüthge Rechte schützen!
+
Unsrer Brüder heldenmüthge [1777: edelmüth’ge] Rechte schützen!
  
Holde Göttinn, Liebe! dich
+
Holde Göttin, Liebe! dich
 
Zählen heilig-wunderlich [1776: doch wie wunderlich!]
 
Zählen heilig-wunderlich [1776: doch wie wunderlich!]
 
Andre Orden zu verbothnen Trieben:
 
Andre Orden zu verbothnen Trieben:
Aber wir nur weihen dir
+
Aber wir nur, weihen dir
 
Einen Altar; doch daß wir
 
Einen Altar; doch daß wir
 
Nur verschwiegen, und als wahre Maurer lieben.
 
Nur verschwiegen, und als wahre Maurer lieben.
Zeile 600: Zeile 719:
 
Nimmermehr, als die uns hier
 
Nimmermehr, als die uns hier
 
In den Armen unsrer Brüder froh verschwunden.
 
In den Armen unsrer Brüder froh verschwunden.
M. F.
+
M***  F*
 
</poem>
 
</poem>
  
===Ohne Titel===
+
 
 +
 
 +
====Ohne Titel====
 
<poem>
 
<poem>
  
Zeile 609: Zeile 730:
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. XXXI;
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. XXXI;
 
ohne Titel (Pr.)
 
ohne Titel (Pr.)
 +
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 36-37
 +
Christian Heinrich Wolke: Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 157-158 (ohne die 3. und 6. Strophe)
 +
unter dem Titel: Das Glük brüderlicher Freundschaft
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 57-58.
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 57-58.
mit dem Titel: '''Der Genuß des Lebens'''
+
mit dem Titel: Der Genuß des Lebens.
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 113-114; auch 1810, 113-114
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 113-114; auch 1810, 113-114
  
Zeile 618: Zeile 742:
 
Den frohen [1810: regen] Trieb zur Lust geschenkt.
 
Den frohen [1810: regen] Trieb zur Lust geschenkt.
 
Will uns der Kummer niederdrücken;
 
Will uns der Kummer niederdrücken;
Komm, Freude! komm, uns zu entzücken,
+
Komm, Freude! komm uns zu entzücken,
Und sey in unsre Brust gesenkt!
+
Und sey in unsre Brust gesenkt.
  
 
Die Sorge wandelt durch Paläste [1801 und 1810: in Pallästen],
 
Die Sorge wandelt durch Paläste [1801 und 1810: in Pallästen],
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Hier kommt die Sorge nimmermehr [1784, 1801 und 1810: nimmer her].
 
Hier kommt die Sorge nimmermehr [1784, 1801 und 1810: nimmer her].
  
[Die folgende Strophe fehlt 1801 und 1810]
+
[Die folgende Strophe fehlt 1801, 1810]
 
Kann uns, was andre von uns denken,
 
Kann uns, was andre von uns denken,
 
Kann uns der Thoren Argwohn kränken?
 
Kann uns der Thoren Argwohn kränken?
Wir, Brüder! kennen unsern Werth.
+
Wir, Brüder! kennen unsern Wehrt.
Bemüht euch nicht, sie zu bekehren;
+
Bemüht euch nicht, sie zu bekehren,
In äußeren entlehnten [1784: in äussern und entlehnten] Ehren
+
In äusseren entlehnten [1784: in äussern und entlehnten] Ehren
 
Setzt nie ein Maurer seinen Wehrt [1776: Werth].
 
Setzt nie ein Maurer seinen Wehrt [1776: Werth].
  
  
 
Rang [1784: Pracht], Ehre, Reichthum, Glanz und Güter
 
Rang [1784: Pracht], Ehre, Reichthum, Glanz und Güter
[1801 und 1810: Rang, Sinnlichkeit und Glanz und Güter]
+
[1801, 1810: Rang, Sinnlichkeit und Glanz und Güter]
 
Verblenden schwächere Gemüther:
 
Verblenden schwächere Gemüther:
Was, als ein Nichts, was sind sie mehr?
+
Was als ein Nichts, was sind sie mehr?
 
Wir legen alles willig nieder,
 
Wir legen alles willig nieder,
 
Umarmen zärtlich uns als Brüder,
 
Umarmen zärtlich uns als Brüder,
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Wenn wir in freudenvollen Tönen
 
Wenn wir in freudenvollen Tönen
Der unerkannten Tugend fröhnen
+
Der unerkannten Tugend fröhnen,
 
[1801 und 1810: Wenn wir auf freudenvollen Saiten
 
[1801 und 1810: Wenn wir auf freudenvollen Saiten
 
der hohen Tugend Lob verbreiten],
 
der hohen Tugend Lob verbreiten],
 
Stöhrt unsre Freude keine Quaal.
 
Stöhrt unsre Freude keine Quaal.
Ein Lied wird bei der Freundschaft Winken
+
Ein Lied wird bey der Freundschaft Winken
Zur Hymne; Wein, den Brüder trinken,
+
Zur Hymne: Wein, den Brüder trinken,
 
Wird Opferwein beym Göttermahl.
 
Wird Opferwein beym Göttermahl.
  
Wird ja mein Glück durch was [1801 und 1810: hier noch] gestöhret,
+
Wird ja mein Glück durch was [1801 und 1810: hier noch] gestöret,
 
So ists, daß die mein Herz verehret,
 
So ists, daß die mein Herz verehret,
 
Mein Mädchen nicht dies [1784: das] Glück genießt.
 
Mein Mädchen nicht dies [1784: das] Glück genießt.
 
[1801 und 1810: mit mir nicht auch dies Glück genießt;]
 
[1801 und 1810: mit mir nicht auch dies Glück genießt;]
Doch, leg ich Kell und Schürze [1776: Schurzfell; 1784, Schurz und Kelle; 1801 und 1810: Schürz’ und Kelle] nieder,
+
Doch leg ich Kell und Schürze [1776 und 1777: Schurzfell; 1784, Schurz und Kelle; 1801 und 1810: Schürz’ und Kelle] nieder,
 
Flieh [1801 und 1810: flieg’] ich in ihre Arme wieder,
 
Flieh [1801 und 1810: flieg’] ich in ihre Arme wieder,
Und zeig [1776: Zeig ihr], wie treu ein Maurer ist.
+
Und zeig [1776 und 1777: Zeig ihr], wie treu ein Maurer ist.
  
 
Kommt einst des Todes dunkle Stunde,
 
Kommt einst des Todes dunkle Stunde,
 
So ruf ich ihm mit frohem Munde,
 
So ruf ich ihm mit frohem Munde,
 
Dem Herold steter Freuden, zu.
 
Dem Herold steter Freuden, zu.
Wir gehn ins Heiligthum — uns segnen
+
Wir gehn ins Heiligthum — uns [1777: und] segnen
 
Die Väter, die uns dort begegnen,
 
Die Väter, die uns dort begegnen,
 
Und Brüder segnen [1784, 1801 und 1810: feyern] unsre Ruh.
 
Und Brüder segnen [1784, 1801 und 1810: feyern] unsre Ruh.
E. A.
+
E***. A*.
</poem>
 
  
 +
Stark abgewandelte Version in:
 +
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 152-153,
  
 +
Genießt die Freude dieses Lebens!
 +
Die Vorsicht hat uns nicht vergebens
 +
Den Trieb zur Fröhlichkeit verliehn.
 +
Will uns der Kummer niederdrücken;
 +
Komm, Freude! komm, uns zu entzücken,
 +
Und laß den Sturm vorüber ziehn.
  
'''Ohne Titel'''
+
Die Sorge wandelt durch Palläste,
<poem>
+
Stört Könige beym frohsten Feste,
Hier, wo uns kein Spötter höret
+
Verfolgt den Krieger, eilt auf‘s Meer.
siehe: Die erste grossse Verräterschrift: Der verrathene Orden der Freymäurer, 1745
+
Hier aber, wo der Friede thronet,
mit dem Titel: '''Ein Lied für die Freymäurer'''
+
Wo Tugend, Recht, und Unschuld wohnet,
 +
Hier kömmt der Sorgenschwarm nicht her.
  
 +
Rang, Sinnlichkeit, und Glanz, und Güter]
 +
Verblenden schwächere Gemüther;
 +
Ihr innerer Gehalt ist leicht.
 +
Wir legen alles willig nieder,
 +
Beglückt am Busen treuer Brüder,
 +
Zum Ruhepolster dargereicht.
 +
 +
Wenn wir in Freudenvollen Chören
 +
Die oft verkannte Tugend ehren,
 +
Hebt unser Geist sich himmelan.
 +
Zur Hymne wird das Lied der Liebe,
 +
In der Begeistrung hohem Triebe,
 +
Erklimmen wir die Sternenbahn.
 +
 +
Kommt einst des Todes dunkle Stunde,
 +
So rufen wir mit frohem Munde
 +
Dem Herold steter Freuden zu:
 +
„Führ‘ uns zum Heiligthum! --“ uns segnen
 +
Die Brüder, die uns dort begegnen,
 +
Im Wohnplatz ungestörter Ruh.
 +
 +
 +
 +
Ohne Titel
 +
1772: Hier, wo uns kein Neider höret,
 +
1775: Hier, wo uns kein Spötter höret
 +
siehe: Die erste grossse Verräterschrift: Der verrathene Orden der Freymäurer, 1745
 +
mit dem Titel: Ein Lied für die Freymäurer
 
</poem>
 
</poem>
  
===Der Hierophant.===
+
 
 +
 
 +
====Der Hierophant.====
 
<poem>
 
<poem>
  
 
Auch in:
 
Auch in:
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. LVII;
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. LVII;
mit dem Titel: '''Der Hierophant''' (Pr.)
+
mit dem Titel: Der Hierophant (Pr.)
 +
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 84-86,
 +
mit dem Titel: Der Hierophant
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. 1782; 94-97;
 
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. 1782; 94-97;
 
mit dem Titel: Der Hierophant
 
mit dem Titel: Der Hierophant
 +
Christian Heinrich Wolke: Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 214-215 (ohne die 4., 6. und 7. Strophe)
 +
unter dem Titel: Einladung zum Tempel der Fridens und der Tugend
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 147-148,
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 147-148,
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 295-296; auch 1810, 295-296
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 295-296; auch 1810, 295-296
Zeile 696: Zeile 862:
 
Wo ächte Tugend sitzt:
 
Wo ächte Tugend sitzt:
 
Die Gottheit edle Thaten lohnt,
 
Die Gottheit edle Thaten lohnt,
Und auf Verräther [1782: Verächter] blitzt,
+
Und auf Verräther [1777: Verbrecher; 1782: Verächter] blitzt,
 
Kommt alle, die ihr edel denkt!
 
Kommt alle, die ihr edel denkt!
 
Unheilge, fern von hier! --
 
Unheilge, fern von hier! --
Zeile 703: Zeile 869:
 
[1782: Unheilge, fern von hier!]
 
[1782: Unheilge, fern von hier!]
  
Nur wenige sind groß genung,
+
Nur wenige sind groß genung [!],
 
Den Weg hinauf zu gehen.
 
Den Weg hinauf zu gehen.
Und wenn sie gleich [1776 und 1784: auch; 1782: Wenn sie auch schon] in Dämmerung
+
Und wenn sie gleich [1776, 1777 und 1784: auch; 1782: Wenn sie auch schon] in Dämmerung
 
Des Lichtes Herold sehn,
 
Des Lichtes Herold sehn,
 
Winkt allen nicht vom Morgenthor
 
Winkt allen nicht vom Morgenthor
 
Die Gottheit Frieden zu.
 
Die Gottheit Frieden zu.
Sie zieht die Würdigsten hervor,
+
Sie zieht die würdigsten [1775: Würdigsten] hervor,
 
Und führet sie zur Ruh.
 
Und führet sie zur Ruh.
  
Zeile 723: Zeile 889:
 
Die Nacht um uns herum?
 
Die Nacht um uns herum?
 
[1782: Nicht Nacht um unsern Pfad?]
 
[1782: Nicht Nacht um unsern Pfad?]
Es wälz ein zweiter Schrecklicher
+
Es wälz ein zweiter schrecklicher [1775: Schrecklicher]
 
Gewitter kühn herauf!
 
Gewitter kühn herauf!
 
Er deckt, wär er weit mächtiger,
 
Er deckt, wär er weit mächtiger,
 
Doch nicht die Hüllen auf.
 
Doch nicht die Hüllen auf.
  
Geht in die Bilderhöhlen ein,
+
Geht in die Bilderhölen ein,
 
Und baut dort den Altar!
 
Und baut dort den Altar!
 
Bis hieher drang kein Feind herein;
 
Bis hieher drang kein Feind herein;
So mächtig er auch war,
+
So mächtig er auch war.
 
Nur hier sollt ihr in Dunkelheit
 
Nur hier sollt ihr in Dunkelheit
Des Lichtes Pfade gehn;
+
Des Lichtes Pfade gehen:
 
Hier einst in einer bessern Zeit
 
Hier einst in einer bessern Zeit
 
Verschönert auferstehn.
 
Verschönert auferstehn.
  
Folgt einsam hier, unaufgespührt [1782: und und [!] ungerührt]
+
Folgt einsam hier, unaufgespürt [1782: und und [!] ungerührt]
 
Von einer schlechten [1782: eitlern] Welt,
 
Von einer schlechten [1782: eitlern] Welt,
 
Den Weg, den euch die Wahrheit führt,
 
Den Weg, den euch die Wahrheit führt,
 
Vom Morgenstern erhellt.
 
Vom Morgenstern erhellt.
Folgt ihrem Wink! Seyd tugendhaft,
+
Folgt ihrem Wink! seyd tugendhaft,
 
Seyd eurer Väter wehrt [später: werth]!
 
Seyd eurer Väter wehrt [später: werth]!
 
Noch nie hat, was die Gottheit schafft,
 
Noch nie hat, was die Gottheit schafft,
 
Ein Sterblicher zerstört [1782: entehrt].
 
Ein Sterblicher zerstört [1782: entehrt].
  
So sprach vom innren Heiligthum
+
So sprach vom innrem [ab 1775: innren] Heiligthum
 
Des Tempels Hierophant:
 
Des Tempels Hierophant:
Und legte uns die Schürze um,
+
Und legte uns die Schürze [1776, 1777 und 1784: das Schurzfell] um,
 
[1782: Legt unsern heilgen Schurz uns um,]
 
[1782: Legt unsern heilgen Schurz uns um,]
Gab Kellen [1776, 1782 und 1801: Die Kelle] in die Hand:
+
Die Kelle in der Hand;
[1776 und 1784: Und legte uns das Schurzfell um,
+
[1775: Gab Kellen in die Hand:]
Die Kelle in der Hand]
 
 
Goß aus den Schalen Opferwein,
 
Goß aus den Schalen Opferwein,
 
Und segnete die Nacht. —
 
Und segnete die Nacht. —
Und alle trunken [1782 und später: tranken] Opferwein,
+
Und alle trunken [1777 und später: tranken] Opferwein,
 
Und segneten die Nacht.
 
