Carl zum neuen Licht: Unterschied zwischen den Versionen

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|colspan="2" style="text-align:center"|Johannisloge:
 
'''"Carl zum neuen Licht"'''
 
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| Orient:
 
| [[:Kategorie:Alzey|Alzey]]
 
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| 254
 
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| Gründungsdatum:<br />arbeitete bis:<br /> erneut ab:<br /> ruhend ab:
 
| 11. Mai 1817<br /> 1934 <br />1946 <br />1970
 
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| Großloge:
 
| [[Eklektischer Bund]]
 
[[Großloge Zur Eintracht]]
 
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==Loge "Carl zum neuen Licht"==
 
  
1813 wurde in dem kleinen rheinplälzischen Städtchen Kirchheimbolanden durch den [[Grand Orient de France]] eine Feldloge mit dem Namen: "Zur Säule am Fuße des Donnersberg" (Colonne au pied de Mont Tonnerre) gestiftet.
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=="Carl zum neuen Licht"==
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Am 7. März 1813 wurde in dem kleinen rheinlandplälzischen Städtchen Kirchheimbolanden durch den [[Grand Orient de France]] eine Feldloge mit dem Namen: "Colonne au pied de Mont Tonnerre" (zu Deutsch "Zur Säule am Fuße des Donnersberg") gestiftet.
 
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Bei der politischen Umgestaltung durch den Wiener Kongress kam Kirchheimbolanden zu Bayern, das nahe gelegene Alzey zu Hessen. Die zahlreichen Mitglieder der Loge, welche in Alzey wohnten, mussten austreten. Die Loge selbst musste wegen der Schwierigkeiten, welche der Freimaurerei in Bayern gemacht wurden - u.a. mussten sämtliche Staatsbeamten decken - ihre Arbeiten dort einstellen. Sie verlegte ihren Sitz im gleichen Jahr nach Alzey und nannte sich "Zum neuen Licht".
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Bei der politischen Umgestaltung durch den Wiener Kongress kam Kirchheimbolanden zu Bayern, das nahe gelegene Alzey zu Hessen. Die zahlreichen Mitglieder der Loge, welche in Alzey wohnten, mussten austreten. Die Loge selbst musste wegen der Schwierigkeiten, welche der Freimaurerei in Bayern gemacht wurden - u.a. mussten sämtliche Staatsbeamten austreten - ihre Arbeiten dort einstellen. Die Loge "Colonne au pied de Mont Tonnerre" verlegte 1816 ihren Sitz nach Alzey.
 
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Die verbliebenen Mitglieder wandten sich an die Altschottische Loge "Karl zum Lichte" in Mainz. Am 11. Mai 1817 erhielt sie ihr Konstitutionspatent unter dem Namen "Carl zum neuen Licht" durch den General-Großmeister Carl, Landgraf zu Hessen, nachdem schon vorher Großherzog Ludwig I. seine Genehmigung erteilt hatte. Ihm zu Ehre wurde der Name mit dem Zusatz "Carl" versehen.
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Die verbliebenen Mitglieder wandten sich an die altschottische Loge "Carl zum Lichte" in Mainz. Am 11. Mai 1817 erhielt sie ihr Konstitutionspatent unter dem neuen Namen "Zum neuen Licht". Landgraf [[Karl von Hessen|Carl von Hessen]] hatte seine Zustimmung gegeben, nachdem vorher Großherzog Ludwig I. durch eigenhändigen Erlass wiederum am 9. August 1817 seine Genehmigung erteilt hatte.  
 
