Rezension: Im Schatten der Loge von Hannes Nygaard und Jens Rusch

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Im Schatten der Loge

Inhaltsbeschreibung

Ulrich von Herzberg, Vorsitzender Richter am Landgericht Itzehoe, fällt auf Föhr einem Ritualmord zum Opfer. Die Husumer Kripo nimmt die Ermittlungen auf. Till Kauffmann, ebenfalls Richter, ist misstrauisch und informiert seinen ehemaligen Studienkollegen Lüder Lüders.

Der Kieler Kriminalrat stellt fest, dass der Richter Freimaurer und Jude war. Seine Ehefrau Katharina lebt von ihm getrennt und ist mit dem Industriellen Böttinger liiert, dessen Ehefrau wiederum in den USA Kinder mit einem Bischof hat.

Das Testament des Richters und ein geheimnisvolles Dokument werden beim Notar Feuerborn hinterlegt, der ebenfalls Logenbruder ist.

Lüder erfährt, dass der Richter sich mit einem noch nicht öffentlichen Fall beschäftigt und damit gegen seine Amtspflichten verstoßen hat. Niemand möchte Lüder verraten, um was es geht. Als der amerikanische Anwalt John Katz auftaucht, ebenfalls Jude und Freimaurer, vermutet Lüder, dass sich der kunstsinnige Richter von Herzberg mit Fragen zu einem anstehenden Prozess um Raubkunst aus der Dunklen Zeit, wie die Freimaurer das Dritte Reich nennen, beschäftigt hat. Der Amerikaner ist vermutlich im Auftrag der ehemaligen Eigentümer unterwegs. Es bleibt undurchsichtig, wer heute im Besitz der Raubkunst ist. Ein Museum? Eine Stiftung? Oder ein Privatmann? Oder wurde die Kunst den jüdischen Vorfahren des Richters gestohlen? In diesem Fall hätte die Ehefrau des Richters ein Motiv, da sie befürchten muss, bei Rückkehr der Ehefrau ihres Lebenspartners ins Bodenlose zu fallen, wenn Böttinger sich von ihr trennen würde.

Auch der Richterkollege Till Kauffmann hätte ein Motiv. Er hat sich mit dem Bau seines Hauses hoch verschuldet und hofft, die Position des Vorsitzenden Richters nach von Herzbergs Tod zu erhalten. Der Stuhlmeister der Loge, Prof. Schröder-Havelmann, sieht sich als Wahrer der Freimaurertugenden und wird dabei vom undurchsichtigen Logensekretär Riemenschneider unterstützt.

In mühevoller Kleinarbeit ermittelt die Polizei die beiden Auftragsmörder des Richters. Der Hintermann bleibt aber im Verborgenen. Nachdem Lüder einen richterlichen Beschluss erwirkt hat, bekommt er Zugriff auf von Herzbergs Testament. Die Loge wird als Erbe eingesetzt. Der geheimnisvolle Umschlag bleibt allerdings verschwunden. Hat der Notar Feuerborn ihn an sich genommen und wurde deshalb ermordet? Alle Anzeichen sprechen für einen weiteren Ritualmord.

Mit einem Trick gelingt es Lüder, den Logensekretär unter Druck zu setzen und er erhält Zugang zu den geheimnisvollen Räumen der Loge. Er beobachtet aus dem Verborgenen eine Krisensitzung des Beamtenrats und erkennt, dass der Stuhlmeister einer befreundeten Loge, der Industrielle Böttinger, ein Familiengeheimnis zu verbergen hat. Seine Vorfahren sind im Dritten Reich an das Vermögen der jüdischen Familie Katzenbach gekommen, deren Überlebende in die USA auswandern mussten und deren Nachkomme John Katz als Anwalt in Deutschland auftritt.

Es wird für viele gefährlich. Böttinger, der politische Ambitionen hat, will um jeden Preis verhindern, dass die Vergangenheit ans Tageslicht kommt. Und der Logenmeister Prof. Schröder-Havelmann, ein Antisemit, möchte nicht, dass die Vorkommnisse der Vergangenheit auf die Logen zurückfallen. Richter von Herzberg hat verbotenerweise vor dem Prozess gegen Böttinger in diesem Fall recherchiert und etwas herausgefunden. Deshalb musste er sterben. Auftraggeber für den Mord war sein Widersacher Böttinger. Prof. Schröder-Havelmann hat es geahnt und wollte seinerseits verhindern, dass von Herzbergs Erkenntnisse veröffentlicht werden. Da der Notar Feuerborn aber unbestechlich war, musste auch er sterben. Lüder findet schließlich heraus, dass viele Menschen über die Schatten der Vergangenheit stolperten.

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Hannes Nygaard

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