Und segneten die Nacht.
  
Zeile 766: Zeile 931:
 
Seht Mitleidsvoll auf den Profan [1782: den Spötter an],
 
Seht Mitleidsvoll auf den Profan [1782: den Spötter an],
 
Der edle Werke schmäht.
 
Der edle Werke schmäht.
D. L.
+
D***  L*
 +
 
 +
 
 +
 
 +
Ohne Titel.
 +
Wo seyd ihr hin, beglückte Zeiten!
 +
ohne Angabe
 +
in der 2. Auflage 1775, weggelassen
 +
siehe: Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge
 +
unter dem Titel: Die Redlichkeit, 1772
 
</poem>
 
</poem>
  
===Ohne Titel===
+
 
 +
 
 +
====Ohne Titel====
 
<poem>
 
<poem>
  
Zeile 776: Zeile 952:
 
ohne Titel (Pr.)
 
ohne Titel (Pr.)
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 128,
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 128,
mit dem Titel: '''Weisheit'''
+
mit dem Titel: Weisheit
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 262; auch 1810, 262
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 262; auch 1810, 262
  
  
 
Weisheit hat ein altes Recht,
 
Weisheit hat ein altes Recht,
Thoren zu verlachen;
+
Thoren zu verlachen:
 
Denn zu groß ist ihr Geschlecht,
 
Denn zu groß ist ihr Geschlecht,
 
Um es klug zu machen.
 
Um es klug zu machen.
Zeile 860: Zeile 1.036:
 
</poem>
 
</poem>
  
===Das Glück der Frey-Mäurer.===
+
 
 +
 
 +
====Das Glück der Frey-Mäurer.====
 
<poem>
 
<poem>
  
 
Auch in:
 
Auch in:
 +
Oden und Lieder. Hamburg 1772, 23-24 (leicht verändert)
 +
Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. 1772, 67-70,
 +
unter dem Titel: Freimäurer Lied
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. LXXV;
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. LXXV;
mit dem Titel: '''Das Glück der Freymäurer''' (ohne Kürzel)
+
mit dem Titel: Das Glück der Freymäurer (ohne Kürzel)
 +
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 74-75,
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 106,
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 106,
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 204-205; 1810, 204-205
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 204-205; 1810, 204-205
Zeile 874: Zeile 1.056:
 
Das jeder täglich theurer,
 
Das jeder täglich theurer,
 
Verehrungswürdger [1776 und 1784: verehrenswürdger] findt.
 
Verehrungswürdger [1776 und 1784: verehrenswürdger] findt.
 +
 
[später: Chor.]
 
[später: Chor.]
 
Laßt in vereinten Chören
 
Laßt in vereinten Chören
Zeile 886: Zeile 1.069:
 
Muß Wahn und Irrthum weichen,
 
Muß Wahn und Irrthum weichen,
 
Da uns die Wahrheit führt.
 
Da uns die Wahrheit führt.
Laßt in vereinten Chören, etc.
+
:Laßt in vereinten Chören, etc.
  
 
Weicht, niederträchtige [1801: Weicht von hier, feile; 1810: Entweichet, feile] Schmeichler,
 
Weicht, niederträchtige [1801: Weicht von hier, feile; 1810: Entweichet, feile] Schmeichler,
Zeile 892: Zeile 1.075:
 
Die Wahrheit reißt dem Heuchler
 
Die Wahrheit reißt dem Heuchler
 
Die Larve vom Gesicht.
 
Die Larve vom Gesicht.
Laßt in vereinten Chören, etc.
+
:Laßt in vereinten Chören, etc.
  
 
Verworfene [1801 und 1810: Verblendete] Gemüther,
 
Verworfene [1801 und 1810: Verblendete] Gemüther,
Zeile 898: Zeile 1.081:
 
Für euch sind nicht die Güter,
 
Für euch sind nicht die Güter,
 
Die uns die Vorsicht schenkt!
 
Die uns die Vorsicht schenkt!
Laßt in vereinten Chören, etc.
+
:Laßt in vereinten Chören, etc.
  
 
Euch mag die Habsucht quälen;
 
Euch mag die Habsucht quälen;
Es hat der niedre Geiz,
+
Es hat der niedre [1772: schnöde] Geiz,
 
Der Abgott schlechter Seelen,
 
Der Abgott schlechter Seelen,
 
Für Mäurer keinen Reiz.
 
Für Mäurer keinen Reiz.
Laßt in vereinten Chören, etc.
+
:Laßt in vereinten Chören, etc.
  
 
Uns reizt [1810: lockt] kein leerer Titel,
 
Uns reizt [1810: lockt] kein leerer Titel,
Zeile 910: Zeile 1.093:
 
Der Purpur und der Kittel
 
Der Purpur und der Kittel
 
Sind in den Logen gleich.
 
Sind in den Logen gleich.
Laßt in vereinten Chören, etc.
+
:Laßt in vereinten Chören, etc.
  
 
Lernt euch der Laster schämen,
 
Lernt euch der Laster schämen,
Zeile 916: Zeile 1.099:
 
Lernt eure Triebe zähmen,
 
Lernt eure Triebe zähmen,
 
dann stellt euch bey uns ein.
 
dann stellt euch bey uns ein.
Laßt in vereinten Chören, etc.
+
:Laßt in vereinten Chören, etc.
  
 
Ihr aber, theure Brüder!
 
Ihr aber, theure Brüder!
Zeile 922: Zeile 1.105:
 
Bleibt immer würdge Glieder
 
Bleibt immer würdge Glieder
 
Der edlen Maurerey.
 
Der edlen Maurerey.
Laßt in vereinten Chören, etc.
+
:Laßt in vereinten Chören, etc.
  
 
Erhebt mit Herz und Munde
 
Erhebt mit Herz und Munde
 
Das Glück, das uns entzückt,
 
Das Glück, das uns entzückt,
 
Und preist die seelge Stunde,
 
Und preist die seelge Stunde,
Da ihr das Licht erblickt.
+
Da ihr das {1772: diß] Licht erblickt.
Laßt in vereinten Chören, etc.
+
:Laßt in vereinten Chören, etc.
v. O.
+
v. O.---
  
  
 +
[1777 nochmals angehängt:
 +
Laßt in vereinten Chören
 +
Ein frohes Loblied hören;
 +
Es dringt Asträens Schein
 +
In unsre Logen ein,
 +
Und bringt, o seltnes Glück,
 +
Die goldne Zeit zurück.]
  
  
'''Ohne Titel'''
 
  
Purpur reizt erhabne Seelen …
+
Ohne Titel
siehe
+
Freunde! schmecket mit Entzücken
Ludwig Friedrich Lenz: Freymäurer-Lieder 1746
+
in der 2. Auflage 1775 weggelassen
mit dem Titel: '''III. Meisterlied'''
+
siehe: Acht neue Freimaurerlieder aus Regensburg, 1772,
</poem>
+
unter dem Titel: Die Freude
 +
 
  
===Ohne Titel===
 
<poem>
 
  
Auch in:
+
Ohne Titel
 +
Hier, in der Freiheit sichrem Schooße
 +
in der 2. Auflage 1775 weggelassen
 +
siehe: Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge
 +
IIII. Gesellen-Lied, 1746, Version 1772
 +
 
 +
 
 +
 
 +
Ueber den Ursprung des Ordens
 +
Kommt der Tugend wahre Freunde!
 +
in der 2. Auflage 1775 weggelassen
 +
siehe: Acht neue Freimaurerlieder aus Regensburg, 1772
 +
 
 +
 
 +
 
 +
Ohne Titel
 +
 
 +
Purpur reizt erhabne Seelen …
 +
siehe: Ludwig Friedrich Lenz: Freymäurer-Lieder 1746
 +
unter dem Titel: III. Meisterlied
 +
</poem>
 +
 
 +
 
 +
 
 +
====Ohne Titel====
 +
<poem>
 +
 
 +
Auch in:
 +
Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. 1772, 60-61,
 +
unter dem Titel: Freimäurer Lied
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776,  No. LXV;
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776,  No. LXV;
 
ohne Titel (Pr.)
 
ohne Titel (Pr.)
 +
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 14-15;
 +
mit dem Titel: Merces profundo pulchrior evenit
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 132-133,
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 132-133,
mit dem Titel: '''Lehrlied'''
+
mit dem Titel: Lehrlied
stark verändert in:
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 91-92; auch 1810, 91-92.
 
  
  
Entfernt vom rauschenden Getümmel
+
Entfernt vom rauschenden Getümmel,
 
[1776 und 1784: Wie glücklich! - fern vom rauschenden Getümmel,]
 
[1776 und 1784: Wie glücklich! - fern vom rauschenden Getümmel,]
 
Genießen wir der wahren Ruh.
 
Genießen wir der wahren Ruh.
Zeile 963: Zeile 1.180:
 
Dem unser Adel tief versteckt,
 
Dem unser Adel tief versteckt,
 
Der uns vom Staub zum Götterstuhl erhöhte,
 
Der uns vom Staub zum Götterstuhl erhöhte,
Sinkt ohnmachtsvoll [1776 und 1784: Versinkt, ohnmächtig] hingestreckt.
+
Versinkt, ohnmächtig {1775: Sinkt ohnmachtsvoll] hingestreckt.
  
 
Der durchs Gebet das blöde Volk versühnte,
 
Der durchs Gebet das blöde Volk versühnte,
Zeile 970: Zeile 1.187:
 
Ward Pest, wenn er im Schurzfell war.
 
Ward Pest, wenn er im Schurzfell war.
  
Doch unsre Unschuld. tugendhafte Brüder!
+
Doch unsre Unschuldtugendhafte Brüder!
 
Erhielte sich bey dem Geschrey:
 
Erhielte sich bey dem Geschrey:
 
Die Gottheit sahs, sie kam zu uns hernieder.
 
Die Gottheit sahs, sie kam zu uns hernieder.
Zeile 980: Zeile 1.197:
 
So wuchs die königliche Zunft.
 
So wuchs die königliche Zunft.
  
Wie unser Ruhm in längst verfloßnen Jahren
+
Wie unser Ruhm in längst [1772: lang] verfloßnen Jahren
 
Sich bis zum Thron der Sterne schwung:
 
Sich bis zum Thron der Sterne schwung:
 
So steigt er jetzt, und unsren edlen Schaaren
 
So steigt er jetzt, und unsren edlen Schaaren
Winkt selbst [1776: bald] das Volk Bewunderung.
+
Winkt bald [1775: selbst] das Volk Bewunderung.
  
 
Fahrt, Brüder! fort, es ist der Vorsicht Wille:
 
Fahrt, Brüder! fort, es ist der Vorsicht Wille:
 
Nur unsre Tugend macht uns frey.
 
Nur unsre Tugend macht uns frey.
 
Folgt diesem Pfad in Treue und in Stille,
 
Folgt diesem Pfad in Treue und in Stille,
Und wünscht: Es blüh die Maurerey!
+
Und wünscht: Es blüh die Mäurerey!
 +
C *** Q *
  
''[Die nachfolgenden Strophen fehlen 1776, 1784, 1801 und 1810]''
+
[Die nachfolgenden Strophen fehlen in Hippel 1772; ferner 1772, 1776, 1777, 1784, 1801 und 1810]
  
 
Strophe.
 
Strophe.
Zeile 1.004: Zeile 1.222:
 
Unser eifrigstes Bemühen
 
Unser eifrigstes Bemühen
 
Unser Herz sey ihm geweiht.
 
Unser Herz sey ihm geweiht.
J. J.
+
[1775: J. J.)
 +
 
 +
 
 +
stark verändert in:
 +
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 91-92.
 +
 
 +
Entfernt von allem rauschenden Getümmel,
 +
genießen wir der wahren Ruh;
 +
uns winkt ein Gott, vom hochgestirnten Himmel,
 +
die Stille seines Friedens zu.
 +
 
 +
Die Schmach, womit das niedre Volk uns schmähte,
 +
dem keiner unsern Werth entdeckt,
 +
ist ausgetilgt, und auf der heilgen Stätte
 +
ein Siegspanier hoch aufgesteckt.
 +
 
 +
Denn unsre Unschuld, muthig, frei und stille,
 +
erschien doch endlich vorwurfsfrei,
 +
die Gottheit sah's und ihre Segensfülle
 +
kam wieder auf die Maurerei.
 +
 
 +
Da ehrte alle Welt die guten Werke,
 +
gethan zur Ehre der Vernunft,
 +
und gab zum Wachsthum, Sicherheit und Stärke
 +
und Lob der königlichen Zunft.
 +
 
 +
Und wie ihr Ruhm in längst verfloßnen Jahren
 +
sich bis zum Thron der Sterne schwung;
 +
so steigt er auch noch jetzt, und unsern Schaaren
 +
winkt selbst das Volk Bewunderung.
 +
 
 +
Fahrt, Brüder, fort, an Tugend fest zu glauben:
 +
wer sie nicht ehrt, wird niemals frei;
 +
dem, der sie übt, wird nichts die Krone rauben,
 +
bestimmt zum Preis der Maurerei.
 
</poem>
 
</poem>
  
===Ueber die Größe des Ordens===
+
 
 +
 
 +
====Ueber die Größe des Ordens====
 
<poem>
 
<poem>
  
 
Auch in:
 
Auch in:
 +
Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. 1772, 72-73,
 +
unter dem Titel: Freimäurer Lied
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. LXV;
 
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. LXV;
mit dem Titel: '''Ueber die Größe des Ordens''' (Pr.)
+
mit dem Titel: Ueber die Größe des Ordens (Pr.)
 +
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 22-23;
 +
mit dem Titel: Ueber die Größe des Ordens
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 30-31;
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 30-31;
 
mit dem Titel: Ueber die Größe des Ordens
 
mit dem Titel: Ueber die Größe des Ordens
Zeile 1.023: Zeile 1.281:
 
Sie senket sich vom Horizonte,
 
Sie senket sich vom Horizonte,
 
Und wo sie sonst im Glanze thronte,
 
Und wo sie sonst im Glanze thronte,
Regiert der Mond das Sternenheer.
+
Regiert der Mond das Sternenheer [1772: der Sternen Heer].
  
 
Heil dir mit deinen [später: deinem] heilgen Schrecken,
 
Heil dir mit deinen [später: deinem] heilgen Schrecken,
 
O Dunkelheit! um uns zu decken
 
O Dunkelheit! um uns zu decken
Verhüllst du uns in Mitternacht,
+
Verhüllst du uns in Mitternacht.
 