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Bis zum Tod von Landgraf Karl im Jahr 1836 verbleib die Loge im ''Rektifizierten Schottischen Ritus'', welcher ein geändertes und angepasstes freimaurerisches System ist, das sich aus der [[Strikte Observanz|Strikten Observanz]] entwickelt hatte.  General-Großmeister des rektifizierten Systems war bis zu seinem Tode (1797) [[Herzog Ferdinand von Braunschweig]], auf welchen Prinz und Landgraf [[Karl von Hessen]] (der es mit einigen Abänderungen in Dänemark einführte, wo es 1855 durch die [[Schwedische Lehrart]] ersetzt wurde) und der Landgraf Christian von Hessen folgten.
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Der neue Anfang nach dem zweiten Weltkrieg gestaltete sich nicht nur in Alzey schwierig. Erst 1951 wurden die beiden ersten Brüder in die Loge "Zum Tempel der Freundschaft" einer neuen Generation in die Loge aufgenommen. Zwei weitere Aufnahmen erfolgten im Jahre 1952. Beide Aufnahmen wurden im Alzeyer Logenhaus durchgeführt. Da sich die Loge "Zum Tempel der Freundschaft" nur in Gaststätten treffen konnte, blieben weitere Neuzugänge aus. Weitere zehn Jahre vergingen, ehe der "Tempel der Freundschaft" wieder in eigene Räumlichkeiten einziehen konnte. Bis es soweit war, mussten viele Hindernisse aus dem Weg geräumt werden und die Mutterloge half wo es möglich war tatkräftig und logistisch aus bis sie selbst 1970 aufgrund größeren Mitgliederschwunds durch Todesfälle für zeitweilig ruhend erklärt werden musste.
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Die Loge wurde im Jahr 1839 dem ''Eklektischen Bund'' einverleibt. 1859 musste sie sich unter staatlichen Druck der Hessischen ''Großloge Zur Eintracht'' in Darmstadt anschließen. 1861 zählte sie 57 Mitglieder (1 Dienender Bruder, 16 Lehrlinge, 14 Gesellen, 26 Meister).
 
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Sie ruhte von 1934 bis 1949 und schloss sich nach dem zweiten Weltkrieg zunächst der ''Vereinigten Großloge von Deutschland'' von [[Theodor Vogel]]  und dann der Folgeorganisation [AFAM| Großloge A.F.u.A.M.] an. 1970 musste sie aufgrund größeren Mitgliederschwunds für zeitweilig ruhend erklärt werden.
 
 
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=== M. v. St. ===
 
*Val. Brück (Gr. Hypotheken-Conservator)
 
*Carl Curschmann
 
  
=== Mitglieder: ===
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=== M. v. St. und Mitglieder ===
* Philipp Brand, Großmeister der Großloge "Zur Eintracht" war seit dem 28. Februar 1863 in dieser Loge Mitglied. (Quelle: Die Bauhütte Nr. 14, 4. April 1903)
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*M.v.St. Val. Brück (Gr. Hypotheken-Conservator)
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*M.v.St. Carl Curschmann
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*M.v.St. Bernd Kramer
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* Philipp Brand, Industrieller, geb. 30. Dez. 1835 in Worms, trat 1856 in Alzey als Gerichtsakzessist in den hessischen Staatsdienst, den er im August 1864 verliess.
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*Franz Joseph Ennemoser, geb 21. Sept. 1807 in Moritzberge bei Hildesheim, gest. 13. Juli 1886 in Münchdorf bei Wien, Mitglied in Alzey von 1845-1868.  
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*Karl Alexander Cloßmann
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*Franz Philipp Cloßmann
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*Philipp Moder, Bäckermeister in Kirchheimbolanden
  
 
===Literatur===
 
===Literatur===
*GRIMM, Jacob: Geschichte der Loge Carl zum neuen Licht i.Or. Alzey von 1817-1892, Leipzig 1892
 
*BRÖCKER, Carl: Die Freimaurer-Logen Deutschlands von 1737 bis 1893. Ernst Siegfried Mittler und Sohn Verlag. Berlin 1894. S. 20.
 