Dich segnen alle unsre Brüder.
 
Dich segnen alle unsre Brüder.
 
Licht ist in dir, der Tag kommt wieder,
 
Licht ist in dir, der Tag kommt wieder,
Zeile 1.033: Zeile 1.291:
  
 
So reizend war der junge Morgen,
 
So reizend war der junge Morgen,
Den, lang in ihrem Schooß verborgen
+
Den lang in ihrem Schooß verborgen
Die erste Dunkelheit gebar –
+
Die erste Dunkelheit gebar. [1777: verbarg.]
 
Dich sehn wir, schönster aller Sterne!
 
Dich sehn wir, schönster aller Sterne!
 
Du winkest uns, dir folget gerne
 
Du winkest uns, dir folget gerne
 
Die dreifach dir geweihte Schaar.
 
Die dreifach dir geweihte Schaar.
  
Die, welche niedrer Vortheil rühret,
+
Die welche niedrer Vortheil rühret,
 
Neugierde, Wahn und Vorwitz führet,
 
Neugierde, Wahn und Vorwitz führet,
 
Entfernt des Rächers falber Strahl:
 
Entfernt des Rächers falber Strahl:
Zeile 1.055: Zeile 1.313:
 
Und wenn euch, die ihr jetzt zerstreuet,
 
Und wenn euch, die ihr jetzt zerstreuet,
 
Mit uns vereinigt, einst erfreuet
 
Mit uns vereinigt, einst erfreuet
Ein lang von uns erwünschtes [später: gewünschtes] Glück:
+
Ein lang von uns erwünschtes [später: gewünschtes] Glück;
 
So seyd den Vätern gleich, ihr Brüder!
 
So seyd den Vätern gleich, ihr Brüder!
 
Noch immer edle, würdge Glieder,
 
Noch immer edle, würdge Glieder,
 
Und denkt, an jene Zeit zurück.
 
Und denkt, an jene Zeit zurück.
H. U.
+
R ***  A*
 +
[1775:  H. U.]
 
</poem>
 
</poem>
  
===Ohne Titel===
+
 
 +
 
 +
====Ohne Titel====
 
<poem>
 
<poem>
  
Zeile 1.069: Zeile 1.330:
 
ohne Titel (Pr.)
 
ohne Titel (Pr.)
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 24,
 
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 24,
mit dem Titel: '''Ueber die Bestimmung der Freymaurer'''
+
mit dem Titel: Ueber die Bestimmung der Freymaurer
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder, 1790, 76-77 (mit einer zusätzlichen Strophe)
 
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder, 1790, 76-77 (mit einer zusätzlichen Strophe)
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 43 (mit der zusätzlichen Strophe).
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 43 (mit der zusätzlichen Strophe).
Zeile 1.078: Zeile 1.339:
 
Talente, die wir selbst besitzen,
 
Talente, die wir selbst besitzen,
 
Zu bessern, und der Welt zu nützen,
 
Zu bessern, und der Welt zu nützen,
Ist unsre Kunst, ist [später: und] unser Wehrt [später: Werth].
+
Ist unsre Kunst und [1775: ist] unser Wehrt [später: Werth].
  
 
[1790:
 
[1790:
Zeile 1.116: Zeile 1.377:
  
  
Johann Georg Scheffner: Spaetlinge. Königsberg 1803, 353-354, hat unter „Freymäurerliedern“ die 1. und 3. Strophe umgedichtet, die 2. weggelassen und dafür die 4. angefügt.
+
Johann Georg Scheffner: Spaetlinge. Königsberg 1803, 353-354,
 +
hat unter „Freymäurerliedern“ die 1. und 3. Strophe umgedichtet, die 2. weggelassen und dafür die 4. angefügt.
  
 
1.
 
1.
Zeile 1.133: Zeile 1.395:
 
Das ächte ehrenvolle Zeichen,
 
Das ächte ehrenvolle Zeichen,
 
Woran ein Bruder Brüder kennt.
 
Woran ein Bruder Brüder kennt.
</poem>
 
  
===Bey einer Grundlegung.===
 
<poem>
 
  
Auch in:
+
Ohne Titel
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. LXXII;
+
Auf, auf genießt der Tage
mit dem Titel: '''Bey der Grundlegung einer neuen Loge''' (Pr.)
+
in der 2. Aufl. 1775 weggelassen
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 3-4,
+
siehe: Johann Adolf Scheibe: Freimaurerlob, 1749
mit dem Titel: Bey der Grundlegung einer neuen Loge
+
Eine völlig veränderte Version, 1772
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 6-7.
+
</poem>
  
Auf, Brüder! auf zum Lobgesang!
 
Die Gottheit fordert ihn!
 
Hoch töne unsrer Saitenklang [später: Saiten Klang]
 
Zum Himmel hoch dahin!
 
  
Heil! Heil! dem neuen Heiligthum,
 
Das aus dem Staub erhöht,
 
Uns ein geweihtes Eigenthum,
 
Auf festen Säulen steht.
 
  
So stand das Heiligthum auf Höhn
+
====Bey einer Grundlegung.====
Durch unsrer Brüder Hand:
+
<poem>
Und wo war je ein Werk so schön
+
Auf, Brüder! auf zum Lobgesang
Als das, was hier entstand?
+
siehe: Bei der Grundlegung einer neuen Loge
 +
Version I (1772)
  
[1776 und 1784: So stand dort auf geweyhten Höhn,
 
Durch unsrer Brüder Hand,
 
Der Gottheit Tempel, die so schön
 
Der Brüder Trieb verband.]
 
  
Es stauneten die Feinde an,
 
[1801: Des Ordens Feinde staunten an,]
 
Der Waffen ganz beraubt,
 
Und ferne Völker, die es sahn,
 
Die beugeten [1801: verbeugten fromm] ihr Haupt.
 
  
Dort glänzete [1801: funkelte] des Lichts Altar [1776 und 1784: Alter]
+
Ohne Titel
Im innren Heiligthum,
+
Richter frey geschafner Geister
Und eine edelmüthge Schaar
+
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete
Umgab das Adytum.
+
beim Jahr 1772
 +
[einzig in der vierten Strophe steht bei Hippel: des Weisen]
 +
</poem>
  
So hebe heut dein Haupt empor,
 
Des Himmels Königin!
 
Auf! steige aus dem Staub hervor,
 
Wirf allen Kummer hin!
 
  
Dies ist der theure Ueberrest
 
Von jener goldnen Zeit,
 
Heut weiht er dir sein schönstes Fest,
 
Und künftig sey wie heut.
 
  
Noch fließt ein gleiches edles Blut
+
====An einen jungen Bruder====
In unsern Adern hin;
+
<poem>
Und [1801.wir] wünschen voll von gleichem Muth
+
Unsrer Baukunst erste Lehren
Auf ihrem Pfad zu ziehn.
+
in der 2. Aufl. 1775 weggelassen
 +
siehe: Aufnahmelied, 1772
 +
</poem>
  
Licht! zeichne segnend unsre Bahn!
 
Nacht! lagre dich umher!
 
Recht, Tugend, Unschuld geht voran,
 
Und Nacht [1801: Macht], folg hinter her!
 
  
Des Lichtes Herold funkelt schon,
 
Und führt den Tag herbey.
 
Es steht erhöht der Tugend Thron,
 
Es siegt die Maurerey!
 
C. G.
 
</poem>
 
  
===Ohne Titel===
+
====Schlußlied====
 
<poem>
 
<poem>
Richter freygeschafner Geister
+
Zunftgenossen, edle Brüder
siehe:
+
in der 2. Aufl. 1775 an letzter Stelle, 100-102
50 frühe freimaurerische [[Gebete]]
+
siehe: Lied der Lehrlinge, 1722
''beim Jahr 1772''
+
9. deutsche Übersetzung: Ludwig Friedrich Lenz: Freymäurer-Lieder 1746
[einzig in der vierten Strophe steht bei Hippel: des Weisen]
+
</poem>
  
  
  
 +
====An das schöne Geschlecht====
 +
<poem>
 +
Ihr, die wir Schwestern nennen
 +
in der 2. Aufl. 1775 weggelassen
 +
siehe: 11 frühe Schwesternlieder
 +
</poem>
  
'''Ueber den Wehrt der Maurerey'''.
 
O heiligs Band der Freundschaft treuer Brüder …
 
siehe:
 
Ludwig Friedrich Lenz: Freymäurer-Lieder 1746
 
mit dem Titel: '''I. Lob-Gesang auf die feyerliche Johannis-Loge'''
 
  
[''Hippel ändert ab und zu einige Wörter und lässt die 9. Strophe aus'':
 
Sie hat nunmehr, seit so viel tausend Jahren …
 
''Dafür hängt er eine neue Strophe an'':
 
  
Strophe.
+
===Die 10 angehängten Lieder der 2. Auflage, 1775===
Säulen wanken, stürzen nieder: --
+
<poem>
Welten alten, kehren wieder
 
In ihr erstes Nichts dahin.
 
Aber Brüder, wie die Sonne,
 
Sey der Orden Glanz und Wonne,
 
Sinke nie ins Nichts dahin.
 
  
Antistrophe.
+
66-71
Ewig muß dies Werk bestehen,
+
Ueber den Wehrt der Maurerey.
Immer auf, nie untergehen,
+
O heiligs Band der Freundschaft treuer Brüder
Sinke nie ins Nichts dahin.
+
siehe: Ludwig Friedrich Lenz: Freymäurer-Lieder 1746
 +
unter dem Titel: I. Lob-Gesang auf die feyerliche Johannis-Loge
 +
am Schluss des Liedes
 
</poem>
 
</poem>
  
===Ohne Titel===
+
 
 +
72-74
 +
====Ohne Titel====
 
<poem>
 
<poem>
  
Zeile 1.290: Zeile 1.516:
  
  
===Ohne Titel===
+
75-76
 +
====Ohne Titel====
 
<poem>
 
<poem>
  
Zeile 1.335: Zeile 1.562:
  
  
===Ohne Titel===
+
77-79
 +
====Ohne Titel====
 
<poem>
 
<poem>
  
 
Auch in:
 
Auch in:
 +
Sammlung auserlesener Freimaurer-Lieder. 1790, 62-64,
 +
unter dem Titel: Die Stuffen zur Unsterblichkeit
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 284-285
 
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 284-285
  
 
Wir bauen mit am großen Weltgebäude
 
Wir bauen mit am großen Weltgebäude
Den Aedeln [1801: der Tugend] einen Weg zum Ruhm,
+
Den Aedeln [1790, 1801: der Tugend] einen Weg zum Ruhm,
Den Armen [1801: dem Kummer] einen Sitz der Freude,
+
Den Armen [1790, 1801: dem Kummer] einen Sitz der Freude,
 
Und uns ein stilles Heiligthum.
 
Und uns ein stilles Heiligthum.
[1801: der Redlichkeit ein Heiligthum.]
+
[1790, 1801: der Redlichkeit ein Heiligthum.]
 
Treu, Wahrheit und Verschwiegenheit
 
Treu, Wahrheit und Verschwiegenheit
 
Sind Stuffen zur Unsterblichkeit.
 
Sind Stuffen zur Unsterblichkeit.
  
Erhaben war der alte [1801:ist der ächte] Maurerorden
+
Erhaben war der alte [1790, 1801:ist der ächte] Maurerorden
 
Und stets nur Wenigen bekannt.
 
Und stets nur Wenigen bekannt.
[1801: und wenig Edlen nur bekannt;]
+
[1790, 1801: und wen‘ gen (1801: wenig) Edlen nur bekannt;]
 
Doch! wär er je so groß geworden
 
Doch! wär er je so groß geworden
[1801: doch wär' er, was er ist, geworden,]
+
[1790, 1801: doch wär' er, was er ist, geworden,]
 
Ohn ein geheimes Freundschaftsband?
 
Ohn ein geheimes Freundschaftsband?
 
Treu, Wahrheit etc.
 
Treu, Wahrheit etc.
  
Die Zeit zerstört die alten Mausoleen [1801: Prachtgebäude],
+
Die Zeit zerstört die alten Mausoleen [1790, 1801: Prachtgebäude],
 
Allein die Maurersäulen [1810: des Maurers Säulen] nicht.
 
Allein die Maurersäulen [1810: des Maurers Säulen] nicht.
 
Der Fleiß wird unser Werk erhöhen,
 
Der Fleiß wird unser Werk erhöhen,
 
Das Erndte von der Saat verspricht.
 
Das Erndte von der Saat verspricht.
[1801: wir ärnten in der Zukunft Freude,
+
[1790, 1801: wir erndten [1801: ärnten) in der Zukunft Freude,
 
auch wenn die Saat sie nicht verspricht.]
 
auch wenn die Saat sie nicht verspricht.]
 
Treu, Wahrheit etc.
 
Treu, Wahrheit etc.
Zeile 1.370: Zeile 1.600:
 
Der Brüdern nun entdecket wird.
 
Der Brüdern nun entdecket wird.
  
[1801: wo auch der Weise strauchelnd irrt?
+
[1790, 1801: wo auch der Weise strauchelnd irrt?
 
Wohl allen, die den Faden kennen,
 
Wohl allen, die den Faden kennen,
 
der unvermerkt zum Kleinod führt!]
 
der unvermerkt zum Kleinod führt!]
Zeile 1.379: Zeile 1.609:
 
Laßt blöden Augen ihre Binde --
 
Laßt blöden Augen ihre Binde --
 
Und jedem, dem es so gefällt.
 
Und jedem, dem es so gefällt.
[1801: wenn ihnen nicht das Licht gefällt.]
+
[1790, 1801: wenn ihnen nicht das Licht gefällt.]
 
Treu, Wahrheit etc.
 
Treu, Wahrheit etc.
  
Zeile 1.390: Zeile 1.620:
 
Laßt Brüder! uns nie unsern Werth verfehlen,
 
Laßt Brüder! uns nie unsern Werth verfehlen,
 
Wenn sich der Neid zum Vorwurf regt.
 
Wenn sich der Neid zum Vorwurf regt.
[1801: Auch dann laßt uns des Zieles nicht verfehlen,
+
[1790, 1801: Auch dann laßt uns des Zieles nicht verfehlen,
 
wenn wider uns der Neid sich regt.]
 
wenn wider uns der Neid sich regt.]
 
Was kümmert sich um kleine Seelen
 
Was kümmert sich um kleine Seelen
Zeile 1.403: Zeile 1.633:
 
Für Wahrheit, Treu Verschwiegenheit.
 
Für Wahrheit, Treu Verschwiegenheit.
  
[1801: Es wartet noch auf uns ein schön'res Leben,
+
[1790, 1801: Es wartet noch auf uns ein schön'res Leben,
 
wo Tugend nicht mehr irrt und wankt:
 
wo Tugend nicht mehr irrt und wankt:
 
die Stufe laßt uns zu ersteigen streben,
 
die Stufe laßt uns zu ersteigen streben,
Zeile 1.413: Zeile 1.643:
  
  
===Ohne Titel===
+
80-83
 +
====Ohne Titel====
 
<poem>
 
<poem>
 +
 +
Auch in:
 +
Vollständiges  Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 238-239
  
 
Tag, den wir dem Orden weihen,
 
Tag, den wir dem Orden weihen,
Zeile 1.433: Zeile 1.667:
  
 
Chor.
 
Chor.
Weisheit sey auf unfern Wegen,
+
Weisheit sey auf unsern Wegen,
 
Tugend sey der Maurer Ruhm.
 
Tugend sey der Maurer Ruhm.
 
Kommt, empfangt im Heiligthum
 
Kommt, empfangt im Heiligthum
Zeile 1.441: Zeile 1.675:
 
Weiht der Maurerorden dir,
 
Weiht der Maurerorden dir,
 
Haßt nicht, Brüder! die Profane,
 
Haßt nicht, Brüder! die Profane,
Lehrt sie denken s0 wie wir.
+
Lehrt sie denken so wie wir.
  
 
Chor.
 
Chor.
Zeile 1.486: Zeile 1.720:
  
  
===Ohne Titel===
+
84-85
 +
====Ohne Titel====
 
<poem>
 
<poem>
  
Zeile 1.526: Zeile 1.761:
  
  
 +
86-87
 +
Auf das Fest des Heiligen Johannis.
 +
Der Tag, der unsre Lust vermehret
 +
siehe: Johann Adolf Scheibe: Freimaurerlob, 1749
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mit dem Titel: Auf die feyerliche Johannisloge
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'''Auf das Fest des Heiligen Johannis.'''
 
  
Der Tag, der unsre Lust vermehret …
 
siehe:
 
Johann Adolf Scheibe: Freimaurerlob, 1749
 
mit dem Titel: '''Auf die feyerliche Johannisloge'''
 
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===Ohne Titel===
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88-92
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====Ohne Titel====
 
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O! welch ein Anblick, den wir hier
 
O! welch ein Anblick, den wir hier
 
Zum ersten mal erblickten!
 
Zum ersten mal erblickten!
Da sehen wir den Tempel stehn,
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Da sehan wir den Tempel stehn,
 
Das Heiligthum erhöht.
 
Das Heiligthum erhöht.
 
Ein Werk, das nur durch Tugend schön,
 
Ein Werk, das nur durch Tugend schön,
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===Ohne Titel===
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93-96
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====Ohne Titel====
 
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===Ohne Titel===
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97-99
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====Ohne Titel====
 
<poem>
 
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Von Friedrich Voigts (Leipziger Freimaurer-Zeitung, No. 24, Juni 1851, 190) Hieronymus Johann Bernhard Suse zugeschrieben
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Er kommt, umtanzt von Freuden kommt er wieder
 
Er kommt, umtanzt von Freuden kommt er wieder
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Daß uns der Fürwitz nie erreicht,
 
Daß uns der Fürwitz nie erreicht,
 
Es ist der Maurer Heiligthum
 
Es ist der Maurer Heiligthum
Der Vorhof zu Elysium.</poem>
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Der Vorhof zu Elysium.
 
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'''Schlußlied'''
 
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Zunftgenossen, edle Brüder …
 
siehe:
 
Lied der Lehrlinge, 1722
 
7. deutsche Übersetzung: Ludwig Friedrich Lenz: Freymäurer-Lieder 1746
 
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Version vom 14. Februar 2015, 17:09 Uhr

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Theodor Gottlieb von Hippel: 25 neue Lieder, 1772 und 1775

Ausarbeitung von Roland Müller

1. Auflage, 1772: 27 Lieder

Theodor Gottlieb von Hippel, Hrsg.
Lieder für Frey-Mäurer. Philadelphia im Jahr, 3881. Königsberg, bey Johann Jakob Kanter, 1772
http://digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht/?PPN=PPN782523196&LOGID=LOG_0005
http://vd18.de/de-sbbpk-vd18/content/titleinfo/53153164

Der Band enthält auf 104 Seiten 27 Lieder.

2. Auflage, 1775: 8 Lieder weggelassen

1775 erschien eine stark veränderte Ausgabe in Marienwerder bei Kanter.

Dabei wurden aus der 1. Aufl. fünf Lieder weggelassen, die schon anderswo erschienen waren:
11. Wo seyd ihr hin beglückte Zeiten
siehe: Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge
14. Freunde schmecket mit Entzücken
siehe: Acht neue Freimaurerlieder aus Regensburg, 1772
15. Hier in der Freiheit sichrem Schooße
siehe: Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge
16. Kommt der Tugend wahre Freunde
siehe: Acht neue Freimaurerlieder aus Regensburg, 1772
21. Auf, auf genießt der Tage
siehe: Johann Adolf Scheibe: Freimaurerlob, 1749
Der Genuß des Lebens,
mit der Eingangszeile: Ja, Brüder! ja, genießt der Tage

Ferner wurden drei Lieder weggelassen, die 1772 zum ersten Mal erschienen waren:

23. Nur im Herzen wo der Wahrheit
siehe: „Nur im Herzen …“

25. An einen jungen Bruder.
siehe unten

27. Ihr, die wir Schwestern nennen
siehe: 11 frühe Schwesternlieder


2. Auflage, 1775: 10 neue Lieder angehängt


Dafür wurden 1775 gegen Ende 10 neue Lieder angehängt,
und zwar alle ohne Titel:
O heiligs Band der Freundschaft treuer Brüder
Heil dir, du Tag, voll Glück und Ruhm
Welche Zeiten, edle Brüder!
Wir bauen mit am großen Weltgebäude
Tag, den wir dem Orden weihen,
Die Sonne steigt im Ost aus Purpurwellen
Der Tag, der unsre Lust vermehret
Laßt, Brüder, wie's die Pflicht vergönnt
Auf, Brüder, stimmt zum Lobgesang
Er kommt, umtanzt von Freuden kommt er wieder


Von den insgesamt 37 Liedern erschienen auch:
10 in:
Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. Regensburg 1772
14 in:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen, 1776
14 in:
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784
18 in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801.


Eine „Zwote Sammlung“ erschien zu Philadelphia im Jahr 3886 - d. h. laut Wolfstiegs Bibliographie, II, 1912, Nr. 3972, im Jahre 1780 - im selben Verlag. Sie enthielt die Lieder No. 29-63.


Die neuen Lieder von 1772

Auf das Fest des Heiligen Johannes


Auch in:
Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. 1772, 13-14,
unter dem Titel: Am Feste des heiligen Johannis
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. VI;
mit dem Titel: Auf das Johannisfest (ohne Kürzel)
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 56-58 (mit Chor)
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 61
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 122-123


Heil uns, die wir dich, schönster Tag, erblicken!
Du sollst uns heilig, dreymal heilig seyn!
Gebt Kränze her, um den Altar zu schmücken:!
Gebt Blumen, sie im Tempel hinzustreun.

[1777: Chor – jedesmal wiederholt.
Singt der Gottheit frohe Lieder,
Aechte Maurer, edle Brüder!
Ihr, die ihr der Tugend treu.
Treu dem Orden, den wir ehren,
Wünschet in vereinten Chören,
Daß sein Bau beständig sey!]


Noch hat uns nicht sein Donner ganz erschlagen! {1772: zerschlagen,]
Sprach einst ein Held [1772: Mann], als er dem Sturm entflog,
Und wenig Edle, künftig beßren Tagen,
Der Zukunft weihend [1777: weichend], der Gefahr entzog.

Faßt, Brüder, faßt wie wahre Helden pflegen,
Im größern Unglück einen größern Muth:
Geht ihm mit kühner Zuversicht entgegen,
Zeigt, daß auf euch der Geist der Helden ruht.

Die Thränen weg, die von den Wangen fließen,
Noch schützt uns eine unerkannte Macht:
Drum deckt sie unsern Pfad mit Finsternissen
Und unser Thun mit heilger Mitternacht.

Die Vorsicht schützt die Unschuld. Größre [1772: höhre; 1777: Große] Thaten
Zu wirken zieht sie euch vom Nichts hervor:
Seyd ihrer würdig! Nur durch edle [1776 und 1784: ohne „edle“] Thaten
Hebt ihr auch einst mit Ruhm das Haupt empor.

Bald werden die Orakelsprüche wieder
Erfüllt. — Aus Blut — und Dunkelheit kommt Licht. —
Wohin zu kühne Muse?— Solche Lieder
Gehören deiner schwachen Leyer nicht. --

Dich, großer Tag, dich segnen unsre Brüder,
Sey uns gesegnet heilge Dunkelheit!
Nur unter deinem ruhigen Gefieder
Steht unser Bau, ein Werk [1772: und winkt] der Ewigkeit.

Brich bald gerüstet mit des Lichtes Pfeilen,
Tag unsrer Freude, aus der Nacht hervor!
Komm, sammle uns aus den zerstreuten Theilen,
Und hebe dein geweyhtes Volk empor!


Strophe.
Kommt bereits bei Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen, 1771, vor,
unter dem Titel: 17. Ermunterung.
Pr.

[1777: Chor.]
Singt der Gottheit frohe Lieder,
Aechte Maurer, edle Brüder,
Ihr, die ihr der Tugend treu.
Treu dem Orden, den wir ehren,
Wünschet in vereinten Chören:
Dass sein Bau beständig sey.
[1777: Rufen wir in muntern Chören,
Heil der edlen Maurerey!]

Antistrophe:
Treu dem Orden, den wir ehren,
Rufen wir in muntren Chören:
Heil! der edlen Mäurerey!
S *** A*.


Stark veränderte Fassung in:
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782,
unter dem Titel: V. Am Johannisfeste
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 282-283

Willkommen Tag die Menschen zu beglücken!
Du sollst uns heilig, dreymal heilig seyn!
Gebt Kränze her, um den Altar zu schmücken!
Gebt Blumen, sie im Tempel hinzustreun!

Einer.
Brüder singt im Hochgesang
Unserm großen Meister Dank!
Singt dem Quell des Lichts!
Aus des Chaos Nacht erschuf
Himmelslicht sein Allmachtsruf,
Eine Welt aus Nichts.

Chor.
Wir singen ihm im Hochgesang [1801: Lobgesang;].
Dir, Meister, tönet unser Dank,
Dir, ew'ger Quell des Lichts!

Wischt Thränen ab, die von den Wangen fließen!
Noch Brüder, schützt uns unerkannte Macht.
Sie decket unsern Pfad mit Finsternissen
Und hüllt des Maurers Werk in heilge Nacht.

Einer.
Brüder singt im etc.

Chor.
Wir singen ihm im etc.

Ihr Brüder auf! Zu wirken größre Thaten,
Ruft [1801: rief] euer Meister euch vom Nichts hervor.
Seyd [1801: sey] werth des Ziels! Dann sprossen edle Saaten
Aus der Verwesung Staub dereinst empor.

Einer.
Brüder singt etc.

Chor.
Wir singen ihm etc.

Erfüllt wird des Orakels Ausspruch wieder:
„Aus Blut — und grauser Dunkelheit kommt Licht.“
Wohin zu kühne Töne? — Solche Lieder
Geziemen jugendlichem Psalter nicht.

Einer.
Brüder singt etc.

Chor.
Wir singen ihm etc.

O brich gerüstet mit des Lichtes Pfeilen,
Tag unsrer Freuden, durch die Nacht hervor!
Komm, sammle uns aus den zerstreuten Theilen,
Und hebe dein geweihtes Volk empor.

Einer.
Brüder singt etc.

Chor.
Wir singen ihm etc.


Die Erinnerung des Alterthums


Auch in:
Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. 1772, 64-64,
unter dem Titel: Freimäurer-Lied
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. XXVI;
mit dem Titel: Die Erinnerung des Alterthums (Pr.)
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 42-43,
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 87-88.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 169; auch 1810, 169

Laßt unsrer Väter Ruhm
In sanften Liedern hören!
Besingt das Alterthum,
Die jüngre Welt zu lehren.
Doch, daß bey Silbertönen,
Wenn unser Lied das Alterthum erhebt,
Bey unsren {1772: Von unsern] ächten Söhnen
Ein Seufzer auf den Saiten schwebt.

Das Werk im Heiligthum,
Ein Werk für große Seelen,
Das war der Väter Ruhm,
Vorsichtig zu verheelen.
Dasselbe Licht, die Klarheit
[1810: Des Lichtes hohe Klarheit]
Blendt [1772: Blend; 1810: schreckt] Ungeweihte, die zu ihm sich nahn,
Wenn die verborgne Wahrheit
Ihr Priester frey bewundern kann.

Das ist ein wahrer Held,
Der seinen Geist bezwinget.—
Ein blendend Glück zerfällt,
So hoch es sich auch schwinget.
Nur würklich großen Seelen
Eröffnet sich das Thor der Ewigkeit;
Allein den niedern Seelen
Bleibt niedrer Staub und Sterblichkeit.

Uns muß kein traurig Bild
Das edle Herz erschrecken:
Was unsern Leib umhüllt,
Kann nickt den Geist verdecken:
Mit adlerscharfen [1776 und 1784: überscharfen; 1801 und 1810: Adler-scharfen] Blicken
Sehn wir durch Dunkelheit und Mitternacht,
Uns wahrhaft zu beglücken [1775: entzücken],
Ein Glück für uns bereit gemacht.

Reizt euch ein wahrer Ruhm?
Kommt, Freunde, in den Tempel!
Hier zeigt das Alterthum
Manch reizendes Exempel. —
Doch, wenn die Vorsicht wieder
Mit holdern [1775: holden] Blicken einst zurücke kehrt,
Legt nie die Kelle nieder,
Und werdet eurer Vàter wehrt. [1775: werth!]
E ** B**.



Ohne Titel
Hinweg! wer von Gewalt und Raube …
siehe:
Ludwig Friedrich Lenz: Freymäurer-Lieder 1746,
mit dem Titel: II. Zur Eröffnung der Loge.


Auf das Fest des Heil. Johannes.

 [1775: Ohne Titel]

Auch in:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. VII;
mit dem Titel: Auf das Johannisfest (Pr.)
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 6-7;
mit dem Titel: Auf das Johannisfest
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 21-22
mit dem Titel. Zum Johannisfeste
System der Freymaurer-Loge Wahrheit und Einigkeit zu drey gekrönten Säulen in Prag, 1794, 155-157,
mit dem Titel. Am Johannestage

Brüder, weihet diesem Fest,
Da die Gottheit wieder
Sich zu uns hernieder läßt,
Freudenvolle Lieder!