*GRIMM, Jacob: Aus der Geschichte der Loge „Carl zum neuen Licht" i.Or. Alzey, Berlin 1929
 
 
*Die Bauhütte 01. April 1861 Jg. 4 Nr. 1, Seite 8
 
*Die Bauhütte 01. April 1861 Jg. 4 Nr. 1, Seite 8
*Die Bauhütte 04. April 1903
+
 
*TÜRCK, Ludwig: Die Einverleibung der ger.·. u. vollk.·. Loge Carl zum Neuen Licht im Or.·. Alzey in den eklektischen Bund am 29. Oktober 1839 durch Wilhelm Valckenberg M. v. St. der Wormser Loge. Bayreuth, Selbstverlag der Freimaurerischen Forschungsgesellschaft Quatuor Coronati e.V. Bayreuth 1977.  
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[[Kategorie:Logenseiten|Carlzumneuenlicht]]
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==Siehe auch==
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==Links==
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*Deutsche Digitale Bibliothek https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/TG3VF3LBW72T5KCS7G4RIQWZGXKPP7QS
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[[Kategorie:Logenseiten]]
 
[[Kategorie:Alzey]]
 
[[Kategorie:Alzey]]

Aktuelle Version vom 24. Januar 2018, 16:03 Uhr


"Carl zum neuen Licht"

Am 7. März 1813 wurde in dem kleinen rheinlandplälzischen Städtchen Kirchheimbolanden durch den Grand Orient de France eine Feldloge mit dem Namen: "Colonne au pied de Mont Tonnerre" (zu Deutsch "Zur Säule am Fuße des Donnersberg") gestiftet.

Bei der politischen Umgestaltung durch den Wiener Kongress kam Kirchheimbolanden zu Bayern, das nahe gelegene Alzey zu Hessen. Die zahlreichen Mitglieder der Loge, welche in Alzey wohnten, mussten austreten. Die Loge selbst musste wegen der Schwierigkeiten, welche der Freimaurerei in Bayern gemacht wurden - u.a. mussten sämtliche Staatsbeamten austreten - ihre Arbeiten dort einstellen. Die Loge "Colonne au pied de Mont Tonnerre" verlegte 1816 ihren Sitz nach Alzey.

Die verbliebenen Mitglieder wandten sich an die altschottische Loge "Carl zum Lichte" in Mainz. Am 11. Mai 1817 erhielt sie ihr Konstitutionspatent unter dem neuen Namen "Zum neuen Licht". Landgraf Carl von Hessen hatte seine Zustimmung gegeben, nachdem vorher Großherzog Ludwig I. durch eigenhändigen Erlass wiederum am 9. August 1817 seine Genehmigung erteilt hatte.

Der neue Anfang nach dem zweiten Weltkrieg gestaltete sich nicht nur in Alzey schwierig. Erst 1951 wurden die beiden ersten Brüder in die Loge "Zum Tempel der Freundschaft" einer neuen Generation in die Loge aufgenommen. Zwei weitere Aufnahmen erfolgten im Jahre 1952. Beide Aufnahmen wurden im Alzeyer Logenhaus durchgeführt. Da sich die Loge "Zum Tempel der Freundschaft" nur in Gaststätten treffen konnte, blieben weitere Neuzugänge aus. Weitere zehn Jahre vergingen, ehe der "Tempel der Freundschaft" wieder in eigene Räumlichkeiten einziehen konnte. Bis es soweit war, mussten viele Hindernisse aus dem Weg geräumt werden und die Mutterloge half wo es möglich war tatkräftig und logistisch aus bis sie selbst 1970 aufgrund größeren Mitgliederschwunds durch Todesfälle für zeitweilig ruhend erklärt werden musste.


M. v. St. und Mitglieder

  • M.v.St. Val. Brück (Gr. Hypotheken-Conservator)
  • M.v.St. Carl Curschmann
  • M.v.St. Bernd Kramer
  • Philipp Brand, Industrieller, geb. 30. Dez. 1835 in Worms, trat 1856 in Alzey als Gerichtsakzessist in den hessischen Staatsdienst, den er im August 1864 verliess.
  • Franz Joseph Ennemoser, geb 21. Sept. 1807 in Moritzberge bei Hildesheim, gest. 13. Juli 1886 in Münchdorf bei Wien, Mitglied in Alzey von 1845-1868.
  • Karl Alexander Cloßmann
  • Franz Philipp Cloßmann
  • Philipp Moder, Bäckermeister in Kirchheimbolanden

Literatur

  • Die Bauhütte 01. April 1861 Jg. 4 Nr. 1, Seite 8


Siehe auch

Links