Antistrophe.
Unser Lied im Siegeston
Werde hoch getragen!
Müsse Frevler, die voll Hohn
Uns verspotten, schlagen!

Friede legt sich um uns her;
Auf verborgnen Wegen
Kann uns kein Verfolger [1776 und 1777: Verführer] mehr
Bange Furcht erregen.

Antistrophe.
Und wer wider uns herrauscht,
Jedes kühne Wagen,
Jedes Ohr. das boshaft lauscht,
Sey zurück geschlagen!

Nehmt die Maurerschürze um,
Tempel zu erbauen,
Und in Unserm Heiligthum
[1775: Und dann geht ins Heiligthum,]
Volles Licht zu schauen.

Antistrophe.
Hier muß Fremden zum Verdruß
Dunkel um uns ziehen;
Auf verheertem Boden muß
Schönre Blüthe blühen.

Unbemerkt erhebet schon
Aus der Zeit Ruinen
Sich ein neues Pantheon,
Weise, die ihm dienen.

Antistrophe.
Unschuld, unser Eigenthum,
Tugend, unsre Ehre,
Hebe unsers Ordens Ruhm
Hoch von Sphär zu Sphäre!

Rosen, die an Schönheit reich
In Cytherens Haaren,
Sey der Maurer Orden gleich
In entfernten |1775: den fernsten] Jahren!

Antistrophe.
Und wie junge Blumen [1776 und 1777: Bäume] blühn
Unter Zephyrs Füßen,
Muß der Maurery Bemühn
Lauter Glück genießen!

Windet Epheu um das Haupt,
Weihet euch der Freude!
Freude, die die Zeit nicht raubt,
Die der Thor beneide!

Antistrophe.
Heut soll, um uns zu erfreun,
Diesen Tag zu grüßen,
Aus umkränzten Bechern Wein
Für den Orden fließen!

Brüder, saget, ohne ihn,
Was kann unserm Leben,
Tagen, die so schnell entfliehn [1776 und 1777: verfliehn],
Größre Freude geben?

Antistrophe.
Uns allein bekannte Lust
Giebt er zur Genüge.
Wo ist eines Bruders Brust,
Die für ihn nicht schlüge?

Dreyfach töne unser Lied
Zu des Ordens Ehren!
Seinen Ruhm, der nie verblüht,
Muß die Nachwelt hören!

Antistrophe.
Dreyfach Licht vom Heiligthum
Komm auf uns hernieder!
Aechter Maurer steter Ruhm
Töne dreyfach wieder!
D*** L*.


Eine stark veränderte Version in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 28-29,
u. d. T.: „Mel. S. Sammlung von Melodien, No. 8.“


Brüder, feirt des Ordens Fest,
dessen Geist von Brüdern
treu und gut sich finden läßt,
feirt's mit frohen Liedern!

Chor.
Unser Lied im Siegeston,
soll jetzt hoch erschallen,
ohne Gegenspott dem Hohn,
dem wir misgefallen.

Friede legt sich um uns her;
auf verborgnen Wegen
kann uns kein Verfolger mehr
bange Furcht erregen.

Chor.
Was rund um uns furchtbar rauscht,
jedes kühne Wagen, jedes Ohr,
das boshaft lauscht,
mach' uns nicht verzagen.

Nehmt die Maurerschürze um,
stört euch nicht im Bauen,
bis ihr geht ins Heiligthum,
volles Licht zu schauen.

Chor.
Hier, wo sich der Fremde irrt,
wissen wir zu gehen;
auf verheertem Boden wird
schön're Frucht einst stehen.

Unbemerkt erscheinen schon,
aus den Zeitruinen,
für der Weisheit Pantheon
Männer, ihr zu dienen.

Chor.
Unschuld unser Eigenthum,
Tugend unsre Ehre,
hebe unsers Ordens Ruhm
hoch von Sphär' zu Sphäre.

Windet Epheu um das Haupt,
weihet euch der Freude!
Freude, die die Zeit nicht raubt,
die der Thor beneide.

Chor.
Fröhlich laßt uns heute seyn,
und, dies Fest zu grüßen,
aus umkränzten Bechern Wein
fein vertraulich fließen.

Unsrer Freude sichrer Grund
ist ein weises Leben;
macht dies allen Brüdern kund,
um ihm nachzustreben.

Chor.
Preist des Ordens hohe Lust,
seine Füll und Gnüge.
Wenn für sie doch aller Brust,
gleich der unsern, schlüge!

Hoch tön' unser Lobgesang
zu des Ordens Ehren!
Seinen Ruhm und unsern Dank
muß die Nachwelt hören.

Chor.
Unschuld unser Eigenthum,
Tugend unsre Ehre,
hebe unsers Ordens Ruhm
hoch von Sphär' zu Sphäre!


Ohne Titel


Auch in:
Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. 1772, 74-75,
unter dem Titel: Freimäurer Lied.
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. XXX;
ohne Titel (ohne Kürzel)
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 40-41,
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 77-78,
mit dem Titel:. Der Genuß des Lebens.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 151-152; auch 1810, 151-152


Ihr, die ihr die Menschheit zieret,
Brüder! preist der Vorsicht Schluß,
Daß Sie [!] stets uns zum Genuß
[1772 und 1777: Da (1777: Daß) sie uns zu dem Genuß]
Lauter reiner Freuden [1772: Freundschaft] führet!

Und genießet mit Bedacht
Des so kurze Zeit [1772: Des so kurz] vergönnten Lebens,
Ehe uns [1772: Eh uns noch; 1776, 1784 und 1801: Eh uns dann] die letzte Nacht
Zum Empfinden [1772: Für die Erde] fühllos macht.

Preist der freien Maurer Orden!
Denn durch sein erhabnes Licht,
Das die Finsterniß durchbricht,
Sind wir wahre [1776 und 1784: beßre] Menschen [1772: Maurer] worden
[1801: Sind wir besser schon geworden].

Und genießet, etc.

Er lehrt uns die Triebe dämpfen,
Und durch Zirkel, Winkelmaaß,
Bleygewicht [1772: Blei, Gewicht] und Wasserpaß
Jedes Vorurtheil bekämpfen.

Und genießet, etc.

Findt sich wo ein wahr Vergnügen,
So ist es in unsrer Zunft:
[1801: Findet sich wohl ein Vergnügen
anders, als in unsrer Zunft?]
Wir nur wissen die Vernunft
Zur erlaubten Lust zu fügen.

Und genießet, etc.
[1776, 1784 und 1801: So genießt man mit Bedacht …]

Wir empfinden solch Entzücken,
Das nicht bloß die Jugend raubt;
[1810: nicht der Jugend bloß erlaubt;]
Nein, des Alters graues Haupt
Muß dieselbe Lust beglücken.

Und genießet, etc.
[1776, 1784 und 1801: Wir genießen mit Bedacht …]

Heute sind wir noch auf Erden,
Heut empfinden wir die Lust:
Ist uns aber wohl [1772: nicht] bewußt,
Ob wir morgen leben [1775: bleiben] werden?

Chor.
Und [1775 und 1810: Drum; 1776, 1784 und 1801: So] genießet, etc.
v. O. ---


Ohne Titel


Auch in
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. XLIV;
ohne Titel (Pr.)
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 10-11;
mit dem Titel: Virtus recludens immeritis mori
Coelum, negata tentat iter via
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 35,
mit dem Titel: Ueber die Größe des Ordens.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 68


Die ihr der Tugend Tempel baut,
Der Maurer ächte Brüder;
Die ihr des Lichtes Klarheit schaut,
Des Ordens würdge Glieder:
Kommt, kommt zu jenem Heiligthum!
Die Tugend winkt zum Glück, zum Ruhm.
Auf! Laßt ihr zu gefallen
Auch euer [1775: Ein heilig] Lied erschallen!

[1772:
Die ihr das Licht des Ordens schaut,
Verehrungswürdge Glieder:
Die ihr der Tugend Tempel baut,
Der Maurer ächte Brüder.
Kommt, kommt zu jenem Heiligthum,
Die Tugend winkt zum Glük und Ruhm!
Auf! Laßt ihr zu Gefallen
Auch euer Lied erschallen.]

Der Pöbel, den [1801: Die Neugier, die] nur Vorwitz [1772: Vortheil] lenkt,
Sucht, lauscht und hofft [1784 und 1801: lauschet, hoft] zu rathen.
Hier, wo man weit erhabner denkt,
Blühn edle stille Thaten.
Der Gott, der sie hervor gebracht,
Verhüllte sie in Mitternacht,
Und ließ zu euch, ihr Brüder,
Nur dies [1772: solch] Geheimniß nieder.

Vereinigt euch, gebt Weihrauch her,
Die Tugend zu verehren!
Ihr Tempel steht, und seine Ehr,
Sein Lob muß [1772: soll; 1777, 1784 und 1801: wird] ewig währen.
Faßt, Freunde, faßt euch Hand in Hand!
Dem edlen Trieb, der uns verband,
Ertönen unsre Lieder,
Und schallen dreyfach wieder.
J***. U*.


Eine stark veränderte Version in:
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. Dreßden 1782, 84
unter dem Titel: XXII. Stilles Streben nach Tugend.

Die ihr der Tugend Tempel baut,
Die nicht vor Donnern beben;
Die ihr des Lichtes Klarheit schaut.
Von Wolken nicht umgeben;
Kommt zu dem ernsten Heiligthum!
Kommt, Brüder, ringet nach dem Ruhm,
Der Tugend hohe Lehren
Durch eure That zu ehren!

Der Pöbel, den nur Vorwitz reizt,
Sucht, lauscht, hofft zu errathen.
Hier, wo man nicht nach Lobe geizt,
Glühn edle stille Thaten. —
Der Gott, der sie hervor gebracht,
Verhüllte sie in Mitternacht,
Und ließ zu euch, ihr Brüder,
Nur das Geheimniß nieder.

Vereinigt euch! gebt Weyhrauch her,
Die Tugend hoch -zu ehren!
Ihr Tempel stehet hoch und hehr.
Wer wagts, ihn zu zerstören?
Was singst du, sterblicher Gesang?
Der Tugend Stimm ist Sphärenklang.
Weckt Edens Wonn in Seelen,
Die ihren Pfad erwählen


Auf das Fest des heiligen Johannes.


Auch in:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. VIII;
mit dem Titel: Auf das Johannisfest (Pr.)
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 60-61,
mit dem Titel: Auf das Fest des heil. Johannis

Auch – leicht verändert - in:
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 78-79,
unter dem Titel: „Auf das Fest des heil. Johannis“
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 152-143


Ihr, die ihr in Einsamkeit
Euch der wahren Freundschaft weiht,
Wie die Alten, wie die guten Alten.
Wo uns Gram und Leid verläßt,
Wollen wir dies frohe Fest
Wie die Väter, wie die weisen Väter halten.

Kind des Himmels, holde Lust,
Komm, beseele unsre Brust!
Laß dich heute, laß dich auf uns nieder!
Fliehet, dunkle Sorgen! flieht,
Mischt euch nicht in unser Lied,
Denn der Freude tönen nur der Maurer Lieder.

Diesen vollen Becher Wein
Wollen wir dem Tage weyhn,
Da zerstreute Brüder sich vereinen.
Bey dem göttlichen Geschenk
Sind wir derer [1776, 1777, 1784 und 1801: deren] eingedenk,
Deren Asche brüderlich auch wir beweinen.

Nehmt die Maurerschürze um,
Baut ein neues Heiligthum,
Das der Väter wieder würdig werde.
Und wenn es vom Staub erhöht,
Im erhabnen Glanze steht,
Dann erstaune, dann bewundre es die Erde.

Tugend! dir nur soll allein
Unser Tempel heilig seyn;
Auf Verräther müsse Rache blitzen!
Unser innres Heiligthum
Müsse so, wie ihren Ruhm,
Unsrer Brüder heldenmüthge [1777: edelmüth’ge] Rechte schützen!

Holde Göttin, Liebe! dich
Zählen heilig-wunderlich [1776: doch wie wunderlich!]
Andre Orden zu verbothnen Trieben:
Aber wir nur, weihen dir
Einen Altar; doch daß wir
Nur verschwiegen, und als wahre Maurer lieben.

Brüder! faßt euch Hand in Hand.
Dankt der Vorsicht für das Band,
Das uns heute wiederum [1776: heut mit neuer Kraft] verbunden.
Schönre Stunden zählen wir
Nimmermehr, als die uns hier
In den Armen unsrer Brüder froh verschwunden.
M*** F*


Ohne Titel


Auch in:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. XXXI;
ohne Titel (Pr.)
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 36-37
Christian Heinrich Wolke: Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 157-158 (ohne die 3. und 6. Strophe)
unter dem Titel: Das Glük brüderlicher Freundschaft
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 57-58.
mit dem Titel: Der Genuß des Lebens.
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 113-114; auch 1810, 113-114


Genießt der Freuden dieses Lebens!
Die Vorsicht hat uns nicht vergebens
Den frohen [1810: regen] Trieb zur Lust geschenkt.
Will uns der Kummer niederdrücken;
Komm, Freude! komm uns zu entzücken,
Und sey in unsre Brust gesenkt.

Die Sorge wandelt durch Paläste [1801 und 1810: in Pallästen],
Stört Könige beym frohsten [1784: frohen] Feste [1801 und 1810: bei frohen Festen],
Verfolgt den Krieger, eilt aufs Meer.
Hier aber, wo der Friede thronet,
Wo Tugend, Recht, und Unschuld wohnet,
Hier kommt die Sorge nimmermehr [1784, 1801 und 1810: nimmer her].

[Die folgende Strophe fehlt 1801, 1810]
Kann uns, was andre von uns denken,
Kann uns der Thoren Argwohn kränken?
Wir, Brüder! kennen unsern Wehrt.
Bemüht euch nicht, sie zu bekehren,
In äusseren entlehnten [1784: in äussern und entlehnten] Ehren
Setzt nie ein Maurer seinen Wehrt [1776: Werth].


Rang [1784: Pracht], Ehre, Reichthum, Glanz und Güter
[1801, 1810: Rang, Sinnlichkeit und Glanz und Güter]
Verblenden schwächere Gemüther:
Was als ein Nichts, was sind sie mehr?
Wir legen alles willig nieder,
Umarmen zärtlich uns als Brüder,
Und Freude flieget [1784: schwebet; 1801 und 1810: schwebt dann] um uns her.

Wenn wir in freudenvollen Tönen
Der unerkannten Tugend fröhnen,
[1801 und 1810: Wenn wir auf freudenvollen Saiten
der hohen Tugend Lob verbreiten],
Stöhrt unsre Freude keine Quaal.
Ein Lied wird bey der Freundschaft Winken
Zur Hymne: Wein, den Brüder trinken,
Wird Opferwein beym Göttermahl.

Wird ja mein Glück durch was [1801 und 1810: hier noch] gestöret,
So ists, daß die mein Herz verehret,
Mein Mädchen nicht dies [1784: das] Glück genießt.
[1801 und 1810: mit mir nicht auch dies Glück genießt;]
Doch leg ich Kell und Schürze [1776 und 1777: Schurzfell; 1784, Schurz und Kelle; 1801 und 1810: Schürz’ und Kelle] nieder,
Flieh [1801 und 1810: flieg’] ich in ihre Arme wieder,
Und zeig [1776 und 1777: Zeig ihr], wie treu ein Maurer ist.

Kommt einst des Todes dunkle Stunde,
So ruf ich ihm mit frohem Munde,
Dem Herold steter Freuden, zu.
Wir gehn ins Heiligthum — uns [1777: und] segnen
Die Väter, die uns dort begegnen,
Und Brüder segnen [1784, 1801 und 1810: feyern] unsre Ruh.
E***. A*.

Stark abgewandelte Version in:
Gesänge für Freymaurer im Auftrage der Loge Apollo besorgt von H. A. Kerndörffer. Leipzig 1814, 152-153,

Genießt die Freude dieses Lebens!
Die Vorsicht hat uns nicht vergebens
Den Trieb zur Fröhlichkeit verliehn.
Will uns der Kummer niederdrücken;
Komm, Freude! komm, uns zu entzücken,
Und laß den Sturm vorüber ziehn.

Die Sorge wandelt durch Palläste,
Stört Könige beym frohsten Feste,
Verfolgt den Krieger, eilt auf‘s Meer.
Hier aber, wo der Friede thronet,
Wo Tugend, Recht, und Unschuld wohnet,
Hier kömmt der Sorgenschwarm nicht her.

Rang, Sinnlichkeit, und Glanz, und Güter]
Verblenden schwächere Gemüther;
Ihr innerer Gehalt ist leicht.
Wir legen alles willig nieder,
Beglückt am Busen treuer Brüder,
Zum Ruhepolster dargereicht.

Wenn wir in Freudenvollen Chören
Die oft verkannte Tugend ehren,
Hebt unser Geist sich himmelan.
Zur Hymne wird das Lied der Liebe,
In der Begeistrung hohem Triebe,
Erklimmen wir die Sternenbahn.

Kommt einst des Todes dunkle Stunde,
So rufen wir mit frohem Munde
Dem Herold steter Freuden zu:
„Führ‘ uns zum Heiligthum! --“ uns segnen
Die Brüder, die uns dort begegnen,
Im Wohnplatz ungestörter Ruh.



Ohne Titel
1772: Hier, wo uns kein Neider höret,
1775: Hier, wo uns kein Spötter höret
siehe: Die erste grossse Verräterschrift: Der verrathene Orden der Freymäurer, 1745
mit dem Titel: Ein Lied für die Freymäurer


Der Hierophant.


Auch in:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. LVII;
mit dem Titel: Der Hierophant (Pr.)
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 84-86,
mit dem Titel: Der Hierophant
Gesänge für Maurer mit neuen Melodieen. 1782; 94-97;
mit dem Titel: Der Hierophant
Christian Heinrich Wolke: Zweihundert und zehn Lider frölicher Geselschaft und einsamer Frölichkeit. 1782, 214-215 (ohne die 4., 6. und 7. Strophe)
unter dem Titel: Einladung zum Tempel der Fridens und der Tugend
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 147-148,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 295-296; auch 1810, 295-296


Zum Tempel, wo der Friede thront,
Wo ächte Tugend sitzt:
Die Gottheit edle Thaten lohnt,
Und auf Verräther [1777: Verbrecher; 1782: Verächter] blitzt,
Kommt alle, die ihr edel denkt!
Unheilge, fern von hier! --
Und welche Wahn und Vorwitz lenkt,
Entfernt euch weit von hier!
[1782: Unheilge, fern von hier!]

Nur wenige sind groß genung [!],
Den Weg hinauf zu gehen.
Und wenn sie gleich [1776, 1777 und 1784: auch; 1782: Wenn sie auch schon] in Dämmerung
Des Lichtes Herold sehn,
Winkt allen nicht vom Morgenthor
Die Gottheit Frieden zu.
Sie zieht die würdigsten [1775: Würdigsten] hervor,
Und führet sie zur Ruh.

[1782: Zum Ziele winkt vom Morgenthor
Die Gottheit Allen nicht:
Die Würdigsten nur dringen vor,
Zum vollen Mittagslicht.]

Fand je [1782: Und wenn] auch ein Unwürdiger
Den Weg ins Heiligthum?
[1782: Die kühne Bahn betrat]
Goß nicht [1782: dann] ein starker Donnerer
Die Nacht um uns herum?
[1782: Nicht Nacht um unsern Pfad?]
Es wälz ein zweiter schrecklicher [1775: Schrecklicher]
Gewitter kühn herauf!
Er deckt, wär er weit mächtiger,
Doch nicht die Hüllen auf.

Geht in die Bilderhölen ein,
Und baut dort den Altar!
Bis hieher drang kein Feind herein;
So mächtig er auch war.
Nur hier sollt ihr in Dunkelheit
Des Lichtes Pfade gehen:
Hier einst in einer bessern Zeit
Verschönert auferstehn.

Folgt einsam hier, unaufgespürt [1782: und und [!] ungerührt]
Von einer schlechten [1782: eitlern] Welt,
Den Weg, den euch die Wahrheit führt,
Vom Morgenstern erhellt.
Folgt ihrem Wink! seyd tugendhaft,
Seyd eurer Väter wehrt [später: werth]!
Noch nie hat, was die Gottheit schafft,
Ein Sterblicher zerstört [1782: entehrt].

So sprach vom innrem [ab 1775: innren] Heiligthum
Des Tempels Hierophant:
Und legte uns die Schürze [1776, 1777 und 1784: das Schurzfell] um,
[1782: Legt unsern heilgen Schurz uns um,]
Die Kelle in der Hand;
 [1775: Gab Kellen in die Hand:]
Goß aus den Schalen Opferwein,
Und segnete die Nacht. —
Und alle trunken [1777 und später: tranken] Opferwein,
Und segneten die Nacht.

Folgt, Brüder! diesem Pfade nach,
Hand brüderlich in Hand:
Und segnet jenen großen Tag,
Der uns so schön verband.
Betretet froh die edle Bahn,
Da man zum Tempel geht:
Seht Mitleidsvoll auf den Profan [1782: den Spötter an],
Der edle Werke schmäht.
D*** L*



Ohne Titel.
Wo seyd ihr hin, beglückte Zeiten!
ohne Angabe
in der 2. Auflage 1775, weggelassen
siehe: Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge
unter dem Titel: Die Redlichkeit, 1772


Ohne Titel


Auch in:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. XLVI;
ohne Titel (Pr.)
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 128,
mit dem Titel: Weisheit
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 262; auch 1810, 262


Weisheit hat ein altes Recht,
Thoren zu verlachen:
Denn zu groß ist ihr Geschlecht,
Um es klug zu machen.
Brüder! Sie sind elend gnug,
[1810: zum Verständigmachen.
Ach, ihr Loos ist schlimm genug!]
Ihr Verdienst ist Selbstbetrug,
Und ihr Wehrt [später: Werth] ein [1810: ist] Titel.

Ihre Freude [1810: Thorenfreude] gleicht dem Traum,
Den der Tag verscheuchte:
Unsre jenem Meeresschaum,
Der Cytheren zeugte.
Wir sehn in zufriedner Ruh
Einem Schwarm von Wünschen zu,
Der kein Glück noch baute.

Lasset Schönen und Profan
Unser Werk verschmähen.
Die, die unsern Altar sahn,
Müssen weiter sehen.
Wer nach Rednerweihrauch geizt,
Wen nicht nackte Tugend reizt,
bleibt Profan im Orden!

Unsrer Jahre Morgenroth
Glüh von jenen Freuden,
Denen spät nicht [später: nie] Reue droht,
Die der [später: die] Weisheit kleiden!
Dann umglänzt des Lebens Rest
Hoffnung auf ein ewig Fest
Mit den besten Brüdern.


stark abgewandelt in:
Johann Georg Scheffner: Spaetlinge. Königsberg 1803, 358-360,
unter „Freymäurerlieder“

Weisheit hat ein altes Recht
Thoren zu belachen;
Denn zu groß ist ihr Geschlecht
Zum Verständigmachen:
Ihrer Leidenschaften Trug
Macht nicht Rath nicht Schaden klug,
Weisheit muß sie dulden.

Thorenfreude gleicht dem Traum,
Den der Tag verscheuchte,
Gleicht dem Lufthauch, der aus Schaum
Bunte Bläschen zeugte,
Weise sehn bey Fleiß und Ruh
Leerem Freudgeschwärme zu,
Froh der Daseynswohlthat.

Mag der spöttelnde Profan
Maurerlust yerschmähen,
Freude suchen in dem Wahn
Stolz sich aufzublähen.
Glaubt, nur der, den Wahrheit reizt,
Wenn er nach der Freude geizt,
Erntet ihren Segen.

Nur durch Wohlthun sorgt der Tag
Für die Abendfreuden,
Und der Vorzeit Nachgeschmack
Mehrt der Zukunft Leiden,
Ruh im Herzen schärft den Blick
Für das ächte Freudenglück,
Einst im Arm der Weisheit.

Unsre kurze Lebenszeit
Nutz' drum alle Freuden,
Die das Alter nicht bereut,
Die der Jugend kleiden,
Und des Lebens lezten Hauch
Heil’ge noch ein Zeitgebrauch
Für die ewge Freude.


Das Glück der Frey-Mäurer.


Auch in:
Oden und Lieder. Hamburg 1772, 23-24 (leicht verändert)
Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. 1772, 67-70,
unter dem Titel: Freimäurer Lied
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. LXXV;
mit dem Titel: Das Glück der Freymäurer (ohne Kürzel)
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 74-75,
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 106,
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 204-205; 1810, 204-205

[später: Einer.]
Preist, Freunde, Brüder, Mäurer!
Das Band, das uns verbindt,
Das jeder täglich theurer,
Verehrungswürdger [1776 und 1784: verehrenswürdger] findt.

[später: Chor.]
Laßt in vereinten Chören
Ein frohes Loblied hören.
Es dringt Asträens Schein
In unsre Logen ein,
Und bringt, o seltnes Glück!
Die goldne Zeit zurück.

Das Laster muß erbleichen;
Als wie vom Strahl gerührt,
Muß Wahn und Irrthum weichen,
Da uns die Wahrheit führt.
Laßt in vereinten Chören, etc.

Weicht, niederträchtige [1801: Weicht von hier, feile; 1810: Entweichet, feile] Schmeichler,
Weicht, naht [1776 und 1784: macht] euch zu uns nicht!
Die Wahrheit reißt dem Heuchler
Die Larve vom Gesicht.
Laßt in vereinten Chören, etc.

Verworfene [1801 und 1810: Verblendete] Gemüther,
Die niedrer Vortheil [1801 und 1810: Die nur Gewinnsucht] lenkt,
Für euch sind nicht die Güter,
Die uns die Vorsicht schenkt!
Laßt in vereinten Chören, etc.

Euch mag die Habsucht quälen;
Es hat der niedre [1772: schnöde] Geiz,
Der Abgott schlechter Seelen,
Für Mäurer keinen Reiz.
Laßt in vereinten Chören, etc.

Uns reizt [1810: lockt] kein leerer Titel,
An Tugend sind wir reich:
Der Purpur und der Kittel
Sind in den Logen gleich.
Laßt in vereinten Chören, etc.

Lernt euch der Laster schämen,
Lernt euch der Tugend weihn,
Lernt eure Triebe zähmen,
dann stellt euch bey uns ein.
Laßt in vereinten Chören, etc.

Ihr aber, theure Brüder!
Die ihr der Tugend treu,
Bleibt immer würdge Glieder
Der edlen Maurerey.
Laßt in vereinten Chören, etc.

Erhebt mit Herz und Munde
Das Glück, das uns entzückt,
Und preist die seelge Stunde,
Da ihr das {1772: diß] Licht erblickt.
Laßt in vereinten Chören, etc.
v. O.---


[1777 nochmals angehängt:
Laßt in vereinten Chören
Ein frohes Loblied hören;
Es dringt Asträens Schein
In unsre Logen ein,
Und bringt, o seltnes Glück,
Die goldne Zeit zurück.]



Ohne Titel
Freunde! schmecket mit Entzücken
in der 2. Auflage 1775 weggelassen
siehe: Acht neue Freimaurerlieder aus Regensburg, 1772,
unter dem Titel: Die Freude



Ohne Titel
Hier, in der Freiheit sichrem Schooße
in der 2. Auflage 1775 weggelassen
siehe: Ludwig Friedrich Lenz: 13 freimaurerische Gesänge
IIII. Gesellen-Lied, 1746, Version 1772



Ueber den Ursprung des Ordens
Kommt der Tugend wahre Freunde!
in der 2. Auflage 1775 weggelassen
siehe: Acht neue Freimaurerlieder aus Regensburg, 1772



Ohne Titel

Purpur reizt erhabne Seelen …
siehe: Ludwig Friedrich Lenz: Freymäurer-Lieder 1746
unter dem Titel: III. Meisterlied


Ohne Titel


Auch in:
Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. 1772, 60-61,
unter dem Titel: Freimäurer Lied
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. LXV;
ohne Titel (Pr.)
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 14-15;
mit dem Titel: Merces profundo pulchrior evenit
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 132-133,
mit dem Titel: Lehrlied


Entfernt vom rauschenden Getümmel,
[1776 und 1784: Wie glücklich! - fern vom rauschenden Getümmel,]
Genießen wir der wahren Ruh.
Uns winkt ein Gott vom hochgestirnten Himmel,
Er winkt uns Lust und Stille zu.

Die niedre Schmach, womit das Volk uns schmähte,
Dem unser Adel tief versteckt,
Der uns vom Staub zum Götterstuhl erhöhte,
Versinkt, ohnmächtig {1775: Sinkt ohnmachtsvoll] hingestreckt.

Der durchs Gebet das blöde Volk versühnte,
Ein Priester Gottes am Altar,
Der seinem Herrn getreu im Staate diente,
Ward Pest, wenn er im Schurzfell war.

Doch unsre Unschuld, tugendhafte Brüder!
Erhielte sich bey dem Geschrey:
Die Gottheit sahs, sie kam zu uns hernieder.
Und segnete die Maurerey.

Es ehrten selbst die Fürsten unsre Werke.
(Es sind ja Werke der Vernunft!)
Man gab uns Beyfall, Sicherheit und Stärke;
So wuchs die königliche Zunft.

Wie unser Ruhm in längst [1772: lang] verfloßnen Jahren
Sich bis zum Thron der Sterne schwung:
So steigt er jetzt, und unsren edlen Schaaren
Winkt bald [1775: selbst] das Volk Bewunderung.

Fahrt, Brüder! fort, es ist der Vorsicht Wille:
Nur unsre Tugend macht uns frey.
Folgt diesem Pfad in Treue und in Stille,
Und wünscht: Es blüh die Mäurerey!
C *** Q *

[Die nachfolgenden Strophen fehlen in Hippel 1772; ferner 1772, 1776, 1777, 1784, 1801 und 1810]

Strophe.
Ewig muß der Orden blühen
Unser eifrigstes Bemühen,
Unser Herz sey ihm geweiht.
Unser Eifer sey im Stillen
Seine Pflichten zu erfüllen
So wie er es uns gebeut.

Antistrophe.
Ewig muß der Orden blühen
Unser eifrigstes Bemühen
Unser Herz sey ihm geweiht.
[1775: J. J.)


stark verändert in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 91-92.

Entfernt von allem rauschenden Getümmel,
genießen wir der wahren Ruh;
uns winkt ein Gott, vom hochgestirnten Himmel,
die Stille seines Friedens zu.

Die Schmach, womit das niedre Volk uns schmähte,
dem keiner unsern Werth entdeckt,
ist ausgetilgt, und auf der heilgen Stätte
ein Siegspanier hoch aufgesteckt.

Denn unsre Unschuld, muthig, frei und stille,
erschien doch endlich vorwurfsfrei,
die Gottheit sah's und ihre Segensfülle
kam wieder auf die Maurerei.

Da ehrte alle Welt die guten Werke,
gethan zur Ehre der Vernunft,
und gab zum Wachsthum, Sicherheit und Stärke
und Lob der königlichen Zunft.

Und wie ihr Ruhm in längst verfloßnen Jahren
sich bis zum Thron der Sterne schwung;
so steigt er auch noch jetzt, und unsern Schaaren
winkt selbst das Volk Bewunderung.

Fahrt, Brüder, fort, an Tugend fest zu glauben:
wer sie nicht ehrt, wird niemals frei;
dem, der sie übt, wird nichts die Krone rauben,
bestimmt zum Preis der Maurerei.


Ueber die Größe des Ordens


Auch in:
Freimaeurer Lieder mit neuen Melodien. 1772, 72-73,
unter dem Titel: Freimäurer Lied
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. LXV;
mit dem Titel: Ueber die Größe des Ordens (Pr.)
Lieder zum Gebrauch in den Logen. Breßlau 1777, 22-23;
mit dem Titel: Ueber die Größe des Ordens
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer. 1784, 30-31;
mit dem Titel: Ueber die Größe des Ordens
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 57-58 (ohne Titel)


Der Tugend Kenner, ächte Mäurer [1801: Brüder]!
Der Abend kommt, die Zeit wird theurer [1801: und steigt hernieder,]
Die Sonne sinkt ins stille Meer.
Sie senket sich vom Horizonte,
Und wo sie sonst im Glanze thronte,
Regiert der Mond das Sternenheer [1772: der Sternen Heer].

Heil dir mit deinen [später: deinem] heilgen Schrecken,
O Dunkelheit! um uns zu decken
Verhüllst du uns in Mitternacht.
Dich segnen alle unsre Brüder.
Licht ist in dir, der Tag kommt wieder,
Als wär er erst vom Schlaf erwacht.'

So reizend war der junge Morgen,
Den lang in ihrem Schooß verborgen
Die erste Dunkelheit gebar. – [1777: verbarg.]
Dich sehn wir, schönster aller Sterne!
Du winkest uns, dir folget gerne
Die dreifach dir geweihte Schaar.

Die welche niedrer Vortheil rühret,
Neugierde, Wahn und Vorwitz führet,
Entfernt des Rächers falber Strahl:
Allein, die wenig edlen Seelen,
Die nur aus ächten Trieben wählen,
Vereint uns [1801: vereinet] eine heilge Zahl.

Im heissen Süd, im kalten Norden
Blüht, Freunde! blüht der Maurerorden,
Im frühen Ost, im späten West.
Vom Morgen kommt der Friede wieder.
Weiht ihm Altäre, singt ihm Lieder,
Er ist es würdig, weiht sein Fest.

Und wenn euch, die ihr jetzt zerstreuet,
Mit uns vereinigt, einst erfreuet
Ein lang von uns erwünschtes [später: gewünschtes] Glück;
So seyd den Vätern gleich, ihr Brüder!
Noch immer edle, würdge Glieder,
Und denkt, an jene Zeit zurück.
R *** A*
[1775: H. U.]


Ohne Titel


Auch in:
Vollständiges Liederbuch der Freymäurer mit Melodieen. 1776, No. LXXIII;
ohne Titel (Pr.)
Allgemeines Gesangbuch für Freymäurer, 1784, 24,
mit dem Titel: Ueber die Bestimmung der Freymaurer
Versuch einer vollstændigen Samlung Freimaurer-Lieder, 1790, 76-77 (mit einer zusätzlichen Strophe)
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer, 1801, 43 (mit der zusätzlichen Strophe).

Das Glück, das Ungeweihte kaufen,
Ist nicht das Ziel, nach dem wir laufen:
Wir handeln nicht um [1801: nach] Glück und Wehrt [später: Werth].
Talente, die wir selbst besitzen,
Zu bessern, und der Welt zu nützen,
Ist unsre Kunst und [1775: ist] unser Wehrt [später: Werth].

[1790:
Das Glück, das Tausende erkaufen,
Ist nicht das Ziel, nach dem wir laufen;
Wir handeln nicht um Rang und Werth;
Die Gaben, die wir selbst besitzen,
Verbessernd für die Welt zu nützen,
Das ists was unsre Kunst uns lehrt.]


Wenn unsre Werke nicht mit Kränzen
Wie Weltbezwinger Thaten glänzen:
So schätzt sie doch der Himmel mehr.
Die Rose, die in Schattenhecken
Der Sonne Strahlen nicht entdecken,
Blüht röther, riecht balsamischer.

Zu eines Tempels Dienst berufen;
Wo man auch auf den höchsten Stufen
Den Thoren doch Profan nur nennt,
[1790: Wo keiner sich auf höhern Stufen
Vom Kleinsten seiner Brüder trennt,]
Sey uns [1790: Ist, sich] an Tugenden zu gleichen,
Das ächte, das ehrwürdge Zeichen,
Woran ein Bruder Brüder kennt.


Zusätzliche Strophe 1790 und 1801:

Und wenn auch erst am Tag der Erndte
Man unsre Saaten kennen lernte,
So ist doch nichts umsonst gethan;
Der Himmel sieht das muthge Streben
Mit Beifall, und fürs andre Leben
Schreibt's uns ein guter Engel an.


Johann Georg Scheffner: Spaetlinge. Königsberg 1803, 353-354,
hat unter „Freymäurerliedern“ die 1. und 3. Strophe umgedichtet, die 2. weggelassen und dafür die 4. angefügt.

1.
Das Glück, das tausend theur erkaufen,
Ist nicht das Ziel, nach dem wir laufen,
Im Glanz liegt nicht des Goldes Werth:
Nur Gaben, die wir selbst besitzen,
Zu bessern, um der Welt zu nützen,
Ist das, was unsre Kunst begehrt.

3.
Zu eines Tempels Dienst berufen,
Der selbst nicht auf den höchsten Stufen
Den Lehrling stolz vom Meister trennt,
Ist uns an Tugenden zu gleichen
Das ächte ehrenvolle Zeichen,
Woran ein Bruder Brüder kennt.


Ohne Titel
Auf, auf genießt der Tage
in der 2. Aufl. 1775 weggelassen
siehe: Johann Adolf Scheibe: Freimaurerlob, 1749
Eine völlig veränderte Version, 1772


Bey einer Grundlegung.

Auf, Brüder! auf zum Lobgesang
siehe: Bei der Grundlegung einer neuen Loge
Version I (1772)



Ohne Titel
Richter frey geschafner Geister
siehe: 50 frühe freimaurerische Gebete
beim Jahr 1772
[einzig in der vierten Strophe steht bei Hippel: des Weisen]


An einen jungen Bruder

Unsrer Baukunst erste Lehren
in der 2. Aufl. 1775 weggelassen
siehe: Aufnahmelied, 1772


Schlußlied

Zunftgenossen, edle Brüder …
in der 2. Aufl. 1775 an letzter Stelle, 100-102
siehe: Lied der Lehrlinge, 1722
9. deutsche Übersetzung: Ludwig Friedrich Lenz: Freymäurer-Lieder 1746


An das schöne Geschlecht

Ihr, die wir Schwestern nennen
in der 2. Aufl. 1775 weggelassen
siehe: 11 frühe Schwesternlieder


Die 10 angehängten Lieder der 2. Auflage, 1775


66-71
Ueber den Wehrt der Maurerey.
O heiligs Band der Freundschaft treuer Brüder
siehe: Ludwig Friedrich Lenz: Freymäurer-Lieder 1746
unter dem Titel: I. Lob-Gesang auf die feyerliche Johannis-Loge
am Schluss des Liedes


72-74

Ohne Titel


Heil dir, du Tag, voll Glück und Ruhm,
Die Vorsicht schenkt dich wieder!
Heut bauten unser Heiligthum
Durch Sie vereinte Brüder.
Wie heiter lächelst du uns an,
wir suchen, dich zu ehren!
So mächtig war noch kein Profan,
Um unser Glück zu stöhren.

Komm, sanfter Friede, senke dich
Auf unsre Arbeit nieder!
Nur du verbindest brüderlich
Und baust das Glück der Brüder.
Wo war wol je ein Band so schön,
Als dies, was du gebunden?
Was nur die Welt sich wünscht zu sehn,
Wird hier durch dich empfunden.

Hier steht dein festes Heiligthum,
Der Welt verborgne Tugend!
Hier findt der Große seinen Ruhm,
Der Greis die Lust der Jugend.
Das Heer der Sorgen flieht zurück,
Und kehrt zu uns nicht wieder.
Wir alle finden unser Glück
Im Arm der besten Brèder.

Wie Rosen die im Frühling blühn
Den Opferkelch umwunden,
Gießt heilgen Wein, zum Danke hin
Dem Glück, das uns verbunden.
Und eine unschuldsvolle Lust
Belebe diese Feier:
Und eines jeden Bruders Brust
Erfüll ein heiligs Feuer.

Kehrt nach Jahrhunderten einmahl
Dies Fest der Freuden wieder;
So seyd bey diesem Opfermahl
Noch glücklicher, ihr Brüder!
Dann geht mit Dank ins Heiligthim
Um diesen Tag zu segnen!
Und, Nachwelt, sieh auf uns mit Ruhm
Wie wir die Vorwelt segnen!
R. A.


75-76

Ohne Titel


Welche Zeiten, edle Brüder!
Welche Feste kehren wieder!
Seht zurück, seht vor euch hin!
Frölichkeit im Angesichte
Strahlt mit immer sanftem Lichte
Uns der Einigkeit Gewinn.
Winkt uns nicht des Glückes Waage?
Lächeln uns nicht heitre Tage?
Hofnung macht die Scenen neu.
Stimmt der Zukunft Listgesänge
Singt in langer Reihen Menge
Dieses ist die Maurerey!

Wie, wo erst die Nacht geschwebet
Sich der Morgenstern erhebet,
Und die Sonne prophezeit:
So mag unser Orden glänzen,
So erstrecke ohne Gränzen
Sich sein Schimmer weit und breit.
Eile dann, o volle Sonne,
Zu dem Wachsthum unsrer Wonne,
Bringe uns den Tag herauf!
Tempel steigen aus Ruinen,
Aus den Trümmern heile Bühnen,
Aus der Asche Häuser auf.

Laßt den Grund von unsern Freuden,
Die der Weisheit sich vereiden,
Tugend, Recht und Freundschaft seyn.
Lebt in süssen Harmonien,
Daß die Palmen wieder blühen
Und Gerüche um sich streun.
Daß der Glieder Band und Kette
Mit dem Golde um die Wette
Stark und unzerstöhrlich sey.
Dann erschallen in den Chören
Lieder zu des Ordens Ehren
Und der edlen Maurery.


77-79

Ohne Titel


Auch in:
Sammlung auserlesener Freimaurer-Lieder. 1790, 62-64,
unter dem Titel: Die Stuffen zur Unsterblichkeit
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 284-285

Wir bauen mit am großen Weltgebäude
Den Aedeln [1790, 1801: der Tugend] einen Weg zum Ruhm,
Den Armen [1790, 1801: dem Kummer] einen Sitz der Freude,
Und uns ein stilles Heiligthum.
[1790, 1801: der Redlichkeit ein Heiligthum.]
Treu, Wahrheit und Verschwiegenheit
Sind Stuffen zur Unsterblichkeit.

Erhaben war der alte [1790, 1801:ist der ächte] Maurerorden
Und stets nur Wenigen bekannt.
[1790, 1801: und wen‘ gen (1801: wenig) Edlen nur bekannt;]
Doch! wär er je so groß geworden
[1790, 1801: doch wär' er, was er ist, geworden,]
Ohn ein geheimes Freundschaftsband?
Treu, Wahrheit etc.

Die Zeit zerstört die alten Mausoleen [1790, 1801: Prachtgebäude],
Allein die Maurersäulen [1810: des Maurers Säulen] nicht.
Der Fleiß wird unser Werk erhöhen,
Das Erndte von der Saat verspricht.
[1790, 1801: wir erndten [1801: ärnten) in der Zukunft Freude,
auch wenn die Saat sie nicht verspricht.]
Treu, Wahrheit etc.

Ist nicht die Welt ein Labyrinth zu nennen,
Wo auch die größte Tugend irrt?
Lernt den geheimen Faden kennen,
Der Brüdern nun entdecket wird.

[1790, 1801: wo auch der Weise strauchelnd irrt?
Wohl allen, die den Faden kennen,
der unvermerkt zum Kleinod führt!]
Treu, Wahrheit etc,

Der fromme Wahn macht unsre Kunst zur Sünde,
Wars jemals anders in der Welt?
Laßt blöden Augen ihre Binde --
Und jedem, dem es so gefällt.
[1790, 1801: wenn ihnen nicht das Licht gefällt.]
Treu, Wahrheit etc.

Verschließet nicht den Weg zu euren Herzen,
Verschließet eure Logen nur.
Bei eurer Nebenmenschen Schmerzen
Merkt auf die Stimme der Natur.
Treu, Wahrheit etc

Laßt Brüder! uns nie unsern Werth verfehlen,
Wenn sich der Neid zum Vorwurf regt.
[1790, 1801: Auch dann laßt uns des Zieles nicht verfehlen,
wenn wider uns der Neid sich regt.]
Was kümmert sich um kleine Seelen
ein Herz, das für die Zukunft schlägt.
Treu, Wahrheit etc.

Dort warten noch auf uns die schönsten Scenen
Wo nur die strenge Tugend prangt!
Laßt Brüder uns nach jener Stuffe sehnen,
Wo man das volle Licht erlangt.
Da lohnt das Glück der Ewigkeit
Für Wahrheit, Treu Verschwiegenheit.

[1790, 1801: Es wartet noch auf uns ein schön'res Leben,
wo Tugend nicht mehr irrt und wankt:
die Stufe laßt uns zu ersteigen streben,
wo man das volle Licht erlangt.
Denn da lohnt Glück der Ewigkeit
für Wahrheit, Treu, Verschwiegenheit.]


80-83

Ohne Titel


Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 238-239

Tag, den wir dem Orden weihen,
Sey uns tausendmal gegrüßt!
lHeule müsse sich erfreuen,
Wer des Ordens würdig ist.

Chor.
Spannt sie hoch die frohe Saiten!
Prächtig strahlt das heilge Licht.
Und das, was es mehr verspricht,
Sieht ein kühner Blick von weiten.

Ohne rauhe Hindernisse
Bleibt die gröste That nur klein,
Fasset muthige Entschlüsse
Brüder! um einst groß zu seyn.

Chor.
Weisheit sey auf unsern Wegen,
Tugend sey der Maurer Ruhm.
Kommt, empfangt im Heiligthum
Zu der großen That den Segen.

Heilge Eintracht! seine Plane
Weiht der Maurerorden dir,
Haßt nicht, Brüder! die Profane,
Lehrt sie denken so wie wir.

Chor.
Seyd zuvor erst große Seelen,
Eh ihr wahre Maurer seyd,
Wer sein Herz der Tugend weiht,
Wird des Zweckes nie verfehlen.

Wenn sich feige Herzen kränken,
Stimmt in diesen Ton nicht ein:
An die beßre Zukunft denken,
Heißt der Zukunft würdig seyn.

Chor.
Bauet nicht des Tempels Mauren
Stolz hinauf wie Babylon.
Lernt des Neiders seichten Hohn
Und den Neider selbst bedangen.

Sey beglückt erhabner Orden!
Der nur, welcher dir sich weiht,
Ist ein wahrer Mensch geworden,
Würdig der Unsterblichkeit.

Chor.
Herrlich war der erste Tempel,
Doch des zweyten Herrlichkeit
Uebertraf den ersten weit,
Welch ein göttliches Exempel!

Ja! die Vorsicht wird uns decken
Brüder! geht wie die Natur.
Seht sie kommt zu ihren Zwecken,
Glücklich; doch allmählig nur.

Chor.
Nur durch Weisheit, Schönheit, Stärke
Wird sich unser Bau erhöhn.
Wo wir nichts als Trümmer sehn,
Sieht die Nachwelt Wunderwerke.
E. A. F.


84-85

Ohne Titel


Die Sonne steigt im Ost aus Purpurwellen
Und eilet sanft dem Westen zu.
Das Morgenlicht wird manches Werk erhellen,
Im Abend findt es Glanz und Ruh,

Gegrüsset seyst du Tag der Mäurerfreude,
An den die Vorwelt kaum gedacht!
So grüssen wir im frohen Ordenskleide
Dich als ein Licht nach langer Nacht,

Wo erst die Fluth mir stolzen Wellen brauste,
Küßt jetzt ein nährend Korn das Land;
Wo einst ein Sturm die Wälder niedersauste,
Blüht jetzt der Fluren Lustgewand.

Baut Mäurer! dann den Tempel aus Ruinen,
Und zeigt durch Eintracht euren Muth.
Der Hofnung Stern ist euch schon groß erschienen,
Auf welcher eur Gebäude ruht.

Von Tugenden, von reiner Lust begleitet,
Erhebet sich ein heilig Chor.
Ihr Brüder! wißt, was unser Werk bedeutet,
Es steigt durch eure Kunst, empor.

Kommt Zeten! kommt, laßt unsre Wunsche siegen,
Und segnet unser Heiligthum.
Wenn Steine sich zu Steinen tüchtig fügen
So wird es einst ein Pantheum.

Bekränzet nun die Scheiteln frisch mit Rosen,
Und preiset festlich unsern Tag;
Und jeder Sitz sey heiter wie ein Gosen,
Das noch die Nachwelt schmecken mag!



86-87
Auf das Fest des Heiligen Johannis.
Der Tag, der unsre Lust vermehret
siehe: Johann Adolf Scheibe: Freimaurerlob, 1749
mit dem Titel: Auf die feyerliche Johannisloge


88-92

Ohne Titel


Stark verändert und ohne die 2., 5., 7. und 8. Strophe in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 164-165 (ohne Titel); auch 1810, 164-165.

1.
Laßt, Brüder, wie's die Pflicht vergönnt,
Uns von verborgnen Dingen,
Die nur allein der Maurer kennt,
Vom hoh’n Geheimnis singen.
Doch, es entfernt sich zuvor
Ein jeder kühler Blick,
Ein jedes fremdes lauschend Ohr
Und weiche weit zurück.

[1801: Laßt, Brüder, wie's die Pflicht vergönnt,
uns von verborgnen Dingen,
die nur allein der Maurer kennt,
zu Thaten weckend, singen.
Doch was ein heilges Dunkel deckt,
was Weise nur verstehn,
bleib' fremden Augen tief versteckt,
die bloß aus Neugier sehn.]

2.
Der Eingang in das Heiligthum
Ist nur für uns, Ihr Brüder;
Auf uns läßt sich mit Glanz und Ruhm
Allein das Licht hernieder:
Und was ein heilig Dunkel deckt,
Ganz deutlich zu verstehn,
Bleibt allen Fremden tief versteckt,
Von uns allein gesehn.

3.
Als aus den Finsternissen wir
Dem Licht entgegen rückten,
O! welch ein Anblick, den wir hier
Zum ersten mal erblickten!
Da sehan wir den Tempel stehn,
Das Heiligthum erhöht.
Ein Werk, das nur durch Tugend schön,
Durch Pflicht befestigt steht.

[1801: Als aus dem Reich der Finsterniß
ins Licht wir übergingen,
wie sanft uns alles zu sich riß,
was wir im Licht empfingen.
Da sahen wir den Altar stehn
auf Stufen hoch erhöht,
auf deren jeder glänzend schön
ein Tugendbildniß steht.]

4.
Schön ist die Pflicht: -- wir folgen ihr
Auf so gebahnten Wegen.
Von Stuf, zu Stufe rücken wir
Dem näh’ren Licht entgegen.
Da ist der Leitstern, der und führt
Den rechten, sichren Pfad.
Und wer hat sich wohl je verirrt,
Den er geleitet hat?

[1801: Der Pflichtenlehre folgt man hier
auf festgebahnten Wegen,
von Stuf zu Stufe rücken wir
dem hellern Licht entgegen.
Beim sichern Leitstern, der uns führt,
hat sich vom rechten Pfad
noch nie ein Sterblicher verirrt,
folgt er ihm in der That.]

[1810: Beim sichern Leitstern, den wir sehn,
und auf dem ebnen Pfad,
wird nie der Maurer irre gehen,
folgt er ihm in der That.]

5.
Je tiefer wir ins Innre gehen,
Um desto schönre Pflichten.
Und o! wie selig ists, wie schön,
Sie freudig auszurichten!
Auch mitten in der Dunkelheit
Strahlt noch ihr Glanz hervor,
Und hebt, wo Tod und Grab gebeut
Verschönert sich empor.

6.
Wenn alles sinkt, wenn alles fällt
In Staub und Trümmer nieder,
Hebt sich wie eine neue Welt
Vom Staub der Orden wieder.
Nichts ist so fest, es muß vergehn.
So hoch, es fällt dahin.
Hier sehn wir neu die Palmen stehn
Und schöner wieder blühn.

[1801: Wenn alles sinkt, wenn alles fällt,
der Orden selbst mit fiele:
hebt er sich mit der neuen Welt
treu seinem Stiftungsziele,
wird schön, wie er von Anfang war,
im erstgebornen Licht,
führt ein zur Ruh die heilge Schaar,
und endet nimmer nicht.]
[1810: steht fest und wanket nicht]

7.
So schön, wie er von Anfang war,
So bleibt er bis ans Ende.
Und unsre ihm geweihte Schaar
Beut willig ihm die Hände.
Und eines jeden edlen Brust,
Empfindt sein ganzen Glück:
Der Welt verborgen, uns bewust,
Und segnet sein Geschick.

8.
Die Morgenröthe bricht hervor
Schön im Gefolg der Sterne.
Es öfnet sich das innre Thor
Und zeigt den Glanz von Ferne.
Allein vom erstgebohrnen Licht
Und von der Helden Ruh
Singt auch die kühnste Muse nicht,
Da fällt der Vorhang zu.
A. AB.


93-96

Ohne Titel


Auch in:
Vollständiges Gesangbuch für Freimaurer. 1801, 10-11.


Auf, Brüder, stimmt zum Lobgesang
Die frohen Sayten wieder!
So als [1801: So wie] noch nie ein Lied erklang,
Ertönen unsre Lieder.
[1801: tön' heut das Lied der Brüder.]
Ihr kühner hoher Siegeston
[1801: Ihr hoher lauter Freudeton]
Heb' sich von Sphär' zu Sphäre!
Er steige zu der Gottheit Thron,
Und thöne Dank und Ehre.

Heut rief sie was zertrümmert war,
Aus Staub und Moder wieder,
Und samlete die edle Schaar
Zerstreuter würd'ger Brüder.
„Werd’, sprach sie, werde Heiligthum
Die Vorsicht ruft dich wieder,
Steh ewig fest, mit Glanz und Ruhm,
Und stürze niemals nieder.

[1810: Sey, sprach sie, neues Heiligthum,
geweiht dem Bruderbunde,
geschmückt mit Ehre, Kraft und Ruhm,
und geh nie mehr zu Grunde.]

Des ersten Tempels Herrlichkeit
War reich an Glanz und Wonne:
Doch dieser übertref ihn weit,
Sey glänzend wie die Sonne,
[1801: so wie den Mond die Sonne,]
Daß nichts an Schönheit, Ruhm und Glück
Ihm je verglichen werde:
Er sey der Schöpfung Meisterstück,
Bewunderung der Erde.
[1801: ein Wunder dieser Erde.]

Ein täuschend Dunkel rings herum,
Von innen Recht und Wahrheit.
[1801: von innen Licht und Klarheit,]
Ein ewig sichres Heiligthum
Und ewig Licht und Klarheit.
[1801: voll Treue, Recht und Wahrheit.]
Und was sich für ein mächtig Heer
Auch möcht' dawider wagen,
Und wenn es noch so furchtbar wär,
Es sey [1801: werd' es] zurückgeschlagen.“

Er ist erfüllt der Gottheit Spruch:
Ihr Werk muß ewig stehen.
[1801: ihr Werk, es ist bestanden;]
Wer [1810: wo] ist, der es zu Boden schlug?
Wie kann es untergehen?
[1801: so viel sich Feinde fanden?]
Wie göttlich glänzend! Wie so [1801: o wie] schön,
Wie reich an Pracht und Ehren!
Die Völker, die’s von Ferne sehn
Bewundern und verehren.
[1801: o, hälfen alle, die es sehn,
der Tugend Reich vermehren!]

Geht, Brüder, ein ins Heiligthum,
Wo edle Thaten glänzen.
Und laßt uns zu der Gottheit Ruhm
Den Tempel schon bekränzen.
Und unter Jubel und Gesang,
Dampf Weihrauch von Altären,
Und jede Hymne thöne Dank,
und muß ihr Lob vermehren.

[1801: Eilt, eilt den Tempelberg hinan,
mehrt seines Umfangs Gränzen;
es laß, so viel ein jeder kann,
sein Licht dem Nächsten glänzen.
Bringt unter Jubel und Gesang
Dampfweihrauch den Altären,
und jedes Lied tön' Gottes Dank,
und helf' sein Lob vermehren.]


Und sieht die Nachwelt diesen Tag
Zu sich zurücke kehren,
So sing‘ sie froh die Hymne nach
In gleich vereinten Chören.
[1801: so stimme jeder Herzensschlag
Ihm Hymnen an zu Ehren.]
Und wie wir ihn bewunderten,
Und froh sein Fest [1801: und festlich ihn] begingen,
So froh muß [1801: so muß ihn] nach Jahrhunderten
Die Nachwelt ihn [1801: auch] besingen.
A.


97-99

Ohne Titel


Von Friedrich Voigts (Leipziger Freimaurer-Zeitung, No. 24, Juni 1851, 190) Hieronymus Johann Bernhard Suse zugeschrieben


Er kommt, umtanzt von Freuden kommt er wieder
Der Tag und sein Gewand ist Licht.
Er war's, sein Glanz beschien die ersten Brüder.
Ihn feiren ist der Maurer Pflicht.
Eilt Brüder in das Heiligthum
Den Vorhof zu Elysium.

Rauh ist die Bahn, die andre wandeln müssen;
Für uns sind Rosen hingestreut.
Wir fliehen Gram und Kummer, weil wir wissen
Daß Tugend froh zu seyn gebeut.
Es ist der Maurer Heiligthum
Der Vorhof zu Elysium.

Laßt Würd' und Rang, die nur so lang verweilen
Als es dem Eigensinn gefällt
Und treulos einst im Tode von uns eilen,
Laßt sie Profanen in der Welt.
Es ist der Maurer Heiligthum
Der Vorhof zu Elysium.

Denn Brüder hier, an dieser heil gen Städte
Hier athmen aller Herzen frey.
Nur Tugend schließt um uns die ew'ge Kette
Gehemnißvoller Maurerei.
Es ist der Maurer Heiligthum
Der Vorhof zu Elysium.

Hüll uns, wenn wir der Tugend Tempel bauen
In Dunkel das dir selber gleicht,
O Nacht! Verbreit um unsre Loge Grauen,
Daß uns der Fürwitz nie erreicht,
Es ist der Maurer Heiligthum
Der Vorhof zu Elysium.



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